Verbeamtung und (selbstgezahlte) Psychotherapie

  • wenn dich das am Ende die Verbeamtung kostet, dann ist das so! Das ist kein Weltuntergang. Du schreibst, dass du fast 30 bist. In diesem Alter sollte man das eigentlich wissen. Wenn dir der Job spaß macht, dann macht der auch als Angestellter spaß!

    Die Verbeamtung war für mich einer der tragenden Gründe für den Lehrerberuf. Wenn ich einen Job möchte, der mir Spaß macht, dann würde ich sicher nicht so einen ungesunden, stressigen Job ohne Selbstverwirklichung wählen, sondern so etwas wie Modedesignerin oder in der Grundlagenforschung an Themen, die spannend und herausfordernd sind, arbeiten. Deshalb lege ich eben auch sehr viel wert auf Arbeitsbedingungen und Bezahlung. Wenn die stimmen, dann kann man den Job durchaus machen. Leider sind die Bedinungen gerade in SLH sehr schlecht, wodurch die ganze Saceh sehr grenzwertig wird.

    Ich würde mir also an deiner Stelle sehr gut überlegen, ob ich das ohne Verbeamtung machen würde. Das Beamtentum inkl. Pension ist einer der wenigen Gründe, warum der Beruf finanziell nicht komplett abfällt gegenüber anderen akademischen Berufen. Allerdings erkauft man sich damit, dass der Dienstherr machen kann mit einem, was er will. (Und das macht er)

    Mein persönlicher Rat: Ohne Verbeamtung würde ich mich umorientieren!

  • Die Verbeamtung war für mich einer der tragenden Gründe für den Lehrerberuf. Wenn ich einen Job möchte, der mir Spaß macht, dann würde ich sicher nicht so einen ungesunden, stressigen Job ohne Selbstverwirklichung wählen, sondern so etwas wie Modedesignerin oder in der Grundlagenforschung an Themen, die spannend und herausfordernd sind, arbeiten.

    Echt jetzt?

    Du bist tatsächlich nur deshalb Lehrerin geworden, weil man Beamter wird...?

  • Ich möchte jetzt einen ganz anderen Aspekt in die Sache reinbringen:

    Natürlich können Ursachen von Angststörungen psychisch sein bzw. sich Angststörungen psychosomatisch äußern.

    Doch inzwischen gibt es auch Forschungen, die immer mehr sich mit dem beschäftigen, dass bei Reizdarm und auch psychischen Gefühlszuständen die richtige Ernährung und die Stoffe - Vitamine, Mineralstoffe usw. - eine wichtige Rolle spielen. Wenn im Darm die Zusammensetzung der Darmbakterien nicht stimmt, dann kommen auch viele der guten Substanzen in der Nahrung im Körper nicht so an, wie sie ankommen sollen. (Über den Darm hat z.B. eine Medizinstudenin einen Bestseller geschrieben.)

    Ein Freund von mir hatte vor Jahren heftige Depressionen. Da stellte sich heraus, dass ihm der Stoff Dopamin fehlte. Ich bekomme im November fast regelmäßig Winterdepressionen. In jüngeren Jahren bekam ich diese nur mit viel Anstrengung in Griff. Inzwischen hat sich bei mir herausgestellt, dass diese von der fehlenden Sonne und dem fehlenden Vitamin D kamen. Wenn ich dies zuführe, dann kann ich es so gut verhindern.

    Du bist privatversichert. Suche dir einen Arzt oder Heilpraktiker (ich hoffe, da kommen jetzt nicht wieder diese Aufschreie), der in dieser Richtung arbeitet und einmal untersucht (geht durch Blutuntersuchungen), ob die Vitamin- und Mineralstoffversorgung okay ist. Es gibt nämlich Stoffe, die natürlich sind und die man therapeutisch zuführen kann wie z.B. Vitamin B, GABA usw. (Wenn es über die Ernährung nicht ausreicht). Das kann aber nur unter Aufsicht, wo geprüft wird, ob man daran wirklich einen Mangel hat. Diese Variante wäre evtl. noch eine Alternative, die du probieren könntest.

  • Echt jetzt?

    Du bist tatsächlich nur deshalb Lehrerin geworden, weil man Beamter wird...?

