Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Es war Zufall

    Es war sicher kein Zufall, dass der Hotspot Gangelt relativ schnell wieder verschwunden ist, Tirschenreuth aber wochenlang nicht. Den Grenzverkehr Tirschenreuth-Tschechien gibt es die ganze Zeit. Mal ist er total schlimm, die meiste Zeit ist aber gar keine Korrelation zu beobachten. Macht voll Sinn.

  • Bemerkenswert finde ich ja, wie vor allem Bayern darauf beharrt man habe die super Strategie gegen Corona und deshalb können per se nur die anderen Schuld haben. Man hat insgesamt auch nur so hohe Fallzahlen, weil so viel getestet wird - klar, deswegen hat man auch so viele Tote, die müsste man ja auch nicht Covid zuordnen, wenn man nicht so viel testen würde.


    Die NZZ versucht ja auch immer mal wieder die schweizer "Strategie" als total erfolgreich zu verkaufen, man habe in Europa ja deutlich die kleinste Rezession erlitten. Das ist insofern absurd, als dass die Politik in persona Alain Berset längst zugegeben hat, dass man im Oktober falsch gehandelt hat.

  • Es war sicher kein Zufall, dass der Hotspot Gangelt relativ schnell wieder verschwunden ist, Tirschenreuth aber wochenlang nicht. Den Grenzverkehr Tirschenreuth-Tschechien gibt es die ganze Zeit. Mal ist er total schlimm, die meiste Zeit ist aber gar keine Korrelation zu beobachten. Macht voll Sinn.

    Gangelt hat eine sehr junge Bevölkerung im Vergleich zu Deutschland (Durchschnittsalter ist ein paar Jahre niedriger, es hat 2 Wochen früher begonnen und auch eine Weile gedauert), in Tirschenreuth traf es verzögert Altenheime.


    (Wir sprachen vor ca. 2 Wochen über die hohen Zahlen von Waldshut. Inzwischen weiß ich den Grund, es traf mehrere Altenheime gleichzeitig. Inzwischen sind die Zahlen wieder unter 100.)


    Noch einmal, ich finde es absolut wichtig die Gründe herauszufinden, nur so kann man etwas ändern. Aber es sind nicht immer dieselben Gründe. Aktuell bringen Mutationen die Zahlen durcheinander, in manchen Orten steigen die Zahlen extrem (mein Nachbarort hatte vor gut einer Woche einen, jetzt 83 aktuelle Fälle (alleine gestern kamen 45 hinzu), in den meisten sinken sie.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Wer hört denn auf zu leben? Wir schränken unser Leben (mehr oder weniger stark) lediglich ein, wir leben dennoch weiter.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • in Tirschenreuth traf es verzögert Altenheime

    In dem Fall hat es noch weniger mit tschechischen Grenzgängern zu tun. Die gibt's eben die ganze Zeit also müsste man auch den Effekt die ganze Zeit sehen. Es wird ja behauptet, es sei ein systematisches Problem und kein zufälliges.

  • Aktuell bringen Mutationen die Zahlen durcheinander, in manchen Orten steigen die Zahlen extrem

    Und das ist etwas, was bei uns eben auch nicht passiert obwohl der Anteil an B117 in allen sequenzierten Proben bereits 25 % beträgt. An der International School in Reinach und Aesch haben sie zuletzt sagenhafte 43 Infektionen rausgeholt, mehrheitlich B117. Kein nachhaltiger Effekt auf die Inzidenz im Kanton Baselland. Wenn die Zahlen irgendwo "extrem steigen", dann haben einfach die Leute dort irgendwas "extrem komisches" veranstaltet. Wir hatten vor ein paar Wochen einen grösseren Ausbruch mit B117 in Wengen/Bern. Nach einer Massentestung im Ort konnten sie einen ganz klaren Cluster umzingeln, der an einer Schneebar zum fröhlichen Glühwein-Plausch zusammen gestanden hatte. Kein nachhaltiger Effekt auf die Zahlen im Kanton Bern.

  • In dem Fall hat es noch weniger mit tschechischen Grenzgängern zu tun

    Es sei denn, diese Arbeiten in den Altenheimen, was vorstellbar ist.


    Es ist sicher richtig, größeres Ausbruchsgeschehen zu lokalisieren, aber Altenheime sind - wie Schulen - dadurch betroffen, dass es umliegend, erkannt oder unerkannt, Infektionen gibt, die sich dann in den Gemeinschaftseinrichtungen verbreiten können.

  • Es sei denn, diese Arbeiten in den Altenheimen, was vorstellbar ist.

