Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • In dem Homeschooling-Thread geht es regelmäßig darum. Ich finde es ja cool, dass es hier Lehrer gibt, die sich so gut damit auskennen, aber ich persönlich (Vorsicht: subjektive Meinung!) finde das ein bisschen einschüchternd und weiß nicht, ob das gerade das ist, was die Kids brauchen.

    Naja, meine Erstklässler werden nach den Osterferien hauptsächlich mit ihren üblichen Arbeitsheften arbeiten, egal ob in der Schule oder zu Hause. Die Frage ist doch, ob es noch bessere Wege als nur E-Mail-Verteiler und Telefon gibt, um die Eltern zu erreichen, ihnen und den Kindern den Überblick zu erleichtern und evtl. auch neue Inhalte zu erklären. Niedersachsen will nach den Osterferien mit einer Bildungscloud starten. Oder Anfang Mai. Oder. Wer weiß und wer weiß, wie lange es dauert, bis das vernünftig läuft und man selbst das verstanden hat. Da überleg ich mir doch lieber jetzt schon mal Möglichkeiten, wie ich es machen könnte. Dazu gehört auch, all die digitalen tools, die ich auf irgendwelchen Fortbildungen schon mal kennen gelernt habe (book creator, learning apps, padlet etc.), jetzt endlich mal auszuprobieren. Hängt aber auch alles ein bisschen davon ab, wie schnell die Schule wieder startet.

    Was brauchen denn die kids deiner Meinung nach?

  • @Lehramtsstudent: Es geht dabei nicht um "Methode um der Methode willen", sondern um die Umsetzung lernpsychologischer Befunde zum Multimedia-Learning und zur Cognitive Load Theory, aber das ist weit über den Tellerrand deutscher Pädagogik hinaus. ;)

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Bayern (und Ba-Wü?) hatte lt. Ferienkalender die spätesten Winterferien, nämlich die Faschingswoche.

    Das passt aber auch nicht, weil wir ja mit der Fasnacht eine Woche später dran sind und bei uns beruhigt sich die Lage nun ganz deutlich.



    Wie wäre es dann mit Handschuhen?

    Was sollen die denn bringen? Handschuhe wiegen in falscher Sicherheit. Ich mag mich da an x Kollegen erinnern (vornehmlich Physiker), die mit Latex-Handschuhen im Chemielabor herumliefen und dann den Wasserstoffperoxid oder schlimmeres an alle Türklinken & Co. verteilten. Toll für den, der als nächstes ohne Handschuhe drangreift. Will heissen, ein sinnvoller Umgang mit Handschuhen muss sorgfältig trainiert werden, das ist nichts für die breite Öffentlichkeit.


    Nach meinem Kenntnisstand ist eine Infektion über Oberflächenkontakt ohnehin höchst unwahrscheinlich. Diese Meldungen von wegen man habe nach x Tagen noch amplifizierbares Virusmaterial auf Oberflächen gefunden sind halt auch mal wieder ein Beispiel dafür, dass der 0815-Mensch mit so einer Information nicht richtig umgehen kann. Das ist so eine typische NaWi-oh-wie-interessant-Meldung die aber praktisch keine Alltagsrelevanz hat. Amplifizierbar heisst nämlich noch lange nicht infektiös.

  • Zu oft kam mir hier im Thread es so herüber, dass Homeschooling ja ein Selbstläufer sei

    Aha. Wer schreibt das denn? Bei mir hier ist überhaupt nichts ein Selbstläufer. Wir sind saugut dran, weil unsere Schüler es gewöhnt sind selbständig zu arbeiten, ja. Und weil wir im Punkto Digitalisierung gut dabei sind. Ich habe aber einen Arsch viel mehr zu tun als sonst, das ist per Definition kein "Selbstläufer". Aber erklär Du uns doch einfach mal wie es geht anstatt ständig alles mies zu reden was die Kollegen an Arbeit leisten.

  • Kann sein, dass ich schon jenseits von Gut und Böse bin, aber die Einkäufe müssen danach ja auch nach Hause, eingeräumt werden etc. ich bin noch nicht so weit, die Einkäufe zu desinfizieren, aber Gedanken mache ich mir schon

    Ich wasche meine Hände, wenn ich vom Einkaufen komme. Dann räume ich ein und wasche hinterher noch einmal. Ich verlasse mich darauf, dass Viren, die sich evtl. auf den gekauften Dingen befinden, sterben, bevor ich die Sachen wieder anfasse.

