• Offizieller Beitrag

    Hallo,


    ich habe jetzt seit einer Woche (eigenverantwortlicher Unterricht) eine 1. Klasse in Deutsch.
    Und ich muss sagen, obwohl eigentlich alles ganz gut läuft, fühle ich mich überfordert und genervt.


    Zum einen bezieht sich das auf die inhaltliche Ebene, sprich: ich empfinde die Verantwortung, den Kindern das Lesen und Schreiben zu vermitteln, als sehr hoch.
    Dazu kommt, dass noch längst nicht alle Buchstaben und Laute eingeführt wurden.
    Wenn ich das in dem Tempo meiner Vorgängerin weiterbetreibe, sind wir Ende der 2. Klasse durch 8o
    Außerdem versuche ich natürlich langsam andere Arbeitsformen, wie das lautgetreue Schreiben mit der Anlauttabelle einzuführen - hab auch Ende Februar schon meinen ersten U-Besuch in dieser Klasse


    Auf der anderen Seite muss ich auch zugeben, dass ich leicht genervt bin von der Wuseligkeit und dem ständigen am Rockzipfel hängen, dem Schrabbeln, usw.
    War bisher noch nie länger in einer 1 und hab jetzt den Eindruck, dass das ganze Sozialverhalten noch entwickelt werden muss.
    Das keine falscher Eindruck entsteht: ich komme gut mit den Kindern aus, sie mögen mich auch, rufen schon auf dem Flur meinen Namen, usw.
    Vielleicht bin ich auch nur insgesamt angespannt - die (meist nutzlosen) Seminare nerven auch, die anstehenden U-Besuche erst recht...
    Irgendwie habe das Gefühl, als müsste ich sehr viele Bälle gleichzeitig in der Luft halten und habe Angst, den Überblick zu verlieren (Buchstaben vermitteln, freies Schreiben einführen, Regeln aufstellen und einhalten üben, Lernprozesse aller Kinder im Auge behalten, unterrichten lernen, Ideen für guten Unterricht haben, das andere Fach auch noch vorbereiten, usw.usf.)


    Ging/geht euch das auch so?
    Wie gesagt, es läuft bisher ganz gut, fühle mich aber so unsicher - besonders in der 1.


    Hab auch keine richtige Mentorin. Alle sind sehr nett und ich könnte sie auch ansprechen, aber die meisten Kolleginnen stehen kurz vor der Rente und haben ganz andere Vorstellungen von gutem Unterricht.


    Hoffe ja auch, dass bald eine gewisse Routine einzieht...


    LG
    Melosine

  • Hallo Melosine,


    dann antworte ich mal wieder als erste. :P


    Kann mich in deinem Beitrag, was die Organisation an der Schule und im Seminar anbelangt 100% wiedererkennen.


    Das mit den vielen Bällen kommt mir bekannt vor (daher spreche ich auch nicht mehr von meinem "Unterricht" sondern von meinen "Schülerversuchen", es läuft ok aber ich kanns nicht, woher denn bitte auch???.) Die Mentorenproblematik stellt sich beim mir in ganz ähnlicher Weise und im Seminar sitzt man seine Zeit relativ sinnfrei ab um dann abends noch vorzubereiten. Weisst du was? So ist das System. Das ist für mich die Lektion der Woche gewesen. Ausgetragen wird das ganze 1. auf dem Rücken der Schüler und 2. auf unserem Rücken.


    Drücke ganz fest die Daumen für den UB, wir hatten schon einen vor Beginn des bedarfsdeckenden Unterrichts, der erste UB ist nicht so wild.


    Liebe Grüße
    Maria Leticia

    Was man zu verstehen gelernt hat, fürchtet man nicht mehr. Marie Curie

    Einmal editiert, zuletzt von Maria Leticia ()

  • Hallo Melosine!


    Ich kann gut nachvollziehen, wie es dir im Moment geht. Bin nun mittlerweile schon etwas länger dabei, werde aber nicht die erste Zeit vergessen.
    Es ist wirklich unheimlich viel, was auf einen am Anfang des alleinigen Unterrichtens alles zustömt. Wenn ich dich etwas beruhigen kann: Es ist wirklich nur in der ersten Zeit so! Das hilft dir jetzt zwar auch nicht weiter, ich habe "damals" auch nicht dran geglaubt, ist aber so! Es ist eine gane Menge, die man wissen und organisieren muss.


