Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Wenn Risikopatienten zu Hause bleiben sollen,

    wie denkt ihr über Lehrkräfte die Risikopatienten zu Hause haben?

    Es geht ja nicht nur um die eigene Ansteckung, sondern darum, dass man das Virus weitertragen kann.

    Mir fallen direkt ein paar Lehrkräfte ein, die zum Beispiel mit ihren Eltern zusammen wohnen, oder mit Angehörigen, die Risikopatienten sind.

  • Mal ohne Spaß, in dem Link zum Abitur in SLH steht, dass man die Klausuren nur mit Handschuhen auf die Plätze vor Anwesenheit der SuS verteilen darf.

    Das (Pflicht zum Verteilen mit Handschuhen, keine Angaben ersichtlich zum Einsammeln und der Korrektur) finde ich auch äußerst "interessant"

  • Sawe,

    wenn du einen Schulleiter hast, der nicht nur Verwalter ist, wird er das einbeziehen. Es gibt auch KuKs, die eine unbezahlte Freistellung in Erwägung ziehen, wenn sie nicht berücksichtigt werden. Das sind an der Schule, an der ich arbeite, von 120 Lehrkräften ca. 15 Prozent, die selbst Risikopatienten sind und etwa 10 Prozent mit gefährdeten Angehörigen. Diese Gruppen überschneiden sich nicht unbedingt.

    Der Unmut und die Unsicherheit ist groß. Aber niemand, der Verantwortung seiner Familie gegenüber trägt, wird sie opfern wollen. Es gibt sicher immer noch Idioten, die die Gefahr nicht erkennen, aber wenn man realistisch ist, würde man seine Angehörigen früher oder später infizieren. Ich würde das nicht wollen und würde meine Entscheidung pro Familie treffen.

    Ich sehe ein gewaltiges Problem auf alle Verantwortlichen zurasen, wenn sich auch nur ein Schüler infiziert und schwer erkrankt.

    Lehrer können selbst entscheiden und die Gefahr einschätzen. Schüler oft noch nicht. Sie werden aber in die Schule gezwungen. Das wäre eine fatale Entscheidung.

    Dieses Problem gibt es nicht nur bei uns. Eine Kollegin meiner Frau hat eine immunsupprimierte Tochter und sie hat seit Covid nur noch skype Kontakt zu ihrer Tochter. Jetzt soll die Tochter aber nach Ostern in die Schule zurück und die Kollegin meiner Frau ist am Ende ihrer Nerven. Sie wird ihre Tochter nicht hinschicken.

    Schwierige Entscheidungen. Für niemanden leicht.

  • Bildung ist Ländersache, daher wird wohl auch in der Sache länderspezifisch entschieden.

    Ich verstehe den Satz so, dass es die Abschlussklassen an Förderschulen, mit Ausnahme des Förderschwerpunktes geistige Entwicklung, betrifft. Inwieweit die jeweiligen Schüler jedoch in der Lage sind, die Coronaregeln einhalten zu können, dazu weiß u.U. @samu mehr.

    Die Schüler im Bildungsgang GE schreiben keine Abschlussprüfungen, aber in allen anderen Bildungsgängen schon. Ich wüsste jetzt nicht, was das für einen Unterschied macht, ob man im Rollstuhl sitzt, ein Hörgerät trägt oder ein Bildschirmlesegerät benutzt etc.

    Durch die kleineren Klassen ist der Abstand meist gut zu gewährleisten. Bei den Sehbehinderten sorgen allein schon diese riesigen Bildschirmlesegeräte plus Beistelltisch für einen Mindestabstand. Autisten finden Abstand meist eh ganz gut, könnten aber durch diese extreme Situation etwas verunsichert sein. Denke ich aber an unseren jetzigen Autisten, der den RS-Abschluss macht, hätte ich vermutlich mit einem Fachvortrag zum Virus zu rechnen. ^^

  • Jetzt soll die Tochter aber nach Ostern in die Schule zurück und die Kollegin meiner Frau ist am Ende ihrer Nerven. Sie wird ihre Tochter nicht hinschicken.

    Welches Bundesland soll das denn sein, was jetzt schon festgelegt hat, dass nach Ostern alle Kinder in die Schule MÜSSEN?!?

  • Susannea

    Berlin. Nicht alle. Die Abschlussklassen, ändert aber nichts am Kontext.

    Nein, Berlin hat noch gar nichts festgelegt, dann hat sie eine Schulleitung, die das falsch wiedergegeben hat.

    Unsere Schulleitung hat klar kommuniziert, sie wird rechtzeitig informieren, was ab dem 20.4. passiert und ich muss das als Berliner Lehrer wohl wissen, ob was feststeht ;)


    Und nein, es war auch nie die Rede davon, dass dann gleich alle ohne Rücksicht auf Vorerkrankungen usw. zur Schule müssen! NIRGENDS!


    Es ist noch nicht mal festgelegt, ob die Prüfungen wie geplant stattfinden. Vor der Schulschließung hieß es ja, sie finden alle statt, nach einer Woche fielen dann doch alle aus und wie es jetzt weitergeht ist vollkommen offen und zwar für alle, sowohl Schüler als auch Lehrer!


