Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Noch etwas aus der Kategorie: "Es wäre so lustig, wenn es nicht so traurig wäre":

    Die vom mir gestern schon mal erwähnte neue niedersächsische Corona-Verordnung vom Freitag ist heute - nach weniger als 48 Stunden - zum zweiten mal geändert worden. Knackpunkt dieses mal: die Regelung, dass nur noch "Verwandte in gerader Linie" zu Beerdigungen kommen dürfen. Die Formulierung schließt Geschwister nicht mit ein, wenn ich gestern also tot umgefallen wäre, hätten meine Eltern zu meiner Beerdigung kommen dürfen, meine Schwester nicht. Bei der ersten Überarbeitung gestern wurde diese Regelung hier vor Ort von den für die Umsetzung Verantwortlichen noch so bestätigt und wortreich verteidigt, heute kommt aus Hannover die Rolle Rückwärts mit der Erkenntnis, das man wohl nicht so recht verstanden hat, was "in gerader Line" bedeutet. Und diese zweite Änderung wird wohl nicht das Ende vom Lied sein:

    Zitat von noz

    Die niedersächsische Rechtsverordnung zur Eindämmung der Corona-Pandemie hat ein vernichtendes juristisches Zeugnis ausgestellt bekommen. Sie enthalte "unglaublichen Murks" und sei "bemerkenswert schlecht gemacht", sagte der Göttinger Staatsrechtsprofessor Hans Michael Heinig unserer Redaktion.

    Dabei gab es überhaupt keinen Anlass für diese Verordnung, die Änderungen sind größtenteils entweder marginal oder nicht überprüf- und durchsetzbar (Ich möchte mal erleben, wie die Polizei eine Beerdigung stürmt und 2 der 5 Trauergäste mit Handschellen rauszerrt ... .). Das ist reiner Aktionismus von Leuten, die versuchen mit der aktuellen Situation politisch zu punkten.

  • Dabei gab es überhaupt keinen Anlass für diese Verordnung, die Änderungen sind größtenteils entweder marginal oder nicht überprüf- und durchsetzbar (Ich möchte mal erleben, wie die Polizei eine Beerdigung stürmt und 2 der 5 Trauergäste mit Handschellen rauszerrt ... .). Das ist reiner Aktionismus von Leuten, die versuchen mit der aktuellen Situation politisch zu punkten.

    Dann aber bitte mit dem SEK ... oder wäre es das MEK?

  • Ohne Spielplatz, ohne Freunde treffen, auf unbestimmte Zeit ist für die Kinder nicht einfach zu verstehen. Da kann man noch so gerne in Erinnerung schwelgen; das hier ist jetzt eine ganz andere Situation.

    Corona sorgt durch die Bank weg für Chaos, Unsicherheit und Verzweiflung in allen Lebensbereichen. Da kann man das Familienleben nicht ausleben.


    Aber man kann durchaus sagen, dass wir hier fast in der "Insel der Glückseligen" sind. Ich habe Kontakte mit ehemaligen Kommilitonen, auch in höheren Positionen. Da sind noch ganz andere Stressfaktoren vorhanden; Jobverlust, erheblicher Einschnitte im finanziellen Bereich, Keditkündigungen bei Finanzierungen usw.

  • Klar stimme ich dir, Yummi, im Beitrag #3905 in deinen Ausführungen zu.


    Mein Beitrag #3983 hat sich auf die vorherige Diskussion bezogen und auf das, was in dem Link beschrieben ist.

    Es erschien mir so, dass du dich darüber lustig gemacht hast.

    Wahrscheinlich ein typisches Missverständnis, was hier öfter vorkommt.

  • Was ich mich jetzt aber ernsthaft frage: Wie soll man denn aktuell überhaupt erkennen wer krank im Unterricht sitzt? Ich huste selbst immer ein halbes Jahr ab und zu rum, sobald die Luft minimal zu trocken ist. Mein Mann schnieft aktuell rum und wird beim Einkaufen sehr kritisch beäugt, weil er Allergiker ist.

