Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Nein, das macht wenn dann der Sicherheitsbeauftragte. Zumindest war das noch so (und ist es hoffentlich immer noch) solange ich im ÖD in Deutschland gearbeitet habe.

  • Somit kannst du dich schon 100% aus dem Verkehr ziehen.

    Nein, eben das geht nicht. Wie denn? Es gibt nicht wenige von uns, nehme ich an, die entweder selbst vorerkrankt sind oder Vorerkrankte und Alte als Angehörige betreuen, mitversorgen, etc. Wie sollen sich die Risikogruppen vor den (ganz bis halb) Jungen schützen, selbst wenn sie sich als Risikogruppen weitestgehend aus dem Getümmel herausziehen? Nur noch mit Schutzanzug mit ihren Angehörigen in Kontakt treten, so es Schutzanzüge noch gäbe?


    Ich beglückwünsche alle, die glauben, sie seien nur für sich verantwortlich. Der springende Punkt aber war und ist: Das sind wir nicht. Die Gesellschaft ist besonders für die Kranken und Schwachen verantwortlich. Das mag pathetisch, markig, etc. klingen, das wäre aber der richtige Ansatz. Insofern ist die ethische Diskussion "Wie egoistisch ist unsere Gesellschaft" genau so wichtig wie die medizinische. Und in D im Vergleich zu anderen europäischen Ländern scheint die Frage nach individuellem Komfort (und natürlich die Diskussion um die Auswirkungen auf die Wirtschaft) wichtiger zu sein.


    Keiner wird daran sterben, die nächsten Wochen oder vielleicht 1-2 Monate nicht zu Fußballspiele, Konzerte etc. zu gehen. Danach wird das hoffentlich wieder uneingeschränkt möglich sein. Andere verlieren aber Partner, Freunde, Eltern, Großeltern, etc. Äpfel und Birnen und so.


    Sollte es einen Jungen aber dann richtig mit einem schweren Krankheitsverlauf erwischen und wir sind schon in dem Stadium sind, dass das Gesundheitssystem zusammenbricht, wird dann aber schon gefordert, dass der hedonistische Junge, der sich das Virus bei einem Fußballspiel, Konzert, etc. eingefangen hat, vorrangig vor einem chronisch Kranken oder Alten lebenserhaltend versorgt wird, wegen der 'Erfolgsaussichten', richtig?

  • Das ist in der Regel kein Lehrer

    Sollte aber jemand sein, der sich mit der Gefahrstoffverordnung auskennt und im Umgang mit Gefahrstoffen auch ausgebildet ist. Der Hausmeister kann's also z. B. nicht sein (der wäre bei uns fürs Reinigungspersonal verantwortlich).


    Warum bist Du eigentlich so pienzig?

    Weil ich Chemikerin bin.

  • Zitat von blaugruen

    Es wäre hilfreich, dieses Schreiben "der fraglichen Schule" zu verlinken, denn sein Inhalt scheint mehreren Kollegen unbekannt zu sein. Ich informiere mich über das Kultusministerium, andere Stellen, die mir gegenüber weisungsbefugt sind, kenne ich nicht.

    Ein Elternbrief einer anderen Schule bringt dir dann genau was? Eine Rechtsquelle wäre wohl, was du dir von mir wünschst mit einer entsprechenden Anweisung des KuMis. ;)

    Da ich die Schreiben über einen Familienverteiler bekommen habe, habe ich keinen Link parat. Ich frage aber sehr gerne beim Ersteller (SL, BW) nach der Rechtsquelle, um diese verlinken zu können. Könnte aber einige Tage dauern, ehe ich das habe, da- wenig überraschend- besagter SL gerade den täglichen Corona-Wahnsinn an seiner Schule (nein, keine Fälle, nur Sorge und Panik von Eltern, Lehrkräften, SuS) zu bewältigen hat. Allgemein bietet die Seite des RKI einige Hinweise für Menschen mit einem erhöhten Risiko, worauf zu achten ist und was dann eben ggf. auch zur Kontaktreduktion zu beachten wäre.

    Auf der Seite des KM BW finde ich aktuell zur Frage der Schulpflicht trotz Infektionsrisikos folgende Antwort (die sich ja übertragen lässt):

    Immungeschwächte Personen bzw. Personen mit einem besonderen gesundheitlichen Risiko sollten die Situation mit ihrem Arzt
    abklären und dessen Rat folgen.

