1. Tag des eigenständigen Unterrichts

  • Hallo,


    für mich beginnt nächste Woche der eigenständige Unterricht in meinen beiden eigenen Klassen.


    Meine Zehntklässler haben heute schon mal etwas ausgetestet, wie weit sie gehen können, indem sie mich fragten, was ich denn machen würde, wenn sie nicht kooperieren würden, ob ich dann eine schlechte Note bekäme ähnliche Nettigkeiten. 8o


    Zuerst habe ich mich ja geärgert (bzw. war traurig) - habe das Ganze nach außen hin aber ziemlich cool an mir abprallen lassen und gekontert, dass sie dann eben schlechte Noten bekämen.


    Na ja, auf jeden Fall bin ich dann während einer Partnerarbeit zu meinen Spezialisten (die vorher noch diese Bemerkungen gemacht haben) hingegangen und habe ihnen ganz freundlich ins Gewissen geredet. Beide waren leicht entsetzt ob der Tatsache, dass ich das Ganze ernstgenommen hatte. Auf jeden Fall hatte ich im Anschluss das Gefühl, dass ich die Fronten zumindest vorerst ein bisschen geklärt habe. Wenn es nötig sein sollte, muss ich der ganzen Gruppe ins Gewissen reden.


    Wie schätzt ihr das ein? Die Gruppe kennt mich schon lange und hat mich - denke ich - im Grunde ganz gern. Ich denke, die SuS (eigentlich waren es ja nur insgesamt 2-3) wollten mich nur verunsichern, mich austesten und schauen, wie ich reagiere. Oder?


    Wie erging es euch denn in den ersten Tagen und Wochen eures eigenverantwortlichen Unterrichts?


    Liebe Grüße,
    Carla-Emilia

  • Hhhhm, ich denke an der Realschule ist es schon anders als am Gymi. Du musst auf jeden Fall mit härteren Bandagen kämpfen. Der eigenverantwortliche Unterricht kann zunächst Mal schon ein Schock sein, vor allem wenn du denkst, dass die SuS dich schon gern haben, weil du neu bist, jung und eher auf ihrer Seite als auf der, der "alten Knochen". Wenn du jetzt beginnst, sollte dir von vorneherein klar sein: Du selbst bist eine erwachsene, selbständige Person mit jeder Menge Vorsprung und Wissen . Im Gegensatz dazu sind die Sus, und wenn sie noch so erwachsen aussehen, die, denen du einen benefit deines Vorsprungs geben möchtest und es geht nicht darum "nett" zu sein und um das "Mögen". Nicht, dass du wie eine gestrenge Furie durch das Klassenzimmer rauschen solltest, das wirkt eh´nur aufgesetzt, aber die SuS erwarten von dir eine Klarheit bzgl. deines Rollenverhaltens. Ich glaube du solltest dich von Begriffen wie "ich war traurig" eher verabschieden, denn es werden bestimmt viele traurige Dinge passieren, während deiner Laufbahn und zwar tag-täglich.Dafür bist du aber nicht verantwortlich.


    In der kommenden Phase des eigenverantwortlichen Unterrichts ist es - meiner Meinung nach- wichtig ganz klar an deiner Aufgabe zu arbeiten und die heißt: unterrichten! Und dabei darauf zu achten, dass du dich nicht von denen "kriegen" lässt, die darauf bedacht sind, deinen Unterricht zu torpedieren, sondern auch die bedienst, die so richtig brav und still ihre Sache machen.
    Gruß
    Laempel

  • Hallo Heike,


    du hast natürlich in allen Punkten Recht. Das Problem ist nur, dass ich sehe, dass ich potenziell dadurch erpressbar bin, dass ich in gewisser Hinsicht ja die Unterstützung der SuS brauche.


    Nur habe ich leider einige Kerlchen in der Gruppe, die meinen, mich damit unter Druck setzen zu können, dass sie mir "ihre Macht demonstrieren", wenn ich sie nicht gut benote. Auch wenn ich mich natürlich auf so etwas nie einlassen würde, macht es mir dennoch Angst. Verständlich, oder?