    Nein. Wenn Du Firelillys Beiträge verfolgst, wirst Du schnell feststellen, dass sie Beamtin geworden ist, obwohl sie dafür Lehrerin sein muss.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Caro07


    Was du sagst, ist nicht ganz abwegig. Bei einem großen Blutbild Ende Januar wurde ein Vitamin-D, sowie Vitamin-B12-Mangel festgestellt - dagegen nehme ich gerade Tabletten ein.

    Zudem waren die Schilddrüsenwerte grenzwertig - leicht über der Grenze. Vor 4 Jahren, als ich diese andere psychosomatische Angstphase hatte waren sie sogar um mehr als 3 über dem Grenzwert (das kann ich auch via Blutbild nachweisen).


    Deswegen habe ich nächste Woche einen Termin bei einem Nuklearmediziner. Im Internet liest man sehr viel, dass Ängste und sogar Depressionen dadurch vorherrschend sein können.


    Meint ihr, ich könnte diese Dinge anführen, um letztlich doch eine organische Ursache für die Angstzustände anführen zu können und keine psychischen? Würde es Sinn machen, die Laborwerte bezüglich Schilddrüse und Vitamin-Mangel mal der psychosomatischen Ambulanz zukommen zu lassen, denn darüber hatten wir in dem einen Gespräch natürlich nicht geredet.


    Überhaupt hatte ich den Eindruck, dass das Gespräch eher überhastet war. Ausgemacht waren 60 Minuten. Punkt 3 hätte es losgehen sollen, aber ich saß erst mal noch bis mindestens 10 nach herum, bis es dann losging. Und aufgehört hatte es dann schon wieder viertel vor 4.


    Das wäre also gerade mal eine knappe halbe Stunde.


    Mir geht es primär gar nicht um die Verbeamtung. Mir geht es darum, dass ich mittlerweile denke, ich habe einen Fehler gemacht, indem ich vorschnell zur psychosomatischen Ambulanz gerannt bin, denn meine ursprünglichen Darmbeschwerden sind längst nicht mehr so akut wie noch zu Beginn des Jahres.


    Zum Zeitpunkt als ich diesen Thread hier eröffnete waren sie auch schon längst nicht mehr so schlimm, aber dennoch noch präsent und mir macht es eben Sorge, dass dies immer noch anhält, auch obwohl ja angeblich keine körperliche Ursache vorliegt. Dabei wurde ja auch nur Ultraschall und Blutbild gemacht. Eine Darmspiegeleung zum Beispiel nicht.


    Jetzt bekomme ich von denen irgendeine Diagnose aufgedrückt, die mir vieles versauen kann. Zwar bin ich momentan bereits privat versichert, was, wenn ich aber - wie ich es vorhatte - nach dem Studium gar nicht sofort mit dem Ref beginnen, sondern vielleicht erstmal noch eine Ausbildung machen möchte, damit ich eine Alternative zum Lehramt habe, falls dies letzten Endes doch nicht hinhaut? Dann müsste ich aus der privaten und zu Beginn eines Refs irgendwann wieder in eine private und müsste dort dann bei der erneuten Gesundheitsprüfung diese blöde Diagnose angeben.


    Ich fühle mich jetzt, als hätte ich einen Makel bzw. eine schwarze Wolke über mir schweben. Ich hätte dieses blöde Gespräch nie führen sollen, sondern erstmal noch die Füße stillhalten und abwarten. Eine Therapie hätte ich dann immer noch nach Lust und Laune beginnen können.


    Sie wollen dieses Gespräch aber nicht rückgängig machen und sind angeblich einer Dokumentationspflicht verpflichtet. Gäbe es Wege, dieses Blutbild und die Schilddrüsenwerte als Ursache der Ängste anzuführen? Meine Hausärztin hat auf den Überweisungsschein für den Nuklearmediziner geschrieben: unklare ängstliche Phasen.


    Sie meint, das könnte durchaus mit einer nicht gut eingestellten Schilddrüse zusammenhängen. Aber wird die Ambulanz dadurch die psychische Diagnose zurücknehmen, wenn letzten Endes ersichtlich ist, dass die ängstlichen Phasen mit einer gut eingestellten Schilddrüse passé sind?

    2 Mal editiert, zuletzt von Kreacher ()

  • Meine Güte, hör doch auf, ständig über diese angebliche Diagnose nachzudenken und warte erstmal ab, was du schriftlich bekommst! Vielleicht ist es nur ein Gesprächsbericht. Ich kann mir kaum vorstellen, dass innerhalb eines dreiviertelstündigen Gesprächs mit einer Psychologin eine handfeste, unumstößliche Diagnose entsteht.


