Guten Morgen,
arbeitet jemand als Pensionär mit einem Lehrauftrag an einer (Primar-) Schule? In welchen Fächern? Mit wie viel Stunden? Wie sehen die finanziellen Konditionen aus? Wie sind die Erfahrungen?
Gruß Simian
Guten Morgen,
arbeitet jemand als Pensionär mit einem Lehrauftrag an einer (Primar-) Schule? In welchen Fächern? Mit wie viel Stunden? Wie sehen die finanziellen Konditionen aus? Wie sind die Erfahrungen?
Gruß Simian
Auch wenn es mich nicht betrifft, vermute ich, dass die Angabe des Bundeslandes hilfreich wäre, da die Bedingungen sich deutlich unterscheiden werden. Vielleicht kannst du das noch in deinem Profil ergänzen.
Ich kenne Einzelfälle von Kollegen, die das machen wollten und ausnahmslos davon Abstand genommen haben, weil die Einkünfte auf die Pension angerechnet werden (ich glaube es gibt einen kleinen Freibetrag) und man praktisch für ein Taschengeld arbeitet. Das gilt für Niedersachsen, ich weiß nicht, ob es in anderen Bundesländern anders aussieht.
Ja, natürlich werden die Einkünfte auf das Ruhegehalt angerechnet. Im Gegensatz zur Rente ist die Pension ja nicht durch Arbeit verdient.
Zur Ausgangsfrage: Mein Vater hatte vor ca. 15 Jahren mal ein entsprechendes Angebot. Stundensatz damals: ca. 15 €. Angehört, gelacht, aufgelegt.
Ich frage mich ja, warum man die Pensionäre nicht ganz einfach verpflichtet. Muss man notfalls halt das Beamtenrecht ändern.
Ich frage mich ja, warum man die Pensionäre nicht ganz einfach verpflichtet. Muss man notfalls halt das Beamtenrecht ändern.
Muss man ggf. das Grundgesetz ändern, weil eine Dienstverpflichtung über das Ausscheiden aus dem Dienstverhältnis heraus einen erheblichen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte darstellt. Anders als sich Stammtische das manchmal vorstellen, ist der Beamtenstatus keine Leibeigenschaft.
Also ehrlich. Auf Gedanken kommen die Leute manchmal!
Ich habe einige KollegInnen an meiner Schule, die trotz Pensionierung noch arbeiten. Sind aber allesamt Überzeugungstäter und würden es auch ehrenamtlich machen.
Ich habe einige KollegInnen an meiner Schule, die trotz Pensionierung noch arbeiten. Sind aber allesamt Überzeugungstäter und würden es auch ehrenamtlich machen.
Ehrenamtlich zu arbeiten ist eine lobenswerte Sache und etwas ganz anderes, also gratis für einen Arbeitgeber zu arbeiten, der für die Personalprobleme selber verantwortlich ist und dessen Missmanagement man damit noch unterstützt.
Schweinezyklen gab es schon immer. Das ändert sich auch dann nicht, wenn die Pensionäre jetzt die Arme verschränken und sagen: "Mit mir nicht!"
Ich bin dankbar für die gestandenen Kollegen an meiner Seite, die wissen, wie es geht, und gerne tun, was sie tun.
Schweinezyklen gab es schon immer. Das ändert sich auch dann nicht, wenn die Pensionäre jetzt die Arme verschränken und sagen: "Mit mir nicht!"
Ich bin dankbar für die gestandenen Kollegen an meiner Seite, die wissen, wie es geht, und gerne tun, was sie tun.
Die Schweinezyklen sind nicht wie die Schwerkraft eine Naturkonstante sondern die Folge von nicht ausreichend langfristig geplanter Personalpolitik. Geändert wird die Personalpolitik erst dann, wenn sie politisch zu teuer wird, d.h. nicht mehr durch Flickwerk zwischen zwei Legislaturperioden haltbar gemacht werden kann. So lange die Pensionäre aus gut gemeintem aber unklugen Idealismus dazu beitragen und idealistische aber unkluge KollegInnen das auch noch applaudieren, so lange geht das eben weiter.
Ich habe einige KollegInnen an meiner Schule, die trotz Pensionierung noch arbeiten. Sind aber allesamt Überzeugungstäter und würden es auch ehrenamtlich machen.
Also ich kenne fast nur KollegInnen, die früher aufhören, kaum einer macht bis zum Schluss. Sie nutzen die Altersteilzeit oder den Antragsruhestand, denn viele wollen sich den Stress bis zum Schluss nicht antun.
Im Ruhestand darf man natürlich nicht in ein Loch fallen, sondern muss gucken, dass man hier etwas Sinnvolles macht. Die wenigsten suchen sich eine stressfreie Aufgabe im schulischen Bereich, da wäre man ja wieder auf die Ferien angewiesen.
Ich denke, dass man einige Leute dazu gewinnen kann, reduziert weiterzuarbeiten, die jetzt wenig Ideen für einen sinnvollen Ruhestand haben, aber ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, dass einer mit den ganzen Aufgaben, die man so hat, ehrenamtlich unterrichtet.