    Ich habe bereits mit meiner Ausbilderin (die mich vor einem der Typen bereits gewarnt hat) sowie mit einigen Kolleginnen, die die Gruppe auch kennen und für sie zuständig sind, unterhalten. Mir wurde klar gesagt, dass ich mir keinesfalls etwas gefallen lassen und dem Kerlchen notfalls den (aufgrund früherer Vorfälle gerechtfertigten) Schulausschluss androhen solle. Darüber hinaus wurde mir jegliche Unterstützung zugesichert. Das finde ich schon mal sehr gut! :)


    Die Gruppe besteht aus 20 Lernenden. Davon habe ich zurzeit mit gerade mal zwei bis drei Schülern diese Probleme. Ich habe aber Angst, dass diese drei Schüler mir womöglich den ganzen Unterricht dadurch boykottieren, dass sie die restlichen (lieben) Schüler durch Druck zu unfreiwilligen Mitläufern machen.


    Ich will eigentlich in der Gruppe meine Examensarbeit schreiben - das mache ich aber davon abhängig, wie es in den nächsten Wochen läuft.


    Noch gibt es ja gar keinen Anlass dafür, dass die SuS mir nicht gehorchen. Aber andererseits kann gerade das schnell passieren.


    Ich schaue jetzt mal, wie die erste Stunde, die ich allein bei ihnen halte, läuft - wenn es Probleme gibt, werde ich sofort den regulären Unterricht abbrechen und das Gespräch mit der Gruppe suchen.


    Mannomann - ich hatte mich eigentlich gerade auf diese Gruppe gefreut. Und jetzt kommen zwei so unreife Dödels und versauen mir durch ihr Machtgehabe alles.


    Liebe Grüße,
    Carla-Emilia


    PS: Meine Ausbilderin hatte schon Recht, als sie sagte, ich dürfe nicht so lieb sein und müsse zum "Schwein" werden. :D

  • Hallo Laempel,


    Zitat


    Der eigenverantwortliche Unterricht kann zunächst Mal schon ein Schock sein, vor allem wenn du denkst, dass die SuS dich schon gern haben, weil du neu bist, jung und eher auf ihrer Seite als auf der, der "alten Knochen". ... In der kommenden Phase des eigenverantwortlichen Unterrichts ist es - meiner Meinung nach- wichtig ganz klar an deiner Aufgabe zu arbeiten und die heißt: unterrichten! Und dabei darauf zu achten, dass du dich nicht von denen "kriegen" lässt, die darauf bedacht sind, deinen Unterricht zu torpedieren, sondern auch die bedienst, die so richtig brav und still ihre Sache machen.


    Da hast du vollkommen Recht! Ich war zu Beginn einfach zu nett, habe mir zuviele Respektlosigkeiten als "harmlos" mit einem Lächeln gefallen lassen und hätte gewissen Leuten schon früh zeigen müssen, wer hier das Sagen hat.


    Die lieben braven Stillen sind in meinem Fall rund 50% der Gruppe, die wirklichen Problemfälle machen etwa 20% der Gruppe aus.


    Liebe Grüße,
    Carla-Emilia

  • Hallo Carla,


    bei dem Problem, das Du auf dich zukommen siehst, nutzt nur eins: Eine gute Unterrichtsvorbereitung, die schon berücksichtigt, dass es zu Ausfällen dieser Schüler kommen kann. Es ist schwierig jemandem anderen zu raten, wie er/sie sich verhalten soll. Daher verstehe folgende Hinweise nur als Anregung.