  • Es wurde ja schon gesagt, dass das ins OT geht, daher ein letzter Beitrag meinerseits dazu. Ich rede nicht mies und erkenne die Bemühungen und das Wissen der Kollegen definitiv an. Ich denke, dass ich bereits aufgezeigt habe, welche Methoden ich persönlich eher verwenden würde. Wer dazu doch noch mehr Details braucht, darf mich gerne privat anschreiben. Im Prinzip kommt es auf die individuelle Lerngruppe an und wenn deine, @Wollsocken80 , mit digitalem Lernen gut klarkommen, habe ich damit kein Problem.

  • Ich finde nicht, dass wir das von den Eltern erwarten können. Zumal sie oft mehr als ein Kind haben.

    Klar machen wir das in der Schule, es ist auch unser Beruf! Das jetzt komplett auf die Eltern abzutreten geht nicht.

    P.S.: Und zum Einkaufen sollen die Kinder derzeit eigentlich besser nicht mitgehen.

    Ich denke, dass ich völlig missverstanden werde. Es ging nicht darum, irgendwen zum Einkaufen zu animieren. Wir sind jetzt alle zu Hause gefangen und möglicherweise bietet ein handlungsorientiertes Herangehen etwas Abwechslung in das stupide Arbeitsblattlernen. Meine Kinder haben schon im Kindergartenalter einkaufen gespielt - nein keins davon ist hochintelligent.

    Keine Lehrerin wird neuen Stoff den Eltern überlassen, das wird ja alles wieder aufgegriffen, denke ich. Niemand weiß, wann der normale Unterrichtsbetrieb wieder läuft, aber es sind noch so viele Lerninhalte übrig. Vielleicht wollte die Lehrerin heiklere Themen wie z.B. Zehnerübergang zurückstellen und "Themen mitgeben", die den Eltern vertraut sind. Niemand will etwas komplett an die Eltern abtreten. Wenn das noch wochenlang so weitergeht, müssen wir uns sowieso noch schlaue Gedanken machen.

  • Kann sein, dass ich schon jenseits von Gut und Böse bin, aber die Einkäufe müssen danach ja auch nach Hause, eingeräumt werden etc. ich bin noch nicht so weit, die Einkäufe zu desinfizieren, aber Gedanken mache ich mir schon

    Ich hatte genau das einen halben Tag lang auf dem Schirm. Habe auch alle Einkäufe zunächst aus der Originalverpackung rausgenommen. Aber ich lasse das jetzt sein, es macht einen verrückt. Ehrlich gesagt, habe ich jetzt weniger Angst als am Anfang.

  • Niemand will etwas komplett an die Eltern abtreten. Wenn das noch wochenlang so weitergeht, müssen wir uns sowieso noch schlaue Gedanken machen.

    Vor dem Hintergrund hatte ich auch wegen der Uhr nachgefragt. Das mag ja im Lehrplan stehen, aber ich hätte eben gedacht, dass es etwas ist, was die meisten Kinder sowieso schon von zu Hause aus lernen. Vielleicht hat die Kollegin da auch so gedacht wie Zauberwald das beschreibt. Auch wenn viele Kinder es doch nicht von den Eltern lernen würden.

  • Halte ich für unwahrscheinlich. In allen Bundesländern kommen auf ca. 100 Erkrankte 1 Todesfall, in den meisten eher weniger. In Süddeutschland ist auch die Sterblichkeit fast doppelt so hoch, demnach sieht das Dunkelfeld dort eher schlechter aus, als im Rest von D.

    Auch das Argument mit den Skifahrern überzeugt mich nicht so ganz, das war in Hamburg anfangs auch so, dass die Skiferien am Anfang für hohe Fallzahlen gesorgt haben, dort sind die Zahlen aber jetzt deutlich zurück gegangen.

    Wenn man überlegt das bei uns die Winterferien (nach Fasnet) am 02.03 geendet haben und man kurz danach ein Kontaktverbot verhängt hat, dann kann es natürlich sein, dass die Ansteckungen innerhalb des "Quarantänehaushalts" erst einmal zur Erhöhung der Fallzahlen beitragen.

    • Offizieller Beitrag

    Gestern ein Video mit einem Forscher aus Bonn (?) gesehen. Er hat wohl recht genaue Untersuchungen im Kreis Heinsberg gemacht und gesagt, dass selbst in einem stark erkrankten Haushalt keine "lebenden" Viren an Türklinken etc. Nachgewiesen werden konnte. Da war zwar was, aber das war nicht mehr aktiv.

    (Vielleicht kann mir das einer in richtiges Wissenschaftsdeutsch übersetzen. :).)


    Ich bin auch sehr vorsichtig, Wäsche mir ständig beim Reinkommen die Hände. In der Schule genauso - obwohl da am den Klinken gar nichts mehr sein dürfte.


