Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Was tut man bei einer Hochwasserwarnung? Wie hätte man sein Haus z.B. schützen können? Eigentlich kaum. Man hätte Leben retten können, das ist natürlich sehr viel. Aber gegen die ganzen Zerstörungen von Hab und Gut, was hätte da geholfen?

    Ein paar Sandsäcke gegen Wassermassen und Schlammlawinen?

  • Mir fällt nicht erst seit Corona auf, dass Menschen auch mit Warnungen unterschiedlich umgehen. Wird vor einem Sturm gewarnt, bleiben Menschen zu Hause, um sich zu schützen und Rettungskräfte nicht in Gefahr zu bringen. Andere verfolgen ihre üblichen Pläne und sagen später „ist ja nichts passiert“. Beide lernen am Erfolg.

    Ich denke einfach, daß heute viel zuviel gewarnt wird. So wurden z.B. an meiner alten Schule (an der ich Schüler war) die abendliche Abi-Feier verboten, weil dabei Betrunkene im Zuge des Alkoholkonsums in den nahen Fluß stürzen und bei 30cm Wassertiefe ertrinken könnten. Der Deutsche Michel erwartet halt eine Vollkasko-Versorgung und wenn wenn doch etwas passiert, sind immer die Anderen Schuld. :daumenrunter:


    Dabei wird dann praktisch das komplette Leben verboten, weil es ja so gefährlich ist. Leute, das Leben ist immer lebensgefährlich und endet bestimmt tödlich, also genießt es vorher!


    Ich wünschte mir, daß nur noch Warnungen ausgesprochen werden, wenn es wirklich gefährlich wird und nicht mehr vor jedem Pups gewarnt wird. Entsprechend gehe ich auch mit den allermeisten Warnungen um. Ich stelle mich zwar darauf ein, daß ich aufpassen muß, aber ich mache es trotzdem!


    Meine persönliche Erfahrung: Bei den Dingen, die allgemein als gefährlich eingestuft werden, ist mir bisher noch nie etwas passiert. Aber bei den Dingen, die allgemein als "da kann nichts passieren" gelten, ging es so gewaltig schief, daß ich froh bin im Krankenhaus wieder aufgewacht zu sein und keinen Grabstein 1,5m über meinem Kopf stehen habe.

  • Wir können ja tippen, wie der Herbst wird, in der Hoffnung, dass es kein makabres Spiel wird.

    Ich sehe hohe Inzidenzwerte voraus, die wegen der Bundestagswahl und der Sehnsucht nach Normalität zunächst ignoriert werden. Nach der Bundestagswahl wird es wieder Lockdowns geben und in der Schule mindestens Wechselunterricht.

    Das ist nicht meine Hoffnung, sondern die Auswertung dessen, was ich zu diesem Thema derzeit lese.

    Bitte nicht kommentieren, sondern mit eigener Glaskugel eigenen Tipp abgeben. Anfang November können wir vergleichen.


    Meine Prognose ist auch meine Schlussfolgerung zum Diskussionsthema: Ich habe den Eindruck, wir gehen dem Coronavirus derzeit fast gar nicht entgegen.


    Doch, unser Gesundheitsamt ist derzeit, wie schon geschrieben, sehr rigoros

  • Aber gegen die ganzen Zerstörungen von Hab und Gut, was hätte da geholfen?

    • Gar nicht erst in Hochwassergebieten bauen. Wenn man keine Elementarschäden-Versicherung in dem Gebiet bekommt, hat das einen Grund.
    • Den Keller nicht als Lager für alles Mögliche mißbrauchen.
    • Auf den Halligen etc. sind die Heizungen und die Elektro-Verteilung nicht umsonst auf dem Dachboden installiert. Die planen schon mit vollgelaufenen Kellern, so sie denn überhaupt welche haben.
    • Den Keller gezielt fluten, damit das Haus nicht aufschwimmt wie ein Schiff, sich dann schief wieder setzt und in Folge abgerissen werden muß.
  • Das Problem war ja in Westfalen (Altena, Iserlohn), dass aus kleinen Bächen, die auch während der Schneeschmelze und in regenreichen Zeiten normalerweise immer kleine Bäche bleiben, in rasender Geschwindigkeit reißende Flüsse wurden. Da war das wirklich nicht abzusehen.

