Wie merkt man, dass ein Fachwechsel angebracht ist?

  • Ich überlege, ob es Sinn macht, das Fach zu wechseln. Von Germanistik zu Anglistik.
    Ich muss Module als Nebenstudienrichtung absolvieren und es ist doch anspruchsvoller, als ich dachte.
    Als Problem kommt hinzu, dass dieses Fach nicht lehramtsbezogen ist.
    Soll heißen: Dort sitzen alle, die das Fach studieren und es ist noch nicht lehramtsbezogen. Erst im Master, für den ich bereits zugelassen bin.
    Kommunikationswissenschaftler, Literaturwissenschaftler und Lehramtsstudenten sitzen alle zusammen.
    Das wäre beim neue Fach zwar auch so, aber es soll wohl angeblich nicht derart intensiv sein.
    Um das herauszufinden möchte ich mich vorab noch in die Vorlesungen setzen.


    Als Dozentin an einer Schule unterrichte ich auch Englisch, hatte mich aber für Germanistik entschieden, da ich der Meinung war, ich könne mir vieles herleiten.
    Pustekuchen.
    Mit Lehramt hat das alles leider wenig zu tun.


    Was meint ihr? Wann sollte man wechseln?

  • du willst studieren. das ist immer anspruchsvoll. du erwirbst nicht fachwissen für die schule sondern die befähigung zum wissenschaftlichen arbeiten, damit du dir anschließend alle nötigen inhalte selbst erschließen kannst (schlüsselkompetenzen). das ist alles bildung, weniger ausbildung, die kommt dann v.a. im ref. wenn es schwierig ist, ist das gut, everything worthwhile is hard. dass im grundstudium alle zusammensitzen passt schon, die grundlagen des fachs sind eben die grundlagen des fachs.


    und nein, anglistik ist nicht leichter.


    viel erfolg!

  • Ich glaube du machst dir grad viel zu viele Gedanken.
    Das Semester ist grad mal in der zweiten Woche und du willst schon wieder wechseln?


    Wenn wäre ein Wechsel wahrscheinlich eh erst zum nächsten Semester möglich. Bis dahin kannst du dich in ein paar Vorlesungen (falls das bei deinem Zeitplan möglich ist) setzen, mit ein paar Studenten reden, deine Seminare besuchen....und dann überlegen ob es passt.


    Aber allgemein solltest du dich jetzt erst mal auf das konzentrieren, was du dir vorgenommen hast.
    Ich habe das Gefühl, du stresst dich zu sehr rein.


    Vielleicht lieber Abends mal entspannt ein Bad nehmen, als einen neuen Thread hier eröffnen (das ist nicht böse gemeint aber ich glaube du musst deutlich mehr abschalteten).

  • Ich habe das im Anglistik-Studium genauso empfunden wie du in Germanistik.


    Im Lehrerberuf habe ich schnell gemerkt (eigentlich vorher schon), dass ich ca. 80% meines Studiums für meinen Job nicht wirklich brauche...

  • ich brauche eigentlich das ganze studium jeden tag in der schule. und beim vorbereiten. und in beratungsgesprächen. und überhaupt. wie will ich kompetent was unterrichten, wenn ich den schülern nur eine woche oder einen monat voraus bin? nach der logik könnte man direkt ans abi das ref anschließen.

  • In ca. 80% meiner Stunden/Vorbereitungen ... benötige ich wenig fachliches aus dem Studium aber in 20% kommen Fragen, bei denen ich vertiefte Studieninhalte benötige.


    Andere Kompetenzen aus dem Studium benötige ich dafür ständig, z.B. Inhalte selbstständig erfassen.

  • Ich hab Germanistik und Anglistik auf LA Gym studiert und kann behaupten, dass sich beide Fächer im Studium extrem ähneln; von ein paar einzelnen Themen natürlich abgesehen. Der Schulunterricht in den Fächern ist jedoch sehr unterschiedlich. Deshalb solltest du dich eher fragen, welches Fach du lieber die nächsten 30 Jahre unterrichten möchtest. Das Studium ist nur ein kleiner Zwischenaufenthalt in deinem Leben.

  • Ich hab Germanistik und Anglistik auf LA Gym studiert und kann behaupten, dass sich beide Fächer im Studium extrem ähneln; von ein paar einzelnen Themen natürlich abgesehen

    Das war jetzt nicht wirklich das, was ich hören wollte. :(


    Ich hab zeitweise schon Deutsch an der Realschule gegeben und das was mir in den Seminaren begegnet, hat damit null zu tun.
    Ich gehe aber damit mit, dass der Lehrer schon mehr wissen sollte, als der Schüler.