    1. Wenn Du den Unterricht wegen den Störern unterbrichst, haben diese ihr Ziel erreicht! Besser wäre es eine Sonderaufgabe bereitzuhalten, die von den Störern in der Stunde bearbeitet werden muss. Z. B. einen Text aus dem Buch abschreiben. Die Störer nach Unterrichtsende zu einem persönlichen Gespräch bitten und ihnen unmissverständlich mitteilen, dass sie mit weiteren Konsequenzen rechnen müssen. Frage bei deinen erfahrenen KollegenInnen nach, welche unangenehmen Konsequenzen man den Schülern aufs Auge drücken darf.


    2. Störungen und grobes Fehlverhalten dokumentieren. Früher habe ich mir nur ein Sternchen an die betreffenden Schüler in meiner Notenliste gemacht. Mittlerweile habe ich für richtige Störer eine Tabelle, in der mit Datum die Art der Störung dokumentiert wird. Diese schriftlichen Unterlagen erleichtern das Durchsetzen eines Verhaltensvertrages. Erkundige Dich, ob es diese Möglichkeit an deiner Schule gibt und frage nach, ob einer der störenden Schüler schon einmal einen solchen Vertrag gehabt hat.


    3. Glaube mir eins, die anderen ruhigen Schüler werden froh sein, wenn Du Dir nicht auf der Nase rumtanzen lässt.


    Viel Erfolg, die Sonne
    ;)

  • Hallo Sonne,


    vielen Dank für deine Tipps! Ich werde sie versuchen umzusetzen. Das mit dem Notieren von Störungen werde ich auch tun - wenn ich bei einem S dann ständig Störungszeichen in meinen Aufzeichnungen habe, wird er selbst bei sonst guter Mitarbeit höchstens eine 3 bekommen.


    Weißt du, das Problem ist einfach nur, dass ich zwar weiß, dass ich am (wesentlich) längeren Hebel sitze und notfalls auf diese Gruppe nicht einmal angewiesen bin. Trotzdem möchte ich es vermeiden, mit ihnen im "Krieg" zu liegen.


    Deshalb hatte ich auch vor, ggf. die Stunde abzubrechen und das Gespräch mit der Gruppe zu suchen. Da ja nur einige so frech sind, würde dann hoffentlich auch der Gruppendruck wirken.


    Gegen diese Typen permanent anzukämpfen ist eigentlich nicht meine Absicht - lieber ziehe ich sie auf meine Seite. Ich will nämlich nicht vor jeder Stunde denken müssen, dass ich jetzt wieder zu immer stärkeren Machtmitteln greifen muss.


    Also erstmal werde ich es im Guten versuchen. Ich halte euch auf dem Laufenden. :)


    Liebe Grüße,
    Carla-Emilia

  • Hallo Sonne,


    vielen Dank für deine Tipps! Ich werde sie versuchen umzusetzen. Das mit dem Notieren von Störungen werde ich auch tun - wenn ich bei einem S dann ständig Störungszeichen in meinen Aufzeichnungen habe, wird er selbst bei sonst guter Mitarbeit höchstens eine 3 bekommen.


    Weißt du, das Problem ist einfach nur, dass ich zwar weiß, dass ich am (wesentlich) längeren Hebel sitze und notfalls auf diese Gruppe nicht einmal angewiesen bin. Trotzdem möchte ich es vermeiden, mit ihnen im "Krieg" zu liegen.


    Deshalb hatte ich auch vor, ggf. die Stunde abzubrechen und das Gespräch mit der Gruppe zu suchen. Da ja nur einige so frech sind, würde dann hoffentlich auch der Gruppendruck wirken.


    Gegen diese Typen permanent anzukämpfen ist eigentlich nicht meine Absicht - lieber ziehe ich sie auf meine Seite. Ich will nämlich nicht vor jeder Stunde denken müssen, dass ich jetzt wieder zu immer stärkeren Machtmitteln greifen muss.


