Man kann über die katholische Kirche gerne geteilter (oder auch einer) Meinung sein, aber ich empfinde die Diskussionskultur hier z.T. eines (Lehrer-)Forums, das von Akademikern frequentiert wird, als unwürdig (insbesondere unter Berücksichtigung der Tatsache, dass viele von uns Beamte sind, die auf das GG vereidigt wurden).
Ich vermute, dass sich die allermeisten Späßle-Macher im Alltag sehr bedeckt halten und niemals nicht auf die Idee kämen, offene Kritik gegenüber KuK zu äußern. Unter anderem eben weil es Beamte sind.
Da lockt eben die Anonymität des Forums/Internets, diese Fesseln abzustreifen.
Obwohl das zugegebenermaßen auch nicht das Gelbe vom Ei ist, kann ichs schon auch z.T. verstehen. Ich habe zwar nicht (mehr) das Bedürfnis, offen gegen Religiosität zu rebellieren (das habe ich in meiner Jugend getan) und mich mit Gläubigen zu streiten; im Gegenteil: Ich respektiere jeden Glauben, solange er auf Toleranz fußt.
Kleines Aber: Atheistische Menschen müssen vielerorts ihre Haltung zurückstellen und sich mehr oder weniger stark verbiegen, um niemandes Gefühle zu verletzen. Ich z.B. finde mich regelmäßig in Gottesdiensten wieder, obwohl ich mich natürlich auch weigern könnte. Ich mache das aber, da ich kollegial bin und meine persönlichen Bedürfnisse in diesen Fällen zurückstelle.
Es ist nun allerdings auch nicht so, dass man von den überwiegend konfessionellen KuK vor eine echte Wahl gestellt wird. Für sie ist das eben selbstverständlich und vielleicht bringt es dem Atheisten am Ende doch den Glauben etwas näher...
Lange Rede kurzer Sinn: Hier wird nur etwas gespaßelt und gewitzelt; ich denke nicht, dass jemand persönlich angegriffen wurde und wer seinem Glauben mit Überzeugung frönt, braucht sich von ein paar vereinzelten Atheisten ja nicht in die Suppe spucken lassen. Von "Gott ist tot!"-Parolen sind wir hier schließlich ein gutes Stück weit entfernt.