Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Ich finde schon, dass man sich in diesen Zeiten kein Bein bricht, wenn man am Wochenende Mails liest und notwendige Infos weiterleitet. Daher kann ich Susannes Unmut sehr gut verstehen.

    Also bei uns gilt aktuell selbstverständlich (sic! Hat die SL extra betont, dass wir natürlich nicht nachts um drei oder am Wochenende/Feiertagen Mails lesen/beantworten müssen und Beantwortungsfristen für Elternmails sich um den Feiertag verlängern.), dass wir am Wochenende Wochenende haben. Wir dürfen natürlich unsere Mails beantworten, erwarten darf das aber niemand von uns. Anders wäre es, wenn die Schule erneut geschlossen werden müsste, sei es wegen einer schulinternen Quarantäne oder sogar umfassenderen Schließungen: Dann würde als ganz dringende Bitte (!!!) der SL gelten, dass wir auch am WE/Feiertagen einmal täglich unsere Dienstmails prüfen und Eltern/SuS äußerst zeitnah antworten, die dann besonders angewiesen sind auf diese Art Kommunikation.

    Zumindest das Argument "in diesen Zeiten" sollte man finde ich nicht ausreizen und über Monate als Begründung für Mehrarbeit heranziehen. Wenn es, wie von Susannea erwähnt, bei ihnen eine andere Maßgabe gibt bzw. ja auch die Schule tatsächlich Quarantänefälle hat, ist die individuelle Situation natürlich anders zu bewerten und man sollte als Lehrkraft entsprechend handeln.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Anders wäre es, wenn die Schule erneut geschlossen werden müsste,

    Genau das wäre ja der Punkt und natürlich haben wir erst versucht ihn über das Handy zu erreichen, weil es ein Notfall war, aber wenn dies nicht geht, weil keine Mailbox usw. dann bleibt nur Mail.

    Tatsache ist, aktuell muss man im Notfall irgendwie zu erreichen sein und eine Schulschließung wegen eines Coronafalls halte ich für einen Notfall.

  • Ich habe im Moment als Klassenlehrperson einfach ein Auge auf den Teams-Chat. Die App habe ich eh auf dem Handy und hin und wieder kommt da halt ein "gehe jetzt zum Test" und ein paar Stunden später "ist negativ". Das stresst mich gar nicht (mehr) und empfinde ich auch nicht als besonderen Aufwand. Irgendwelche Ansprüche seitens der Schulleitung gibt's bei uns aber auch nicht.

  • Das weiss ich nicht. Vor den Sommerferien hatten wir auch mal eine Situation, da hat es ewig gedauert. Aber jetzt geht es total schnell. Meistens ist das Ergebnis am gleichen Tag noch fertig. Das ist natürlich super, denn so motiviert man die Leute gewissermassen schnell zum Test zu gehen. Da man den bei uns nur mit Symptomen bekommt muss man zu Hause bleiben solange man auf das Ergebnis wartet. Das macht ja keiner, wenn das 3 Tage lang dauert.

  • Der Test an sich dauert ca. 6h wenn ich das richtig mitbekommen habe, aber das Zeug muss ins Labor, da ist evtl. Rückstau und irgendwer muss den Quatsch auch eingeben...bei uns waren die Ergebnisse immer im Verlauf des nächsten Tages da...

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Wie oft könnte man einer Lehrkraft pro Schuljahr eigentlich Quarantäne aufgrund von Infektionen in Klassen zumuten?


    In der Freizeit kann man durch sein eigenes Verhalten eher sicherstellen bzw. steuern, dass man nicht zum Verdachtsfall wird. Kein Urlaub im Risikogebiet, Hobbies entsprechend ausrichten, weniger Feiern besuchen usw.


    Im Schuldienst hingegen kann man sich dem nicht entziehen und gerät schnell in Gefahr, mehrfach in Quarantäne gesteckt zu werden.


    Wie ist eure Meinung dazu? Das wird sicherlich noch ein Thema werden. Spätestens nach der 4. Quarantäne im Schuljahr...

  • Der Test an sich dauert ca. 6h wenn ich das richtig mitbekommen habe, aber das Zeug muss ins Labor

    Es sind eher nur 3 h und der Trick zumindest in Basel ist, dass der Abstrich am gleichen Ort gemacht wird, an dem auch die PCR-Maschine steht (Unispital). Ich bin mir ziemlich sicher dass bei uns auch jedes Testzentrum eine eigene PCR-Maschine hat und die Wege im Land sind ja kurz. Das Testergebnis muss dann noch vom Referenzlabor in Genf bestätigt werden bevor es in der Statistik erfasst wird. Bei meinem infizierten Schüler war es aber so, dass der am Abend schon den Laborbericht aus Basel hatte und ihm die Kantonsärztin das Testergebnis den Tag drauf dann quasi bestätigt hat. Vielleicht dauert es irgendwo im Appenzell länger. Aber da ist kein Corona. :)

  • Bei unseren Fällen in der Schülerschaft ist bisher kein einziger Lehrer mit in Quarantäne gegangen. Wir wurden alle als Kontaktpersonen der Kategorie 2 eingestuft, für die das nicht vorgesehen ist. Ich denke, das wird auch zunehmend derRegelfall werden... andernfalls lässt sich der Betrieb wohl schwer aufrecht erhalten, wenn mehr und mehr Schüler über die Zeit positiv getesten werden.

    • Offizieller Beitrag

    MeisterLaempel

    Was soll ich darüber spekulieren, wie oft man es einer Lehrperson "zumuten" kann (Irgendwie störe ich mich an dem Wort "zumuten".)


    Wenn es passiert (weil es notwendig ist), dann passiert es halt.