    Bei mir hat Nina nicht alarmiert. Da hätten wirklich alle Sirenen gehen und die Feuerwehr hätte Durchsagen machen müssen, um etwas zu erreichen.


    War das das Sturmtief Lothar 1999 als der Wetterdienst noch wenig warnte, so dass es zu unnötigen Todesopfern kam? Vor Kyrill (2007) fand ich die Warnungsintensität fast absurd hoch, obwohl sie sich dann als gerechtfertigt herausstellte.

  • Vor Kyrill (2007) fand ich die Warnungsintensität fast absurd hoch, obwohl sie sich dann als gerechtfertigt herausstellte.

    Ich weiß, dass wir zu Kyrill mittags alle Eltern anrufen und anschließend alle Kinder bei entsprechender Rückmeldung um 11 oder 12 Uhr frühzeitig nach Hause schicken mussten.

    Eine frühzeitige Warnung ist da anders.


    Und ich bleibe dabei:

    Das eine sind Warnungen, die rechtzeitig ergehen und Personen erreichen,

    das andere ist eine "mir egal, wird schon nicht so schlimm"-Haltung bei Aktivitäten nach der Warnung, vielleicht auch schon beim Errichten von Gebäuden - im Flutgebiet, in der Senke (steht hier ein Altenheim), ohne Waschbecken (Hände kann man woanders waschen und digitale Tafeln muss niemand putzen), ohne Fensterlüftung...


    Diejenigen, mit dem Motto "ich hab Spaß, ich geb Gas" wird man immer dabei haben, aber mit abnehmendem Ehrenamt womöglich immer mehr Menschen, die den anderen nicht sehen und die Gefahr nicht wahrhaben wollen.

  • Für die Überschwemmungen hier gab es bei Nina frühe Warnung. Die wurde auch noch erneuert, aber bei der Warnung vor Überschwemmungen hatte halt niemand mit so einer Überflutung gerechnet.

  • Ich weiß, dass wir zu Kyrill mittags alle Eltern anrufen und anschließend alle Kinder bei entsprechender Rückmeldung um 11 oder 12 Uhr frühzeitig nach Hause schicken mussten.

    Eine frühzeitige Warnung ist da anders.

    Wenn ich sehe, dass eine einfache Wettervorhersage a la "morgen Gewitter ja oder nein" so gut wie nie richtig zutrifft, gehe ich davon aus, dass es nicht möglich ist, derartige Katastrophen vorherzusagen. Könnte man Erdbeben oder Tsunamis eine Woche vorher prognostizieren, gäbe es keine Katastrophen sondern nur Sachschäden.


    Ob man anders hätte bauen müssen kann ich nicht beurteilen. Soweit ich weiß, sind die Hochwasser an kleinen Flüssen aber doch unerwartet gekommen.

    ...

    Diejenigen, mit dem Motto "ich hab Spaß, ich geb Gas" wird man immer dabei haben, aber mit abnehmendem Ehrenamt womöglich immer mehr Menschen, die den anderen nicht sehen und die Gefahr nicht wahrhaben wollen.

    Das ist schon sehr pessimistisch in die Zukunft geblickt. Wo siehst du mangelnde Hilfsbereitschaft? Wer will welche Gefahr nicht wahrhaben? Ich schrieb es schon, in meinem Wohnort tragen die allermeisten Leute die Masken trotz Abschaffung der Pflicht einfach weiter. Weil's Sinn ergibt und eben nicht jede*r nur nach sich guckt.

  • Eltern organisieren kurz vor den Ferien eine private Klassenfahrt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

    https://www.swr.de/swraktuell/…us-schifferstadt-100.html


    Hier sitzen die Kinder ohne Masken im Unterricht, nach den Sommerferien wird nur noch in den ersten beiden Wochen getestet, Klassenfahrten sind dann wieder erlaubt.

    Hessen erlaubt dann Klassenfahrten bis zu einer Inzidenz von 100. Durchseuchungs-Trip pur. Und die Lehrer sollen dafür sorgen, dass die Kinder auch auf der Fahrt regelmäßig getestet werden. Eltern bei uns begeistert, Schulleitung erklärt: Natürlich wird gefahren, wenn es nicht verboten ist. :autsch:

  • Die ersten Landkreise sind wieder "rot" also Inzidenz u50. Vielleicht animiert das wieder mehr Leute zum Impfen, aber irgendwie werden die Menschen wohl trotzdem krank. Das müsste ja auch bedeuten, dass das Virus weiter vor sich hin mutiert.