    ...

    Sicher richtig, Problem nur, dass Deutschland jetzt Grenzen kontrolliert und natürlich gerade Pflegekräfte weiterarbeiten dürfen. Diese können also nach wie vor Viren in Seniorenheime mitbringen.


    Die EU regt sich auch zu Recht auf, finde ich, das hat schon ein G'schmäckle. Wir hatten die Situation bereits: erst Grenzen zu, dann ach nee, wer holt denn jetzt die Ernte ein und schlachtet unsere Schnitzel? Arbeiter wieder ins Land. Und genau diese waren auch noch die ersten, die sich in großem Stil infiziert haben. Und das nicht bei einer Party.


    Entscheidungen, die Politiker*innen treffen, sind nie ohne soziale Folgen.


    Es ist m.M.n. nicht möglich, ohne Kollateralschäden NoCovid zu betreiben. Zumindest muss man sich immer auch zur Finanzierung Gedanken machen.

    (Amazon dürfte der größte Gewinner der Pandemie sein. Die könnten mal ein paar Milliarden locker machen...)

  • Und das ist etwas, was bei uns eben auch nicht passiert obwohl der Anteil an B117 in allen sequenzierten Proben bereits 25 % beträgt.

    Bei uns genau so wenig, auch wenn es einige in der Politik und hier in diesem Forum mantra-artig wiederholen.

    Natürlich gibt es einzelne Ausbrüche mit höheren Fallzahlen und natürlich kann das zufällig auch mal ein Ausbruch mit einer Mutante sein.


    Insgesamt ist der Rückgang derzeit der schnellst im letzten halbes Jahr, vorgestern hat das RKI einen R-Wertt von 0,71 bekannt gegeben, das war der niedrigste Wert seit dem letzten Frühling (mit Ausnahme der nicht verwertbaren Daten der Weihnachtstage).

    Die höchsten Zahlen der Mutationen kommen aktuell aus Baden-Württemberg, wo gleichzeitig aktuell der Rückgang der Gesamtunfallzahlen mit am größten ist.

    Die Behauptung "Die Mutante führt in Deutschland zum starken Anstieg der Infektionen, wir sehen es nur noch nicht, weil die Urform sinkt" lässt sich durch nichts belegen, die Fakten sagen im Augenblick das Gegenteil. (Was weder heißt, dass das so bleiben muss, noch dass ich die Mutanten für harmlos halte und ja, natürlich werden wir auch wieder Phasen mit steigenden Infektionszahlen sehen.)

  • Die EU regt sich auch zu Recht auf, finde ich, das hat ein G'schmäckle, wir hatten die Situation bereits: erst Grenzen zu, dann ach nee, wer holt den jetzt die Ernte ein und schlachtet unsere Schnitzel? Arbeiter wieder ins Land. Und genau diese waren die ersten, die sich in großem Stil infiziert haben.

    ... bei Arbeitsbedingungen, die seit langem bekannt und schon medienwirksam angeprangert wurden.

    Wie es wohl inzwischen bei den Arbeitenden der Leih-Leih-Leih-Firmen für Schlachtbetrieben, Autobauer, Werften und großen Landwirtschaftsbetrieben aussieht?

  • ... bei Arbeitsbedingungen, die seit langem bekannt und schon medienwirksam angeprangert wurden.

    Wie es wohl inzwischen bei den Arbeitenden der Leih-Leih-Leih-Firmen für Schlachtbetrieben, Autobauer, Werften und großen Landwirtschaftsbetrieben aussieht?

    Nicht anders natürlich. Ob es aber sinnvoll ist, Grenzen zu kontrollieren und gerade Pflegekräfte rüberzulassen möchte ich in Frage stellen. Es wird nur so sein, dass die Grenzregionen einfach mal zwingend angewiesen sind auf Pflegekräfte. Dann sollte sich die Regierung aber auch nicht mit der EU anlegen und mit großem Brimborium andere Pendler*innen ausschließen.

  • Es sei denn, diese Arbeiten in den Altenheimen, was vorstellbar ist.

    Dann ist es Aufgabe der Heimleitung sich um entsprechende Schutzmassnahme zu kümmern. Es hiess aber was von Grossbäckereien und dergleichen. Was Konkretes weiss man eben gar nicht, aber es sind sicher die Tschechen.

  • Vielleicht ist der Anteil hier so hoch, weil in Baden-Württemberg inzwischen alle Proben auf Mutanten untersucht werden und nicht nur bei Reiserückkehrer aus Großbritannien? Und mehrere Gesundheitsämter haben bei der Nachverfolgung beobachtet, dass bei den Mutationen kürzerer Kontakt anscheinend reicht.