    Du hast geschrieben, du hast ein tolles Verhältnis zu den Kinder. Das ist wirklich zuerst einmal das Allerwichtigste und der Rest, das kommt von ganz alleine. Man gewöhnt sich an alles, z.B. mindestens 50x am Tag den eigenen Namen zu hören, die Unselbstständigkeit der KLeinen.... Aber sei stolz darauf, dass du den Kleinen eine Grundlage geben kannst, dass du ihnen hilfst, selbstständiger zu werden usw. Das ist eine sehr große Aufgabe, die du auch im Laufe der Zeit als Selbstverständlich ansehen wirst...und vor allem, du siehst die Entwicklung deiner SchülerInnen!
    Ich hatte zu Beginn auch eine 1. Klasse, allerdings in Sachunterricht. Es war schon eine Herausforderung, weil sie wirklich fast gar nichts schreiben konnten, aber mir hat es im Nachhinein sehr viel Spaß gemacht. So habe ich z.B. auch schnell gelernt, nicht viel mit Arbeitsblättern zu arbeiten (was im SU ja sowieso so gut vermieden werden sollte). Also du siehst, es hat nicht nur Nachteile, in einer 1. Klasse zu unterrichten. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass es gerade in Deutsch ziemlich schwierig ist. Auf jeden Fall solltest du gerade bei der Buchstabeneinführung viel mit den Sinnen arbeiten. Vielleicht kannst du auch mit anderen Referendaren zusammenarbeiten, die in der gleichen Lage sind oder auch mit der Seminarleiterin, die ganz bestimmt viele Tipss und auch Unterlagen hat - wenn du in deiner Schule schon nicht so gut mit den Kollegen/-innen koopereiren kannst aufgrund veralteter Methoden.


    Ansonsten hast du ja noch das Forum, wo eigentlich bei jedem Problem oder bei jeder Frage geholfen wird! :D


    Wünsche dir auf jeden Fall eine tolle Zeit in deiner 1.


    LG, scream

    Gib´ jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden!

  • Hallo Melosine,
    ich kann dich gut verstehen. Ich war während des Refs. zwar nie richtig in einer ersten Klasse, aber ich kann mir gut vorstellen, wie stressig das ist, da ich ein paar Mal Vertretung machen musste. Ein großer Teil der Zeit geht in der ersten Klasse für das Trainieren des Sozialverhaltens und das "sich an REgleln" halten drauf. DAs ist aber ein ganz wichtiger Punkt, der die Arbeit hinterher erleichtert. Ich würde nichts überstürzen und erstmal so arbeiten, wie das die Lehrerin gemacht hat (wenn nötig auch frotal), wenn du jetzt schon alles alleine ändern willst (freies Schreiben als neue Methode, REgeln einführen, nebenbei noch neue Buchstaben, Lesen üben...) wird es zuviel und du verrennst dich. Werde erstmal etwas routinierter im Umgang mit den Kindern und ihrem Verhalten und kümmere dich um das Sozialverhalten und das Einführen der Buchstaben. Vor allem ist es für die Schüler auch schwer, auf einmal frei zu schreiben, wenn sie offenere U-Formen nicht gewohnt sind und noch keine Verhaltensregeln kennen.
    Ehrlich gesagt finde ich es ganz schön mutig, um nicht zu sagen dreist, von deiner Schule, dich nach 3 MOnaten eigenverantwortlich in einer 1 einzusetzen, wie sollst du da noch was lernen. Gruß NOf.

    Wir helfen einem Menschen mehr, wenn wir ihm ein günstiges Bild seiner selbst vorhalten, als wenn wir ihn unablässig mit seinen Fehlern konfrontieren.
    A. Camus

  • Hallo, also ich kann das auch gut verstehen, denn ich habe im BDU eine 5.klasse in englisch bekommen.
    Das heißt alles was die kids in englisch können, können sie von mir. Ein komisches Gefühl eine riesige Verantwortung so habe ich es zumindest gefühlt.
    Keiner hat geholfen, ist wußte überhaupt nicht wie ich anfangen soll.


    Jetzt nach einem halbenjahr denke ich - egal wie man enfängt hauptsache man fängt an. Meine kids können heute einiges schon an Englisch und ich bin stolz drauf.


    Fang einfach an.
    Bei meiner tochter - ebenfalls 1. klasse werden die buchstaben per Anlauttabelle (Tinto) erarbeitet, nebenbei gibt es einen Wochenplan zu jedem einzelnen Buchstaben.
    Die L. arbeitet dabei auf dem immer gleichen Weg, so dass der WP für die kinder schon völlig automatisiert ist.
    Jeder WP hat an die 6 Arbeitsblätter und meine tochter braucht für ihren Wochenplan bei häufigen Buchstaben ( F, E, ) an die 3 Tage.


