Vorbereitung auf das Referendariat

  • @DePaelzerBu: Das stimmt natürlich - aber man kennt ja auch den Schulbetrieb und außer der Reihe haben viele Kollegen dann schlichtweg keine Zeit sich spontan um den zukünftigen Reffi zu kümmern. Klassen und Co wären so oder so noch nicht bekannt bei uns.


    Mein Hinweis ging eher in die Richtung, dass man auch für das Kennenlernen der Schule und des Kollegiums zu Beginn des Refs selbst (zumindest bei uns) Zeit bekommen hat und sich auch da nicht „verrückt machen“ muss vorher.
    ich hatte zB im Sekretariat angerufen und schlichtweg gefragt, ob man sich vor der Vereidigung vorstellen darf/soll und wurde eben darauf hingewiesen, dass dies an der Schule nicht üblich ist.

  • Also ich musste mir eine Wohnung suchen und umziehen. Ein uraltes Auto habe ich auch bekommen. ... Wir mussten sooo viel durch die Gegend fahren, das war mit den öffentlichen nicht zu schaffen.

    War der Führerschein und das Auto Einstellungskriterium?
    Ich richte meine Termine immer so aus, dass ich sie mit Öffentlichen schaffe, ansonsten sage ich das entsprechend. Auch im Ref habe ich das so gehandhabt.


    auf Befindlichkeiten des Seminars sollte man wenig geben, außer sie verbieten es ausdrücklich und offiziell, dann kannst wenig machen. DIE sieht man nach zwei Jahren idealerweise nie wieder. An der Schule bleibt man u.U. ein Leben lang. Ich wüsste (und wusste), wo ich lieber einen guten Eindruck machen wollte.

    Ich würde mich zumindest vorher schon über die Schule informieren und den Anfahrtsweg planen und ggf. auch üben.
    ich hatte mich ja vorab sozusagen "beworben", daher fiel der Punkt des Vorstellens weg. Ich habe dann nichts mehr gemacht bis zum ersten Tag.


    Glaube auch nicht, dass ich das im anderen Fall gemacht hätte. Die Schulen erfahren manchmal erst kurz vorher, dass überhaupt einer kommt. So sagte es uns das Seminar, nämlich auch nur Verschiebungen, waren manche Plätze erst kurzfristig besetzt oder verändert worden.


    Zu weit im Voraus sollte man sich also nicht vorstellen, wenn man das gerne möchte.

  • War der Führerschein und das Auto Einstellungskriterium? Ich richte meine Termine immer so aus, dass ich sie mit Öffentlichen schaffe, ansonsten sage ich das entsprechend. Auch im Ref habe ich das so gehandhabt.

    Das wird spätestens dann schwierig, wenn die Schule ländlich gelegen ist und du entweder durch die öffentlichen Verkehrsmittel die dreifache Fahrdauer benötigst oder mehrfach umsteigen musst.

  • Kiggie, du hast nie richtig auf dem Land gewohnt, oder? Da gibt's Schulen zu denen kommt man nur mit dem Bus der Schüler zur ersten Stunde und auch nur dem typischen Schüler Wohnort.

  • Kiggie, du hast nie richtig auf dem Land gewohnt, oder? Da gibt's Schulen zu denen kommt man nur mit dem Bus der Schüler zur ersten Stunde und auch nur dem typischen Schüler Wohnort.

    Jepp und das ist keine Seltenheit. Ich habe eine Fahrstrecke von 50 km und schaffe diese gemütlich in 45 min. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln würde ich allerdings 2,5 h (pro Strecke) brauchen. Daher ist das für mich keine Option.

  • War der Führerschein und das Auto Einstellungskriterium? Ich richte meine Termine immer so aus, dass ich sie mit Öffentlichen schaffe, ansonsten sage ich das entsprechend. Auch im Ref habe ich das so gehandhabt.


    Ich habe mir extra fürs Ref ein Auto gekauft (bzw. kaufen müssen). Vom ganzen Seminar ist kein einziger Delinquent (doch, eine Ausnahme gab es glaub ich tatsächlich) mit dem ÖPNV unterwegs gewesen, obwohl genügend Busse und Zug erreichbar waren. Das Problem ist einfach die (viel) geringere Flexibilität und der hohe Zeit sowie letztlich auch Kostenaufwand. Beispielsweise bekommt man die Kosten für Bahn-Angebote nicht erstattet, nur 50% des platten Fahrpreises (ohne Vergünstigungen) und da ist Fahrgemeinschaft oder gar eigenes Auto finanziell allemal die bessere Wahl.