    Kl.gr.Frosch


    Nach dem Beitrag (ich hatte wegen der Diskussion mit Frapper danach gesucht) muss ich wohl auch eingestehen, dass die Übertragungswahrscheinlichkeit recht gering ist. (Wenn nicht der Eisbote vorher explizit in die Hand niest, das Glas damit einreibt und es dann hinstellt.)

  • Wenn man überlegt das bei uns die Winterferien (nach Fasnet) am 02.03 geendet haben und man kurz danach ein Kontaktverbot verhängt hat, dann kann es natürlich sein, dass die Ansteckungen innerhalb des "Quarantänehaushalts" erst einmal zur Erhöhung der Fallzahlen beitragen.

    Wir haben heute den 2. April. Wenn man jetzt keinen Effekt der Massnahmen sieht, dann läuft was falsch, anders kann man das nicht mehr interpretieren.


    keine "lebenden" Viren an Türklinken etc. Nachgewiesen werden konnte. Da war zwar was, aber das war nicht mehr aktiv

    Viren "leben" sowieso nicht. Das Material, das an Oberflächen haftet, ist nicht infektiös bzw. sehr schnell nicht mehr infektiös. Man kann es in der PCR-Maschine aber noch vermehren und diese Meldung hat einen Haufen Leute unnötigerweise stark verunsichert.

  • Wir haben heute den 2. April. Wenn man jetzt keinen Effekt der Massnahmen sieht, dann läuft was falsch, anders kann man das nicht mehr interpretieren.

    Man sieht doch einen Effekt. Die Schweiz hatte ungefähr so viele Ansteckungen seit gestern wie BW dabei hat BW ca. 2,5 Millionen Einwohner mehr.

  • Die Schweiz hatte ungefähr so viele Ansteckungen seit gestern wie BW dabei hat BW ca. 2,5 Millionen Einwohner mehr.

    Ja. Hast Du mal geschaut, wie viele Infektionen pro Kopf wir haben? Das musst Du wenn schon relativ dazu betrachten und nicht zur Gesamteinwohnerzahl. Das schreibe ich hier die ganze Zeit schon, dass wir seit ungefähr Fasnacht so massiv betroffen sind wie sonst kein anderes europäisches Land (zunächst im Anstieg der Fallzahlen und dann auch in Fallzahlen pro Kopf). Wobei uns unterdessen Spanien in Fallzahlen pro Kopf dann doch mal überholt hat. Erstaunlicherweise haben wir seit den Ausgangsbeschränkungen die Lage aber deutlich besser im Griff als alle um uns herum. Die spannende Frage ist - warum? Also das ist eine ernst gemeinte Frage.

  • Ja relativ betrachtet steht die Schweiz leicht schlechter dar als BW aber wenn man sich die Neuerkrankungen pro Tag anschaut dann kann ich keine große Abweichungen erkennen auch wenn man in die Vergangenheit blickt (man achte auf die Zeitachse).


    Schweiz (Johns Hopkins)



    BW (RKI)




    Das soll kein Wettkampf sein (da gibt es eh keine Gewinner) und der Vergleich mit Johns Hopkins und dem RKI birgt mit Sicherheit auch so seine Tücken aber ich hoffe für die Schweiz und auch für den Rest der BRD, dass die Maßnahmen demnächst fruchten bzw. stabil bleiben.

  • Ja relativ betrachtet steht die Schweiz leicht schlechter dar als BW

    ???


    Muss ich's Dir jetzt wirklich vorrechnen? BW kommt auf eine Inzidenz von 132 pro 100000, die ganze Schweiz auf 221 pro 100000 wobei die grenznahen Gebiete massiv viel stärker betroffen sind als die Zentralschweiz. Das heisst relativ betrachtet müsste BW einen täglichen Zuwachs von 1.6 x WENIGER haben als die Schweiz um auf die gleiche (positive) Entwicklung zu kommen. Es ist ja klar, dass es bei einer absolut höheren Zahl Infizierter und GLEICHER Ausbreitungsgeschwindigkeit auch einen höheren täglichen Zuwachs gibt. Oder umgekehrt betrachtet: Es breitet sich in BW immer noch deutlich schneller aus als in der Schweiz.

  • Klar kann man mal was spielen, aber sicher nicht, wofür ich noch basteln muss! Das ist genau das, was ich als Mutter meine, ich weiß nicht, wie Leute darauf kommen, dass wir im HO für lauter solche Sachen auch noch Zeit haben!

    Da ich sehr viele Jahre in Klasse 1 und 2 verbracht habe, würde es mich wundern, wenn das Basteln in diesem Fall mehr bedeutet. als 2 Zeiger mit einer Klammer an einer Papieruhr zu befestigen, bzw. das Spielgeld aus einem DIN A 4 Blatt zu lösen...

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