Schulpause und Entspannung- wie möglich?

  • Guten Abend miteinander, wie nutzt ihr die Pausen, wenn ihr keine Aufsicht habt, um bewusst runterzukommen? Rauchen ist ja eher semisuper, Essen plus hoch-/runterlaufen zu kurz, vielleicht ne Teezeremonie einführen? Meditieren, an Blumen schnuppern, gute Kaffeemaschine kaufen und baristamäßig Kaffee zelebrieren, Liegestütze machen, Couch mitbringen? :bete:


    Im Grunde muss das natürlich jeder für sich gebacken kriegen, aber vielleicht hat ja die eine oder der andere noch einen Tip, um sich nicht wegziehen zu lassen von Schulklingelrhythmen und Disziplinadrenalin...

  • Mit Kolleginnen und Kollegen quatschen, in einen der Ruhe- oder Beratungsräume zurückziehen oder tatsächlich das:

    ...baristamäßig Kaffee zelebrieren..

    ...und ganz wichtig: nicht für Schülerinnen und Schüler ansprechbar sein. Jedenfalls nicht in allen Pausen.

  • Eine prima Frage, die mich auch immer wieder gedanklich beschäftigt.
    Die 20 Minuten bin ich an meinem Platz, esse, trinke, atme durch, gern ohne Smalltalk. Das ist Typsache, mir tut es zwischen 2 bis 3 Doppelstunden voller Action gut.
    Die meisten anderen in meinem Kollegium sind quirliger, rennen von A nach B, quatschen viel, sprechen mit Schülern - je nachdem, wie man es möchte. Letzteres tut mir aber nicht gut.


    Ich habe letztens noch einen Aufsatz dazu gelesen, zur Entschleunigung am Arbeitsplatz (hat mir ein Kollege gegeben). Da steht z. B. auch drin: nicht hetzen, sondern bewusst gehen, vor der Klasse innehalten, in Ruhe begonnen mit Blick auf alle - nicht der Zeithetze unterliegen. Ich habe das letztens mit der 6. Klasse ausprobiert. Im Endeffekt verliert man kaum Zeit, alles läuft aber freundlicher.


    leider gibt es an der Schule, an der ich arbeite, nur eine große Pause, die 2. ist nur eine 10minütige Raumwechselpause.


    davor und danach 3 95er-Blöcke.


    mein Traum wäre:
    3x 90-Minutenblöcke, dazu 2 große Pausen.


    Andererseits stellte schon die Umstellung aufs Doppelstundenmodell einen riesigen Kraftakt dar, jetzt läuft es ja schon mal gemächlicher als damals im Einzelstundenmodell.

  • Hm, ich weiß auch nicht, ich komme so selten mit Zeit in der ich nicht kopieren, noch was raussuchen oder jemanden etwas fragen muss im Lehrerzimmer an, dass ich gar nicht die Zeit habe darüber nachzudenken.


    Aber ja, ich essen teilweise in der Pause (nach der 4. Stunde 30 Minuten) Mittag (also geht maximal an zwei Tagen in der Woche) und das meist in der Mensa und beaufsichtige dabei gleich noch die Kinder. Oder ich hole mir das Essen auch teilweise mal mit hoch (dann aber nach der 6. Stunde, wenn danach noch Konferenzen liegen, da möchte ich dann wirklich meine Ruhe). Langweilen tue ich mich selten in der Schule, so dass ich Zeit für Tee-Zeremonien oder ähnliche merkwürdige Dinge habe.

  • Ps. Ich finde Deine Wortwahl auch sehr gelungen:
    Dieses Disziplinadrenalin ist nämlich gesundheitsschädlich. Man kann auch ohne dieses mit diesen Achtsamkeitsübungen gegensteuern.

  • Ich bereite in den Pausen entweder noch irgendwas vor oder kümmere ich um Schulbücher/Digitallizenzen (wenig entspannend) damit ich damit daheim nichts am Hut habe. Wenn da gerade nichts anliegt unterhalte ich mich entweder im Lehrerzimmer oder, falls mir das zu langweilig oder zu blöd wird (hängt immer auch davon ab wer da ist und ob ich da Nerv drauf habe), im Forum unserer Schule mit Schülern die gerade Freistunde oder auch Pause haben über irgendwas nicht schulisches (meistens Computerspiele, Filme, Serien, etc.) oder (auch ok, weil Vertrauenslehrer) über schulisches was für die Schüler gerade wichtig ist.

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Das Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen immer zur Entspannung beitragen kann ich zumindest in dieser Pauschaliert nicht unterschreiben.

    Klar, es kommt natürlich darauf an, welche Kollegen es sind und worüber man quatscht. Ich dachte jetzt eben an die netten Kolleg*innen und die nicht-schulischen Themen.

