Schon eine Woche alt, aber irgendwie lässt mich der Ärger über die Aufstellung der Klassenpreise nicht los: Gesamtschulen sollen alles und bekommen nichts. So klar ist der Skandal noch nie formuliert worden. Und die GEW? Stört das nicht. Solange es ach so vorbildliche Modellschulen gibt, die man im hauseigenen Blättchen porträtieren kann, ohne den Workload der dortigen Kollegen auch nur mit einem Wort zu erwähnen.
Gesamtschule: Bildung zum Discounterpreis?
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Jule13
Hat den Titel des Themas von „Gesamtschule: Bildung zum Diskounterpreis?“ zu „Gesamtschule: Bildung zum Discounterpreis?“ geändert. -
Für mich persönlich sind Gesamtschulen (also integrierte, nicht additive) ein Produkt von Bildungsidealen, die sich so in der Praxis aufgrund von Kosten vs. Nutzen realisieren lassen. Sie sind dann zweckmäßig, wenn sie in sehr ländlichen Regionen als Mittelpunktschulen fungieren. Ansonsten werden leistungsschwache und -starke Schüler im Rahmen von differenzierten Schulformen besser gefördert und gefordert, auch weil, und das zeigt die verlinkte Seite, hierfür mehr Gelder bereitgestellt werden können und wollen.
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Gesamtschulen sollen alles und bekommen nichts.
Quatsch. Die bekommen z.B. in Niedersachsen deutlich mehr Anrechnungsstunden für pädagogisches Gedöns als Gymnasien.
Es sollte eher heißen: "Gesamtschulen bekommen alles und leisten nichts."
Gruß !
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Wenn es dort mehr Anrechnungsstunden gibt, müssten doch die Kosten pro Schüler höher sein. Oder das wird woanders wieder eingespart.
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Wollte gerade beim verlinkten Zeit-Artikel recherchieren, woher die meiner Ansicht nach absurd niedrige Zahl der Kosten pro Schüler für die integrierten Gesamtschulen herkommt, die ich nicht glauben kann, da z.B. Gesamtschulen i.d.R. deutlich mehr Anrechnungstunden haben als Gymnasien und i.d.R. kleinere Klassenstärken haben als Gymnasien (gilt auch für die Oberstufe). Dadurch, dass die Kollegen an den Gesamtschulen ein paar Wochenstunden mehr unterrichten als die Kollegen an den Gymnasien kann die mehr als halbierten(!) Kosten an den Gesamtschulen (3500€ pro Schüler und Jahr im Ggs. zu über 8000€) kaum kommen.
Und zeit.de versteckt die Quellen hinter einer Paywall! Das geht gar nicht und macht die Grafik für mich vollkommen unglaubwürdig (bis zum Beweis des Gegenteils)!
Gruß !
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Also in NRW sind die Klassen (bis auf teilweise in der Oberstufe) in den Gesamtschulen nicht kleiner als an Gymnasien. Und klar, gibt es hier ein paar Lehrer, die Sek I oder GHR studiert haben und deswegen mehr Stunden für weniger Geld machen, aber das kann nicht so viel ausmachen.
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Hier eine Information von 2019:
ZitatZwischen den einzelnen Schularten variierten die Pro-Kopf-Ausgaben den Angaben zufolge: So wurden an allgemeinbildenden Schulen durchschnittlich 7700 Euro je Schüler aufgewendet. An Grundschulen lagen sie bei 6200 Euro und an Integrierten Gesamtschulen bei 8200 Euro. An beruflichen Schulen waren sie mit 4900 Euro deutlich niedriger als an allgemeinbildenden Schulen. Dies sei insbesondere auf den Teilzeitunterricht an Berufsschulen im dualen System zurückzuführen, hieß es.
https://www.news4teachers.de/2…n-schulen-2016-gestiegen/
Inhaltsgleich zu finden auch bei https://www.spiegel.de/lebenun…o-schueler-a-1254346.html
Dient der zeit.de-Artikel zur Desinformation? Fake-News bei den "Qualitätsmedien"? Oder hat man wieder die Praktikanten rangelassen, damit sie schon einmal den "Qualitätsjournalismus" üben?
Hier zum Vergleich die Statistik von zeit.de, bevor sie vom "Recht auf Vergessen" erwischt wird:
Gruß !
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Ich zweifle (zumindest in Bezug auf NRW) doch sehr an den Zahlen. Die Gesamtschulen (und Sekundarschulen) hier bekommen so unendlich viel Kohle in den Hintern gesteckt, dass man nur mit dem Kopf schütteln kann, wenn man dagegen sieht, was in die Realschulen und Gymnasien gesteckt wird.
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Ich halte die bei zeit.de veröffentlichte Zahl für die Kosten pro Gesamtschüler und Jahr (ca. 3500€) für absolut unglaubwürdig.
Gruß !
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Ich halte die bei zeit.de veröffentlichte Zahl für die Kosten pro Gesamtschüler und Jahr (ca. 3500€) für absolut unglaubwürdig.
Gruß !
Ist es auch, Gesamtschulen dürften in etwa gleiche Kosten pro Schüler verursachen wie die Gymnasien. Die etwas höhere Stundenzuweisung wird einerseits durch die höhere Deputatstundenzahl und andererseits durch die geringere Durchschnittsbezahlung des Kollegiums (noch relativ viele A12, Funktionsstellen teils nur mit A13 ohne Z besetzt) gegenfinanziert. Die Klassengrößen unterscheiden sich im Übrigen nicht, die Klassenteiler sind die gleichen (siehe Klassenbildung und Lehrerstundenzuweisung an den allgemein bildenden Schulen).
