Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Hallo zusammen,


    wir haben jetzt den schulischen Hygieneplan zur Konkretisierung der Vorgaben des Kultusministeriums erhalten. Beim Start am 4.5. nur mit den 2 Jahrgängen der Kursstufe ist das Ganze hoffentlich nicht zu kompliziert. Die Abiturienten haben nur Unterricht in ihren Prüfungsfächern, das reduziert die Schülerzahlen der meisten Kurse deutlich.


    Die Abstandsregel wird durch vorgegebene Tisch- bzw. Stuhlanordnungen umgesetzt. Das gilt in allen Räumen: Klassenzimmern, Lehrerzimmer (bzw. dann jetzt mehreren Lehrerzimmern), Kopierraum (bzw. neu Kopierräume),... Auf den Fluren ist es zu schwierig, daher herrscht dort Maskenzwang. Die Maske darf nur am eigenen Platz im Klassenzimmer bzw. Lehrerzimmer abgelegt werden.

    Raumwechsel (z.B. in den PC-Raum) müssen alle bei der Schulleitung beantragt und genehmigt werden. Der Unterricht findet auch nur in wenigen großen bis sehr großen Räumen statt.


    Es soll bei offenen Fenstern und Türen unterrichtet werden. (Auf entsprechende Kleidung werden die Schüler hingewiesen.) Die Fenster in Fluren, verwendeten Klassenzimmern, Sekretariat, Direktoriat, Toilettenräumen,... müssen den ganzen Tag mindestens gekippt sein.


    Für die vorgeschriebene Reinigung stehen Spritzflaschen mit Desinfektionsmittel zur Verfügung. Durchgeführt wird sie von den Schülern, bevor sie ihren Platz einnehmen. Ebenso auf den Toiletten.


    Die Pausen dürfen am eigenen Tisch verbracht werden. Die Schüler sollen nicht auf den Hof. Um den Drang zum direkten Kontakt zu verringern, ist in der Pause das Verbot der Nutzung elektronischer Geräte im Schulgebäude aufgehoben. Sie sollen lieber über 2 m chatten.


    Pausenverkauf findet keiner statt und die Schülerküche ist gesperrt.


    Für die Schulsanitäter wurde keine Lösung gefunden. Oder doch: Die Erste Hilfe liegt jetzt wieder ganz in den Händen der Lehrer. Wir sind ja als erwachsene Personen sowieso gesetzlich verpflichtet, Erste Hilfe zu leisten so gut wir es vermögen. Wir dürfen aber nicht alle möglichen weiteren Personen zur Hilfe rufen. (Wer es sich gar nicht zutraut, kann sich aber für seine Unterrichtszeiten fähige Kollegen aus Nachbarzimmern nennen lassen und dann genau diese eine Person holen lassen.)


    Wie das Problem mit Schülertransport geregelt wurde, weiß ich allerdings nicht. Wir haben auf jeden Fall normalerweise viele Busschüler. Bei über 1000 Schülern genügen normalerweise 20 Fahrradstellplätze.


    LG DFU


  • Es gibt inzwischen tausende Presseartikel zum Thema mit mindestens genau so vielen "Expertenaussagen", aus denen sich jeder das raussuchen kann, was zu seinem Standpunkt passt. "Alle Experten sind sich einig..." - ganz sicher nicht.

  • natürlich sind sich Wissenschaftler nicht einige, sonst wäre es auch keine "Wissenschaft". Wissenschaft funktioniert leider nur, wenn es kontroverse Meinungen und eine Austausch von Meinungen gibt, ich frag mich dann immer nur, muss man die Diskussion über die Presse führen und damit in die Öffentlichkeit tragen, um dann alle hübsch zu verunsichern.

  • Ich werde mir die heutige Pressekonferenz der Kanzlerin nicht antun:

    https://www.tagesschau.de/inla…l-laender-corona-101.html


    Das RKI ist nun bei R = 0,75. Interessant. Dennoch sollen die Kontaktbeschränkungen bleiben. Wenn ich, nach dem "Hausarrest" zu Ostern, auch von Himmelfahrt bis Sonntag darauf nicht zu meinen Kindern fahren darf, ist die Schmerzgrenze endgültig überschritten. Abstand halten kann ich auch in Sachsen-Anhalt und nicht nur in MV.