  • nenn doch mal eins der themen, die du an der rs in deutsch mit den sus bearbeitet hast, und dann deine themen im germanistik-studium dieses jahr. ích würde mich wundern, wenn wir keine bezüge hinbekommen.

  • Was ist denn in der zweiten Vorlesungswoche des ersten Semesters so furchtbar schwierig?
    Ob da Bachelor oder Kommunikarionswissenschaftler mit drin sitzen, ist doch wurscht. Grundlagen sind Grundlagen.

  • Das sind keine konkreten Themen, nur Überbegriffe.


    Was hast du konkret gemacht?
    Was ist der Kern eines Textes, den du diese Woche für die Uni gelesen hast?


    Romantik ist eine Literaturepoche, mit der du in der Schule natürlich arbeiten kannst. Warum nicht?

  • Faust, Herr Ribbeck aus Ribbeck usw., John Maynard.


    Uni: Emilia Galotti, Brentano, Romantik

    auf gut glück:


    faust ist klassik. ich bezweifle, dass man den gretchen-diskurs verstehen kann, ohne sich mit empfindsamen liebeskonzepten (--> dem jungen goethe, werther) befasst zu haben. dazu musste eigentlich emilia lesen. außerdem geht es in beiden texten an vielen punkten um die nöte des modernen individuums, das um die zeit gerade am enstehen ist. außerdem versteht man wenig, in welcher tradition des dramenschreibens goethe bei der jahrelangen faust-produktion steht, wenn man nicht die dramenpoetik lessings ausführlich bearbeitet hat, und dazu musste wohl oder übel emila lesen (und die poetologischen schriften, und nathan, und und und...). was goethe praktisch tut, wenn er faust schreibt, ist ohne detaillierte kenntnis der vorgeschichte kaum zu packen, behaupte ich mal. die literaturproduktions-praktiken der zeit sind halt doch auch und sehr von lessing geprägt.


    brentano und romantik: zumindest am gym oft unmittelbarer schulstoff... ich brech hier mal ab, man kann da ne menge basteln. generell ist ein literaturgeschichtliches phänomen, z.b. deine balladen, nicht ohne seinen jeweiligen weiteren (literar-)historischen hintergrund auch nur ansatzweise wirklich verständlich. du erarbeitest dieses semester scheinbar absolute basics der deutschen literaturgeschichte.


    ich verstehe nicht wirklich, wie du drauf kommst, dass diese standard-themen nichts mit deutschunterricht zu tun hätten.

  • Also hör mal, du studierst doch an der Uni. Was erwartest du? Nebenbei - es gibt Leute, die die Fächer lieben, die sie studieren und auch was lernen wollen. Ich zum Beispiel. Mir hat es gefallen, mit den Magisterleuten und verschiedenen Lehrämtlern die Seminare und Vorlesungen zu besuchen. Ich habe auch wegen mir studiert und nicht nur wegen der späteren Schule. Was glaubst du sind die Inhalte von Grundschullehrern? Ich habe in meinem Hauptfach ein volles Magisterstudium aufzuweisen, hätte jederzeit die Magisterprüfung oder bis einschließlich Realschule unterrichten können. Auch wenn du es nicht glaubst, mir hat es Spaß gemacht und mein Mittelhochdeutsch kann ich auch in der GS verwenden, spätestens immer wenn ich das Thema Mittelalter durchnehme.
    Was du oben nennst, habe ich z.Teil als Schülerin im Gymnasium gemacht...

  • Was erwartst du? Schulstoff?

    Du hast doch nie studiert. Warum bist du überhaupt hier?

    Was du oben nennst, habe ich z.Teil als Schülerin im Gymnasium gemacht...

    Das ist ja auch ne Realschule. Oder meinst du die Seminarthemen?


    Nebenbei - es gibt Leute, die die Fächer lieben, die sie studieren und auch was lernen wollen. Ich zum Beispiel.

    Das hat doch auch niemand bestritten. Wenn man 10 Jahe nicht mehr im Leistungskurs Deutsch war, ist es aber schwerer sich in die Themen hineinzufuchsen, als wenn du frischgebackener Abiturient bist.

  • emilia lesen viele kollegen hier in 10, romantik ist vorgegeben für deutsch grundkurs 12 und kommt auch oft im abi dran. wie gesagt, das sind basics der deutschen literaturgeschichte und ausgesprochen (!) lehramtfreundliche seminarthemen. könnte auch "fiktionalität im mittelalter" sein oder "literaturtheorie der gegenwart".

Werbung