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Es gibt darüber offizielle Zahlen vom Statistischen Bundesamt:
https://www.destatis.de/DE/The…df?__blob=publicationFile
Seite 7/8
Die teuerste Schulform pro Schüler ist die Hauptschule, gefolgt von den Gesamtschulen, dann den Gymnasien
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Es gibt darüber offizielle Zahlen vom Statistischen Bundesamt:
https://www.destatis.de/DE/The…df?__blob=publicationFile
Seite 7/8
Die teuerste Schulform pro Schüler ist die Hauptschule, gefolgt von den Gesamtschulen, dann den Gymnasien
Wobei der Unterschied zwischen letzteren statistisch kaum signifikant ist.
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Richtig.
Natürlich wird auch verschwiegen, dass es noch ganz andere externe Faktoren gibt, die eine Rolle spielen. Der Grund für die teuren Hauptschulen dürfte zB ganz wesentlich darin liegen, dass die meisten davon inzwischen sehr klein - ein- oder zweizügig - sind. Pro Schüler gesehen geht das natürlich ins Geld. Gesamtschulen und Gymnasien sind meist große Systeme.
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Ich zweifle (zumindest in Bezug auf NRW) doch sehr an den Zahlen. Die Gesamtschulen (und Sekundarschulen) hier bekommen so unendlich viel Kohle in den Hintern gesteckt, dass man nur mit dem Kopf schütteln kann, wenn man dagegen sieht, was in die Realschulen und Gymnasien gesteckt wird.
Ich bin an einer Sekundarschule und da die Stadt als Schulträger kein Geld hat, gibt es auch kein Geld. Wir haben ein runtergekommenes altes Hauptschulgebäude, für 40 Kolleg(inn)en 2 PCs, kein WLAN, einen Computerraum, aber keine PCs in den Klassen, keine Waschbecken in den Klassenräumen, Löcher in den Wänden und uralte kaputte Toiletten und Schimmel in einigen Räumen (die werden dann stillgelegt).
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Laut BASS ist doch auch an Gesamtschulen in NRW die Pflichtstundenzahl auch in der Sek I bei 25,5. Ist das bei euch an der Schule anders?
Ach danke, das hatte ich wirklich nicht gewusst. Ging davon aus, dass das wie an der RS oder HS sei.
Also lohnt es sich mit SEK I an die GS zu gehen, weil man dann weniger Stunden machen muss, als an RS oder HS. -
Und zeit.de versteckt die Quellen hinter einer Paywall! Das geht gar nicht und macht die Grafik für mich vollkommen unglaubwürdig (bis zum Beweis des Gegenteils)!
Es ist keine Paywall, sondern lediglich eine Registierung (z.B. mit einer Wegwerfmail) notwendig - zu Erkennen daran, dass auf keiner Schaltfläche "Kaufen", "Zahlungspflichtig bestellen" oder ähnliches steht. Damit auch du in den Genuss kommst, habe ich das mal für dich durchgeführt. Ob das Angeben von Quellen mit einem Zwischenschritt guter Stil ist, sei mal dahin gestellt.
Die Kosten pro Schüler und Schulform sind von https://www.destatis.de/DE/The…df?__blob=publicationFile , dort auf Seite 51(PDF Seite 52) unten. Die Zahl für die Gesamtschulen ist falsch. Man kann drauf kommen, indem man feststellt, dass die allgemeinbildenden Schulen bei den Kosten absteigend sortiert sind und die Gesamtschule dann nicht in die Reihe passt. Es sind eigentlich 8200€. Der Teil fürs duale System stimmt auch nicht.
Es sollte eher heißen: "Gesamtschulen bekommen alles und leisten nichts."
Dient der Mikael-Artikel zur Desinformation? Fake-News bei den "Qualitätsbeiträgen"? Oder hat man wieder die Praktikanten rangelassen, damit sie schon einmal den "Qualitätsbeitrag" üben? (In freier Anlehnung an #8)
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Für mich persönlich sind Gesamtschulen (also integrierte, nicht additive) ein Produkt von Bildungsidealen, die sich so in der Praxis aufgrund von Kosten vs. Nutzen realisieren lassen. Sie sind dann zweckmäßig, wenn sie in sehr ländlichen Regionen als Mittelpunktschulen fungieren. Ansonsten werden leistungsschwache und -starke Schüler im Rahmen von differenzierten Schulformen besser gefördert und gefordert, auch weil, und das zeigt die verlinkte Seite, hierfür mehr Gelder bereitgestellt werden können und wollen.
Dank Creamingeffekt funktionieren IGS und Gymnasien parallel nicht. Gäbe es nur noch IGS, wäre das prima. Aktuell sind die meisten IGS eher Oberschulen.
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Dient der Mikael-Artikel zur Desinformation? Fake-News bei den "Qualitätsbeiträgen"? Oder hat man wieder die Praktikanten rangelassen, damit sie schon einmal den "Qualitätsbeitrag" üben? (In freier Anlehnung an #8)
Ach komm. Was ich hier schreibe hat keinen "Impact". Was zeit.de an "Wahrheiten" verbreitet schon. Das kannst du dir in deiner "Qualitätsmedien"-gläubigen Welt schön reden wie du willst...
zeit.de hat es innerhalb einer Woche nicht geschafft, den "Fehler" zu korrigieren. Bei deren Reichweite ist es unwahrscheinlich, dass das niemandem aufgefallen sein soll.
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Dank Creamingeffekt funktionieren IGS und Gymnasien parallel nicht. Gäbe es nur noch IGS, wäre das prima. Aktuell sind die meisten IGS eher Oberschulen.
Die IGS funktionieren nicht, weil die Eltern und Schüler sie nicht wollen. Das ist die Wahrheit. Die IGS haben seit fast 50 Jahren Zeit und Geld gehabt, zu beweisen, dass sie funktionieren. Und haben es nicht geschafft.
Gruß !
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