    Also erstmal werde ich es im Guten versuchen. Ich halte euch auf dem Laufenden. :)


    Liebe Grüße,
    Carla-Emilia

  • Hallo Sonne,


    vielen Dank für deine Tipps! Ich werde sie versuchen umzusetzen. Das mit dem Notieren von Störungen werde ich auch tun - wenn ich bei einem S dann ständig Störungszeichen in meinen Aufzeichnungen habe, wird er selbst bei sonst guter Mitarbeit höchstens eine 3 bekommen.


    Weißt du, das Problem ist einfach nur, dass ich zwar weiß, dass ich am (wesentlich) längeren Hebel sitze und notfalls auf diese Gruppe nicht einmal angewiesen bin. Trotzdem möchte ich es vermeiden, mit ihnen im "Krieg" zu liegen.


    Deshalb hatte ich auch vor, ggf. die Stunde abzubrechen und das Gespräch mit der Gruppe zu suchen. Da ja nur einige so frech sind, würde dann hoffentlich auch der Gruppendruck wirken.


    Gegen diese Typen permanent anzukämpfen ist eigentlich nicht meine Absicht - lieber ziehe ich sie auf meine Seite. Ich will nämlich nicht vor jeder Stunde denken müssen, dass ich jetzt wieder zu immer stärkeren Machtmitteln greifen muss.


    Also erstmal werde ich es im Guten versuchen. Ich halte euch auf dem Laufenden. :)


    Liebe Grüße,
    Carla-Emilia

  • Hallo Sonne,


    vielen Dank für deine Tipps! Ich werde sie versuchen umzusetzen. Das mit dem Notieren von Störungen werde ich auch tun - wenn ich bei einem S dann ständig Störungszeichen in meinen Aufzeichnungen habe, wird er selbst bei sonst guter Mitarbeit höchstens eine 3 bekommen.


    Weißt du, das Problem ist einfach nur, dass ich zwar weiß, dass ich am (wesentlich) längeren Hebel sitze und notfalls auf diese Gruppe nicht einmal angewiesen bin. Trotzdem möchte ich es vermeiden, mit ihnen im "Krieg" zu liegen.


    Deshalb hatte ich auch vor, ggf. die Stunde abzubrechen und das Gespräch mit der Gruppe zu suchen. Da ja nur einige so frech sind, würde dann hoffentlich auch der Gruppendruck wirken.


    Gegen diese Typen permanent anzukämpfen ist eigentlich nicht meine Absicht - lieber ziehe ich sie auf meine Seite. Ich will nämlich nicht vor jeder Stunde denken müssen, dass ich jetzt wieder zu immer stärkeren Machtmitteln greifen muss.


    Also erstmal werde ich es im Guten versuchen. Ich halte euch auf dem Laufenden. :)


    Liebe Grüße,
    Carla-Emilia

  • Hallo,


    nachdem ja nun schon einige sehr hilfreiche und nach meinen erfahrungen auch wirksame umgehensweisen geschildert worden sind, wollte ich nur noch mal sagen, dass du dir bitte nicht allzu viele gedanken machenn solltest, da ja noch nichts gravierendes vorgefallen sind. es ist sicher sinnvoll im vorfeld lösungsstrategien zu durchdenken, damit man im notfall zu handeln weiß, aber noch hört es sich wie die üblichen machtspielchen an, die immer wieder auftauchen...und wenn du dir jetzt so viele gedanken machst, besteht die gefahr, dass du nicht merh authentisch handlest, weil du so damit beschäftigst bist, dass der worst cast auch ja nicht eintritt...also, liebe c-e nimm dir die ratschläge zu herzen und behalte sie im hinterkopf, und konzentriere dich nun erstmal daruaf, dass du dich in das eigenstständige unterrichten eingewöhnst...mach die spielregeln klar, an die du dich halten wirst und die sus auch. nenne die sonst folgenden konsequenzen und wenn die regeln gebrochen werde, wende die sanktionsmaßnahmen konsequent an...sowohl für dich als auch für die sus, denn wenn du eine konsequente linie fährst, dann hast du gute erfolgsaussichten, vor allem wenn die klasse dich grundsätzlich mag...


