Ich bin der Sohn einer Lehrerin und studiere selbst auf Lehramt, bin bald im Referendariat.
Das ist nicht das Problem.
Das Problem ist, dass meine Mutter seit 2017 wiederholt von ihren Kollegen und Kolleginnen schikaniert wird.
Meine Eltern sind geschieden und ich lebe momentan mit ihr und meinem Bruder zusammen.
Alles begann damit, dass viele ihrer Kollegen in Rente gingen und sehr viele neue dazu kamen.
Mit dabei war auch ein Erzieher, der für die Soziale Arbeit an der Schule zuständig war und der sich recht schnell mit einigen Referendaren und frisch ausgebildeten Lehrern anfreundete.
Mittlerweile ist alles aus dem Ruder geraten. Die Schule wird quasi von einer Clique, bestehend aus einem Sozialpädagogen und zwei jungen Lehrern, plus einer alten Lehrerin, die sich krampfhaft jung fühlen will, regiert.
Der Chef hat nichts mehr unter Kontrolle, weil er seit einem Jahr wegen seiner Bandscheibe selbst in Reha ist und kaum da ist. Der Stellvertreter fällt selbst dauernd aus.
Alles begann, als meine Mutter wegen einer Herz O.P länger krank wurde. Sie wurde ständig zu Hause per Anruf genervt, wann sie wieder kommt und sollte Vorbereitungen für ihre Klassen machen (sie war im Krankenstand!) Auch jetzt wird ihr Gesundheitszustand oft angezweifelt, wenn sie krank ist.
In dieser Zeit ihrer O.P ging die Grüppchenbildung los. Eine nicht zu unterschätzende Rolle spielte der Sozialarbeiter der Schule, der intrigierte, wo er nur konnte und die Schüler gegen die Lehrer (u.a. auch meine Mutter) aufstachelte. Das ging soweit, dass er sich im Beisein der Kinder über die Unterrichtsführung von Lehrkräften und Tafelbilder aufregte. Er hat einen Lehrerfreund, mit dem er ständig zusammen hockt und in Zusammenarbeit mit 2 weiteren Kolleginnen das gesamte Kollegium durchlästert.
Insgesamt wird ein Führungsstil von Angst verbreitet, weil der Chef auch während seiner Abwesenheit ständig alle mit Mails belagert.
Und dann gibt es eben dieses Lästerrudel, bestehend aus dem Sozialarbeiter und den anderen Lehrern.
Meine Mutter liebt ihren Job, aber seit 2017 berichtet sie gehäuft von Schikanen und ich merke, wie sie zunehmend ausbrennt und dadurch krank wird.
Sie wirkt gereizt, ist genervt von meinem Bruder, was früher nie der Fall war (und wofür es keine Gründe gibt, denn mein Bruder ist für sein Alter extrem selbstständig) und ihr schwinden die Kräfte.
Ich rede jeden Tag, dass sie die Schule wechseln soll, aber sie will nicht, was sie damit begründet, dass das Opfer nicht gehen soll und sie ja schon lange da ist. Länger als die Mobber.
Vor ihr sind schon 3 andere Lehrkräfte gegangen, die alle Schicksalsschläge hinter sich hatten. Todesfälle, Krebs, Unfälle. Sie alle wurden durch den Chef gekickt.
Die lästerneden Kollegen und der intrigante Sozialarbeiter sind nur die Auswirkungen der Personalführung.
Meine Mutter fragt mich ständig um Rat. Wenn ich ihr dann aber sage, dass sie die Schule wechseln soll, resigniert sie.
Ich mache mir Sorgen, denn ihr Herz ist eh schon angegriffen.
Hab ihr schon geraten, ein Mobbingtagebuch zu führen?
Personalrat ist selbst ständig nicht da. Also auch keine Option.