Ich könnte k.... Methoden im Ref total veraltet!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ihr, alle Refs und Nicht-mehr-Refs, wie sieht denn die Methoden-Didaktik bei euch im Seminar aus?
    Ich frage deswegen, weil mir (seit über einem Jahr aus dem Ref) neulich folgendes passiert ist:


    Fachbetreuerin Französisch (wir sind eine Schule, an der nur BDU gegeben wird, die aber keinen Seminarbetrieb hat) kommt kopfschüttelnd vom UB einer Referendarin zurück, mit der ich recht viel Kontakt habe und auch einiges austausche.
    Originalton der Fachbetreuerin: "Also, diese Vokabelentlastung vor der Textarbeit ist doch total veraltet! Das gibt es doch schon seit Jahren nicht mehr! Da machen sich doch nur die Lehrer zum Affen, wenn sie jedes einzelne Wort pantomimisch vormachen oder ewig viel Zeug mitbringen... "
    HÄÄÄÄÄÄ? Wir wurden im Seminar dazu gezwungen, bei jeder neuen Texteinführung genau dieses Kasperltheater aufzuführen und uns wurde diese Methode als modern, induktiv und schülernah verkauft.


    Wohlgemerkt, die gute Frau ist ausgesprochen auf Fortbildung bedacht und sehr engagiert.
    Sie erklärte mir dann auf Nachfrage, dass es viel besser sei, mehr über Hörverstehen zu arbeiten und die Schüler die Vokabeln selbst herausfinden (mit einsprachigem, bei den Anfängern notfalls auch mit zweisprachigem Wörterbuch) zu lassen.
    Außerdem seien die Texte ja eh nur Aufhänger und man soll baldmöglichst zur Grammatik und zum freien Schreiben übergehen.


    Wie seht Ihr das? Haltet Ihr die Vokabelentlastung trotzdem noch für sinnvoll oder teilt Ihr die Meinung meiner Fachbetreuerin?
    Habt Ihr (vor allem die Nicht-mehr-Referendare) auch schon Erfahrungen solcher Art gemacht, wo man den SL im Nachhinein an die Gurgel gehen möchte?


    Liebe Grüße, Hermine

  • *grins*


    Ein Mann mit kleinen Hoden
    wusch diese nach neuen Methoden
    er konnte verwerten
    den Rat von Experten
    jetzt hängen sie bis auf den Boden.


    Liebe Hermine,


    entschuldige die Obszönität, aber so langsam aber sicher kommt mir die Methoden-Frage und ihr Riesenstellenwert am Seminar ein wenig zu den Ohren raus, weil's mir wie der Tanz um's goldene Kalb vorkommt. In unserem Seminar treibt jeder Fach- oder Hauptseminarsleiter seine eigene Methodensau durchs Dorf, vorzugsweise die, die man in der Lehrprobe nun gerade nicht anwendet. Im ersten Jahr war ich sowas von erschlagen von dieser Methodenvielfalt, dass ich ständig Panik bekommen habe, weil ich immer den Eindruck hatte, ich muss in jeder Lehrprobe die eierlegende Wollmilch(methoden)sau vorführen. Nach eineinhalb Jahren Praxis bleibt für mich übrig: ALLES QUATSCH.


    Und zwar in dem Sinne: Jede, auch nicht die schönste, Methode wird langweilig, wenn man sie verabsolutiert. Es gibt Texte, bei denen muss ich vorentlasten, weil sonst keiner versteht, worum es geht. Es gibt Texte, da WILL ich vorentlasten, weil ich ihre Aufmerksamkeit auf bestimmte Schlüsselwörter lenken will. Und es gibt Texte, da sollen sie gefälligst allein mit dem Lexikon drangehen. Gleiches gilt für viele andere heilige Kühe; klar mach ich auch Grammatikunterricht meist auf Englisch; aber es gibt Momente, wo der Vergleich zum Deutschen was bringt, weil Strukturen ähnlich oder geregelt unterschiedlich sind, und da werd ich ihnen nicht den Mund verbieten, wenn sie das auf Deutsch machen. Und was heißt hier, Lesen sei eh egal? So tot ist die "comprehensible input" (Sprachenlernen braucht möglichst viel verständlichern Input, damit output zustande kommen kann) nun auch wieder nicht, und Lesen hilft schon sehr beim Sprachenlernen. Oder war das anders gemeint?