    Nur in einer größeren Stadt (wo alles Kompakt beisammen liegt) sieht das anders aus.

  • Ihr habt meine Frage nicht beantwortet. Ich habe einen Führerschein und hatte zu Ausbildungszeiten auch ein Auto. Habe es im Studium verkauft und habe mir nun so eine Wohnung gesucht, dass ich bis Bahn/Fahrrad pendeln kann.
    Hintergrund ist, ich stelle mal provokant in den Raum - immer mehr Jugendliche machen keinen Führerschein. Siehe auch FFF Bewegung. Führt das am Ende zu noch mehr Lehrermangel? Oder müsste viel mehr das Konzept von dem ein oder anderen Seminar überdacht werden?



    Das wird spätestens dann schwierig, wenn die Schule ländlich gelegen ist und du entweder durch die öffentlichen Verkehrsmittel die dreifache Fahrdauer benötigst oder mehrfach umsteigen musst.

    Das beantwortet nicht meine Frage.


    Kiggie, du hast nie richtig auf dem Land gewohnt, oder? Da gibt's Schulen zu denen kommt man nur mit dem Bus der Schüler zur ersten Stunde und auch nur dem typischen Schüler Wohnort.

    Ne würde ich auch nicht hinziehen, aber auch die Antwort ist nicht passend zu meiner Frage.


    Jepp und das ist keine Seltenheit. Ich habe eine Fahrstrecke von 50 km und schaffe diese gemütlich in 45 min. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln würde ich allerdings 2,5 h (pro Strecke) brauchen. Daher ist das für mich keine Option.

    Ist doch für dich okay. Darum ging es mir gar nicht.


    Ich habe mir extra fürs Ref ein Auto gekauft (bzw. kaufen müssen). Vom ganzen Seminar ist kein einziger Delinquent (doch, eine Ausnahme gab es glaub ich tatsächlich) mit dem ÖPNV unterwegs gewesen, obwohl genügend Busse und Zug erreichbar waren.

    Das war eine eigene Entscheidung weil du den Nutzen für dich hattest.
    ich persönlich sehe das anders.



    Die Frage war aber - ist das Auto Einstellungskriterium? Oder ein Führerschein?
    Oder wird es einfach vorausgesetzt? Wenn ja führt das langfristig auch zu Problemen, siehe mein Absatz oben.


    Ein Grund mehr, dass der ÖPNV entsprechend ausgebaut werden muss.
    Ich persönlich habe mir vorm Ref kein Auto gekauft sondern eine Wohnung gesucht, von wo ich nur 10 Minuten zur Bahnstation brauche zu Fuß.

  • Die Gegenden, die ich im Sinn habe gelten als infrastrukturiell bevorzugt, wenn ein Bahnhof innerhalb von 10 Kilometern erreichbar ist. Die Leute, die in dieser Infrastruktur aufwachsen, die haben alle mit 17 den Führerschein, verlass dich darauf, ich komme aus so einer Gegend (gebürtig).

  • Das war eine eigene Entscheidung weil du den Nutzen für dich hattest.ich persönlich sehe das anders.


    Natürlich war es meine persönliche Wahl, irgendwie kommt man immer irgendwohin; die Frage ist halt in der Regel, ob man sich die gebotenen ÖPNV-Umstände zumuten kann und möchte. Hier pendle ich 30-45 Minuten und dort locker 2-3 Stunden (meist ist das in etwa das Verhältnis), wobei die Randumstände - gemeinsam mit Horden von SuS im (Schul)Bus/Zug sitzen, mit Verspätungen klarkommen etc. - noch gar nicht berücksichtigt sind.