    Ich denke eigentlich, dass das klar genug ist, so dass ich jetzt dafür nicht weiter nachfragen müsste.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • kleiner gruener frosch Jetzt mal im Ernst... Dafür gibt es Betriebsanweisungen bzw Sicherheitsdatenblätter die tatsächlich irgendwo abgeheftet sein sollten. Im Idealfall von einem fachkompetenten Sicherheitsbeauftragten.

  • Betriebsanweisungen, die irgendwo abgeheftet sein sollten, verhindern aber nicht, dass Grundschüler es trinken oder so.


    Also eine Gefährdungsbeurteilung zu schreiben halte ich für eine gute Idee, zusätzlich zu zwei neben dem Spender aufgehängten Bildern (eins grün mit Hände unterm Spender, eins rot und durchgestrichen mit Flasche unterm Spender - oder so).

  • Also mir hätte niemand hochprozentigen Alkohol in die Schule hängen dürfen, wir hätten sehr schnell chemische Versuche damit gemacht und die Brennbarkeit getestet.


    Wir waren naturwissenschaftlich sehr interessierte Kinder.:teufel:

  • Aber das ist doch genau der Punkt.

    Vorne wird gefragt, ob man das Zeug in den Flur hängen soll, weil das wieder "Papierkram" ist.

    Du machst Dich drüber lächerlich und sagst jetzt, dass es dann halt "Papierkram" ist, den halt jemand machen sollte.

    Sowas verstehe ich nicht.

  • Übrigens meinte ich wirklich yersina pestis, 2019 in China, 2017 massiv in Madagaskar

    Vor einigen Jahren in China, weil einen Mann ein Murmeltier gefangen hatte und seinen Hund das Fleisch fressen ließ. Durch die Schlachtung hat er sich angesteckt.


    Mögen Hunde eigentlich Murmeltiere?:staun:

  • den halt jemand machen sollte

    Nicht sollte sonder muss. Soweit ich weiss *müsst* ihr Sicherheitsdatenblätter abheften. Möglicherweise habe ich das mit der "Meldung" falsch verstanden, dann tut es mir leid.


    Ein Blick auf das Sicherheitsdatenblatt eines alkoholhaltigen (hochprozentig) Desinfektionsmittel macht den Fall aber eigentlich klar: "Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen." Es muss also mit Hände waschen getan sein. Genau um sowas abzuklären hat man übrigens einen Sicherheitsbeauftragten.

  • Ich schrieb doch, dass ich wahrscheinlich das mit der "Meldung" falsch verstanden habe. Wem willst du denn da was "melden"? Und was soll passieren, wenn "gemeldet" wurde? Man liest das Sicherheitsdatenblatt, trifft eine entsprechende Entscheidung und fertig ist die Wurst.

    • Offizieller Beitrag

    Meine Frage oben war halb ernsthaft.

    Das Aufstellen ist eine Anweisung des Schulträgers. Entsprechende Sicherheitsblätter dazu wurden uns nicht mitgeliefert.

    Aber als Schulleiter bin ich dafür verantwortlich, dass ich eine entsprechende Gefährdungsbeurteilung erstelle, wenn es ein entsprechendes Gefährdungspotentiall gibt.


    Bisher musste ich bzgl. chemiacher Gefahrenquellen noch nie was machen. Der von Wollsocken erwähnte Toilettenreiniger ist kindersicher untergebracht und unterliegt auch nicht meiner direkten Verantwortung.


    Das Desinfektionsmittel unterliegt aber meiner direkten Verantwortung - auch wenn ich es auf Anweisung des Schulträgers aufstelle. Nehme ich zumindest an, denn vom Schulträger kam ja keine entsprechende Gefahren-Beurteilung des Desinfektionsmittels.


    Kl.gr.Frosch


    P. S. : Sicherheitsbeauftragter ist ein Kollege in Delegation durch mich. Also im Endeffekt ich. Aber wie gesagt - mit chemischen Gefahrenquellen hat man es in der Grundschule in der Regel nicht zu tun. Daher war die Frage schon ernst gemeint. Danke Wollsocken und andere für die Antwort.

  • Dann eine ernsthafte Antwort: Meines Erachtens darfst Du die Spender an Deiner Grundschule nicht aufhängen. Such das zugehörige Sicherheitsdatenblatt raus und zeig das Deinem Schulträger. Verweis auf die Gefahrstoffverordnung, die unterliegt wiederum dem Arbeitsschutzgesetz.

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