Nebenher Fremdsprachenunterricht erteilen...

  • Hi & guten Abend, was sind denn heute so die gängigen "Stundenlöhne" á 45 oder 60 Minuten, wenn man Privat einer oder mehreren Personen - bei diesen zu Hause (sprich mit eigener Anfahrt!) - eine Fremdsprache (keine alltägliche ;-)) für den Hausgebrauch beibringt.
    Zwar kein Muttersprachler, aber dafür die entsprechende Kompetenz!


    Ich bin total unwissend, denn meine Studienzeit und Nachhilfeunterricht ist schon lllllllllllaaaaaaaaaannnnnnnngeeeeeeee her :)

  • Das ist schwer zu sagen und leider klaffen da die Preisvorstellungen weit auseinander. Studentische Nachhilfe ist teils durchaus für 12-15€ pro Stunde zu erhalten, als ausgebildete Fachkraft sollte man sicher nicht unter 30-40€ verlangen, was wiederum kaum einer zu zahlen bereit ist. Falls du verbeamtet bist, solltest du unabhängig davon unbedingt beachten, die Nebentätigkeit genehmigen zu lassen.


    Und schon einmal vorsorglich an einige Mitforisten: Bitte lasst uns nicht schon wieder darüber diskutieren, dass Handwerker oft noch mehr kosten. Das sind nun einmal die typischen Marktpreise im Nachhilfe-Sektor. Klar ist unsere Arbeitszeit mehr wert, aber man muss auch Abnehmer dafür finden, wenn man das unbedingt tun möchte oder man überlässt diesen Markt auch weiterhin älteren Schülerinnen und Schülern oder Studierenden.

  • Falls du verbeamtet bist, solltest du unabhängig davon unbedingt beachten, die Nebentätigkeit genehmigen zu lassen.

    Anzeigepflichtig sind die auch für Tarifbeschäftigte - und können dann auch (wie bei Beamten) untersagt werden

  • Das ist regional völlig unterschiedlich. Schau am besten mal unter Ebay Kleinanzeigen oder Erste-Nachhilfe.de, was die in deiner unmittelbaren Umgebung verlangen. Sehr weit drüber solltest du - selbst als ausgebildete Fachkraft - nicht gehen, da du sonst keine Abnehmer findest.
    Bei mir in der unmittelbaren Umgebung sind Preise von 8€ (Schüler) bis 15€ (Student oder ehemaliger Student) üblich. Ich selbst (Student) nehm i.d.R. 25€ pro 60min. Da ist die Anfahrt zum Schüler allerdings mit enthalten.

  • Anzeigepflichtig sind die auch für Tarifbeschäftigte - und können dann auch (wie bei Beamten) untersagt werden

    Ja - wenn der AG nachweisen kann, dass das Hauptgeschäft unter der Nebentätigkeit leidet. Kann er das? Wohl kaum.



    Hi & guten Abend, was sind denn heute so die gängigen "Stundenlöhne" á 45 oder 60 Minuten, wenn man Privat einer oder mehreren Personen - bei diesen zu Hause (sprich mit eigener Anfahrt!) - eine Fremdsprache (keine alltägliche ;-)) für den Hausgebrauch beibringt.

    Zur Orientierung: Ein mir bekanntes privates Abendgymnasium bezahlt derzeit 33,- € für 45 Minuten, ein mir ebenfalls bekanntes, bundesweit aktives Weiterbildungsinstitut liegt bei 36,- €, ebenfalls für 45 Minuten. Mit eigener Anfahrt wäre ich für Privatleute bei mindestens 30,- €.


    Der Handwerker muss übrigens anders kalkulieren als ein Lehrer. Werkzeug ist teuer.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Das ist regional völlig unterschiedlich. Schau am besten mal unter Ebay Kleinanzeigen oder Erste-Nachhilfe.de, was die in deiner unmittelbaren Umgebung verlangen. Sehr weit drüber solltest du - selbst als ausgebildete Fachkraft - nicht gehen, da du sonst keine Abnehmer findest.

    Danke für eure Hinweise - Ebay Kleinanzeigen sehr guter Hinweis! Merci :)

  • Du könntest auch bei der VHS nachschauen, was dort für einen Kurs bezahlt werden muss.

