Ablauf des Referendariats

  • Ich bin noch im ersten Jahr des Referendariats. Mein pauschaler Eindruck ist, dass man sich so durchwursteln muss. Zeitweise sind solche Phasen sicherlich, um die eigene Belastbarkeit einschätzen zu können. Das ganze Referendariat erscheint mir bis jetzt aber eher als ein einzigartiges Durchhetzen. Ich kenne auch den Vergleich mit der Wirtschaft, auch hier hat man natürlich - anders als an der behaglichen Uni- immer Termindruck. Trotzdem könnte man im Sinne einer Qualitätssteigerung im Ablauf des Referendariats einiges ändern. Um mich kurz zu fassen, würde ich z.b. Folgende Änderungen ( noch nicht mal revolutionäre Neuerungen) vorschlagen:


    Einführung
    3 Wochen systematische Hospitationen bei Lehrern
    4 Wochen Fachdidaktik und Fachmethodik am Stück
    3 Wochen freiwillige Hospitationen und vor allem Zeit um Unterricht vorbereiten zu können.
    ab hier 12 Stunden Unterricht + Hospitationen


    Es erscheint mir mehr als fragwürdig jede Woche in Fachseminare zu latschen und häppchenweise mal etwas Nützliches zu erfahren. Dies sollte schon am Anfang des Ref. geschehen

  • Hallo Max!


    Nun hab ich GHS und nicht die Gym-Schiene gewählt, aber wir haben im Seminar darüber gesprochen und sind uns im kleinen Kreis (7 Leute) ziemlich einig. Unser Vorschlag:


    - Studium auf etwa 2 Jahre kürzen
    - Ref dafür länger (bei uns ja nur 18 Monate)
    dadurch gleich stärkere Praxis und damit Seminar auch wirklichkeitsnäher
    - Seminar vielleicht gegen Ende seltender werdend und da mit konkreten Praxisproblembehandlungen


    Wir haben alle das Seminar als gute Möglichkeit zum Austausch und ach-dir-geht-es-auch-so-dann-ist-ja-gut-Stelle empfunden. Aber der freie Tag in der Woche, wenn das Seminar im Februar des Folgejahres endet, ist schon genial. Deswegen seltener werden, aber nicht in eine einzigen Quatscherei ausarten lassen, sondern geleitetes Diskutieren und Austauschen mit Hilfe von Profis.


    Wie sehen das andere? ?(

  • Hallo Steffie und Max,


    ich bin erst seit Februar im Referendariat für die Grundschule (NRW).
    Zustimmen kann ich euch beiden.
    Das Seminar artet bei uns immer in Kaffeeklatsch und Frühstück aus. Ich habe vom Seminar erwartet, dass ich dort etwas lerne und mich nicht um belegte Brötchen und Kaffee zu kümmern. Vielleicht kommt ja die Lernphase auch noch, wahrscheinlich kurz vor den Prüfungen, wo alle Panik bekommen, weil keine Theorie stattfand...., und dann vermutlich mit Kommentaren seitens der SL "Das haben wir doch alles im ersten Halbjahr gelernt, das müssen sie für die Prüfung können..."


    Naja, ich lass mich mal überraschen, wie es nach Ostern weitergeht!


    Hattet ihr das Gefühl, dass das Seminar nützlich war/ist?


    Leila

  • Ich finde, das kommt ganz auf die Lehrbeauftragten an.... In Pädagogik hatte ich wohl den weltbesten LB, hab ohne viel Lernerei im päd. Kolloqium ne 1 geschafft.. während ich in Mathe die absolute Niete hatte und mir deswegen den ganzen Stoff selbst zusammen suchen und fassen durfte --> bin mal gespannt, was dabei raus kommt.


    Wenn ich das Studium mit dem Seminar vergleiche würde ich auf jeden Fall sagen, dass mir zweiteres mehr gebracht hat. Vom Studium an der PH hab ich so gut wie nix mitgenommen, erst nachdem ich jetzt mit dem Schulalltag vertraut bin, seh ich, wie viel Schwachsinn ich da lernen musste. Und die Frechheit: das erste Staatsexamen zählt bei uns genau gleich viel wie das zweite, obwohl ich für dieses nur noch am schuften bin....


    Hat man das Glück nette LAs in seiner Gruppe zu haben sind auch die Diskussionen sehr spannend (finde ich zumindest) und ich habe immer einige Ideen daraus mitgenommen.


    Letztendlich zählt aber besonders das Verhältnis zu den Mentoren, zur Schulleitung und zu den anderen Lehrer, bei mir ist dieses sehr positiv und ich denke dadurch habe ich auch am meisten gelernt.


    Hmmm, naja, wie man das Seminar sinnvoll gestalten könnte...ö keine Ahnung. Ich hab halt versucht das beste herauszuholen :)


    Gruss, Fabienne

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