sondern dass es für die steigenden Infektionen durchaus sehr klar benennbare Ursachen gibt
Das ist doch nun wirklich wurscht. Es gab auch im März schon "klar benennbare Ursachen", das macht aber die konkrete Infektion nicht ungeschehen. Der springende Punkt ist, dass das Infektionsgeschehen an sich jetzt ein ganz anderes ist als vor knapp einem halben Jahr. Bei uns ist im Moment die Hälfte (!) der tägliche Neuinfizierten jünger als 30. Das Durschnittsalter sinkt praktisch mit jedem Tag. Bei den meisten Betroffenen läuft es so wie bei meinem Schüler: Ausser einer nervigen Quarantäne passiert einfach nichts. Das ist erstmal gut aber trotzdem bleibt die Lage fragil und knapp 400 (!) Neuinfektionen pro Tag sind für ein so kleines Land einfach echt grenzwertig. Wir haben nun live miterlebt was diese Zahlen für das Contact Tracing bedeuten. Die jungen Leute haben enorm viele Kontaktpersonen, das ist für die zuständige Kantonsärztin praktisch nicht mehr machbar. Positiv sehe ich, dass die Anzahl Tests mit dem Schulstart krass zugenommen hat und die Positivrate damit sogar gesunken ist. Die Jugendlichen latschen einfach sofort zum Test wenn das Näschen juckt und das ist auch gut so. Meine Chefin heute so zu mir im Treppenhaus: "Münchenstein hat jetzt auch einen Infizierten - höhöhö". Ein bisschen bekloppt sind wir allmählich ja schon.