    Mein Vorschlag:

    "Das Volk hat das Vertrauen der Regierung verscherzt. Wäre es da nicht doch einfacher, die Regierung löste das Volk auf und wählte ein anderes?"

    (Die Lösung, Bert Brecht)

    Für Conni: שמי מרים

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    Töten im Krieg ist nach meiner Auffassung um nichts besser als gewöhnlicher Mord. (Einstein)

  • natürlich sind sich Wissenschaftler nicht einige

    Doch! Es handelt sich erstmals in dieser Form um eine gemeinsame Erklärung der führenden Virologen, um die Dringlichkeit eines weiteren Lockdowns für einige Wochen angesichts der aktuellen politischen Fehlentscheidungen zu dokumentieren.


    Der Druck der Wirtschaft gefährdet Menschenleben, denn die Ausrichtung allein nach der Kapazität der Kliniken und das bewusste Opfern der Alten und Vorerkrankten macht zwar Lockerungen für die Wirtschaft und die Jüngeren und Gesunden möglich, führt aber nicht zur notwendigen Eindämmung von Corona.


    Die führenden Virologen sind sich einig! Der Verweis auf eine angebliche Uneinigkeit, weil es natürlich wie immer auch Außenseitermeinungen gibt (dominieren ja hier leider im Forum), dient nur dazu, kurzfristige wirtschaftliche Interessen gegen alle Vernunft durchzudrücken. Manche Jüngere und Gesunde, die sich für unverletzlich halten, schließen sich dem gerne an, weil sie sofort auf Biegen und Brechen auch zum Nachteil anderer ihr altes Leben wieder haben wollen.

  • Doch! Es handelt sich erstmals in dieser Form um eine gemeinsame Erklärung der führenden Virologen, um die Dringlichkeit eines weiteren Lockdowns für einige Wochen angesichts der aktuellen politischen Fehlentscheidungen zu dokumentieren.

    Es gab keinen Lockdown und es wird in dem Artikel auch keiner gefordert, es geht lediglich um eine Verlängerung der Kontaktbeschränkungen und eine gestufte Rücknahme der Maßnahmen. Die Erklärung ist kein Gegenentwurf zum aktuellen Verfahren, sondern entspricht diesem weitgehend, lediglich darüber, welche Maßstäbe man an die zeitliche Staffelung der Schritte anlegt, wird diskutiert.

  • Alle führenden Experten bestätigen meine Einschätzung (siehe auch Beitrag #6755), lehnen die Lockerungen als verfrüht ab und fordern die Beibehaltung der strengen Maßnahmen zur Eindämmung von Corona durch Reduktion der Neuinfektionen und der Reproduktionszahl.


    https://www.zeit.de/wissen/ges…schaftliche-stellungnahme

    Moebius hat es ja schon geschrieben, dass ganz sicher nicht "alle" Experten einer Meinung sind. Gut, die es nicht sind, die sind halt nicht die "führenden" Experten - ganz einfach! Es gibt schon deutliche Gegenmeinungen, z.B. aus Stanford, welches ja auch nicht irgendeine Provinzklitsche ist.

    Mich würde mal brennend interessieren, was diese ganzen führenden Experten raten würden, wenn sich der viel zitierte Impfstoff nicht ganz so einfach oder gar überhaupt nicht finden lässt wie bei HIV, Ebola, Rhinoviren (= normale Erkältungsviren) usw. Den Impfstoff hält man uns ja schließlich immer wie eine Möhre vor die Nase. Sollten wir dann praktisch für ewig so weiterleben?

  • Es gab keinen Lockdown und es wird in dem Artikel auch keiner gefordert

    Kein absoluter Lockdown.

    Bitte genau lesen. Denn die Virologen ziehen gemeinsam als grundsätzliche Schlussfolgerung, dass alle Kontaktbeschränkungen noch für einge Wochen bestehen bleiben sollen, um sie erst dann wieder nachhaltig zu lockern, wenn Corona deutlich eingedämmt ist.

    Diese einzig vernünftige Strategie, auf Lockerungen jetzt zu verzichten, wird aktuell von der Politik unterlaufen. Deshalb diese gemeinsame Brandwarnung der Virologen.