    Völlig entnervte Frage eines 11klässlers: "Warum machen eigentlich alle Referendare immer nur Gruppenarbeit? " Die sind mittlerweile so überreferendarisiert, dass sie in begeisterten Jubel ausbrechen, wenn deutlich wird, dass jetzt endlich mal ein Lehrervortrag kommt. Lernen läuft nach meiner Erfahrung dann am besten, wenn die SuS sich für das interessieren, was sie tun. Das hängt zum einen am Inhalt, zum anderen am Methodenwechsel - nicht eine Methode, sondern viele, und zwar die, die am besten zu dir und Kurs passen.


    Tschuldigung für den Sermon, aber das musste mal raus.


    Liebe Grüße,
    w.

    Frölich zärtlich lieplich und klärlich lustlich stille leysejn senffter süsser keuscher sainer weysewach du minnikliches schönes weib

    Einmal editiert, zuletzt von wolkenstein ()

  • Also, ich konnte mich aufgrund der Bedingungen an meiner schule ein wenig von dieser Methodenschlacht lösen!
    Ich versuche immer beides - fontal und handlungsorientiert zu arbeiten, weil ich finde dass GA die kinder zielmich fordert und stellt euch mal vor, dass müßten die den ganzen tag machen.


    Vokabelvorentlastung:
    Ich hab in Englisch im seminar auch gelernt dass nicht alles vorentlastet werden muss, bzw ich kein THeater spielen muss.
    ich arbeite viel mit Bildkarten ( anfangsunterricht ) und intelligent Guessing!



    liebe Grüße
    Isa

    • Offizieller Beitrag

    Wolkenstein, du hast ja sooo Recht!


    Genau deswegen könnte ich ja kotzen- im Ref hat man uns zwar die Methodenvielfalt gepredigt, aber in den Praxisstunden und in den Lehrproben gab es nur eine heilige Kuh: Die Vokabelentlastung!
    Und das Allerbeste dabei ist: Die anderen Methoden wurden nur am Rand erwähnt, bzw. ignoriert
    X(
    Und jetzt sitz ich als Autodidaktin da und lese mir Methoden an (bin dabei noch besser dran, als meine Ex-Mitrefs, weil ich wenigstens einige Methoden aus der pädagogischen Jugendarbeit kenne)- dabei könnte ich die Zeit viel besser für anderes verwerten (Fachliteratur, vielleicht ja auch ein wenig Freizeit und Sport)
    Natürlich versuche ich auch, in meinem Unterricht die Methoden zu wechseln, allerdings denke ich, es wäre einfacher, wenn wir im Seminar auch mehrerlei davon gelernt hätten *grmmml und SL verwünsch*
    Lg, Hermine

  • Zitat

    "Also, diese Vokabelentlastung vor der Textarbeit ist doch total veraltet! Das gibt es doch schon seit Jahren nicht mehr! Da machen sich doch nur die Lehrer zum Affen, wenn sie jedes einzelne Wort pantomimisch vormachen oder ewig viel Zeug mitbringen... "
    [...] Wie seht Ihr das? Haltet Ihr die Vokabelentlastung trotzdem noch für sinnvoll oder teilt Ihr die Meinung meiner Fachbetreuerin?


    Was heißt es wohl, wenn man eine Methode für veraltet erklärt? - Nun, erstmal, daß man sie nicht mag. ;)


    Eigentlich veralten Methoden gar nicht, sie kommen eher aus der Mode. Methoden sind ja erst einmal "nur" Werkzeuge - und Werkzeuge zeichnen sich nicht primär dadurch aus, daß sie neu sind, sondern daß sie funktionieren.


    So gibt es zum Beispiel auch methodische Szenarien, die auf Lerntheorien beruhen, die heute in der wissenschaftsgeschichtlichen Mottenkiste ruhen, und trotzdem noch sinnvoll ihren Dienst tun können: Ein Beispiel wäre der programmierte Unterricht im Anschluß an den Behaviorismus (im Fremdsprachenunterricht: das legendäre Sprachlabor 8) ). Dieses methodische Szenario - am Sprachlabor kann man's sehen - ist gewiß aus der Mode gekommen, aber es gibt immer noch Bereiche, in denen es cum grano salis guten Dienst tut: etwa in der Rekrutenausbildung der Bundeswehr (Stichwort: Gewehrbenutzung oder Funken etc.) oder - um ein weniger martialisches Gebiet zu nehmen - im (praktischen) Fahrunterricht. (Wäre schon putzig, die Fahrstunden als Guppenarbeit zu organisieren ;) .) Merke: Programmierter Unterricht ist da sinnvoll, wo es darum geht, Handlungsabläufe so einzuüben, daß sie quasi zur "zweiten Natur" werden. Der Fehler der 70er-Jahre-Diskussion war zu glauben, mit so einer Programmierung liesse sich ALLES lernen. Komplexere Lernprozesse sollten besser auf konstruktivistischen Szenarien (Freiarbeit, Projektunterricht, situiertes Lernen [eins der neuen Modewörter ;) ] etc.) aufbauen.


