Anruf bei der Beihilfestelle

  • Die Telefonzeiten: Freitag 9-12.30 Uhr und Dienstag 13:30-15:00 Uhr.


    Der Anruf: Warteschleife, dann ein Rauschen. Es ist fast unmöglich, den Herrn an der Gegenseite zu verstehen. "Für die Qualität der Leitung bin ich nicht zuständig, das wäre der technische Bereich." Er ruft meinen Beihilfeantrag auf - es vergehen Minuten (!!!), bis das System endlich meinen Antrag auf seinen Bildschirm lässt.


    "Da hat das System Seite 2 wohl nicht erkannt, das müssen Sie nochmal einreichen."


    "Für die Fahrtkostenerstattung (12,50€) brauchen Sie eine entsprechende ärztliche Verordnung, die Diagnose (gebrochener Fuß) reicht nicht aus, da müssen Sie zur Fristwahrung jetzt schriftlich begründeten Widerspruch einlegen, mit dem Arzt sprechen, der Sie behandelt hat und die Verordnung nachreichen." Ich erhalte eine Aufzählung von all den irrelevanten Dingen, für die man außerdem eine ärztliche Verordnung braucht.


    Knapp 20 Minuten, danke fürs Gespräch.

  • Ist halt auch nur eine Behörde... ;)

    Die "Behörde Schule" sollte sich einfach ein Beispiel an der "Behörde Beihilfestelle" nehmen. Z.B. Elternspechzeiten nur freitags von 9-12.30 Uhr und dienstags 13:30-15:00 Uhr.


    Aber dazu haben die vorwiegend weiblichen Lehrkräften halt nicht die berühmten "cojones"...


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Bei uns haben die männlichen Lehrkräfte diese Art von cojones nicht oder neigen dazu, möglichst viel von zuhause weg zu sein, damit sie aus Kinderbetreuung und Haushalt raus sind ;) (Nur um mal das nächste Pauschalurteil zu bedienen - vlt eine Variante, die Mikael nicht so auf dem Schirm hat.)

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Und ich dachte immer, Pauschalurteile seien pauschal falsch :D

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Ich finde das auch irgendwie erstaunlich. Egal bei welchem Amt ich mit Beamten zutun hatte, sie alle hatten die Ruhe weg und ließen sich nicht stressen.
    In einer Seelenruhe wurden da auf dem Amt morgens gefrühstückt, während wir im Warteraum angespannt mit den Füßen scharrten. Man muss Nummern ziehen und, wenn man dann in den Raum kommt, sitzt da jemand, der alle Tätigkeiten in einer Langsamkeit und Gemächlichkeit ausführt, dass das an eine Gehmeditation erinnert. Den interessiert gar nicht, wie viele da draußen noch sitzen und warten. Im Zweifel müssen die halt morgen wiederkommen.
    Alles erlebt!


    Warum machen wir Lehrer das nicht auch? Gehen in Seelenruhe zum Unterricht, der dann eben etwas später anfängt. Nein, es hat geklingelt, halbes Brot noch im Mund, schnell rausstürmen aus dem Lehrerzimmer... schnell den Arsch abwischen auf Toilette, Unterricht geht los, Aufsichtspflicht geht vor Darmentleerung!


    Warum vertrösten wir nervige nicht Eltern mit "dafür bin ich nicht zuständig" oder lehnen ein Gespräch erstmal ab und vergeben einen neuen Termin irgendwann einmal später. So machen das doch auch andere Beamte und die haben auch alle nicht solche Stresskrankheiten. Nein, es ist ja bestimmt dringlich, da müssen wir noch abends zurückrufen.


    Man könnte noch hunderte Beispiele bringen, wie es andere Beamte schaffen ein angenehmes Leben zu führen, während sich Lehrer gegenseitig oder sich selbst Stress bereiten. Oftmals in Form eines Schulleiters.

  • Die "Behörde Schule" sollte sich einfach ein Beispiel an der "Behörde Beihilfestelle" nehmen. Z.B. Elternspechzeiten nur freitags von 9-12.30 Uhr und dienstags 13:30-15:00 Uhr.
    Aber dazu haben die vorwiegend weiblichen Lehrkräften halt nicht die berühmten "cojones"...


    Gruß !

    Du bist doch männlich, oder? Dann zeig du doch mal die berühmten "cojones" und tu dich mit deinen männlichen Kollegen zusammen und zieht das durch. Ich bin sicher, es schließen sich etliche Kolleginnen an.


    Nur über die Kolleginnen zu meckern, hilft auch nicht, wenn man es selbst genauso macht.


  • Warum vertrösten wir nervige nicht Eltern mit "dafür bin ich nicht zuständig" oder lehnen ein Gespräch erstmal ab und vergeben einen neuen Termin irgendwann einmal später. So machen das doch auch andere Beamte und die haben auch alle nicht solche Stresskrankheiten. Nein, es ist ja bestimmt dringlich, da müssen wir noch abends zurückrufen.

    Genau so handhabe ich es. Es gibt gar keinen Grund, sofort zu springen, wenn es ein Anliegen überengagierter Eltern gibt. Die dürfen sich bei dringenden Fällen gerne per Mail melden, die ich beantworte, wenn ich gerade mal Zeit habe oder aus von mir vorgeschlagenen Terminen, die für mich günstig liegen, einen auswählen. Machen sie das nicht, war das Problem wohl nicht wichtig genug. Im Übrigen sind das immer Termine mit Anschlussterminen, sodass die Redezeit bereits vorab begrenzt ist.

  • ...Aber dazu haben die vorwiegend weiblichen Lehrkräften halt nicht die berühmten "cojones"...
    Gruß !

    was genau das Geschlecht mit nötigen "cojones" zutun hat entzieht sich mir. (Im anatomischen Sinne verstehe ich das.)

  • Hmmh, ich habe auch eine feste Sprechstunde mit Telefonzeiten, dienstags zwischen 10.10 und 10.55 Uhr. Ist das bei euch anders?

    Ja! So etwas wie "Sprechstunden" der einzelnen LuL gibt es bei uns überhaupt nicht; mal abgesehen von den Beratungslehrer*innen sowie der Schulleitung (und natürlich den Schulsozialpädagog*innen).


    Ich handhabe es wie Seph: wenn Erziehungsberechtigte mich - außerhalb des Elternsprechtages - sprechen möchten, können sie mich per Mail kontaktieren oder sich telefonisch im Schulsekretariat melden. Dann rufe ich zurück, sobald ich Zeit habe, oder kontaktiere sie auf schriftlichem Weg, per Mail oder Brief.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

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