    weiterhin viel erfolg...


    schnuppe :D

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe auch eine sehr schwierige Klasse im Bdu, bei mir ist es eine 8. Klasse. Mein Tipp ist, dass du die ersten Stunden, die du allein halten musst, eher lehrerzentriert aufbaust. Ich würde die Methoden so wählen, dass alle Schüler eingespannt sind. Einer meiner Fehler war, dass ich in den ersten Stunden Gruppenarbeit gemacht habe. Das waren meine Schüler überhaupt nicht gewöhnt und sie waren extrem laut. Ich würde die ersten Stunden so planen, dass sie gar nicht die Zeit haben zu stören. Zumindest in meiner Klasse ist es sehr ungünstig, lange Unterrichtsgespräche zu relativ offenen Themen durchzuführen. Wenn meine Schüler aber darauf konzentriert sind, etwas an der Tafel oder einzeln im Heft zu erarbeiten, dann sind sie halbwegs okay. Ich weiß nicht, wie deine Vorgängerin unterrichtet hat. Bei uns wird aber sehr frontal und streng unterrichtet. Wenn die Schüler dann plötzlich eine Referendarin vor sich haben, die andere Methoden anwendet und bei der es scheinbar lockerer ist, sehen sie es als Freibrief zum Nichtstun.
    Ich würde den Schülern am Anfang so wenig Spielraum wie möglich lassen. Wenn das dann gut läuft, kannst du eventuell auch offenere Methoden wählen. Das hat bei meiner 2. Bdu-Klasse jedenfalls ganz gut geklappt.
    Ich habe mir nach kurzer Zeit auch eine Tabelle gemacht, in die ich nach jeder Stunde das Verhalten einzelner Schüler eintrage. Ich mache mir immer Bemerkungen, wenn ein Schüler mir aufgefallen ist. Das kann sowohl positiver Art (Xy hat einen tollen Überblick über das Thema) als auch negativer Art (XY hat heute ständig gestört und sich geweigert, sich umzusetzen) sein. Anfangs habe ich das nicht gemacht, aber es ist eine wirkliche Hilfe.
    Meiner Meinung nach hilft es auch wirklich, am Anfang sehr streng zu reagieren. Wenn du kleinere Störungen wie Zettelschreiben etc. am Anfang durchgehen lässt, testen die Schüler dich weiter aus.
    Ich glaube, dass alles, was man am Anfang konsequent macht, hinterher eine Menge Ärger spart.
    Jedenfalls wünsche ich dir alles Gute für den ersten Tag mit einer "eigenen" Klasse! Der Bdu kann auch total schön sein.
    :)

  • Achtung! Zumindest bei uns in BW darf das Verhalten nicht in die mündliche Note eingerechnet werden. Dafür gibt es die Kopfnoten im Zeugnis! Allerdings kann man Schwätzern insofern einen Abzug geben, weil sie ja, während sie reden, nicht mitarbeiten können. Diese Argumentation sollte man aber parat haben.
    Für freches,unhöfliches oder ähnliches Verhalten kenne ich allerdings einen derartigen "Trick" nicht.

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

  • Hallo,


    hier mal meine erste Rückmeldung, wie es gelaufen ist: Ich hatte den Kurs jetzt bereits 3 Stunden lang eigenständig - zurzeit bereite ich die Gruppe auf eine Arbeit vor.


    Gestern hatte ich eine Doppelstunde. Der eine Schüler (nennen wir ihn A), mit dem ich schon vorher Probleme hatte, lief zur Hochform auf und wurde zum Teil richtig unverschämt. In abgeschwächter Form galt das auch für zwei andere Schüler. A gehört allerdings zur Spitze der Gruppe, arbeitete zwischen seinen Dreistigkeiten hervorragend mit und brachte so den Unterricht wirklich weiter.