Bei uns gibt es eher Kollegen, die noch etwas länger bleiben, teilweise mit bis zu 17 Stunden, die Mehrheit aber mit 6.
manche davon müssen noch ihr Haus abbezahlen, Unterhalt zahlen... andere wiederum können sich nicht vorstellen einfach plötzlich nicht mehr zu kommen und nutzen es als sanften Ausstieg.
Ich kann dir zu den Bedingungen auch nichts sagen, @Simian, würde aber mal die entsprechenden Seiten deines Kumis aufrufen. Ich hatte auf den Seiten Sachsen-Anhalts mal gesehen, dass Pensionäre eingestellt werden. Unabhängig davon, ob man damit gesellschaftlich gesehen ein falsches System unterstützt kann ich nachvollziehen, dass man persönlich gesehen arbeiten gehen möchte und möglichst mit dem Geld verdienen will, was man bereits beherrscht.
Die Schweinezyklen sind nicht wie die Schwerkraft eine Naturkonstante sondern die Folge von nicht ausreichend langfristig geplanter Personalpolitik. Geändert wird die Personalpolitik erst dann, wenn sie politisch zu teuer wird, d.h. nicht mehr durch Flickwerk zwischen zwei Legislaturperioden haltbar gemacht werden kann. So lange die Pensionäre aus gut gemeintem aber unklugen Idealismus dazu beitragen und idealistische aber unkluge KollegInnen das auch noch applaudieren, so lange geht das eben weiter.
Warum beleidigst Du mich?
Ich wurde von sog. Mikätzchen unterrichtet, so dass ich aus eigener Anschauung weiß, dass Schweinezyklen mind. seit 55 Jahren vorkommen.
Natürlich fände auch ich es besser, wenn Landesregierungen anfingen, längerfristig zu planen. Realistischer ist es aber, wenn man versucht, damit irgendwie umzugehen, dass dies eben nicht geschieht.
Danke für eure Antworten!
Was mich erstaunt, ist die Tatsache, dass viele sich vorstellen, dass man als Pensionär mehr oder weniger ehrenamtlich bzw. aus reinem Idealismus arbeitet.
Warum? M.E. sind die Lebenshaltungskosten so gestiegen, dass viele gern dazu verdienen möchten oder müssen, falls sie gesundheitlich dazu in der Lage sind.
Der Schulbehörde sollte m.E. der Erfahrungsschatz der Älteren etwas wert sein.
Makaber ist z.B., dass in HH die letzten Lohnerhöhungen nicht demnächst in Pension gehenden Kollegen zugute kommt. Erst wenn die Lohnerhöhung 2 Jahre zurückliegt, profitiert ein jetzt aus dem Schuldienst ausscheidender Lehrer davon.
Es gibt noch zahlreiche "Merkwürdigkeiten" mehr....
Ist man im Schuldienst tätig, erfährt man davon kaum etwas.
Leider melden sich auch die Gewerkschaften kaum mit Protest zu Wort.
Was meint ihr dazu?
Gruß
Simian
Was ich dazu meine? Ich meine, dass den Pensionären bislang noch dermaßen der Arsch vergoldet wird, dass es von einer ungeheuren Weltfremdheit zeugt, wenn jemand meint, auch nur ein pensionierter Beamter in D müsse "sich etwas dazuverdienen" und von den Gewerkschaften verlangt, dieses himmelschreiende Elend anzugehen.
Wer sagt, dass der TE verbeamtet ist?
das Wort "Pensionär" bezieht sich schon auf die Situation von verbeamteten Menschen ...
Hm, der Begriff "Lohn" aber nicht. Verstehe irgendwie das Problem nicht- findet ihr, dass Menschen generell nicht über die Pensionsgrenze arbeiten sollten, weil... ja weil was, die Länder dann rechtzeitig das Lehramt bewerben und rechtzeitig mehr Geld in Bildung investieren?
Was ich dazu meine? Ich meine, dass den Pensionären bislang noch dermaßen der Arsch vergoldet wird, dass es von einer ungeheuren Weltfremdheit zeugt, wenn jemand meint, auch nur ein pensionierter Beamter in D müsse "sich etwas dazuverdienen" und von den Gewerkschaften verlangt, dieses himmelschreiende Elend anzugehen.
Unglaublich! Die Pension ist teuer erkauft, die ist doch bereits eingerechnet. Dafür, dass man in der Pension mehr rausbekommt als bei der Rente, bekommt man während seines Arbeitslebens eben nicht sonderlich viel.
Und mal ganz ehrlich, damit die Pension halbwegs hoch ausfällt muss man sein Arbeitsleben lang Vollzeit gearbeitet haben.
In einem Beruf, bei dem Reihenweise KuK frühpensioniert werden, weil sie aufgrund der psychischen Belastung (oder Lärmtinnitus, Burnout oder eine andere Lehrerberufskrankheit) nicht mehr anders können ist das gar nicht so selbstverständlich. Es geht eben auch ein nicht unerheblicher Anteil der KuK in Teilzeit (schaut mal den Prozentsatz an bei euch an den Schulen!), weil sie sonst ganz ausfallen würden.
q.e.d.
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