    In Düsseldorf waren es gestern aber auch 20%.


    Und wo hast du den Wert von 0,61 her? Heute wurde 0,87 veröffentlicht, gestern auch, vorgestern 0,85, davor 0,82, davor auch 0,82. (Ich spreche immer vom 7-Tage-Wert des RKIs, der 4-Tage-Wert ist dank Wochenende an bestimmten Wochentagen verzerrt, zu hoch oder zu niedrig, deshalb wurde der 7-Tage-Wert eingeführt).



    Wir in Baden-Württemberg hatten mit die strengsten Beschränkungen, z. B. durften wir zwei Monate zwischen 20 Uhr und 5 Uhr morgens nicht hinaus (gilt immer noch ab 21 Uhr, wenn die Inzidenzzahlen über 50 liegen) , somit konnte man abends keine Freunde mehr besuchen. Es hat auch zur Vorsicht ermahnt, wenn man um 19.30 Uhr alleine auf der Straße unterwegs war.

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  • Und wo hast du den Wert von 0,61 her? Heute wurde 0,87 veröffentlicht, gestern auch, vorgestern 0,85, davor 0,82, davor auch 0,82. (Ich spreche immer vom 7-Tage-Wert des RKIs, der 4-Tage-Wert ist dank Wochenende an bestimmten Wochentagen verzerrt, zu hoch oder zu niedrig, deshalb wurde der 7-Tage-Wert eingeführt).

    https://www.n-tv.de/infografik…Welt-article21604983.html


    Ich habe den 4-Tage Wert genannt, das ist aber auch unerheblich, weil es mir um die Entwicklung des Wertes im Jahresvergleich ging, die Schwankungsproblematik gab es das ganze Jahr über, trotzdem war der Wert von vorgestern der niedrigste. Der 7-Tage lag vor 3 Tagen bei 0,82, auch das ist (mit Ausnahme der Feiertage) der niedrigste Wert im gesamten Beobachtungszeitraum.

  • In dem Fall hat es noch weniger mit tschechischen Grenzgängern zu tun. Die gibt's eben die ganze Zeit also müsste man auch den Effekt die ganze Zeit sehen. Es wird ja behauptet, es sei ein systematisches Problem und kein zufälliges.

    In den Altenheime arbeitet oft tschechisches Pflegepersonal und auch wenn deutsches Pflegepersonal sich irgendwo ansteckt (und da reicht einer und deshalb Zufall mit größerer Wahrscheinlichkeit, wenn die Zahlen höher sind), wird es hineingetragen.


    Ihr habt lt. Internet immer noch höhere Zahlen als Deutschland.

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  • Kein nachhaltiger Effekt auf die Zahlen im Kanton Bern.

    Da kommt es doch immer auf die Relationen an.

    41 infizierte SuS sind an manchen Schulen die Hälfte aller Kinder - oder gar alle, an anderen nicht.

    Norderney hat eine Inzidenz von über 400, das ist aber eine Insel und kein Landkreis.

    Da sind die Schulen nun geschlossen - auf der Insel - ,

    das gab es zuvor regional schon häufiger, wenn der Ausbruch zu lokalisieren war.

  • https://www.n-tv.de/infografik…Welt-article21604983.html


    Ich habe den 4-Tage Wert genannt, das ist aber auch unerheblich, weil es mir um die Entwicklung des Wertes im Jahresvergleich ging, die Schwankungsproblematik gab es das ganze Jahr über, trotzdem war der Wert von vorgestern der niedrigste. Der 7-Tage lag vor 3 Tagen bei 0,82, auch das ist (mit Ausnahme der Feiertage) der niedrigste Wert im gesamten Beobachtungszeitraum.

    Nein, es ist nicht unerheblich, wenn man verschiedene letzten 4 Tage berücksichtigt (es wird ein Donnerstag mit einem Sonntag verglichen) . Diese Werte schwanken viel mehr.


    Ich lese in deinem verlinkten Artikel aber auch 0,79 bzw. 0,71.


    Also die 4-Tage-Werte der letzten Woche lt. RKI

    Gestern 0,90, vorgestern 0,79, Donnerstag 0,71, Mittwoch 0,72, Dienstag 0,79, Montag 1,0. (Nichts mit 0,61, deshalb machen sich viele Sorgen, wenn dank Mutation 0,35 bis 0,5 dazu kommen sollten. Über 0,61 hätte ich mich sehr gefreut.)


    Im Lagebericht gibt es auch ein Diagramm

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