Mit gehen diese Diskussionen gehörig auf die Nerven, weil sie immer so zugespitzt verlaufen.
Da gibt es - häufig bei "Nichtlehrern" - diejenigen, die Lehrer für faule Säcke halten, die vormittags recht und nachmittags frei haben. Und dann noch die vielen Ferien!
Dann kommen die Lehrer, die - wie hier v.a. Fraggles - sofort aufschreien, dass sie ja so viel arbeiten, jeden Abend bis spät in die Nacht tollen Unterricht vorbereiten und die Ferien durchkorrigieren.
Ich (Lehrer mit zwei Korrekturfächern und hauptsächlich Oberstufenunterricht) halte beide Positionen für so überzogen, dass sie nicht zielführend sind. Da ist mit Sephs Position, auch wenn ich ihr nicht ganz zustimme, deutlich näher.
Meinem Gefühl nach - und letztlich durch die Niedersächsiche Arbeitszeitstudie auch belegt, kommt man im Jahresmittel auf eine klar erhöhte Stundenzahl, aber eben nicht um Umfang von 60+ Stunden pro Woche, sondern eher so im Umfang von ein paar Stunden pro Woche zu viel. Das ist nicht in Ordnung und natürlich ist der Dienstherr aufgerufen, hier gegenzuwirken. Und solange er das nicht tut, liegt es an uns, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um uns selbst zu entlasten. Ein probates Mittel kann es sein, keine Klassenfahrten anzubieten, wenn diese keine Dienstpflicht sind.
Aber hier rhetorisch rumzuhüpfen wie ein Rumpelstilzchen und rumzujammern, wie schlimm alles ist, bringt uns halt auch nicht weiter.
Ach ja, ich bin übrigens auch "seit Jahren im Schuldienst" und auch Personalrat. Nur in der GEW bin ich nicht aktiv, eben weil mir da zu viele dabei sind, die mir zu aggressiv, zu "selbstmitleidig" und zu wenig zielführend auftreten - wie @Fraggles. Zum Glück gibt es da auch andere Gewerkschaftler, so wie @Meike., die Gewerkschaftsarbeit betreiben kann, ohne rumzujammern.