Hallo,
an meinem Seminar hatten wir gerade die erste benotete LP-Runde. Die Noten sind zum Teil sehr schlecht ausgefallen. Auch ich habe nur eine 4+ ... und das bei einer Stunde, die für meine Begriffe hervorragend gelaufen ist.
Wenn ich mir nun anschaue, wie missglückt viele meiner anderen (wohl aber unbenoteten) UBs usw. in diesem Fach im Vergleich dazu waren, dann kann ich mir ausrechnen, dass ich froh sein kann, in der einen Fach-Vornote gerade mal eine 4 zu bekommen. Leider schreibe ich in diesem Fach auch meine Examensarbeit und ich sehe jetzt schon kommen, dass ich auch da mit einer 4 noch gut bedient bin.
Kurz und gut: Ich halte es realistisch betrachtet für denkbar, dass ich (und mit mir einige andere) durch die Prüfung falle.
Da wir weder Seminar noch Fachleiter wechseln dürfen, liegt die Chance, im 2. Anlauf zu bestehen, laut Seminarangaben bei 50%.
Ich überlege nun einige Dinge ganz ernsthaft:
Wenn ich beim ersten Anlauf durchfalle - lohnt sich dann ein zweiter Anlauf überhaupt? Was macht sich im Lebenslauf besser? 1x durchgefallen und gleich umorientiert oder 2x durchgefallen und dann (gezwungenermaßen) umorientiert?
Komme ich ohne 2. Staatsexamen überhaupt in irgendeiner Tätigkeit unter, die wenigstens entfernt mit dem Lehrerberuf verwandt ist?
Der Lehrerberuf ist nämlich nach wie vor mein Traumjob.
Das Problem ist nur, dass ich aufgrund einer gigantischen Diskrepanz zwischen den Ansichten meiner Schule (an der ich schließlich alles lerne) und denen meiner einen FL inzwischen in der Situation bin, dass ich die Anforderungen meiner FL offenbar nicht mehr erfüllen kann.
Das Frustrierende ist, dass ich fast nur noch für die Schule lebe, kaum noch Freizeit habe, wochenlang an meinen LP-Planungen und sogar monatelang an meiner Examensarbeitsplanung sitze und letztendlich doch alles nur Mist ist und von vorn bis hinten zerrissen wird (von meiner FL, nicht von meiner Schule - die findet das, was ich mache, gut).
Ich bin momentan wirklich am Tiefpunkt meiner Motivation angelangt. Ich hatte so gut wie gar keine Weihnachts- und Osterferien. Ich habe nur gearbeitet. Was war das Resultat? Fast so mies als hätte ich gar nichts getan.
Andere vergnügen sich die ganze Zeit und stauben locker eine 1 ab.
Ich habe ja immer gedacht, ich wäre eine ganz gute Referendarin, aber nach der Note weiß ich ja, wie ich bin ...
Heute hat mein Mann seinen 40. Geburtstag. Was mache ich? Ich korrigiere einen riesigen SuS-Texte für meine Examensreihe, für die ich am Ende ja doch nur wieder das Urteil "überfordert die Schüler" bekommen werde.
Sorry für das Jammern, aber ich finde, es gibt nichts Schlimmeres als so eine Mammutarbeit zu erledigen und zu wissen, dass man wahrscheinlich eh keine gute Note bekommen wird (Examensarbeiten fallen an meinem Seminar nämlich in aller Regel sowieso schlecht aus).
Viele Grüße,
C.-E.