    Früher habe ich alle Strecken mit Rad und ÖPNV bewältigt. In einer Großstadt mit dem Auto zu fahren, ist in der Tat unsinnig. Wie sehr viel anders das in ländlichen Gegenden ausschaut (wo Seminar UND Schule(n) in kleinen Orten liegen), musste ich auch erst begreifen. Ging aber sehr schnell. ;)


    Dass ÖPNV kostenmäßig nicht besser gefördert wird, hat mich auch sehr verwundert. Der Aufwand ist hoch (man müsste alle Fahrscheine sammeln und kann wie gesagt nicht auf Sparangebote zurückgreifen) und spezielle Angebote für Lehramtsanwärter (auch wenn es nur Infos zu günstig gelegenen Bussen/Zügen etc. wären) Fehlanzeige. Da wäre im Umwelt-Sinne durchaus mehr möglich.

  • Hier wird immer vorausgesetzt, dass man ein Auto hat. ZB muss ja jeder Förderschullehrer 2 jahre mobile Reserve sein, da kenne ich bis jetzt eine einzige, die kein eigenes Auto hat (sie teilt sich eines mit ihrem Mann). Ich finde es auch krass, wie das vorausgesetzt wird. Es ist m.E. ein Jammer, dass der ÖPNV nicht wirklich flächendeckend ausgebaut ist. Lieber mehr Autos, LKWs und Mofas...

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • @Kiggie
    Ich bin inhaltlich ganz bei dir. Aber vielleicht ist das Ref nicht der richtige Zeitpunkt, so etwas durchzukämpfen - einerseits von der eigenen Position her, andererseits weil man in dieser Zeit einfach ganz andere Baustellen hat.
    Später hingegen müsste man hier wirklich viel sturer sein - siehe auch den Thread von @Frapper kürzlich, in dem er beschrieben hat, wie er seine Tätigkeit nach seinem Totalschaden eigentlich nicht mehr rechtig ausführen kann.

  • Die Gegenden, die ich im Sinn habe gelten als infrastrukturiell bevorzugt, wenn ein Bahnhof innerhalb von 10 Kilometern erreichbar ist. Die Leute, die in dieser Infrastruktur aufwachsen, die haben alle mit 17 den Führerschein, verlass dich darauf, ich komme aus so einer Gegend (gebürtig).

    Glaube ich dir. Aber das war nicht die Intention meiner Aussage.


    Dass ÖPNV kostenmäßig nicht besser gefördert wird, hat mich auch sehr verwundert. Der Aufwand ist hoch (man müsste alle Fahrscheine sammeln und kann wie gesagt nicht auf Sparangebote zurückgreifen) und spezielle Angebote für Lehramtsanwärter (auch wenn es nur Infos zu günstig gelegenen Bussen/Zügen etc. wären) Fehlanzeige. Da wäre im Umwelt-Sinne durchaus mehr möglich.

    Das ist eben der springende Punkt!
    Das läuft gründlich was schief. Aber die Frage bleibt bestehen: Kann ich Lehrer werden, wenn ich keinen Führerschein habe?
    Scheinbar wird es ja irgendwie stillschweigend vorausgesetzt und eben auch umgesetzt von den LAAs.


    Hier wird immer vorausgesetzt, dass man ein Auto hat. ZB muss ja jeder Förderschullehrer 2 jahre mobile Reserve sein, da kenne ich bis jetzt eine einzige, die kein eigenes Auto hat (sie teilt sich eines mit ihrem Mann). Ich finde es auch krass, wie das vorausgesetzt wird. Es ist m.E. ein Jammer, dass der ÖPNV nicht wirklich flächendeckend ausgebaut ist. Lieber mehr Autos, LKWs und Mofas...

    Das erschreckt mich wirklich!
    Und wer ein Auto hat, nutzt es in der Regel auch dann, wenn es gar nicht nötig wäre. Weil dann Nahverkehr zusätzlich zahlen ist dann ja Unsinn (für mich aus der SIcht auch nachvollziehbar)


    @Kiggie
    Ich bin inhaltlich ganz bei dir. Aber vielleicht ist das Ref nicht der richtige Zeitpunkt, so etwas durchzukämpfen - einerseits von der eigenen Position her, andererseits weil man in dieser Zeit einfach ganz andere Baustellen hat.



    Später hingegen müsste man hier wirklich viel sturer sein - siehe auch den Thread von @Frapper kürzlich, in dem er beschrieben hat, wie er seine Tätigkeit nach seinem Totalschaden eigentlich nicht mehr rechtig ausführen kann.

