Hallo und danke für die Aufnahme in diesem Forum!
Zu mir: Ich bin Mitte 40, verheiratet, Kinder, unterrichte als verbeamtete Lehrerin an einem Berufskolleg in NRW.
Ich bin sehr gerne Lehrerin, ich bereite gerne Unterricht vor, mag Schüler, habe schon (aus Liebe zum Fach) an diversen Schulbüchern mitgeschrieben.
Aber der Beruf hat sich in den letzten Jahren sehr verändert, mich stressen die ganzen konzeptionellen Aufgaben, das ganze Drumherum (Organisation von Praktika, Lernfeldkonzept, etc. - alles, was neben Unterricht und Klausuren anfällt).
In den letzten Jahren kam ich immer mehr an mein Grenzen mit Kindern, Haushalt, Job und Krankheiten.
Seitdem ich Lehrerin bin, bin ich ständig erkältet und hatte wegen der Anforderungen in der Schule 2 Burnouts mit Depressionen, die eine längere Auszeit und Medikamente erforderten.
Vor ein paar Jahren stellte sich dann heraus, dass ich ADHS habe und das erklärte für mich so einiges. Dieses Verzetteln, diese Emotionen, diese Selbstwertproblematik, diese Ablenkbarkeit ... nun nehme ich Ritalin, was mir sehr hilft. Ich mache bereits die 2. Therapie und so langsam bekomme ich Ordnung in mich und mein Leben.
Leider kommen die Depressionen immer wieder und nun steht die Diagnose "endogene Depression". Konkret heißt das für mich eine Dauermedikation mit einem Antidepressivum, zusätzlich zum Ritalin. Damit klappt der Alltag deutlich besser, aber ich bin und arbeite trotzdem "anders" als ein Mensch ohne diese Diagnosen, viel weniger belastbar, leider. Im Laufe der letzten Jahre bin ich immer mehr mit den Stunden runtergegangen und arbeite mittlerweile unterhälftig (10 Stunden, verteilt auf 2 Tage - dank meiner tollen Stundenplanerin). Das klappt prima, aber meine kids werden größer und ich würde gerne mehr arbeiten. Was mich davon abhält, ist mein Arbeitsweg - ich habe knapp unter 30 km und fahren 45 Minuten eine Strecke, für Praxisbesuche auch schon mal mehr. Ich bin zwar glücklich an der Schule, aber ich werde das nicht noch 20 Jahre lang fahren. Bahn ist keine Option, damit bin ich 1 Stunde lang unterwegs.
Ich habe einen Versetzungsantrag an eine Schule hier in der Nähe gestellt, aber trotz Mangelfach besteht keine Möglichkeit, die Schule ist "voll" und es gibt viele Lehrer, die schon seit Jahren Versetzungsanträge stellen, um dorthin zu kommen.
Nun meine Frage(n): Welche Möglichkeiten habe ich mit meinen Diagnosen? Meine Therapeutin sagte, ich solle einen Antrag auf Schwerbehinderung stellen.
Ist das realistisch? Was für Vorteile hätte das für mich? Habe ich damit bei einer Versetzung ggf. Vorrang?