  • Da die Kolleg*innen aus meiner Abteilung alle sehr nett sind, unterhalte ich mich in den Pausen (bei uns dauern diese zwischen den 90 Minuten-Doppelstunden jeweils 20 Minuten) gerne mit ihnen und kann dabei auch gut abschalten! Wenn ich wirklich mal meine Ruhe brauche, z. B. weil ich Kopfschmerzen habe oder mich anderweitig nicht gut fühle, verziehe ich mich in unseren "Ruhebereich", der neben dem Lehrerzimmer liegt. Das mache ich aber eher in Freistunden und selten in den Pausen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

    • Offizieller Beitrag

    Unser Nerdgrüppchen sammelt sich meist an einem Tisch und wir verbringen die Pause miteinander. Kaffeetrinkend, die neuesten Film- und Seriennews austauschend. Meist ist Schoki involviert. Im Grunde wie früher in der Schule. Nur im Lehrer- statt im Klassenzimmer :)

    Bolzbold #5

    Gutmensch und Spaß dabei (= das GG und der Diensteid sind schon 'ne gute Sache 😉)

    "Und hast du die Ausrufezeichen bemerkt? Es sind fünf. Ein sicheres Zeichen dafür, dass jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt." (T. Pratchett)

    • Offizieller Beitrag

    Ich sage ja immer, dass ein Kollegium in seiner Gesamtheit ungefähr so ist wie "die" Schüler insgesamt...

    Finde ich auch. Ich war früher immer schon so eine, die grundsätzlich immer gerne in der Schule war (auch wenn der Unterricht manchmal gestört hat ;) ). Das ist zum Glück weiterhin so. Unser Kollegium ist genau genommen eigentlich nur eine weitere Klasse :D

  • In der grossen Pause koche ich mir meinen bis dahin meist zweiten Tee und unterhalte mich im Fachschaftszimmer mit meinen Mit-ChemikerInnen. Wir haben praktisch nie eine Fachschaftssitzung, die grossen Pausen reichen völlig aus um immer alles Wichtige zu besprechen. Wobei es meist so wichtig gar nicht ist, wir tratschen halt einfach.


    Im allgemeinen Lehrerzimmer haben wir eine Kaffeemaschine, eine Kiste mit Gipfeli, die der Bäcker morgens bringt und ein Sofa. Oft gibt es auch Kuchen für irgendeine Spendenaktion. Da hängen in der grossen Pause eigentlich immer viele Leute ab und tratschen. Kaum irgendjemand nutzt die grosse Pause bei uns zum Kopieren oder sowas, die meisten erledigen das in einer Freistunde oder am Nachmittag nach dem Unterricht.


    Das Tratschen mit den Nicht-ChemikerInnen erledige ich aber lieber in der Mittagspause in der Mensa. Oder ich sitze mal in einer Freistunde im Lehrerzimmer, wenn ich keine Lust mehr auf Chemisches habe.


    Manchmal tratsche ich in der grossen Pause auch mit den Jugendlichen. Kommt drauf an, ob sie gerade was Spannendes zu erzählen haben. In der Regel hat das dann aber nichts mit dem Chemieunterricht zu tun.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn ich Lust auf viele extravertierte Kolleginnen und sehr schlechten Kaffee habe oder jemanden was fragen möchte, gehe ich ins Lehrerzimmer.
    Ansonsten bleibe ich gerne im Klassenraum (Schüler sind auf dem Hof) oder gehe in den Musikvorbereitungsraum. Da haben wir Wasserkocher, NIcht-Barista-Cappucino-Pulver + Kaffeegranulat und Schokolade / Nüsse etc. Wenn ich Hunger habe, nehme ich meine Brot/Quarkbox mit. Manchmal ist meine total tolle, lustige Musikkollegin da, mit der ich dann quatsche.

  • Wir haben in der Schule einen großen Innenhof, um den herum in mehreren Etagen die Klassenzimmer liegen. Da stehen Tische fürs Mittagessen und in Freistunden sind die Oberstufenschüler im Grunde immer dort (wenn sie nicht gerade extern einkaufen sind). Also einfach ein Raum, in dem du im Prinzip alle treffen könntest und der z.B. in den Pausen als beaufsichtigter Innenbereich genutzt wird.

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Vielleicht etwas off-topic, aber darf ich mal fragen, wie ihr mit schülerbezogenen Fragen oder Mitteilungen von Kollegen ausgehend umgeht in den Pausen? Klar, manchmal ist echt was Wichtiges, was nicht warten kann, allerdings nehme ich an meiner Schule es als extrem wahr, dass die Pausen und das Erscheinen im Lehrerzimmer von den meisten selbstverständlich als das Zeitfenster für Absprachen oder Rückfragen gesehen wird. Tlw werde ich regelrecht bedrängt, selbst wenn ich mich an dem auf mich einredenden Kollegen Richtung Kaffeemaschine vorbeiwinde und sage, dass ich gerade mal einen Kaffee trinken will und ne Pause brauche. Habe bereits versucht, mich an die Kollegen zu halten, die in der Pause auch mal über Freizeit etc sprechen, allerdings besteht echt ständig die Gefahr, belagert zu werden.
    Manchmal geh ich deshalb schon nicht mehr ins LZ, sondern bleibe in der Klasse, damit ich meine Pause hab. Leider gibt es da keine Kaffeemaschine... Wahrscheinlich muss ich es noch deutlicher auf Unterrichtsschluss verlegen. Allerdings beschreibt selbst die SL die Präsenz in Pausen als Zeit und Raum für kollegialen Austausch. Scheint sich so eingebürgert zu haben.


    Nachtrag: gerade den Beitrag von @Conny gelesen. Das scheint ja ähnlich zu sein. Das mit dem Musikraum ist nicht schlecht.

Werbung