  • Es gab keinen Lockdown und es wird in dem Artikel auch keiner gefordert, es geht lediglich um eine Verlängerung der Kontaktbeschränkungen und eine gestufte Rücknahme der Maßnahmen. Die Erklärung ist kein Gegenentwurf zum aktuellen Verfahren, sondern entspricht diesem weitgehend, lediglich darüber, welche Maßstäbe man an die zeitliche Staffelung der Schritte anlegt, wird diskutiert.

    Diese soll erst erfolgen, wenn die Infektionen in ein niedriges dreistelliges Niveau gefallen sind und die Testkapazitäten erhöht werden. Das ist momentan nicht der Fall, stattdessen beobachte ich wie z.T. in manchen Ländern nicht einmal eine Mundschutzpflicht im Gebäude durchgesetzt wird. Drosten und auch Vertreter der Helmholz-Gesellschaft haben eindringlich gewarnt, nicht einmal die Voraussetzungen der Leopoldina werden in einigen Ländern beachtet.



    Moebius hat es ja schon geschrieben, dass ganz sicher nicht "alle" Experten einer Meinung sind. Gut, die es nicht sind, die sind halt nicht die "führenden" Experten - ganz einfach! Es gibt schon deutliche Gegenmeinungen, z.B. aus Stanford, welches ja auch nicht irgendeine Provinzklitsche ist.

    Mich würde mal brennend interessieren, was diese ganzen führenden Experten raten würden, wenn sich der viel zitierte Impfstoff nicht ganz so einfach oder gar überhaupt nicht finden lässt wie bei HIV, Ebola, Rhinoviren (= normale Erkältungsviren) usw. Den Impfstoff hält man uns ja schließlich immer wie eine Möhre vor die Nase. Sollten wir dann praktisch für ewig so weiterleben?

    Das ist doch irrelevant, wir können im Falle eines tödlichen Virus doch nicht von unseren Wünschen her denken. Diese Argumentation unterstreicht doch nur den Vorwurf des Wunschdenkens. Südkorea zeigt, dass bei geringer Fallzahl und gleichzeitig hoher Testkapazität tatsächlich eine nachhaltigere Lockerung möglich ist. Zeitgleich finde ich bei jeder Debatte Außenseitermeinungen, wer allerdings die Entwicklungen der letzten Woche und die Zahlenverhältnisse in die Fachwelt links liegen lässt und sucht, bis er jemanden findet, der wohlmöglich noch auf altem Kenntnisstand der Herdenimmunisierung das Wort redet um die ungenehme Meinung der Mehrheit links liegen zu lassen, muss sich nicht wundern, wenn ihm selektive Wahrnehmung vorgeworfen wird. Bei der Klimawandeldebatte würde sich doch einige hier -- bei solchem Vorgene -- auch -- zu Recht -- an die Stirn klatschen.

  • Warum wird hier eigentlich "Sollen wir dann ewig so weiterleben?" immer als Argument dafür genommen, die Beschränkungen jetzt endlich zu lockern oder gar aufzuheben?

    Wenn ich die Diskussion hier richtig verfolgt habe, geht es bei dem Ansatz, die Ansteckungszahlen weiter zu senken und damit die Kontakten von Infizierten präziser ermitteln und isolieren zu können, nicht um "ewig" und auch nicht um "Monate", sondern um einige Wochen. Es geht also bei diesem Ansatz nicht darum, so lange zu warten, bis der Impfstoff da ist.

    Kein Vorwurf - ich verstehe dieses Argument nur nicht.

  • Ich finde es eigentlich sehr bereichernd, den wissenschaftlichen Diskurs in den Medien verfolgen zu können. Zur Meinungsbildung gehört eine Auseinandersetzung mit verschiedensten Forschungsergebnissen und Interpretationen sowie daraus abgeleiteten Empfehlungen und Ideen.

    Ich möchte nicht nur fertige Regeln vorgesetzt bekommen, sondern deren Entstehung und Begründung nachvollziehen können und das geht nur in der Auseinandersetzung mit verschiedenen Positionen.

    Daher finde ich es ganz wichtig, dass auch der wissenschaftliche und politische Diskurs zumindest teilweise öffentlich geführt wird. Menschen halten sich eher an Regeln und Empfehlungen, die sie verstehen und selbst durchdacht haben.

    Natürlich muss am Ende auch eine Entscheidung durch die Politik stehen, aber der Weg dahin sollte eben nachvollziehbar sein.