    Krass find ich allerdings BDU in der ersten Klasse in einem so wichtigen Fach wie Sprache. Ich denke die Kleinen bräuchten eine konstante Lehrerin für eben 4 Jahre.
    Aber das ist was anderes.


    Viel Glück, nur mut
    Isa

  • Liebe Melosine!
    Bin richtig entsetzt und finde es unverantwortlich, dir eigenverantwortlich Sprache in einer ersten Klasse aufzubrummen.
    Ich finde, a) das es sehr aufwendig ist, b) man sehr viel Vorwissen haben sollte, was man im Ref. eigentlich erst bekommen sollte (mein Studium hat mich darauf in keinster Weise vorbereitet - hoffentlich ist es bei dir anders!) und drittens habe ich im Moment 12 Stunden als Klassenlehrerin in einer 1 und finde es schrecklich, weil ich nur gehetzt bin und den Bereich Sprache(Sachunterricht/Musik/Kunst eher schlecht als recht durchbekomme, weil mir die ZEit fehlt und ich schöne Sachen einfach nicht hinbekomme.


    Einen losgelösten Spracheunterricht kann ich mir überhaupt nicht vorstellen und da werden dir viele Stunden fehlen. Aber mache dir keine Gedanken, dass hast du nicht zu verantworten!!!!!


    Mache dir keinen Stress mit der Buchstabeneinführung, der Lese- und Schreiblehrgang in der NRW GS ist nach dem 2. Schuljahr abgeschlossen.
    Nachdem ich den Reichenbogen als Einheit eingeführt haben, 6 oder 8 Wochen lang, habe ich nun L. O. N, I, M, s, T, Sch ,a, P eingeführt. Jede Woche nehme ich mir einen Buchstaben vor, für den es einen Arbeitsplan gibt. Eine Seite wird für die Eigenfibel gestaltet. Ich versuche, über das Lernen mit allen Sinnen und mit Hand und Fuß die Buchstabeneinführung hinzukriegen. Sowie mit Silbenlesen, -training und Lautgebärden.
    Als Anfänger mit wenig Zeit, und wenig Möglichkeiten zum Austausch würde ich mich aber auch an die Fibel halten.


    Mensch, ist das denn üblich, dass Ref´s so eingesetzt werden?Muss das sein?
    flip

  • arme melosine,


    ich bin, wie flip, ziemlich entsetzt darüber, dass dir so viel verantwortung aufgebürdet wird.
    gestern noch habe ich mich mit der mutter einer meiner schülerinnen auseinander gesetzt, weil sie sorgen hat, ich würde die kinder nicht ausreichend auf den wind vorbereiten, der an den gymnasien wehen wird...
    mir hilft es immer, wenn ich grob formuliere, was ich im schuljahr so erreichen möchte...


    viel erfolg wünscht dir eine


    grundschullehrerin


    p.s. ich habe den eindruck, du meisterst die situation gut, lasse dich also nicht von uns verunsichern...

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, ihr Lieben,


    das tat gut! Nein, es verunsichert mich nicht.
    Vielmehr bestätigt es mein Gefühl, dass es eben doch alles ziemlich viel ist.


    Hab die Gründe für das Überforderungsgefühl eher bei mir persönlich gesucht. Dachte, ich dürfte mich jetzt nicht so fühlen, weil das alles doch ganz normal ist...


    Flip, meinstest du wirklich, dass der Buchstabenlehrgang erst am Ende der 2. Klasse abgeschlossen ist? Dann würds ja hinkommen. Hatte den Eindruck, dass die Kinder bisher sehr wenige Buchstaben kennengelernt haben, und ich bis Ende er 1 durch sein müsste. In Rahmenplan der Schule steht zudem, dass am Ende der 1 mit der VA begonnen werden sollte. Wie geht denn das, wenn die Kinder noch nicht mal alle Druckbuchstaben können? - Na, da werde ich doch noch mal nachhaken.


    Ich muss gestehen: ich schlafe schlecht.
    Auch wenn ich die letztendliche Vernatwortung vielleicht nicht trage, fühle ich mich doch für die Kinder und ihr Lernen verantwortlich.
    Wäre doch schlimm, wenn einzelne Kinder das Lesen und Schreiben nun nicht lernen würden!


    Darüberhinaus möchte ich den Unterricht natürlich peppig gestalten, usw. Vielleicht muss ich wirklich mal die Ansprüche an mich runterschrauben?


