Unten stehende Schnapsidee kam mir gerade. Aber erstmal etwas Hintergrund:
Ich arbeite als Seiteneinsteiger an einer Grundschule in NRW. Zurzeit bin ich sehr zufrieden. Viel Arbeit, teilweise auch im Bereich Schulentwicklung, viel Eigenverantwortung, keine Klassenleitung. Zurzeit habe ich damit nicht weniger Arbeit als die Kolleginnen mit Klassenleitung, mag meine Tätigkeiten aber sehr. Für meinen Berufsalltag würde ich 8 von 10 Gummipunkten vergeben.
Ein Haken ist die Bezahlung mit EG10. Nach einer langen und teuren Studienzeit ist das wenig.
Rechtlich bestünde außerdem die Möglichkeit, mich zu einer Klassenleitung zu verpflichten. Das möchte ich nicht, u. a. deshalb, weil ich keinerlei Ausbildung im Unterrichten von Deutsch oder Mathe habe. Als Seiteneinsteiger bin ich auch von entsprechenden Zertifikatskursen ausgeschlossen.
Drittens dürfte ich mit meiner Ausbildung keinerlei Chancen auf eine Schulleitung oder Konrektorenstelle haben. Gerade daran gewinne ich aber zunehmend Interesse. Ich habe drei Jahre lang in einem ganz anderen Bereich eine Einrichtung geleitet. Mehr als alles andere hat mir daran gefallen, dass ich sowohl ins Tagesgeschäft eingebunden war (etwas Unterricht, viel Beratungstätigkeit, viele Koordinationsaufgaben), die Einrichtung aber auch ggü. Presse (viel), Politik (seltener) oder Kooperationspartnern (praktisch jeden Tag) vertreten habe und wesentlich am Aufbau und der Entwicklung mitgearbeitet habe. Im Berufsalltag meiner Schulleiterin erkenne ich davon ganz viel wieder.
Der Blick auf‘s Geld verbietet es eigentlich, jetzt auch noch Grundschullehramt zu studieren. Dennoch die Frage: Wie ist das mit Wartesemestern und numerus clausus? Meine bisherigen Uniabschlüsse waren sehr gut, die Abi-Note leider nicht. Ich komme auf ein Jahr Zivildienst, acht Jahre Vollzeit-Studium, zwei Jahre Studium neben Teilzeit-Beschäftigung und vier Jahre Vollzeit-Beschäftigung (ich führe nur sozialversicherungspflichtige Jobs an). Würde davon etwas als Wartesemester anerkannt? Wirken sich meine bisherigen Uni-Abschlüsse in dieser Hinsicht aus?
Eigentlich möchte ich in NRW bleiben, frage aber auch: Wie sieht es mit dem Seiteneinstieg Grundschule in eurem Bundesland aus? Gibt es die Möglichkeit einer berufsbegleitenden Ausbildung, an deren Ende man den KollegInnen mit 2. Staatsexamen gleichgestellt ist? Ich habe einen Magister mit zwei Hauptfächern (beides keine Grundschulfächer) und einen Zwei-Fach-Bachelor für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen (eins der Fächer ist Musik). Berufserfahrung drei Jahre in der Sek 1 und ein Jahr in der Grundschule.
Danke für‘s Lesen!