schon wieder bald nicht mehr im schuldienst

  • wie gesagt, es hat was mit gesetzlichen Vorgaben zu tun. Bei uns gibts jetzt, auch dank GEW, ein neues Pamphlet zur Teilzeitregelung, da müssen sich SL nen Kopp machen, wie das umzusetzen wäre.

    Auch, aber nach dem Vorschlag in Berlin sind Konferenzen unteilbar, das sieht unsere Schulleitung eben anders!

  • Nicht zum ersten Mal: Wenn es Aufgaben gibt, die in VZ wahrgenommen werden müssen, dann kann das nur heißen, dass eine TZ von 50% nicht bedeuten kann, dass man 50% des Deputats plus "unheilbare Aufgaben" für 50% Gehalt macht.
    Ich muss mich massiv wundern, dass die Gewerkschaften die derzeit übliche Praxis mittragen. Gerade im ÖD, wo auf Einhaltung der Arbeitszeit sonst so penibel geachtet wird, soll das nicht anders gehen? Schwachsinn.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • An Waldorfschulen sind die Klassen tendenziell größer, je nach Schule sind 35 Kids keine Seltenheit. Und auch an Montessorischulen erwartet man Unterrichtsplanung und sicheres Auftreten. Freie Schulen haben eigene Konzepte, es ist aber NICHT weniger anstrengend dort zu arbeiten!

    Bitte, bitte nicht die Waldorfpädagogik unterschätzen! Das ist viel mehr, als den Namen zu tanzen. Schade, dass es auch so in den Köpfen von KuK ist, dass in Waldorfschulen alles planlos, frei und ohne Druck verläuft. Dass man vmtl. nicht viel lernt und überhaupt, dass alles easy ist....So ist das ganz und gar nicht. Nicht umsonst braucht man eine eigene Ausbildung. Man muss eine feste Lehrerpersönlichkeit besitzen (was immer das auch ist), denn man behält die Schüler 8 Schuljahre und begleitet sie somit doch eine sehr lange Strecke auf ihrem Weg. Die Arbeit und die Weltanschauung sind anders - darauf sollte man sich einlassen und die Waldorfpädagogik beeinflusst auch das eigene Leben, möchte ich mal behaupten. So habe ich es als "Waldorfmutter" zumindest empfunden.

  • ...waldorf verlamgt in der hauseigenen ausbildung nichts wissenschaftliches, dafür große ideologische linientreue aka steiner-exegese. die kinder entwickeln sich angeblich in jahrsiebten, die klassen sind sehr groß, esoterik ist auch groß, man lese die morgensprüche und schaue sich an, was über atlantis verbreitet wird. von den rassistischen inhalten bei steiner himself mal ganz zu schweigen.


    es kann freilich eine einzelne waldorfschule eine gute schule für ein bestimmtes kind sein, aber man kann waldorf in keiner weise mit sowas wie monte oder jenaplan usw. vergleichen. es ist wirklich eine geschlossene ideologie, die man halt akzeptiert oder auch nicht. (nicht falsch verstehen, ich kaufe auch mal weleda oder demeter, aber die dahinterstehende ideologie ist echt fragwürdig.)


    edit: das soll nicht angreifend sein. man kann freilich hinter waldorf stehen, aber man muss das als lehrer vor ort m.e. voll und ganz mittragen sonst ist das nichts.

  • Nicht zum ersten Mal: Wenn es Aufgaben gibt, die in VZ wahrgenommen werden müssen, dann kann das nur heißen, dass eine TZ von 50% nicht bedeuten kann, dass man 50% des Deputats plus "unheilbare Aufgaben" für 50% Gehalt macht.
    Ich muss mich massiv wundern, dass die Gewerkschaften die derzeit übliche Praxis mittragen. Gerade im ÖD, wo auf Einhaltung der Arbeitszeit sonst so penibel geachtet wird, soll das nicht anders gehen? Schwachsinn.

    Ich finde den Gedanken gut und unterstützenswert. Ich schätze, dass dieser logische Ansatz deshalb nicht verfolgt wurde, weil man damit auch ausrechnen könnte, dass eine Vollzeit-Stelle nicht in Vollzeit (sauber) zu erledigen ist. Konsequenterweise müssten dann alle z.b. für KL oder Betreuung von Klassenfahrten eine Entlastung aufs Deputat bekommen.

  • Bei uns haben sogar die Klassenleitungen in Teilzeit einen freien Tag, auch mit Mathe und Deutsch Also wenn man will geht das auch in der Grundschule.

    Bei euch haben die Grundschulen auch 6 Jahre und es gibt offenbar Fächer wie NaWi und die Systeme dürften weitaus größer sein.


    Wenn man will, mag so manches gehen, wenn man an einem sehr kleinen System mit sehr schlechter Versorgung ist, kann man vieles wollen, aber weitaus weniger davon umsetzen und muss mit dem leben, was man mit dem Kollegium, einschließlich Abordnungen und Vertretungen, noch realisieren kann, wenn der Kernunterricht hoffentlich besetzt ist.