    Es stimmt auch, dass es doof ist, nicht fächerübergreifend unterrichten zu können.
    Mir fehlt in Deutsch irgendwie ein Thema, an dem ich mich entlanghangeln kann.
    Auch Sachunterricht ist unbefriedigend, weil ich nur zwei Stunden pro Woche in der Klasse bin (2. Schuljahr).
    Aber es wollte keine Kollegin beide Fächer abgeben, auch aus der Angst heraus, dann woanders eingesetzt werden zu können.
    Das Studienseminar sagt dazu nur, es sei noch nie vorgekommen, dass Lehrer wirklich abgezogen wurden, aber garantieren könne man natürlich nicht dafür - toller Rückhalt!


    Nun, ich werde mich jetzt mal wieder an meine U-Vorbereitungen setzen.
    Leider habe ich auch noch versprochen in meiner "Hospitations-Drei" morgend zwei Stunden zu halten.


    Liebe Grüße von der etwas desillusionierten Melosine

  • hallo melosine,


    mach' dir nicht zu viele sorgen!
    wenn die kinder gelernt haben, mit hilfe der anlauttabelle zu schreiben, werden sie - der eine früher, der andere später - ganz plötzlich lesen können.
    als ich dieses phänomen das erste mal beobachten durfte, war ich völlig fasziniert. manchmal könnte man vor freude weinen, wenn auf einmal ein kind von einem ohr bis zum anderen strahlt und völlig überrascht ruft: "ich kann lesen!".


    viel spaß dabei wünscht dir eine


    grundschullehrerin

  • Hallo!


    Ich habe im August 2002 (5 Monate nach Beginn meines Referendariats) auch eine 1.Klasse bekommen, die ich zusammen mit meiner Ausbildungslehrerin jetzt auch noch als 2.Klasse betreue.


    Mir ging es am Anfang ganz genauso. Allerdings war ich schon immer der Meinung, daß eine 1.Klasse für mich nichts ist, weil auch mir die Verantwortung zu groß war. Aber da es nicht anders ging von der Organisation her müßte ich auch ins kalte Wasser springen. Glücklicherweise ist es bei uns in Brandenburg aber so, daß wir zwar auch eigenständig unterrichten, aber die Ausbildungslehrerin immer mit anwesend sein kann, wenn sie oder ich möchten. Wir sind also durchgehend doppelt gesteckt. (Das ist bei meinen problemschülern auch dringend notwendig, aber das hat mit dem Thema nichts zu tun.)


    Also nun zu meinen Erfahrungen:
    Ich fühlte mich die ganze Zeit über ziemlich schlecht, habe gedacht, daß ich es nie in den Griff bekommen werde, die Kleinen zu bändigen oder sie zum Lesen und Schreiben zu bringen. Natürlich lernten sie schon ne Menge, aber ich hatte das Gefühl, daß es einfach nicht richtig paßt. In meinen Unterrichtsbesuchen wurde ich viel kritisiert, man sagte mir, daß die erste Klasse nun mal das schwerste sei, aber was genau ich tun sollte, sagte mir niemand.


    Unsere Schule arbeitet mit dem Bausteine-Lehrgang analytisch-synthetisch. Dabei kommt auch eine Anlauttabelle zum Einsatz.
    Bei uns war es so, daß in jeder Woche ein neuer Buchstabe behandelt wurde, so daß wir am Ende der 1.Klasse mit allen Buchstaben durch waren. Das hat auch sehr gut geklappt, da besonders die Einführung nach kurzer Zeit schon ritualisiert war.
    Wir haben jeden Buchstaben optisch, akustisch, sprechmotorisch und schreibmotorisch analysiert, immer Gegenstände und Geschichten um den Buchstaben mitgebracht und Bilder dazu gemalt.


    Nach einem halben Jahr haben wir mit der Schreibschrift begonnen, auch wenn da noch nicht alle Druck-Buchstaben bekannt waren. Inzwischen sind wir auch mit der Schreibschrift durch (also insgesamt ein Jahr) und schreiben jetzt ganz in Schreibschrift (also ab 2.Halbjahr 2.Klasse).


    Viele Ideen zu den Buchstaben findest Du in dem Buch "ABC mit allen Sinnen" von Helga Grimm und in der Buchstaben-Werkstatt aus dem Persen-Verlag. Diese Bücher als Begleiter haben mir sehr geholfen.