    Und: Amtsärzte sind auch Menschen, mit denen man reden kann. Sollte da die Diagnose „Angststörung“ stehen, kannst du sie angeben und immer noch erklären, wie sie zustande kam!
    Wenn du bis dahin die Symptome durch eine richtig eingestellte Schilddrüse o.ä. losgeworden bist, dann kannst du das auch berichten.


    Aber ich teile den Eindruck vieler hier, dass du deine Ängste derzeit in extremem Ausmaß auf diese Diagnose konzentrierst, und dass es so wirkt als ob du womöglich tatsächlich ein Problem hast.

  • Jetzt mal ernsthaft. Hör auf dich wegen dieser Diagnose (von der du nicht einmal weißt, was drinsteht) so einzukoten. Kein seriöser Psychologe wird dir Aufgrund eines einstündigen Gespräches eine psychologische Krankheit diagnostizieren. Maximal wird es ein "Verdacht auf..." werden. Und wenn es wirklich ein Ernährungsproblem ist, ist es doch sowieso egal was drinsteht. Amtsärzte sind auch nur Menschen. Mit denen kann man reden.


    Zu deinem privatversicherten "Problem". Es gibt sowas wie eine Anwartschaftsversicherung. Da wird dein aktueller Gesundheitszustand festgehalten und die Privatversicherung ruht für eine Zeit. Während dieser Zeit zahlst du Monatlich nur ein paar Euro, hast dann aber die Garantie anschließend wieder aufgenommen zu werden. Und zwar ohne erneute Gesundheitliche Prüfung.

  • Jetzt mal ernsthaft. Hör auf dich wegen dieser Diagnose (von der du nicht einmal weißt, was drinsteht) so einzukoten. Kein seriöser Psychologe wird dir Aufgrund eines einstündigen Gespräches eine psychologische Krankheit diagnostizieren. Maximal wird es ein "Verdacht auf..." werden. Und wenn es wirklich ein Ernährungsproblem ist, ist es doch sowieso egal was drinsteht. Amtsärzte sind auch nur Menschen. Mit denen kann man reden.


    Zu deinem privatversicherten "Problem". Es gibt sowas wie eine Anwartschaftsversicherung. Da wird dein aktueller Gesundheitszustand festgehalten und die Privatversicherung ruht für eine Zeit. Während dieser Zeit zahlst du Monatlich nur ein paar Euro, hast dann aber die Garantie anschließend wieder aufgenommen zu werden. Und zwar ohne erneute Gesundheitliche Prüfung.

    Danke dir - das habe ich auch gerade gelesen, das mit der Anwartschaftsversicherung.


    Bezüglich Diagnose: habe gerade Kopien der Unterlagen gefunden, die ich denen ausfüllen musste und wo ich angeben musste, ob der Bericht nur an mich oder noch an Dritte gesendet werden soll, oder auch an gar niemanden - das gab es auch als Option.


    Da steht drüber: "Einverständniserklärung zum Berichtversand" - "schriftlicher ärztlicher Bericht bezüglich des ambulanten Termins vom XX.XX.XX".


    Ich nehme an, das wird also so ein Bericht werden, wie man ihn bekommt, wenn man in die Ambulanz bzw Notaufnahme fährt, da stehen dann Untersuchungsergebnisse bzw. durchgeführte Untersuchungen drin.


    Keine Ahnung, ob und wieviel so ein Arztbericht basierend auf einem knappen, halbstündigen Gespräch etwas taugt bezüglich Diagnostik. Aber ja, mehr als abwarten kann ich nicht.


    Jedenfalls bin ich euch dankbar für eure Meinungen und Ratschläge bisher!!


    PS: Weil es vorhin oben mal aufkam: nein, ich rudere nicht zurück bzw. versuche mich jetzt als cooler zu geben als ich bin - was hätte ich davon? Ihr seid ja nicht die Amtsärzte, die ich überzeugen müsste. Aber eventuell hat sich mein Ausgangsposting tatsächlich dramatischer gelesen, als es ist. Ja, ich gebe zu, ich mache mir oft viele Sorgen. Viele, die eventuell auch irrational und unbegründet sind. Und ja, ich kann mich gerne auch mal in eine Thematik total reinsteigern emotional. Aber im Grunde immer nur dann, wenn es Auslöser gibt dafür. Der Auslöser aktuell war eben das plötzlich veränderte Darm/Bauch-Verhalten, das partout nicht nachlassen wollte und ich mir langsam Sorgen machte, was das denn nun sein soll, da ich vor Beginn des Jahres nie Probleme mit der Verdauung hatte.