    Ja das Ref ist nicht der richtige Zeitpunkt. Ich frage mich trotzdem, ob dadurch Menschen abgehalten werden?
    Es gibt ja auch Leute, die aufgrund von Behinderung nicht Auto fahren dürfen (Epileptiker zB), sind die dann auch automatisch vom Beruf Lehrer ausgeschlossen?


    Den Thread von Frapper hatte ich auch sehr interessiert verfolgt.


    Geht nun sehr weit vom Thema weg, dafür entschuldige ich mich. Ich fand es nur wirklich erschreckend, dass so etwas zur potentiellen Vorbereitung gehören soll.


    Anstatt es hinzunehmen, vom Dienstherr aus und von der eigenen Intention her, sollte man doch viel mehr für bessere Bedingungen im ÖPNV auf die Straße gehen.


    Ich fahre übrigens häufig mit Schülern in Bus und Bahn. Stört mich nicht. Aber ich glaube, viele sehen das Auto als persönliche Privatsphäre an.
    Aber sitzen dann im Schnitt 150 Stunden im Jahr im Stau. Das ist einfach krass.


    Wir reden hier nicht von Sondersituationen - wobei gerade die vielleicht? Das heißt ländliche Schulen haben doppelt verloren, wenn keine vernünftige Infrastruktur vorliegt um allen den Weg dorthin zu ermöglichen.

  • Behinderung kann man im Ref geltend machen um ggf.eine wohnortnahe Schule zugewiesen zu bekommen. Klappt nur dummerweise nicht zuverlässig (auf die Bedürfnisse von Eltern wurde bei der Schulzuweisung besser geachtet bei uns, ich musste mir zu Beginn des Refs ein Auto kaufen, da der Weg mit ÖPNV für mich nicht leistbar gewesen wäre). Nach dem Ref ist es insofern leichter, als man nicht Schulort und Seminarort gut erreichen können muss. Ich habe aber auch Kollegen mit Behinderung, die nicht Auto fahren dürfen und die für sich eben Lösungen gefunden haben, wie ein Fahrrad am Schulort für den Weg vom Bahnhof zur Schule und zurück und ein Fahrrad am Wohnort, um große zeitlichen Lücken der Busverbindung (nur 1.und 6.Stunde sind gut getaktet) überbrücken zu können.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace


  • Leider verschwinden die tollen skills allzu leicht hinter der schlunzigen Fassade. Kleider machen Leute - das ist nicht nur der Titel einer von Generationen von Achtklässlern als stinklangweilig empfundenen Novelle von Gottfried Keller, sondern auch eine schlichte Tatsache.

    ...Einspruch.
    Ein Idiot im Anzug ist immer noch ein Idiot.
    Kleider machen gar keine Leute, sie sollen nur was kaschieren, falsche Tatsachen vorspiegeln, sind im Prinzip... meist Mogelpackungen.
    Mal ehrlich... nimmst du zB einen Bänker ernst, der zugeknöpft bis oben und mit Kravatte kleine Kartoffeln schwitzt, weil bei 40° im Schatten die Klimaanlage ausgefallen ist? Ich nicht...
    Respekt bekommst du nicht durch Oberflächlichkeiten, sondern durch Authenzität.
    Jonesy im "Kostüm"? Ja, vielleicht zu Karneval als Xena.
    Ansonsten trag ich weder Röcke noch Kleider. Jeans, ab und zu Leder, Meistens Turnschuhe, Tops je nach Wetter, gerne ne Lederjacke. Das ist wenigstens echt. Und da hat sich noch nie einer drüber aufgeregt.
    LehrerInnen rennen so unterschiedlich rum... wen es zu ihnen "passt", dann kommt das auch an. Die einzigen, wo ich mir schon mal "Sorgen mache", sind so Exemplare, die schon um die 50 sind, und immer noch so wirken, als wohnen sie bei Mami, und die legt ihnen jeden Morgen die Klamotten raus... (und ja, die gibts noch heute...)

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • ...Einspruch.Ein Idiot im Anzug ist immer noch ein Idiot.
    ...
    Respekt bekommst du nicht durch Oberflächlichkeiten, sondern durch Authenzität.


    Es geht ja denke ich dabei weniger um denjenigen, der im Anzug steckt, sondern vielmehr um diejenigen, die den Anzugträger als solchen wahrnehmen.