    Methoden müssen zielgerichtet eingesetzt werden & wolkenstein hat das ja ganz plastisch dargestellt. Ich will hier nicht meinen üblichen Sermon (mehr dazu hier) ablassen, aber doch darauf hinweisen, daß ich so ein Didaktiktheoriefan im Zusammenhang mit der Lehrerausbildung bin, weil ich befürchte, daß - wenn die Theorie wegfällt - man den "didaktischen Trends", denen man auf Fortbildungen begegnet, regelrecht schutzlos ausgeliefert ist. Wer immer dem neuesten Trend hinterherrennt, ist genauso blind wie derjenige, der meint, daß früher (=frontal) alles besser war.


    (Kurzer Nachsatz zu Fortbildungen: solche Veranstaltung stehen ja unter Innovationsdruck, es muß etwas Neues geben, sonst fragen sich die Teilnehmer, warum sie überhaupt da sind ;) - insofern würde ich den Ausdruck "veraltet" mit Ruhe und Gelassenheit hinnehmen.)


    Soweit von der Theoriefront.
    gruß, ph.

    Einmal editiert, zuletzt von philosophus ()

  • Zitat

    Was eine GUTE Methode ist, entscheidet nicht die diaktische Mode oder der Fachleiter und sein Steckenpferd, sondern die Lerngruppe und das Lernziel.


    100%ige Zustimmung


    Zitat

    Wo ich mir nicht so sicher bin, ist die Theorie der Didaktik in der Uni. [...] Was das in der Unterrichtssituation bedeutet (und das ist das Entscheidende!), das kann man theoretisch nicht vermitteln. Klar kann man erklären, was das Gute an einem Kuggellager ist - aber kann man berechnen/vermitteln, wie das dann in einer Gruppe tatsächlich aussieht, die sowas noch nie gemacht hat, nicht gut Englisch kann und zudem in Ferienstimmung ist? Nein.


    Hm, ich will hier eigentlich keinen großen Diskurs über den Nutzen von Erziehungswissenschaft (die im weitesten Sinne zur empirischen Sozialforschung gehört) führen, möchte aber doch noch mal behutsam erläutern, warum ich Theorie (Didaktik & Unterrichtsforschung et al.) für wichtig halte. (Übrigens: das ist m.E. FACHwissen für Lehrer, auch für gymnasiale Fachlehrer.)


    Zuerst müßte man sich aber darüber klar werden, wofür Theorie und Forschung eigentlich da sind. Deine zitierten Feststellungen, Heike, sind zwar allesamt richtige Feststellungen - aber sie sind, bitte nicht hauen!, trivial. Theorie und Praxis sind nicht dasselbe, verfolgen aber auch gar nicht dasselbe Ziel, ja, sie bewegen sich strenggenommen nicht mal auf derselben Ebene. (Gleiches gilt übrigens auch für andere Bereiche: Wer die Gesetze der Statik kennt, kann deshalb nicht schon gute und stabile Häuser bauen - aber wer es auf gute und stabile Häuser abgesehen hat, tut gut daran, sich vor dem Hausbau mal mit Statik ein bißchen auseinanderzusetzen.) Theorie will Sachen erklären, Lehrer wollen Lernprozesse in Gang bringen.


    (a) Lerntheorien fragen: Wie funktioniert Lernen überhaupt?
    (b) Lehrer X fragt: Wie kriege ich Karlchen dazu, daß er Sachverhalt "p" in meinem Unterricht lernt?


    Das heißt aber nicht, daß (a) und (b) nichts miteinander zu tun haben. Der Fehler wäre halt, direkt von (a) auf (b) zu schließen. Der Transfer - und das ist ja auch gut so - liegt eben bei den Lehrern. Theorien sind heuristische Abstraktionen, die uns helfen, im Gewusel des Faktischen ein bißchen Überblick reinzukriegen. Und sie sind nützlich, wenn's mal wieder mächtig wuselt. Daß die Theorie nicht das 'echte Leben' wiederspiegelt, kann nur den überraschen, der einen falschen, überfrachteten Theoriebegriff hat. "Man kann die Pferde nur zur Tränke führen, aber Saufen müssen sie alleine."

