Korrigieren wenn man nicht sitzen kann ...

Mal ein Update zu dieser Geschichte, vielleicht interessiert es jemanden, auf jeden Fall muss ich es loswerden weil ich fürchterlich erleichtert bin. Ich hab unterdessen den Orthopäden gewechselt und darf mein kaputtes Hüftgelenk vorläufig behalten. Schmerzen hab ich immer noch im Bein aber es ist nun klar, dass es sich dabei um eine chronifizierte Sehnenansatzentzündung handelt. Es gibt keine aktivierte Arthrose, wie mir Orthopäde Nr. 1 und Physio erzählen wollten. Ich sitze jetzt abwechselnd auf Ball und Kniestuhl bzw versuche so gut es geht einfach gar nicht zu sitzen. Es geht viel besser als noch im November/Dezember aber immer noch weit entfernt von gut. Diese Woche schieben sie mich wieder ins MRI um den Entzündungsherd genau zu lokalisieren, dann schauen wir, was man tun kann. Ich pfeif mir jetzt zur Feier des Tages ein Bier rein.

Ohje, gute Besserung! Entzündung im Gelenk kann so übel schmerzhaft sein

Möge sich die gute Sehne zunehmend beruhigen und brav weiterheilen

Zitat von samu

Entzündung im Gelenk

Ist es ja eben nicht, das ist die gute Nachricht. In Anbetracht des Ausmasses der Zerstörung ist es höchst erstaunlich, dass der Schmerz überhaupt nicht aus dem Gelenk kommt aber nachdem man mir da vor 3 Wochen Cortison reingejagt hat und das genau gar nichts verändert hat, ist das jetzt eben final geklärt. Ich hab ja zwischendurch schon gedacht ich verblöde und weiss selber nicht mehr, was mir wo weh tut nachdem mir 3 Personen vom Fach hartnäckig einreden wollten, das sei jetzt eine aktivierte Arthrose. Schmerzhaft ist es immer noch wie sonstwas aber Sehenentzündungen können heilen, die Arthrose werd ich eh nicht mehr los. Aber so lange die ruhig bleibt, kann sie mich mal am Allerwertesten.

So, ich muss das hier doch noch mal hochholen. Krass, dass mein letztes Update dazu schon im Februar war und krass dass das gerade mal 4 Tage bevor der ganze Corona-Scheiss bei uns losgegangen ist, war. So kam es denn auch, dass ich ewig auf den Beginn der Schmerztherapie warten musste und die war wirklich alles andere als lustig.

Nach vielen Wochen in denen alles immer nur noch schlimmer wurde, gab's dann immerhin mal sowas wie eine eindeutige Diagnose: Chronifizierte Bursitis am Sitzbein. Das ist so ungefähr die blödeste Stelle, an dem man sowas haben kann, denn das Sitzbein kann man nicht mal im Liegen so wirklich entlasten. Ursächlich ist die vermutlich aus dem Anriss der Sehne des grossen Adduktors entstanden, den ich mir vor ca. 12 Jahren zum ersten mal zugezogen habe, der nie richtig diagnostiziert und dementsprechend nie richtig behandelt wurde. Während der 6 Wochen Stosswellentherpie, mit der der Orthopäde darauf losgegangen ist, bin ich schier verreckt. Ich war am Ende ehrlich froh, dass sowieso gerade Fernunterricht war und ich nichts und niemanden sehen musste. Ein Charakteristikum dieser Therapie ist, dass sie erstmal eine Entzündung des behandelten Gewebes auslöst um den Körper dazu zu bewegen, dass schlechte Gewebe weg zu machen und neues zu produzieren. Mein Orthopäde war allerdings ein wenig überrascht bis dezent beunruhigt, mit welcher Wucht der Effekt bei mir eingesetzt hat. Nachdem ich 2 Wochen lang neuropathische Schmerzen des Grauens hatte, hat man mich ein drittes mal ins MRI geschoben um nach einem Bandscheibenvorfall zu suchen. Den hab ich zwar auch und nicht zu knapp, der ist aber asymptomatisch, sprich er verursacht keine Stenose. Ja, Muskeln können wirklich so dermassen steinhart werden, dass sie Nerven klemmen und Schmerzen verursachen, die einen kotzen lassen wollen.

Ich traue mich nun aber endlich zu schreiben, dass die Bursitis offenbar eingepackt hat und nur noch ein paar klägliche Überreste der Adduktoren-Zerrung rumnerven. Ich gehe beinahe jeden Tag wandern, etwa 10 km auf wenig anspruchsvollen Wegen. Richtig ins Gebirge traue ich mich noch nicht, es ist mir lieber am Abend im eigenen Bett zu liegen. Dazu jeden Tag konsequent 2 x 20 min Faszien- und Dehnübungen, 2 - 3 x die Woche Krafttraining. Wenn ich so weiter mache, schaffe ich noch, was mir in 13 Jahren Kampfsport nie gelungen ist - Seitspagat (Was natürlich der Stinkefinger an die Hüftarthrose wäre ...)

Der Gedanke doch noch mal ins Taekwondo einzusteigen rückt in greifbare Nähe!

Du bist echt tapfer!