  • Bei euch haben die Grundschulen auch 6 Jahre und es gibt offenbar Fächer wie NaWi und die Systeme dürften weitaus größer sein.

    Wir sind mit nur noch dreizügig eine recht kleine Schule, denke ich. Mal davon abgesehen, dass wir keine 100% Ausstattung in diesem Schuljahr hatten, von Anfang an nicht.

  • Angeregt durch Palims Ausführungen:
    Vielleicht wäre eine Privatschule, die den Schwerpunkt auf das Musische legt, etwas für dich? Schau dich doch zusätzlich einmal nach Waldorf- oder Montessorischulen um. (Da benötigt man allerdings eine Zusatzausbildung.)

    Ich hatte bei dem Gedanken an Freie Schulen daran gedacht, dass dort häufig Personen einen Teil des Unterrichts/ Projekte u.a. übernehmen, auch ohne 2. Staatsexamen,
    nicht aber unbedingt daran, an einer Montessori-Schule eine Klassenleitung zu übernehmen. Dafür braucht es das 2. Examen UND die Zusatzausbildung,
    und gerade für die freien Unterrichtsformen durchaus eine gute Struktur im Unterricht und in der Klassenleitung.


    Wenn man lieber freier und kreativer arbeiten möchte, ist zu überlegen, ob man sich an verschiedenen Stellen engagiert und darüber insgesamt unterschiedliche Möglichkeiten findet.
    Da ist zu überlegen, ob man an einer Freien Schule einen Teil übernehmen kann, zusätzlich im musikalsichen Bereich doch eine bezahlte Aufgabe findet, z.B. über die Angebote von Schulen oder Musikschulen oder deren Kooperationen,
    und ggf. für Deutsch/ DaZ/ Alphabetisierung an der VHS Kurse übernimmt.


    Dennoch bleibt es dabei: je kreativer und freier die Aufgabe, desto schlechter ist häufig die Bezahlung.

  • Das sind dann aber 18 Klassen. Das gilt hier bei uns (Sauerland) als sehr groß. Auf den Dörfern hier gibt es durchaus noch einzügige Jahrgänge an Grundschulen , d.h. 4 Klassen. Da gibt es dann ca. 4 bis 5 LehrerInnen pro Schule. Da wird das dann mit individuellen Wünschen schon mal schwieriger.


    Edit: Ich bezog mich auf Susanneas Beitrag.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

  • Wir sind mit nur noch dreizügig eine recht kleine Schule, denke ich.

    Hier sind die meisten Schulen zweizügig, also genau 8 Klassen, manche kleiner, manche größer.
    Da ist eure Schule mehr als doppelt so groß.


    Kommen dann auf ein kleines Kollegium mehrere (Teil-)Abordnungen sowie Referendare mit festgelegten Stunden/Tagen zu, wird der Spielraum immer kleiner.

  • Kommen dann auf ein kleines Kollegium mehrere (Teil-)Abordnungen sowie Referendare mit festgelegten Stunden/Tagen zu, wird der Spielraum immer kleiner.

    Naja, die haben wir auch die Teilabordnungen für den Personalrat und die Fachseminare und die vielen Quereinsteiger, die ja feste Studientage haben und die Leute die noch ein 3.Fach studieren und und und. Ist nie ganz einfach, ich habe alleine dann den 3. Stundenplan ab dem 1.1., aber es ändern sich bei mir nur die Stunden, wo sie liegen, welche an welchen Tagen ist unveränderbar ;) Keinerlei Springstunden usw. Das klappt alles, wenn man wirklich will.

  • wie macht ihr das? wir sind schon froh, wenn wir irgendwie den pflichtunterricht abdecken können. alleine um die sprachkopplungen und sonstigen teilungsgruppen basteln zu können unter den sehr begrenzten räumlichen möglichkeiten sind wir schon fast am ende der fahnenstange, da kann man nicht einfach den teil des kollegiums, der teilzeit ist, konsequent an einem tag ausplanen. dazu muss viel zu viel auf schiene liegen. und das ist nur eine baustelle. ich glaub einfach nicht, dass das nur an der unfähigkeit oder unwilligkeit unserer stundenplaner oder der schulleitung (die zusammen mit den vorschlägen der fachschaften die unterrichtsverteilung macht) liegen soll. die geben sich echt alle mühe.

  • Das klappt alles, wenn man wirklich will.

    Nein, klappt es nicht.
    Aber freu dich, wenn es für dich so gut aufgeht.


