Durch einen Link in einem anderen Faden bin ich auf folgende Seite gestoßen:
https://www.digitale-schule.net/office-365/onenote
(und natürlich auf die ganze restliche Seite auch). Vieles, was auf der Seite steht, ist gut und richtig und anregend.
Was mich aber nachdenklich gemacht hat ist die bedingungslose Empfehlung von One Note (und dem restlichen Office 365), ohne auf die Problematik der Datenübertragung zu einem großen Digitalkonzern (Microsoft in diesem Fall) wenigstens hinzuweisen.
An anderer Stelle liest man immer wieder: Daten sind der Rohstoff des 21ten Jahrhunderts.
Für einen ersten Überblick siehe etwa hier:
https://www.datenschutzbeauftr…t-der-wert-unserer-daten/
Das wird dann von vielen abgetan mit dem Hinweis "ich habe nichts zu verbergen, es ist mir egal, wenn der Konzern meine Daten kennt". Mir selbst ist das auf mich als Einzelperson gesehen auch recht egal. Was viele aber nicht verstehen ist, dass die Digitalkonzerne durch die vielen Daten, die sie sammeln (und mit der Macht ihrer riesigen Rechenzentren natürlich auch auswerten), mehr über die Menschen auf der Welt (und in jedem einzelnen Land insbesondere) wissen als irgend jemand sonst.
Um auf das Ausgangsbeispiel zurückzukommen: Nutzt eine kritische Masse an Schülern das online-Office, so kann Microsoft detailliert auswerten, womit sich eine komplette Schülergereration beschäftigt, was und wie sie lernen usw. usf. Man kann sinnvolle Dinge tun mit diesem Wissen, weniger sinnvolle, aber es ist auf jeden Fall Macht über die Menschen, die die Konzerne damit gewinnen.
Ich halte One Note von der Useability und den Features her tatsächlich für ein excellentes Tool, möglicherweise das beste, das es für den Einsatzzweck planen / organisieren / mitschreiben (also für beide Seiten, Schüler und Lehrer) im Unterricht gibt. Ich als Linux-User kann es problemlos im Browser nutzen, sehr praktisch (und "kostenlos" für Lehrer + Schüler, ich musste nur meine schulische Mailadresse angeben, schon konnte ich loslegen, warum nur ...)
Dennoch benutze ich andere Software, weil ich es nicht ok finde, Großkonzernen diese - aus meiner Einschätzung - große Macht über die Schülergeneration zu geben.
Das Beispiel ist vielleicht nicht mal das krasseste, Google hat sicher noch viel mehr Daten (da es im Mobilbereich sehr viel stärker aufgestellt ist als Microsoft). Google ist damit ein Konzern, der sehr viel mächtiger ist als viele Staaten.
Was meint ihr dazu? Ist das egal, sollte man nur nach der Useability gehen? Oder sollte man berücksichtigen, dass Daten (und seien sie auch noch so sehr anonymisiert) ein wertvoller Rohstoff sind, die man nicht leichtfertig herausgeben sollte?
Ich habe auch mal einen interessanten Artikel darüber gelesen, das Microsoft mit den ganzen gewonnen Telemetriedaten aus Windows + Co seine hauseigenen KIs trainiert und die Dienste dieser so trainierten KIs dann an Firmen anbietet (über seine Azure Cloud), leider finde ich den Artikel nicht mehr, wer also einen Link hätte, dem wäre ich dankbar.
Wer übrigens meint, bei handschriftlichen One-Note Notizen sei das nicht so tragisch, der möge mal die Handschrifterkennung ausprobieren
Eure Einschätzung würde mich interessieren!