    Wenn man dann noch liest und googlet, dann kann mich das schon sehr schnell verunsichern und in eine Angstphase stürzen.


    Den allergrößten Teil leide ich aber nicht an unerklärlichen, körperlichen Beschwerden und den damit verbundenen, ausgelösten hypochondrischen Ängsten, sondern im Großen und Ganzen geht's mir schon gut.


    Soll allerdings nicht heißen, dass nicht eventuell doch eine latente Angststörung oder so da ist, die immer mal wieder - aber nicht chronisch und ständig - zum Vorschein kommt.

  • Dann steht es hier also somit schwarz auf weiß im Fragekatalog. Durch mein vorschnelles Eilen zur Ambulanz weil ich vorübergehend Verdauungsprobleme hatte und meine Sorge, dies könnte nun wieder psychosomatischer Natur sein, bin ich jetzt also ein vorbelastetes Blatt Papier und muss diese blöde Diagnose dort angeben...

    Ich verstehe deine Sorge mit der Verbeamtung. Das treibt nicht nur dich um. Das ist die Befürchtung von vielen, die noch nicht verbeamtet sind. Ob und wie sich das wirklich auswirkt - keine Ahnung, ich kenne niemanden in dieser Situation bzw. hat sich keiner goutet, falls er eine Psychotherapie gemacht hat. Allerdings habe ich Fälle mitbekommen, wo sich eine Psychotherapie bei Lebenszeitbeamten überhaupt nicht auf die Karriere ausgewirkt hat.


    Du bist zur Ambulanz, weil du auf Ursachenforschung bist, da sich beim letzten Mal nichts ergeben hat. Das sehe ich überhaupt nicht als Therapie. Dasselbe machst du beim Nuklearmediziner oder noch bei einem anderen Arzt. Sehe alles einmal als klärende Maßnahmen zur Ursachenforschung. Du willst die Sache klären. Du bekommst jetzt eine Analyse bzw. eine Empfehlung (von der Ambulanz), da ist noch gar nichts passiert. Du hast keine Therapie angefangen. Versuche dich abzulenken mit Freizeitaktivitäten, damit sich die Gedanken nicht ständig im Kreis drehen und du den Kopf frei bekommst.


    Zum Internet: Man sollte sich klar sein, dass im Internet in Bezug auf Krankheiten oft die schlimmsten Fälle stehen, die für einen selbst gar nicht zutreffen müssen. Lass dich davon nicht beeinflussen, sondern lass das einen Arzt vor Ort klären!

  • Nochmal (obwohl es, so fürchte ich, gar nicht zu Dir durchdringt): Das war keine Therapie, Du musst das nicht angeben. Aber mach Dich ruhig weiter verrückt.


    CDL: Ob es eine gute Idee war, dem TE zu sagen, er würde mit einer Lüge ins Berufsleben starten, wenn er diese Erstberatung verschweigt? Ich zweifle.

    Fossi, :bussi:, das wollte ich genauso schreiben!!!!


    Kreacher, erzähl deinem Vater nicht alles. Er macht dich noch unnötig mehr verrückt. Du scheinst unter (Erfolgs-)druck zu stehen, löse dich bissel mehr von zu Hause.

  • Aber wer macht sich solche Sorgen nicht?

    Gesunde Menschen.


    Im Ernst, denkst du, deine Ängste werden besser im Laufe der Jahre? Die Katze beißt sich sowas von in den Schwanz: ich habe Angst mit meinem Vater zu reden, Angst, nicht verbeamtet zu werden, Angst das Ref nicht zu schaffen, Angst, eine Diagnose zu kriegen, Angst, die Durchfälle könnten doch nicht psychosomatisch sein...


    Mach eine Therapie und lass' sie von der Kasse bezahlen. Finde zur Ruhe und dann gibt's auch Lösungen für das, was danach kommt.


    Das Hauptproblem ist übrigens nicht die Verbeamtung, sondern die private Versicherung. Wenn du in der bereits bist, frag dich einfach nach goldenen Löffeln in deinem Leben und ob du nicht endlich was wagen solltest.

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