    Kl.gr.Frosch

  • Naja, als kürzlich jemand schrieb, dass Kollegen 2x2 Wochen in Quarantäne waren dachte ich auch: nee, möchte ich jetzt nicht unbedingt haben. Aber spekulieren hat bislang wenig Punkte gebracht, insofern hilft auch hier nur abwarten und Kaffee trinken. Oder Sekt, Sekt geht auch immer :prost:

  • Mit "zumuten" meinte ich: Mein Dienstherr muss doch die Arbeitsbedingungen möglichst so gestalten, dass Infektionen bestmöglich ausgeschlossen werden können. Punktuelle Fälle und damit verbundene Quarantäne lassen sich an Schulen kaum vermeiden, das ist mir bewusst. Was jedoch, wenn Fälle gehäuft auftreten?


    Die Praxis ist derzeit zumeist nicht so, wie Maylin85 erwähnt hat, sondern folgende:

    Wird z. B. ein Schüler positiv getestet, werden alle Mitschüler und sämtliche Lehrkräfte, die bis zum besagten Zeitpunkt in der Klasse waren, in Quarantäne gesteckt als Kontaktpersonen II. Grades. Gerade in der Sek. I gibt es einen hohen Lehrerwechsel zwischen den Klassen, wodurch die Wahrscheinlichkeit, dass man mehrfach betroffen ist, nicht gerade gering ist. In der Sek. II wird es aufgrund des Kurssystems ähnlich sein. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass mit diesen Maßnahmen langfristig ein geregelter Schulbetreib aufrechterhalten werden kann.


    Die Richtigkeit dieser Maßnahmen aus epidemiologischer Sicht wollte ich damit nicht in Frage stellen.

  • Die Praxis ist derzeit zumeist nicht so, wie Maylin85 erwähnt hat, sondern folgende

    Die Praxis hängt davon ab, wer in welchem Gesundheitsamt was entscheidet. Allenfalls würde es sich wohl lohnen da das direkte Gespräch zu suchen. Ich weiss, dass auch meine Schulleitung nach dem ersten Fall mit der Kantonsärztin telefoniert hat.

  • Bei unseren Fällen in der Schülerschaft ist bisher kein einziger Lehrer mit in Quarantäne gegangen. Wir wurden alle als Kontaktpersonen der Kategorie 2 eingestuft, für die das nicht vorgesehen ist.

    Sei froh drüber, bei meinen Kinder an der Schule sind jetzt zwei Klassen und 7 Kollegen in Quarantäne, das Kollegium hat nur 18 Lehrer und noch 10 Klassen, hier ist nichts mehr mit Stundentafel, die erste Klasse ist drei von vier Tagen im Homeschooling und die Eltern pöbeln schon wieder, warum die Lehrer nicht wie andere Berufe dann einfach die nächsten 14 Tage Überstunden machen, sie hatten doch schon soviel frei!


    Hortgruppe der Kinder ist übrigens Kontaktgruppe 2, ich würde behaupten, der Kontakt ist dort enger als im Unterricht, muss man also nicht verstehen!

  • Ach...was der Dienstherr mit den Arbeitsbedingungen so muss....., aber mal ehrlich, die neue Verordnung in NRW, dass alle Mitschüler und Lehrkräfte, die in der Klasse unterrichten, in Quarantäne gehen, ist doch eine Verordnung die zeigt, dass sie genau das eben nicht können. der Dienstherr ist nicht in der Lage seine Lehrkräfte vor Infektionen bestmöglich zu schützen und wenn die Entwicklung so weiter geht, wird es auch nicht das letzte Mal sein, dass ich in diesem Schuljahr in Quarantäne sitze.

    Was man da besser machen könnte, weiß ich nicht. Kleinere Klassen wäre toll, Abstand und die Masken tragen auch. Aber das wird nicht passieren. Für kleinere Lerngruppen fehlt das Personal und die Schüler tun sich einfach schwer damit, sich an die Regeln zu halten und wer kann es ihnen auch verdenken.

    Wir werden weiterhin in überfüllten Klassen unterrichten. Man kann nur für sich versuchen sich soweit zu schützen, dass man sich eben nicht ansteckt, in Quarantäne geht man trotzdem. Ich glaub mit mir sitzen noch weitere fünf Lehrer in Quarantäne, was das für die Kollegen heißt, ist auch klar. Blödes System.

  • Wieso regt mich sowas immer noch so unfassbar auf!??? :sauer:

    Mich auch und ich bin dann gestern in der Elterngruppe auch geplatzt, zumal auch in anderen Berufen nicht die Anzahl Überstunden einfach für die nächsten 14 Tage angeordnet werden dürften und sie müssten bezahlt werden, daher dürfen wir sie in den meisten Bundesländer ja gar nicht machen, auch wenn wir wollten ;)

  • die neue Verordnung in NRW, dass alle Mitschüler und Lehrkräfte, die in der Klasse unterrichten, in Quarantäne gehen, ist doch eine Verordnung die zeigt, dass sie genau das eben nicht können.

    Gibt es eine „neue Verordnung“? Wenn ja, wie neu ist die? Hab ich evtl. verpasst oder kam die nicht in einer Schulmail?

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Würde mich auch interessieren. Bei uns ist die Praxis bisher nämlich wie gesagt eine andere. 7 Positivfälle und nicht ein einziger Lehrer in Quarantäne.


    Ich bin darüber übrigens nicht froh, Susannea. Ich finde das eher ziemlich fahrlässig. Was irgendwelche Eltern meinen und fordern und pöbeln, geht mir dagegen ja mal sowas von am Allerwertesten vorbei... die haben doch eh ständig was zu motzen 😄

Werbung