  • ...Wenn ich, nach dem "Hausarrest" zu Ostern, auch von Himmelfahrt bis Sonntag darauf nicht zu meinen Kindern fahren darf, ist die Schmerzgrenze endgültig überschritten. Abstand halten kann ich auch in Sachsen-Anhalt und nicht nur in MV.

    Fahr doch einfach zu deinen Kindern, es ist deine Gesundheit, die gefährdet ist. Auch wenn Trotzen manchmal gut tut, einfach aus Prinzip dagegen sein und so fänd ich es nett, wenn du nicht Öffentlichkeit darüber informiertest, denn in dem Moment machst du zur Maxime, was du kaum vor dir selbst verantworten kannst.

  • Im übrigen: Es ist für uns alle die erste (ernstzunehmende) Pandemie. Da verzeihe ich durchaus auch ein wenig Chaos und Unklarheiten. Es ist ein Lernprozess unter Zeitdruck. Täglich kommen neue Erkenntnisse, heute zum Beispiel, dass die Viruslast bei Kindern nicht signifikant von der bei Erwachsenen abweicht:


    https://zoonosen.charite.de/fi…l-load-by-patient-age.pdf


    (dankenswerterweise von Valerianus im Faktenthread verlinkt)


    Neue Erkenntnisse bedeuten immer Anpassungen der Strategien und das führt natürlich zu Verunsicherung.

    Wichtig ist nur, dass Wissenschaft, Politik und letztlich auch die Bevölkerung nun zunehmend auf einen gemeinsamen Kurs einschwenken. Und das passiert ja nun zumindest in der Wissenschaft u.a. durch das gemeinsame Positionspapier.

  • Das ist doch irrelevant, wir können im Falle eines tödlichen Virus doch nicht von unseren Wünschen her denken. Diese Argumentation unterstreicht doch nur den Vorwurf des Wunschdenkens. Südkorea zeigt, dass bei geringer Fallzahl und gleichzeitig hoher Testkapazität tatsächlich eine nachhaltigere Lockerung möglich ist.

    Du verkennst einiges. Erstens geht es um die Definition "tödlicher Virus". Bei welcher Sterblichkeitsrate fängt das denn an? An jedem Virus sterben immer Menschen. Wir sind bei der jetzigen Todesstatistik (ca. 0,5%) immer noch deutlich näher an einer Grippe als an SARS 1 (10%) oder Ebola (min. 50%), die zumal auch alle Menschen ungeachtet ihres Alters umgebracht haben und nicht nur recht eng eingrenzbare Personengruppen.

    Taiwan und Südkorea sind derzeit gut bei der Eindämmung, das ist zweifelsohne wahr. Derzeit bestehen aber auch nach wie vor diese Einreisebeschränkungen bzw. vierzehntägige Quarantänemaßnahmen. Ob sie das bei so einem Virus wirklich ohne Einreisebeschränkungen wie in einem normalen Leben schaffen werden, ist nicht sicher bis fraglich. Dafür gibt es viel zu viele asymptomatische Fälle.


    Warum wird hier eigentlich "Sollen wir dann ewig so weiterleben?" immer als Argument dafür genommen, die Beschränkungen jetzt endlich zu lockern oder gar aufzuheben?

    Wenn ich die Diskussion hier richtig verfolgt habe, geht es bei dem Ansatz, die Ansteckungszahlen weiter zu senken und damit die Kontakten von Infizierten präziser ermitteln und isolieren zu können, nicht um "ewig" und auch nicht um "Monate", sondern um einige Wochen. Es geht also bei diesem Ansatz nicht darum, so lange zu warten, bis der Impfstoff da ist.

    Kein Vorwurf - ich verstehe dieses Argument nur nicht.

    - Verbot von Großveranstaltungen bis August, eher länger.

    - Reisewarnung verlängert, Verlängerung möglich bis sehr wahrscheinlich.

    - Kein normaler Schulbetrieb vor Beginn des neues Schuljahrs, eher länger.

    - Keine KITA- und Kindergartenbetreuung bis auf weiteres.

    - Einreiseverbote und -beschränkungen

    - ...


    Natürlich reden wir hier von Monaten.

  • Eben hast du aber die Frage nach "ewig?" gestellt.

    Genau, wenn jemand von ewig spricht, meint er auch immer wirklich bis zum Weltenende. Das ist jetzt Wortklauberei. ;)

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