    Es ist also echt schwer zu sagen ob jemand jetzt Krankheitssymptome zeigt oder nicht. Und das gilt ja nicht nur für Kollegen, sondern auch für Schüler.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

    • Offizieller Beitrag

    Man sollte meiner Meinung nach eine Maskenpflicht einführen.
    Ja, es sieht doof bzw. ungewöhnlich aus.
    Aber dann fühlt man sich zumindest ein bisschen sicherer UND Menschen vergessen nicht, dass wir gerade in einer Notsituation bin.
    Maskenpflicht in Supermärkten, in den Schulen, eigentlich überall, wo man Menschen mit weniger als anderthalb Meter Abstand begegnet. (Ja, ich trage draußen ein Tuch, das über Nase / Mund überziehe, wenn ich auf dem Weg jemanden sehe oder in ein Geschäft reingehe.)

  • Dazu gibt es doch gar nicht ausreichend Masken...

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Miss Jones : Textilunternehmen, die situationsbedingt wenig Absatz haben, stellen inzwischen welche her. Schützen zwar nicht vor Ansteckung, aber verhindern, dass man seine Mitmenschen ansteckt. Wenn das jeder trägt, ist das Ansteckungsrisiko signifikant niedriger. China zeigt, dass man sich an den Anblick schnell gewöhnt, gerade wenn sie schön bunt sind und dadurch nicht zu sehr an Krankenhaus erinnern.

  • Hast du so eine Maske schonmal länger getragen?


    Meine Tochter hat mir eine genäht und ich habe sie vor kurzem 1 Stunde beim Einkaufen getragen. Mal davon ab, dass sie da schon recht feucht war, ich habe es fast nicht mehr ausgehalten und war froh, als ich zu Hause war. Ich hab richtig Kreislauf bekommen. In der Grundschule kann ich mir das auch kaum vorstellen, Kinder werden das sicher nicht durchhalten.

    • Offizieller Beitrag

    Mir hat jemand eine genäht. Sieht auch schön aus.

    Aber... Ich trage im Winter beim Radfahren eine Sturmmaske (also so was in der Art) bzw. Einen Buff. Beides ist sehr unangenehm.


    Was noch hinzukommt: es schützt andere, wenn man selbst krank ist. Richtig. Aber konsequentes einhalten der Niesetiquette, des "Ich packe mir nicht ins Gesicht" und des "ich halte Abstand" es doch auch ohne Maske gehen. Oder habe ich da einen Denkfehler?


    Kl.gr.Frosch

    • Offizieller Beitrag

    Tja, es gibt eine Menge Sachen, an die sich Kinder auch gewöhnen können, wenn sie es müssen.

    Ich glaube, die Erwachsenen sind oft das größere Probleme. Je älter, desto uneinsichtiger. Meine 10 Finger reichen nicht mehr für die doofen Blicke oder doofen Gespräche mit Ü-70jährigen, die mich für hysterisch halten, weil ich ein Tuch vor der Nase habe oder einen Bogen auf dem Spazierweg mache.


    Also: ja, angenehm ist das Ding nur bedingt, weswegen ich persönlich eher Tücher trage, aber wir werden hoffentlich nicht drum herum kommen.

  • Aber konsequentes einhalten der Niesetiquette, des "Ich packe mir nicht ins Gesicht" und des "ich halte Abstand" es doch auch ohne Maske gehen. Oder habe ich da einen Denkfehler?

    Prinzipiell traue ich Erwachsenen zu sich an die Niesetiquette zu halten und auch im Alltag (abgesehen von der Schule, aber lassen wir das Thema) den Abstand zu halten. Was aber nahezu unmöglich ist, sich nicht ins Gesicht zu fassen in irgendeiner Form. Das schafft niemand sich abzutrainieren, außer vielleicht ein buddhistischer Mönch auf dem höchsten Level der Achtsamkeit.

    • Offizieller Beitrag

    Es ging um die Frage, dass man ja nie weiß, ob jemand symptomfrei krank ist.

    Tröpchen gibt es nicht nur beim Niesen.