    Zitat

    Erst, als ich mich getraut habe, selbst zu entscheiden, was für mich und diese Gruppe in diesem Moment am besten ist - ohne dass es notwendigerweise von Herrn Klippert und CoKG abgesegnet wurde - hat sich mein Unterricht zu dem gewandelt, was er jetzt ist (und das bewerten die Schüler jährlich mit guten Noten). Meine Methodikbücher habe ich alle weggeschenkt.


    Natürlich kann man sich auch induktiv aneignen, was 'funktioniert', aber weiß man dann auch, warum es funktioniert? Hier sind die Theorien halt Abkürzungen - warum soll man sie nicht nehmen? Sobald du sagst: "das funktioniert jetzt, hier und mit dieser Lerngruppe", hast du ja schon eine implizite Lerntheorie und Didaktik aufgestellt. Aber manchem mag es sicher nicht leichtfallen, ex nihilo zu guten Ideen zu kommen.


    (Das Problem ist m.E. vor allem, daß die meisten Lehramtsstudenten, jedenfalls die Kommilitonen, an die ich mich erinnern kann, ihr erziehungswissenschaftliches Studium gewissermaßen verschlafen haben - und dann im Ref. gesagt kriegen: "Ihr müßt nach Klippert handlungsorientiert unterrichten." Klippert selber erklärt ja nur das Wie, aber nicht das Warum. Und das fehlende "Warum" führt m.E. zu dieser unseligen Rezeptekultur ("Theorie" ist nicht gleich "Rezept"!), in der nicht mehr reflektiert wird, wann Handlungsorientierung Sinn macht - und wann nicht. (Auf die Geschichte mit dem Methodenwechsel sind die Theoretiker und Empiriker in der Forschung auch gekommen.))


    Der ganze Schulunterricht besteht im Grunde aus solchen Abkürzungen. Z. B. der Physikunterricht: Warum soll jeder Schüler selbst die Gravitationsgesetze entdecken, wenn der gute Herr Newton da schon ein paar Schritte gemacht hat? Natürlich könnte man jedem einen Apfel in die Hand drücken und sagen: "Sieh ma' zu wie weit du damit kommst!" (Wohl gemerkt: Ich rede hier nicht von der Frage der Vermittlung, sondern davon, daß das Thema behandelt wird. Im übertragenen Sinne: Jeder kann sich über die Jahre die eigene Lerntheorie zusammenbasteln oder aber er knüpft an die bestehenden Ansätze an & erspart sich etwas Arbeit.)


    Wenn man dein Argument - nur das 'echte Leben', das Gewusel, sei das Wahre - weiterdenkt, könnte man, überspitzt gesagt, auch die Institution "Schule" dichtmachen: Non scholae, sed vitae discimus. (Es stimmt schon: Im richtigen Leben lernt man mehr als im Klassenzimmer, aber man lernt es nicht systematisch. - Aber manchmal braucht man eben auch Systematik.) Denn Schulunterricht ist per definitionem entkontextualisiert; daß man das 'Leben' über Rollenspiele etc. wieder reinholt, ändert nichts daran, daß dieses Leben nur ein simuliertes ist.

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  • Zitat

    Leider ist das Leben aber oft so komplex - und das Unterrichten ganz besonders - dass (meiner bescheidenen Meinung nach) die Theorie eher behindert als strukturiert. Es ist so, als versuche man eine Suppe aus den Zutaten X, Y, und Z zu kochen, wenn aber die Gäste im Restaurant nur A und B mögen und C und D brauchen. Jedenfalls, wenn das Kochbuch nicht in eben jener Küche direkt ausprobiert wird, samt un- oder zufriedenen Gästen.


    Hm, ich bin nicht sicher, ob wir uns schon darauf verständigt haben, was Wissenschaft eigentlich macht. Die erziehungswissenschaftlichen Theorien, die heute im Umlauf sind und mit denen die Studenten traktiert werden, sind natürlich alle in irgendeiner Form auf der Basis empirischer Forschung entstanden, d. h. bevor so etwas in Umlauf gebracht wird, haben viele Leute in der Küche gestanden und rumprobiert. (Und bloß weil man selber nicht dabei war, ist das Unsinn und/oder lebensfern?) Dass die Studenten in der Uni i.d.R. selber nicht mitkochen dürfen, liegt am aber nicht an der Erziehungswissenschaft, sondern am System 'Uni', denn das Problem gibts in allen Fachwissenschaften. Und daß das nicht rund läuft würde ich sofort zugeben.