    Mit Teil-Abordnungen meinte ich die Lehrkräfte, die für einige Stunden von anderen Schulen zu uns fahren, um bei uns Unterricht zu übernehmen. Da müssen die Stundenpläne der abgebenden und aufnehmenden Schulen aufeinander abgestimmt sein. Bei mehreren Teil-Abordnungen muss es auch über mehrere Schulen abgestimmt werden, sodass man tatsächlich genügend Lehrkräfte für alle Klassen/Tage für die angesetzten Stunden hat.

  • Mit Teil-Abordnungen meinte ich die Lehrkräfte, die für einige Stunden von anderen Schulen zu uns fahren, um bei uns Unterricht zu übernehmen

    Auch die haben wir, alle Religions- und Lebenskunde-Lehrkräfte sind ja an mehreren Schulen, noch dazu sollte katholisch und evangelisch Religion möglichst parallel liegen, in den älteren Klassen dann auch noch am liebsten parallel zu Lebenskunde damit nicht so viele VHG-Stunden entstehen (Stunden in denen die nicht teilnehmenden Kinder im Hort betreut werden), Teilungsstunden müssen hier ja aber nicht am Rand liegen, obwohl wir mit uns selbst in der Regel teilen (bis auf 3. Klassenstufe in den Jül-Klassen, wo aber immer drei Klassen parallel dann den Unterricht haben müssen), Schwimmunterricht ist auch fremdbestimmt und es müssen dazu drei Klassen den parallel haben während die andern beiden Klassenstufen der Klassen Sport und eine Teilungsstunde haben müssen.


    Und räumlich, haben wir glaube ich nur drei Teilungsräume für alle 20 Klassen gemeinsam, aber eben einen Lebenskunde und einen Religionsraum, genauso wie einen Nawi-Raum. Die Räume sorgen ja für leere Klassenräume, die in der Zeit eben als Teilungsraum genutzt werden und sonst verlassen eben die Schüler die nicht Teilung haben den Raum in den Hort.
    Aber klar, es ist dann nicht jede Nawi-Stunde im Nawi-Raum, im Musikraum eh nicht, weil der ja alleine einen Tag fürs Fachseminar reserviert ist und es sind auch mal zwei Klassen gleichzeitig in der Turnhalle, aber das ist doch zu verkraften.


    Also da ist auch vieles nicht so einfach, aber doch, es geht, wenn man will, dauert zwar oft und es gucken manchmal bei Problemen viele drauf, aber bei uns wird andersrum rangegangen, es werden erst die freien Tage und dann die Unterrichtsstunden festgelegt, dann klappt das auch alles irgendwie (wobei das diesmal mit einer der Quereinsteiger auch nicht wirklich funktioniert, weil sie eigentlich immer Montags bei uns in der Schule Seminar haben sollte, nun machen sie das Seminar aber wechselnd, womit die zwei Stunden vorher nicht gehalten werden können.




    Hat übrigens im Ref damals genauso funktioniert an einer anderen Schule, ich hatte zwei Tage frei, wo ich dann nur Fachseminar hatte und allen Unterricht an den restlichen drei Tagen (und noch dazu genau wie jetzt erst ab 10 Uhr Unterricht).


    Aber das sollte vermutlich wenn Thema eines Extra-Threads sein.

  • @Susannea Was ist denn bei euch „Lebenskunde“? Das Fach kannte ich bisher nur von Waldorfschulen.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • @Susannea, was ich noch nicht verstehe: wie könnten andere Kolleg*innen davon profitieren, dass deine Schulleitung es schafft (und Interesse daran hat), dass du freie Tage bekommst? Welche Strukturen liegen dem zugrunde, jenseits von "doch, es geht aber, wenn man nur will"- denn offenbar geht es bisher an vielen Schulen nicht.

  • @Susannea, was ich noch nicht verstehe: wie könnten andere Kolleg*innen davon profitieren, dass deine Schulleitung es schafft (und Interesse daran hat), dass du freie Tage bekommst? Welche Strukturen liegen dem zugrunde, jenseits von "doch, es geht aber, wenn man nur will"- denn offenbar geht es bisher an vielen Schulen nicht.

    Sie sehen, dass es doch geht und können eben auch Ideen und Tipps für die Schulleitung mitnehmen. Und es geht an vielen Schulen, die ich kenne. Es lohnt sich also dafür zu kämpfen. Bei uns wird nach dem Motto "geht nicht, gibts nicht" gesteckt und das sollte man evtl. versuchen an anderen Schulen auch zu übernehmen.


    Edit: Es kann aber sein, dass das durch das Berliner System mit VHG bedingt ist, denn da können ja auch "Freistunden" für die Kinder zum Mittagessen oder spielen mitten im Unterricht liegen, daher haben auch unsere 1-3er mal 6 Unterrichtsstunden am Stück z.B. und an anderen Tagen weniger. Hier wird nichts gleichmäßig verteilt, meine Sportklasse hat somit z.B. 7./8. Stunde Sport, weil es sonst nicht passte (aber eben vor allem von den Hallen nicht, da da anfangs noch das OSZ mit rein musste).

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