    Guckst du hier: https://www.berlin.de/sen/bjf/…tuelles/schulschliessung/


    DA siehst du selber, wie viele Änderungen es trotz der ersten Aussage: "Alle Prüfungen finden wie festgesetzt statt!" gibt und von wann der Stand ist, da ist noch alles offen, denn Absprachen werden erst nach Ostern mit den Bundesländern und der Kanzlerin getroffen!


    Edit: Es gibt sogar von gestern einen Brief der Senatorin, wo drin steht, dass Risikogruppen eine Einzellösung bekommen:

    https://www.berlin.de/sen/bjf/…lerinnen-und-schueler.pdf


    Also verbreitet doch bitte hier nicht solch einen Unsinn!

  • Wenn Risikopatienten zu Hause bleiben sollen,

    wie denkt ihr über Lehrkräfte die Risikopatienten zu Hause haben?

    Es geht ja nicht nur um die eigene Ansteckung, sondern darum, dass man das Virus weitertragen kann.

    Mir fallen direkt ein paar Lehrkräfte ein, die zum Beispiel mit ihren Eltern zusammen wohnen, oder mit Angehörigen, die Risikopatienten sind.


    Ich mache mir da auf jeden Fall Gedanken.

    Mein Kind nimmt Immunsuppressiva ein, gehört also eindeutig zur Risikogruppe.

    Allerdings hält sich Kind mit 14 Jahren für unbesiegbar und besteht darauf, wieder zur Schule zu gehen, sobald diese wieder geöffnet wird.

    Da sowohl ich als auch die beiden Geschwister täglich zur Schule müssten, wäre eine Ansteckung aber auch dann wahrscheinlich, wenn das betroffene Kind zuhause bliebe.


    Ich habe keine Ahnung, wie man da zu einer sinnvollen Lösung kommen soll. Man kann ja nicht über Monate hinweg den ganzen Haushalt isolieren, wenn ein Familienmitglied zur Risikogruppe gehört.

    Das dürfte in Deutschland ja locker 20% aller Haushalt betreffen.

  • Da bin ich auch echt gespannt.

    Die Zahlen steigen ja auch schon wieder, und sind wieder über 5000 Neuinfektionen.

    Man muss es nun richtig und konsequent machen, ansonsten können sie den Laden in 4 Wochen wieder schließen.

  • Susannea,


    die Schüler benutzen ÖPNV, die Klassenzimmer werden sicher nicht oft genug desinfiziert und es ist doch völlig unrealistisch zu glauben, dass Teenager nicht miteinander reden, wenn sie sich nach Wochen wiedersehen.

    Vielleicht glauben die Politiker wirklich daran, dass sie Infektionsgefahren so vermindern können, dass sich niemand ansteckt.

    Ich will da niemandem was unterstellen, denn die stehen unvorstellbar unter Druck.

    Aber an Schulen ist die Infektionsgefahr im Moment viel zu groß, auch mit allen! Vorsichtsmaßnahmen. Oder habt ihr Plexiglas um euer Pult? Haben die Schüler Schutzkleidung?

    Es ist nicht zu verantworten. Die Schulleiter haben eindeutig den schwarzen Peter. Sie müssen dafür gerade stehen, wenn sich jemand ansteckt.


    Roswitha111,

    das ist genau der Punkt. Bei einer Öffnung ist ein Schutz der Risikogruppen nicht möglich. Ich bin sicher, dass viele Schüler mit Vorerkrankung in die Schule gehen werden, weil sie sich für unbesiegbar halten oder so getan wird, als wären sie geschützt. Sind sie im Umfeld Schule nicht. Wenn die Schulen zu früh beginnen, wird es zu einem Anstieg der Fälle kommen und einigen Kollateralschäden unter Schülern und Lehrern. Da kann man so langsam beginnen, wie man will. Mathematik bleibt Mathematik.

    Jedem sollte das bewusst sein.

    Leider kann ich dir für deine Tochter keinen Rat geben, da die Geschwister auch als Risiko bleiben. Das ist eine schlimme Situation, in der du bist.

    Aber vielleicht lebst du in einem Kreis mit wenig Fällen?

  • Macht was ihr wollt, glaubt, was ihr wollt. Wenn ihr noch an rosa Einhörner glauben wollt, dann tut das.

    Hast du dich für diesen Gesprächsbeitrag hier angemeldet? Ich fragte, wie deiner Meinung nach Schulleiter das halbe Kollegium ausplanen sollen. Würde ich echt gern wissen, betrifft uns auch. Meine Kinder dürfte ich dann natürlich auch nicht mehr in die Schule schicken... bis wann?

  • fonsi, liest du eigentlich, was dir aufgezeigt wird? Ich glaube langsam an kein vorhandenes gefährdetes Kind mehr, denn sonst würdest du die Sachen lesen. Da steht überhaupt nichts davon, dass Risikopatienten zur Prüfung auf jeden Fall in die Schule kommen müssen und selbst wenn könnten sie bei Einzelprüfungen könnten sie auch mit niemandem reden!

Werbung