    Zitat

    Sonst ist das wie Fussballspielen auf der Taktiktafel, ohne tatsächlich nass, mit Schienbeinschmerzen, rutschigem Rasen, Seitenstechen und plötzlichen Haken des Gegenspielers auf dem Feld zu stehen. Kein Trainer einer Mannschaft würde das so machen, oder?


    Stimmt schon. Aber eine Abschaffung der Theoriesitzungen wie du sie, ich glaube, bei referendar.de mal gefordert hast (siehe "Theoriedidaktiksenf"-Thread), würde sicher nicht zu besserem Fußball führen. Aber du hast schon recht: beides wäre vonnöten. Aber das heißt auch: Ein Trainer, der mir nur sagen kann: "Wichtig is auffem Platz!" (Weiß nicht mehr, wer das war - aber das Zitat ist historisch!) ist nicht der Weisheit letzter Schluß. Denn, um es mal Hermines Ausgangsposting zurückzubeziehen: Wie soll sie denn der fortgebildeten Kollegin begegnen? Irgendwelche Gründe für das, was man macht, muß man doch anführen können?


    Mein hauptsächliches Problem: Bei so manchem, der wohlfeiles Didaktik-Bashing betreibt (wie "Kati", ich verweise wieder auf den "Theoriedidaktiksenf"-thread), beschleicht mich der Eindruck, daß da die eigene mangelnde geistige Beweglichkeit durch den Hinweis auf die 'Lebensferne aller Theorie' legitimiert werden soll. Das trifft ausdrücklich auf dich (und wahrscheinlich alle anderen Forumsnutzer hier und etliche Lehrer...) nicht zu, denn du reflektierst ja dein Handeln (und betreibst damit nolens volens ja Didaktik für den Hausgebrauch ;) ).


    Dir und allen anderen auch einen guten Wochenstart!


    gruß, ph.
    (der auf längere sicht sicher nicht drumrum kommen wird, das was er theoretisch einfordert, auch mal in der Praxis zu testen)

    Einmal editiert, zuletzt von philosophus ()

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde es ja interessant, was ich hier für eine Diskussion entfacht habe und ich habe auch einiges dabei gelernt-
    allerdings hat sich bei mir auch eine neue Frage aufgetan.


    Heike, du sagst:

    Zitat

    Ich plädiere für mehr Freiheit/Mut zum spontanen Selber(aus)denken, für Misstrauen gegenüber Rezepten, für's Loslassen von X-orientierung im Y-unterricht - hin zu: Mein Kurs und ich brauchen heute Z. Und morgen vielleicht A. Vor allem brauche ICH übermorgen ganz bestimmt B.


    Dem stimme ich voll und ganz zu, sicher braucht man auch so etwas wie Fingerspitzengefühl in der Methodenwahl, aber wie sieht das dann in der Unterrichtsvorbereitung aus? Bereitest du deinen Unterricht nur inhaltlich vor und entscheidest die Methodik ad hoc? Obwohl ich auch ab und zu Improvisationsstunden halte, fällt es mir schwer, mir das vorzustellen.


    Ganz liebe Grüße, eine sich für ihre dummen Fragen entschuldigende Hermine

    • Offizieller Beitrag

    Noch mal Hallo und ein großer Seufzer,


    denn ich stelle fest, dass ich wohl leider immer noch zu sehr im Ref verhaftet bin (obwohl ich es gehasst habe und mir Madame Hohlmeier am liebsten als Vodoopuppe basteln würde )- bei mir gibt es immer noch Tabellen mit den Kategorien ungefähre Zeit, Inhalt, Methode, Medien- auch wenn ich wenigstens schon kein ganz schlechtes Gewissen mehr habe, die Planung etwas umzugestalten, wenn ich sehe, es funktioniert nicht so ganz- aber ich fürchte, um flexibler zu werden, brauch ich mehr Selbstbewußtsein und noch ein ordentliches Quentchen mehr Fachwissen in allen Gebieten.
    Naja, ich hab ja sozusagen geradea erst angefangen mich "freizuschwimmen" , da hab ich ja noch Zeit, um mir das anzueignen.
    Ein schönes Restwochenende und noch gaaaaaaaanz viel Freude mit deinen 34 Rosen, Heike!


    Hermine

  • Zitat

    Und das ist wahr. Und ich bin gespannt, wie wir dann unsere Diskussion hier fortsetzen werden. Wann wird es denn bei dir soweit sein?


    Ich bin fest entschlossen, im Februar 2005 den Elfenbeinturm Uni zu verlassen - selbst wenn meine Diss. dann immer noch ein Torso sein sollte (was ich mal nicht hoffen will ).


    gruß, ph. (der es LIEBT, viele Worte um wenig zu machen ;) )

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