Hallo liebes Forum,
ehrlich gesagt ist hier gerade meine letzte Anlaufstelle für viele Fragen.
Zu mir, ich habe relativ erfolgreich studiert und aus Zukunftsangst ein Promotionsangebot ausgeschlagen. Jetzt bin ich seit August im Vorbereitungsdienst und zweifele plötzlich an allem. Ich habe vor dem Studium eine HEP-Ausbildung gemacht und mich resultierend für das Studium entschieden, in den Praktika hatte ich nie solche Gefühle wie jetzt. Ich habe allerdings auch immer in Sekundarstufen gearbeitet und da ist durch die vorhandenen Kulturtechniken deutlich mehr möglich. Meine Stärke sehe ich auch viel mehr in der Beziehung zu den SuS, selbst "die Schwierigen" konnte ich gut animieren und es gab ein belastbares Vertrauensverhältnis. Zu den Lehrkräften bestand ebenfalls ein super Kontakt, ich habe (ohne dass ich es durfte) Vertretungsstunden gemacht und alle wollten mit für das Ref haben.
Jetzt bin ich an einer FS GE und einer Grundschule 1. Klasse - meine Anleiter sind vollkommen daneben. Ich frage viel, um möglichst viel zu lernen und versuche alle Disziplinen im Klassenteam nach ihren jeweiligen Meinungen zu fragen. Das wurde mir als der Versuch ausgelegt, dass ich sie gegeneinander aufhetzen möchte. An der FS unterrichte ich Deutsch - das Fach gab es da bis zu meinem Start nicht. Da war "irgendwie alles Deutsch" - Projektarbeite eben, so wäre das da - mehr und mehr kristalisiert sich jedoch heraus, dass keine meiner beiden Anleiterinnen Deutsch studiert hat und sie nach vollkommen veralteten Methoden arbeiten. Alles was ich anbiete wird entweder gar nicht angesehen oder abgetan "Die Schüler mögen keine Arbeitsblätter" - ich weiß nicht mehr weiter, es gab Gespräche, in denen gesagt wurde ich würde mich nicht vorbereiten und die Schüler ohne Struktur lassen. In den Besuchen habe ich diesbezüglich von meiner Seminarleitung nur Positives gehört.
Ich glaube, dass ich sehr bemüht, empatisch und dennoch klar mit den Schülern umgehe. Mir fehlen studiumsbedingt fachliche Inhalte, die ich versuche nebenbei aufzuarbeiten. Wenn ich jedoch Fragen nach konkreten Angeboten stellen wird mir gesagt, dass müsste ich ja wohl selber wissen und ich soll "Angebote" machen. Mir fehlt einfach ein Leitfaden, was soll gelehrt werden, wie elementarisiere ich Deutsch, ohne in eine Beliebigkeit abzurutschen, wie kriege ich 45Min. voll
Ich habe bereits beim Seminar um einen Schulwechsel gebeten und darum wird sich jetzt wohl auch gekümmert....dennoch, ich zweifele daran, ob ich als Lehrer geeignet bin. Ich arbeite gern mit den Kindern, ich höre gern zu, unterstütze sie auf ihrem Weg, habe Verständnis für viel, wenig Tabuthemen, versuche auch außerhalb der Schule Ereignisse einzubeziehen und bekomme nur positive Rückmeldung bzgl. meiner Beziehung. Allerdings habe ich das Gefühl, dass das nicht reicht. Ich habe GE und LE studiert, weiß aber, dass ich nicht an einer FS arbeiten möchte, da mir die Arbeit im GE Bereich nicht liegt. Nun zu meinen Fragen...
...habe ich einfach Pech und diese negative Einstellung liegt an der Schule?
...muss ich als Sopä in meinem Schwerpunkt arbeiten oder kann ich komplett in die Inklusion gehen?
...bin ich alleine mit diesen Zweifeln oder ist das vllt. einfach normal?
...bleibt diese wahnsinnige Arbeitsbelastung oder wird man irgendwann routiniert und kann vllt. das ganze auf 8 Std. am Tag reduzieren?
...gehöre ich in die Uni, statt an die Schule?
Danke schon mal fürs Lesen, ich hoffe ich finde langsam meinen Frieden und komme zur Ruhe, aktuell sehe ich nicht, dass ich das Ref so überstehe und dann bleibt die Angst vor dem "Was dann?" Man ist einfach zu spezialisiert.
Puh....
Entschuldigung, ich sehe gerade, dass es das falsche Unterforum ist, vllt. kann jemand den Post verschieben.