    Du wirst ganz einfach vom Pöbel anders behandelt, wenn du im Anzug steckst. Und Oberflächlichkeiten... die Leute stehen auf extrovertierte Show-Typen. Das hat nichts mit Idiotie zu tun, das ist einfach das, was die meisten von uns als Menschen ausmacht.

  • Es geht ja denke ich dabei weniger um denjenigen, der im Anzug steckt, sondern vielmehr um diejenigen, die den Anzugträger als solchen wahrnehmen.


    Du wirst ganz einfach vom Pöbel anders behandelt, wenn du im Anzug steckst. Und Oberflächlichkeiten... die Leute stehen auf extrovertierte Show-Typen. Das hat nichts mit Idiotie zu tun, das ist einfach das, was die meisten von uns als Menschen ausmacht.

    :rotfl:
    Okay... Alsooo... falls du es noch nicht selbst gemerkt hast...
    Es gibt reichlich viele Idioten in Anzügen.
    Und dass "Pöbel" (würde moch übrigens mal interessieren, wie du das definierst) durch diese Verkleidung nicht durchblickt, liegt durchaus an deren (der Masse) mangelnder Intelligenz. Und gerade wir als Lehrkräfte sollten dieser oberflächlichen Verdummung entgegenwirken.
    Ist hier nur etwas OT gerade.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
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  • ...Einspruch.Ein Idiot im Anzug ist immer noch ein Idiot.
    Kleider machen gar keine Leute, sie sollen nur was kaschieren, falsche Tatsachen vorspiegeln, sind im Prinzip... meist Mogelpackungen.

    Kleider machen natürlich Leute. Menschen in klassischer Kleidung werden tendenziell als seriöser gewertet. Ich weiß gar nicht, wie man das in Frage stellen kann. Ob sich das Äußere mit dem Inhaltlichen deckt, ist doch eine ganz andere Frage. Das funktioniert ja nicht nur in eine Richtung. Im feinen Zwirn verhält man sich zum Teil anders als in Jogginghose auf der Straße.
    Ich finde, du überspitzt das einfach zu sehr. Mit gewissen Tätigkeiten und Funktionen sind entsprechende Kleidung verbunden. Verstößt du gegen diesen Code - egal in welche Richtung -, wirst du womöglich nicht für voll genommen. Diese Codes sind im Großen und Ganzen bekannt. Wir als Lehrer haben einfach einen sehr großen Spielraum. In vielen Berufen ist das nicht so. Da gibt es eine Kleiderordnung oder Uniformen.

  • Mit gewissen Tätigkeiten und Funktionen sind entsprechende Kleidung verbunden. Verstößt du gegen diesen Code - egal in welche Richtung -, wirst du womöglich nicht für voll genommen. Diese Codes sind im Großen und Ganzen bekannt. Wir als Lehrer haben einfach einen sehr großen Spielraum. In vielen Berufen ist das nicht so. Da gibt es eine Kleiderordnung oder Uniformen.

    "Im Großen und Ganzen bekannt" - "Codes" - ich nenne sowas oberflächlich und "Gruppenzwang". Ob jemand etwas "kann" siehst du nicht an seiner Kleidung, es sei denn es geht ggf um Farbgeschmack.
    Wem solche Nichtigkeiten so wichtig sind, bei dem haben die (oft mediengesteuerten) Veroberflächlichungen ja schon voll angeschlagen.
    Ja, vielleicht formuliere ich hier provokant. Aber ich behaupte, ich könnte mich auch splitternackt vor einen meiner Kurse stellen, und hätte da garantiert mehr Respekt als irgendein hergelaufener Heiopei, der "Hauptsache nen Anzug" trägt.
    Und es gibt eine ganze Reihe Menschen, gerade im Kollegium, die im Anzug (oder Kostüm oder was auch immer)... einfach nur lächerlich und unglaubwürdig wirken würden.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • "Im Großen und Ganzen bekannt" - "Codes" - ich nenne sowas oberflächlich und "Gruppenzwang". Ob jemand etwas "kann" siehst du nicht an seiner Kleidung, es sei denn es geht ggf um Farbgeschmack.Wem solche Nichtigkeiten so wichtig sind, bei dem haben die (oft mediengesteuerten) Veroberflächlichungen ja schon voll angeschlagen.
    Ja, vielleicht formuliere ich hier provokant. Aber ich behaupte, ich könnte mich auch splitternackt vor einen meiner Kurse stellen, und hätte da garantiert mehr Respekt als irgendein hergelaufener Heiopei, der "Hauptsache nen Anzug" trägt.
    Und es gibt eine ganze Reihe Menschen, gerade im Kollegium, die im Anzug (oder Kostüm oder was auch immer)... einfach nur lächerlich und unglaubwürdig wirken würden.