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

  • Zum Vergleich: In NRW bekommt man für eine Vertretungsstunde á 45 min 26-32 EUR (Brutto, je nach Lehramt). Und da bist du sowieso schon an der Schule und hast keine Fahrtkosten und -zeit.

    Nur interessehalber: Könnt ihr euch Mehrarbeit wirklich auszahlen lassen oder ist das nur eine theoretische Möglichkeit? In Niedersachsen gibt es diese Angaben zur Bezahlung von Mehrarbeit auch, nur hat man keinen Anspruch auf Auszahlung. Der Regelfall ist der Freizeitausgleich über ein Arbeitszeitkonto. Das bisher einzige Mal, dass das ging, war als die Landesregierung mit ihrer Deputatserhöhung um eine Stunde zurück rudern musste und die damit angefallene Mehrarbeit für ein Schuljahr wirklich ausgezahlt werden durfte.

    • Offizieller Beitrag

    Wir haben in NRW diese "Konten" nicht, wenn überhaupt nur monatsweise.


    Zu Beginn eines Monats wird alles auf 0 gesetzt. Am Ende des Monats wird "abgerechnet" (natürlich in der Regel viel später, aber halt für den Zeitraum).
    Wer teilzeitbeschäftigt ist, bekommt jede Mehrarbeitsstunde ausgezahlt und zwar zum Satz, als wäre es eine vollbezahlte Stunde im Deputat (also zum normalen Lohn). Maximal bis zur Grenze der Vollzeitbeschäftigung. Danach greift der Satz für Mehrarbeit, der niedriger ist.
    Wer vollzeitbeschäftigt ist, wird erst eine Bezahlung bekommen, wenn er 4 Vertretungsstunden in dem Monat gesammelt hat. Bei 3 Vertretungsstunden: nada.


    Natürlich wird nicht JEDE Vertretungsstunde vergütet. Es muss auch geguckt werden, ob Stunden ausgefallen sind (Schülerpraktika, Klasse auf Wandertag, usw..). Je nach Beschäftigungsform ist der Zeitraum der Verrechnung anders. Ich weiß nicht mehr genau, ich glaube: für VZ der Monat, für TZ die jeweilige Stunde oder die Woche.
    Meine Schule benutzt die Statt-Stunden (Stunde entfällt, Vertretung in einer anderen Klasse) ziemlich effektiv (also: ich werde logischerweise als Erste für andere Vertretungen herangezogen), so dass ich nicht tagelang Angst haben muss, eine Stunde nachzuholen.


    PLus und Minus verrechnen werden also nicht wie in NDS auf die Ewigkeit, sondern wirklich nur zeitnah. Klar, es ist doof, wenn ich mehrere Monate nacheinander nur 2-3 Vertretungsstunden habe und nichts dafür habe, aber mir ist es so viel lieber, als während der Schülerpraktika oder nach dem Abitur ganz viele Minusstunden zu kassieren, weil ich zufällig in dem Jahrgang viele Klassen hatte.

  • OT:


    Bei Teilzeit werden in NRW Ausfallstunden i.d.R. gar nicht verrechnet.


    „Bei Teilzeitkräften, die Mehrarbeit geleistet haben, ist eine Saldierung von Ausfall- stunden aus Anlass etwa von Schulveranstaltungen, Zeugnisausgaben oder der Abwesenheit von Klassen bis zum Erreichen der Vollbeschäftigung nicht zulässig. Ausfallstunden, auf deren Entstehen die Lehrkraft keinen Einfluss hat, sind dann als Ist-Stunden anzurechnen.
    Hinweis: Bei voraussehbaren Ausfallstunden kann im Rahmen der Flexibilisierung der Arbeits- zeit die Lehrkraft dennoch innerhalb einer Woche zu anderer Zeit in Anspruch genommen wer- den. Die Anordnung von Mehrarbeit wird hierdurch nicht erforderlich, da absehbar ist, dass die wöchentliche Pflichtstundenzahl nicht überschritten wird.“
    Aus dem Infoblatt der Bez.reg. Münster 8.10.2019

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Der Handwerker muss übrigens anders kalkulieren als ein Lehrer. Werkzeug ist teuer.