    Als ganz wichtig habe ich er empfunden konsequent auf Regeln zu drängen, besonders auch, was das Unterrichts- und Sozialverhalten angeht. Nicht nur sagen, daß alle Stifte bei einer Arbeitsanweisung liegen sollen, sondern auch solange warten, bis alle Stifte liegen... auch wenn es lange dauert.


    Wenn Du sonst noch was brauchst, ich schick Dir auch gerne was zu.


    Kopf hoch, Du packst das.
    Nell

  • oh je, ich war in meiner hospitationsphase "leider" in einer ersten und dass bei hs schwerpunkt, wo ich mir nie die arbeit mit grundschülern vorstellen konnte. allerdings macht mir die dritte klasse "tierisch" viel spaß, aber erstklässler hängen wirklich nu am rockzipfel. na ja, mir sind sie eben zu jung.


    aber hut ab, vor denen die sich mit buchstabeneinführung und dem anfangsuntericht in mathe beshcäftigen.


    ich hätte da bestimmt so meine probleme.

  • Nein, ich meinte, der Schriftspracherwerb sollte abgeschlossen sein - das du bis zur Mitte des zweiten Schuljahres Zeit brauchst, um einen Buchstaben einzuführen, glaube ich nicht. Bei uns in NRW hieß das so (den neuen Lehrplan habe ich noch nicht darauf untersucht), dass man am Ende der zwei Lesen können muss und auch erst dann die verbundene Schrift beherrschen muss.
    Wenn die Kinder erst so wenige Buchstaben können, könntest du dich doch an die Schule wenden und nachhaken, ob das so sinnvoll ist mit dem Anfang der verbundenen Schrift.
    Ich finde es z.B. nicht sinnvoll, best. Buchstaben ganz intensiv einzuführen, Buchstaben wie das x, y, und Buchstabenverbindungen wie das st, ie, führe ich eher nebenbei ein, nur die Schreibrichtung. Zum Ende des Buchstabenlehrgangs geht es auch immer schneller.
    flip

  • Hmm.... bin gerade echt erstaunt!
    Wenn ich meine Pädagogikseminarleiterin bei meinem großen Besuch in Deutsch 1.Klasse vor kurzem richtig verstanden habe, ist es laut PVO gar nicht zulässig Referendare ALLEIN in einer 1.Klasse einzusetzen.
    Es sollte uns lediglich im Rahmen der Ausbildung ermöglicht werden einen Einblick in den Erstunterricht zu erhalten.
    Bei mir sieht es so aus, dass ich mit meiner Mentorin die 1.Klasse gemeinsam betreue (4 Stunden team-teaching) und lediglich eine Stunde (jetzt im 2.Halbjahr zwei Stunden) allein in der Klasse bin. Und ich wurde bereits vor dem Beginn des Referendariats gefragt ob ich mir die Arbeit in Klasse 1 bereits zutrauen würde. Ich schätze, wenn ich nicht bereits mein ASP im Erstunterricht absolviert hätte, wäre ich dieser Schule gar nicht zugeteilt worden.
    Jedenfalls musste ich für das Protokoll des Unterrichtsbesuches erklären, dass ich damit einverstanden war in die 1.Klasse zu gehen.
    Zitat Pädagogikseminarleiterin "Wir bewegen uns da sonst ein am Rande der Legalität" !!
    Ich kann gern mal nach dem entsprechenden Paragraphen fragen.
    Dennoch bin ich sicher du schaffst das!
    Bei Fragen, immer schreiben ;)

    • Offizieller Beitrag

    Das habe ich noch nicht gehört. Würde aber leider auch nicht viel bringen, wenn ich mit dem entsprechenden Paragrafen aufwarten könnte. Ich würde mir nur ins eigene Fleisch schneiden.
    Die Lehrerinnen der 2. Klassen sind nämlich nicht bereit, ihren Deutschunterricht abzugeben, das bedeutet, ich müsste jetzt in eine 3. oder 4. Klasse, die dann in meiner Prüfungsphase weg sind.
    Momentan sind die jeweilige Klassenlehrerin und ich ja auch noch doppelt gesteckt, was zumindest nach außen die Legalität aufrecht erhält ;)
    Schön, dass ihr meint, ich schaffe das schon - bin mir da manchmal nicht so sicher...
    Doch, läuft schon ganz gut. Nur innerlich routiere ich etwas.
    Habe jetzt mal wieder eine Stunde in der 3 gegeben. Das war ein himmelweiter Unterschied!
    Da muss noch viel gearbeitet werden, dass diese 1 auch so wird...


    LG
    Melosine

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