    Im Anschluss hatte ich ein klärendes Gespräch mit ihm und seinen Kumpel, das dann mit einer Art Ehrenwort von beiden Schülern endete. Heute waren die zwei zwar wieder unruhig, aber es hielt sich in Grenzen. A. trug sehr gut zum Unterricht bei - ging dann aber wieder zum Stören über. Ich habe ihm dann (anknüpfend an gestern) rückgemeldet, dass er von seinen Leistungen her wirklich gut sei, aber auch an seinem Verhalten arbeiten müsse, um die angestrebte 2 zu erreichen. Im Gespräch mit anderen Lehrern habe ich erfahren, dass A. generell als extrem schwierig gilt.


    Was mir heute etwas zu schaffen macht, ist die Tatsache, dass in dieser Stunde heute ein Mädchen ziemlich motzig wurde. Einige SuS waren zu Stundenbeginn noch nicht da, ich wollte anfangen (weiß ich denn, ob die überhaupt noch kommen) und sie blökte mich an, die anderen seien ja noch gar nicht da.


    Die Situation ist wirklich blöd: Einerseits habe ich eine große Anzahl sehr lieber, leistungswilliger und -fähiger SuS, die mich unterstützen und mir zum Teil sogar Tipps für den Umgang mit den Störenfrieden geben. Diese Störenfriede scheinen mir irgendwie sogar innerhalb der Gruppe isoliert zu sein.


    Der Unterricht selbst läuft. Die Mitarbeit vieler ist hervorragend, wir kommen gut voran, es ist sogar recht leise - aber es kommen immer wieder diese Querschüsse von meinen "Freunden". Irgendwo ist es zum Teil sogar so, dass wir (die mitarbeitende Gruppe und ich) den Rest einfach ignorieren.


    Was mir nur Sorgen macht: Wie kann ich mir selber sicherstellen, dass ich bei Examensreihe und Lehrprobe nicht hängen gelassen werde?


    Andererseits habe ich bei der Lp das Druckmittel, dass die ehemalige Fachlehrerin und der Schulleiter dabei sind und ich bei entsprechender "Vorwarnung" an diese Personen sicher sein kann, dass meine "Störer" im Falle von Problemen während der Stunde ja unter Beobachtung stünden und sich im Anschluss auf gigantischen Ärger einstellen könnten.


    Im Prinzip habe ich ja ein gutes Verhältnis zu den SuS. Nur wenn ich manchmal diese schrägen Blicke sehe, die mir manche zuwerfen und dann noch dumme Bemerkungen mitkriege, fühle ich mich persönlich ziemlich schlecht.


    Ist das normal? Was haben einige der SuS plötzlich für Probleme mit mir?


    Ich überlege zurzeit ernsthaft, ob ich es wage, in dem Kurs meine Examensreihe zu halten.


    Liebe Grüße,
    Carla-Emilia (mal wieder an sich zweifelnd)

  • 1. die lassen dich nicht hängen
    2. Kinder brauchen Grenzen - schüler eben auch, die kennen Dich in der AUSBILDUNGSSITUATIOn d.h bisher warst du eine von Ihnen, die ein wenig Lehrer spielen durfte.
    Die Rolle der Lehrerin musst du dir jetzt erarbeiten.


    also keine Panik


    ich war in den letzten 2 Wochen sehr streng zu meiner klasse - es ging auf die Zeugnisse zu und irgendwie wollte ich anziehen.
    Die nehmen mir das übel und zeigen das dadurch , dass sie mir häute mitteilten, dass ich mit doch bitte bis Freitag - morgen haben wir Seminar bessere Laune anschaffen sollte , denn so hätten die keinen Bock auf ihre Lehrerin - 5.Klasse


    Grenzen tun weh - und dennoch müssen sie gesetzt werden - die sollen dich nicht lieben - die sollen was von dir lernen und dazu gehört- meiner Meinung nach auch disziplin
    Lieben werden sie dich allein durch die Zeit die du ihnen gibst.


    Also ziehs durch
    liebe Grüße
    ISA

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