    Jo, und ein 6-jähriges Studium ohne Einnahmen und zusätzlich zu entrichtenden Studiengebühren war in seiner Gesamtsumme extrem teuer.
    Wie kann es sein, dass man sich mühsam (und kostenintensiv, denn in der Zeit verdient der Handwerker schon) eine Hochschulqualifikation erarbeitet um dann
    weniger Stundenlohn zu bekommen, weil "das Werkzeug des Handwerkers ja so teuer ist". Das ist einfach Unfug und Augenwischerei, face it, als Lehrer verdient man schlecht.
    Das sieht man eben auch an solchen Stundenlöhnen.
    Wenn ihr mal das Geld, das ein Lehrer in seinem Leben verdient (langer Ausbildungsweg durch Abitur und Studium) mit einrechnet, dann verdienen wir aufs Leben gerechnet schon ziemlich schlecht.

  • Ja. Für 15 € bekommst du dann mit Glück einen Studenten, eventuell auch einen brauchbaren Oberstufenschüler.
    Und das sind "Tarife" in einer der "ärmsten" Regionen der Republik, zu denen das Ruhrgebiet nämlich gehört.
    Bei "gelernten" Kräften fangen wir derzeit vllt mal bei 25 € an. Und damit meine ich keine "passenden Fachlehrer". Und wenn du über Institute gehst, zahlst du mehr.
    btw - wir sprechen hier von Einzelunterricht, oder? Daß du für eine (Klein)gruppenstunde etwas weniger zahlst ist klar, aber das ist ja auch nicht die Frage.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Ich bin da ganz bei Miss Jones, ich habe mir als Schüler in den 2000ern bereits 15€ die Stunde geben lassen. Als Student habe ich keine Nachhilfe mehr gegeben, da müsste man mit dem Satz aber schon hoch. Und als ausgebildeter Lehrer deutlich höher.


    In den Instituten bezahlen die Eltern locker 40€ die Stunde, dort angestellt zu sein ist aber Ausbeute, da kommt kaum was an.

  • Wer bezahlt denn bitte 30-40€ für eine Nachhilfestunde?! Es gibt nicht nur Justus-Aurelius auf der Welt. Maximal 15€ pro 45 Min. Und das finde ich schon sehr viel.

    Also ich habe schon vor 10 Jahren (da habe ich das letzte Mal Nachhilfe gegeben) 18€ die Stunde bekommen und das war schon ein Sondertarif, weil die Schülerin 2x wöchentlich mit ihrer Firmenkorrespondenz kam um zu lernen diese in korrektem Französisch zu schreiben, was mir einfach wahnsinnig viel Spaß gemacht hat, weil es eine besondere Herausforderung war. Unter 25€ solltest du das keinesfalls anbieten @FranziS., immerhin bietest du als erfahrene Lehrkraft ein anderes Nachhilfeniveau an, als das beispielsweise ein Student vermag, da du weißt, worum es später unterrichtlich gehen wird, wie Aufgaben in Abschlussprüfungen gestaltet werden etc.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    • Offizieller Beitrag

    Angebot und Nachfrage...
    FranziS ist nicht ausgebildete Lehrkraft für diese Sprache...
    und wenn es in der Gegend MuttersprachlerInnen gibt, dann werden sie sicher bevorzugt. Bei privaten Lerner*innen wird es wohl kein Interesse wecken, dass die (zb.) Japanischlehrerin auch Sozialpädagogiklehrerin am BK ist, wenn man eine "richtige" Japanerin haben kann. Wenn, halt ...

  • Wer bezahlt denn bitte 30-40€ für eine Nachhilfestunde?!

    Eltern von Schülern aus einem guten Einzugsgebiet, die wollen, dass ihre Kinder gute Noten haben, ein gutes Abi haben und - wie die Eltern - Jura oder Medizin studieren. Zugegeben, das ist wahrscheinlich nicht so häufig - aber Einzelunterricht ist immer relativ teuer!

  • Übrigens - für sozial schwache gibt es da einen Topf, aus dem solche Nachilfe gezahlt werden kann.
    Also nix "Justus-Aurelius".
    btw, ich hab früher als Schülerin auch Nachhilfe gegeben... Da war ich seber noch in der Mittelstufe, da gabs - von nem Institut - 20 DM (ja, lang ists her) pro Stunde, aber mit mehreren SuS, privat hab ich da 25 DM für Einzelunterricht genommen.
    War n recht einträglicher Schülerjob... und weit angenehmer als Zeitungen auszutragen.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

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