    Ich würde dir voll zustimmen Miss Jones und dennoch ändert meine persönliche Haltung nichts daran, dass eben z.B. bei Vorstellungsgesprächen in vielen Berufen ein gewisser Dresscode gilt. Damit sind nicht prinzipiell Anzug oder Ähnliches gemeint (wobei manche Berufe genau das natürlich voraussetzen), sondern oft einfach nur ein Paar saubere, angemessene Schuhe, saubere Kleidung, die nicht nach Partyoutfit aussieht und ein wenig offizieller ist als das, was man sonst im Alltag tragen würde. In der Berufsberatung gehört es natürlich mit zur Beratung, dass wir den SuS Hinweise zur Bekleidung geben, damit sie zum Vorstellungsgespräch im Idealfall nicht wie meine Mitanwärter im Rippunterhemd mit raushängendem Hintern erscheinen (man sollte an der Stelle vielleicht erwähnen, dass in BW jeder mit 1.Staatsexamen eine Stelle als Ref im passenden Lehramt erhält...).
    Es ist schön, sich selbst von solchen Äußerlichkeiten zunehmend frei zu machen im Leben und nicht Schein mit Sein zu verwechseln, dennoch darf man gerade als Lehrkraft nicht vergessen, dass nicht alle Arbeitnehmer so wenig Vorgaben des Arbeitsgebers zum Kleidungsstil haben wie wir. Ich bin inzwischen auch entspannt genug, um nicht mehr täglich im Blazer in die Schule zu gehen, weil ich gemerkt habe an einem bestimmten Punkt, dass ich diese "Schutzschicht" nicht nur nicht mehr benötige, sondern diese mich auch behindert, weil ich dadurch in eine zu unauthentische Rolle schlüpfe im Alltagsgeschäft.


    Bei uns wurde ganz nebenbei bemerkt zumindest zur Examensfeier von den Pädagogen dann doch ein allgemeiner Hinweis zum Dresscode gegeben (nein @Buntflieger Hygienehinweise gab es bei uns gar nicht im Ref oder wenn, dann offenbar wirklich nur in 4-Augen-Gesprächen, über die mir nichts bekannt wäre), um eben sicherzustellen, dass Entgleisungen wie bei der Vereidigung oder auch analog bei früheren Examensfeiern sich nicht wiederholen. Auch Lehrer dürfen meines Erachtens ein Bewusstsein für solche Dresscodes entwickeln. Wer diese dann bewusst nicht befolgen möchte hat sich zumindest gezielt damit, wie auch mit möglichen Konsequenzen (Stichwort "Fremdwahrnehmung") auseinandergesetzt. Für den ersten Eindruck gibt es nunmal keine 2.Chance.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • :rotfl: Okay... Alsooo... falls du es noch nicht selbst gemerkt hast...
    Es gibt reichlich viele Idioten in Anzügen.
    Und dass "Pöbel" (würde moch übrigens mal interessieren, wie du das definierst)


    Die gibt es definitiv. Es gibt auch genügend Leute, die ihr ganzes Geld in einen dicken SUV stecken (und sogar einen Kredit dafür nehmen) und dann stolz damit durch die Gegend fahren und denken, dass sie es geschafft haben, der Nachbar/Freund/Bekannte mit dem kleinen Punto aber nicht. Status wird bei uns (aber auch sonst überall auf der Welt) eben über Oberflächlichkeiten/Äußerlichkeiten im Allgemeinen signalisiert und demonstriert.


    Die zweite oder dritte Kontaktaufnahme zeigt dann freilich, ob dahinter auch Substanz steckt. Trotzdem wirst du den am Straßenrand kauernden Bettler anders wahrnehmen (in der Regel nämlich entweder gar nicht oder missbilligend) als den verschuldeten Angeber, der mit geliehenem Anzug in seinem nicht abbezahlten SUV hockt.


    Pöbel verwende ich in der Bedeutung "gemeines Volk".

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