  • Wir haben auch knapp unter 30.

    aber krass finde ich, dass man den Status der Inzidenz 0 (also unter 10) erst nach 8 Tagen darüber verliert!

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Hessen erlaubt dann Klassenfahrten bis zu einer Inzidenz von 100. Durchseuchungs-Trip pur. Und die Lehrer sollen dafür sorgen, dass die Kinder auch auf der Fahrt regelmäßig getestet werden. Eltern bei uns begeistert, Schulleitung erklärt: Natürlich wird gefahren, wenn es nicht verboten ist. :autsch:

    Passend dazu: https://www.swr.de/swraktuell/…us-schifferstadt-100.html


    19 Infizierte nach "Klassenfahrt" (in Anführungszeichen, weil sie nicht von der Schule organisiert war)

  • Solche Fälle - nach privat organisierten Abifahrten - gab es wohl in ganz Deutschland. Hier in NDS in der Grafschaft Bentheim: https://www.emsvechtewelle.de/…fschaft-bentheim-auf-139/ Und auch mehrmals in Bayern: https://www.br.de/nachrichten/…f-corona-getestet,Scxq96F sowie https://www.br.de/nachrichten/…reise-zahl-steigt,Sd9PwVV


    In NDS gibt es übrigens seit heute keinen LK mehr mit einer Inzidenz von 0.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Das Ende ist nahe! Tut Buße! Morituri te salutant! Der Himmel wird uns auf den Kopf fallen! Ragnarök kommt ums Eck! Apropos, wo ist die Fernbedienung nun schon wieder...

    Ich finde ja dass man an den verschiedene Reaktionen zu diesem Beitrag auch verschiedene Lager ablesen kann 😂

  • Die ersten Landkreise sind wieder "rot" also Inzidenz u50. Vielleicht animiert das wieder mehr Leute zum Impfen, aber irgendwie werden die Menschen wohl trotzdem krank. Das müsste ja auch bedeuten, dass das Virus weiter vor sich hin mutiert.

    Ich habe gestern irgendwo gelesen, dass über 60% der Neuaufnahmen in Kliniken in GB aufgrund Covid doppelt Geimpfte sind. Leider finde ich die Quelle grade nicht wieder, ich glaube, es war auf Tagesschau.de


    Diese Zahl finde ich - wenn sie zutrifft - sehr besorgniserregend, heißt es doch bisher, dass die Impfung zumindest schwere Verläufe auch bei Delta verhindert. Da sprechen die Zahlen aus GB eine andere Sprache. Man müsste aber natürlich genauer aufschlüsseln, wer da jetzt wieder hospitalisiert wird (Alter, Impfstoff, Zeitpunkt der Impfung…).

    • Offizieller Beitrag

    Antimon, wenn Tommi dir Zeit lässt, kramst du den Link mal wieder raus?


    Grob gesagt:

    Die Wahrscheinlichkeit als doppelt geimpfter Ü60 oder Ü70 schwer zu erkranken ist immer noch größer, als die Wahrscheinlichkeit, als ungeimpfter junger Mensch schwer zu erkranken.


    Außerdem ist es bei einer entsprechend hohen Impfquote naheliegend, dass viele geimpfte erkranken. Der Schutz ist halt nicht 100%-ig.


    Finde ich daher nicht so besorgniserregend, sondern nachvollziehbar.


    Kl.gr. Frosch

  • Man müsste aber natürlich genauer aufschlüsseln, wer da jetzt wieder hospitalisiert wird (Alter, Impfstoff, Zeitpunkt der Impfung…).

    Ja, das wird eben leider nicht gemacht. Sehr ärgerlich. Und offenbar kristallisiert sich auch heraus, dass der allgemeine Gesundheitszustand der Bevölkerung eine grosse Rolle spielt (habe einen ZON-Artikel dazu im Fakten-Thread verlinkt). Was ich intuitiv immer schon gedacht hätte. Zumal noch dazu kommt, dass Astrazeneca eben nachweislich schlechter wirksam ist bei Delta. So richtig geil finde ich das nicht, aber wirklich beunruhigend gerade auch wieder nicht.

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