    Ich unterrichte an einem „normal langen“ Tag mindestens 60-80 SuS und es ist wenig. Mit Aufsicht habe ich Kontakt zu mindestens 100 weiteren. Plus einfach so auf den Gängen. Und das Lehrerzimmer.

    Wenn ich /wir mindestens alle ‚nebenher-Kontakte‘ ausschalten und im Unterricht soweit es geht (räumliche Voraussetzungen? Haha..) dann situationsabhängig entscheiden, ist zumindestens ein Großteil der Infektionswege gekappt.

    Ich kann zumindest in meinem Raum, wenn wir schon drin sind, mindestens ein Meter Abstand einhalten, mehr wenn die SuS ihre Tische verrücken. Je nach Lerngruppe mit Einzeltischen sind innerhalb der Gruppe 50-70cm Abstand gewährleistet... aber es sind fast nur Oberstufenschüler*innen.

    Meine Mittelstufengruppen sind größer, da brauchen wir noch mehr Abstandsregeln. Und sei es auch nur für das Bewusstsein, dass nicht alles in Ordnung ist.

  • Ins Gesicht fassen geht auch prima mit Maske. Wenn es juckt, was es mit Maske zumindest bei mir schnell tut, dann wird gekratzt. In den Augen rumreiben geht auch prima.

  • Ich verzweifel ja schon generell seit Jahren, dass eine handvoll Kinder es nicht schafft sich auf der Toilette angemessen zu verhalten. Händewaschen, Spülen etc. Hygiene ist in der Grundschule schon recht schwierig.

  • Es ging um die Frage, dass man ja nie weiß, ob jemand symptomfrei krank ist.

    Tröpchen gibt es nicht nur beim Niesen.

    Das stimmt. Die große Gefahr ist das Sprechen, dabei entsteht auch automatisch ein feiner Tröpfchennebel. Und das ist leider etwas, was in unserem Beruf sehr exzessiv gemacht wird.

    Ich halte eine komplette Maskenpflicht für alle Schüler und Lehrer auch während des Unterrichts für unerlässlich. Gerade beim Sprechen.

  • Was aber nahezu unmöglich ist, sich nicht ins Gesicht zu fassen in irgendeiner Form. ..

    Wie wahr, ich dachte schon, nur ich muss mir ständig Haare aus dem Gesicht wischen oder genau dann juckt das Auge, wenn ich Rausgeld entgegen genommen habe:sterne:

  • Ich halte eine komplette Maskenpflicht für alle Schüler und Lehrer auch während des Unterrichts für unerlässlich. Gerade beim Sprechen.

    Damit rumlaufen und einkaufen - ja.

    Sechs Stunden Masken aufhaben und damit sprechen - unmöglich.

  • Meine Oma hatte mal eine Infektion, mit der sie im Krankenhaus isoliert werden musste. Man durfte sie nur in voller OP-Montur besuchen. Da ich meine Oma sehr mochte, habe ich sie sehr oft besucht. Diese OP Montur war echt schwer auszuhalten. Ich habe mir dann gedacht, dass bei einer großen OP das OP Team ja u.U. noch viel länger in dieser Montur rumläuft und auch noch hochkonzentriert arbeiten muss. Also habe ich ide Zähne zusammengebissen.
    Was ich davon halte, dass alle SuS und KuK Masken tragen müssen, weiß ich nicht. Ja, es verbessert den Schutz, besonders, wenn es alle machen. Die Frage ist aber, wie realistisch ist es, das 1) alle SuS an die Maske denke (ok, man kann sagen "ohne Maske keinen Zutritt" und das kontrollieren) und 2) alle SuS diese Masken auch den ganzen Tag auflassen. Das könnte gerade am Anfang zu ziemlich großen Spannungen führen. Mir fallen auf den Schlaf SuS aller Altergruppen ein, die sich einen Spaß draus machen würden, die Masken immer wieder abzunehmen. Ja, man kann die nach Hause schicken, aber realistisch wird das ja erst beim 50. Mal gemacht. Da wäre es aus meiner Sicht besser, die SuS noch zwei weitere Wochen zu Hause zu lassen.
    Maskenpflicht beim Einkaufen fände ich voll ok und auch machbar.

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