Angst vor der Bezirksregierung

  • Hallo liebe Kollegen und Kolleginnen,


    am Wochenende habe ich mich mit ein paar Bekannten unterhalten . Wir kamen auf das Thema, das Schulleiter/ Lehrkräfte Angst haben bzw. es ungern gesehen wird, wenn Eltern, Schüler und/oder Pädagogen bei der Bezirksregierung eine Dienstaufsichtsbeschwerde, Fachaufsichtsbeschwerde , Widersprüche etc einlegen. Es kam die These auf, dass es angeblich sei es mit viel schriftlichem Aufwand verbunden sei,



    Ich bin der Auffassung, dass ein guter Lehrer keine Angst haben muss, wenn man alle Behauptungen(Bsp. Widerspruch, Beschwerde) gut begründen kann.


    Wie seht ihr es?

  • Ich bin der Auffassung, dass ein guter Lehrer keine Angst haben muss, wenn man alle Behauptungen(Bsp. Widerspruch, Beschwerde) gut begründen kann.

    Auch "schlechte" Lehrer müssen keine Angst vor der Bezirksregierung haben. Niemand muss Angst vor der Bezirksregierung haben. Als Lehrer muss einfach nur seine Arbeit so machen, wie es sich gehört, und ist dann aller Sorgen ledig.


    Widerspruchsverfahren? Na und? Dann begründet man halt seine Noten anhand der Bewertungen, die man entsprechend der Rechtsvorgaben vorgenommen hat. Und wenn dem Widerspruch dann dennoch stattgegeben wird, dann ist das eben so. Kein Grund, Nachtschlaf zu verlieren.

  • Wir kamen auf das Thema, das Schulleiter/ Lehrkräfte Angst haben bzw. es ungern gesehen wird, wenn Eltern, Schüler und/oder Pädagogen bei der Bezirksregierung eine Dienstaufsichtsbeschwerde, Fachaufsichtsbeschwerde , Widersprüche etc einlegen.

    Klar, wird es nicht gern gesehen. Weil unangenehme Sachen die meisten Menschen aufregen. Deshalb wollen sie sich davor schützen. Das geht bis in die hohen Ebenen.
    Das ganze Schulsystem ist ein hierarisches System. Aber es ist kein Grund, sich so zu verhalten, wie ein Kind, das Angst vor Strafe hat. Wir sind alle erwachsen.

  • "Frederik-Max is'n Troll."


    Könnte meine Beschwerde sein an den Vorgesetzten (hier: Moderator). Ist für mich mit ganz wenig Aufwand verbunden (formlos, fristlos, ...).


    Frederik-Max wird dann von seinem Vorgesetzten aufgefordert, zum Vorwurf Stellung zu nehmen. Schriftlich bitte. Innerhalb der nächsten drei Tage. Unter Angabe von nachvollziehbaren Argumenten. Belege sind in Kopie beizulegen.


    Selbst wenn bei FM der Vorwurf haltlos wäre, müsste er bearbeitet werden. Und wenn der Vorwurf außerhalb der Schule erhoben wird, macht er noch mehr Arbeit (schon allein in der Kommunikation mit dem Hausjuristen 100km entfernt).


    Deshalb:
    Ein guter Lehrer(*) muss keine Angst vor dem Ergebnis einer Beschwerde jedweder Art haben.
    Aber: Ein jedweder Lehrer hat besseres mit seiner Zeit zu tun, als haltlose Beschwerden in stundenlanger Arbeit zu widerlegen und vielleicht noch in Abhilfekonferenzen etc. zu verhandeln (und Protokolle zu verfassen, Bescheide zu versenden, ...).



    PS:
    (*) Was ist eigentlich ein guter Lehrer?



    PPS:
    Jedem, auch einem guten Lehrer, unterlaufen mal Fehler (z.B. bei der Eintragung der 400 Fachnoten, die man als einzelner Fachlehrer am Schuljahresende unter Zeitdruck am einzigen Zeugnisrechner in der Schule vornehmen muss). Da meldet sich dann halt kurz ein Schüler / ein Elternteil und teilt den Vertipper mit. Das alte Zeugnis wird eingesammelt, ein neues ausgestellt. Alles gut. (Schade nur, wenn Eltern an der Stelle gleich den Anwalt einschalten, der Klage einreicht. Ist doch echt nervig. Und nicht notwendig.)

  • Ich schließe mich Bear an.
    Angst hab ich keine, allerdings würde mich der zusätzliche Papierkram ziemlich nerven.


  • das Schulleiter/ Lehrkräfte Angst haben bzw. es ungern gesehen wird, wenn Eltern, Schüler und/oder Pädagogen bei der Bezirksregierung eine Dienstaufsichtsbeschwerde, Fachaufsichtsbeschwerde , Widersprüche etc einlegen. Es kam die These auf, dass es angeblich sei es mit viel schriftlichem Aufwand verbunden sei,

    Weder meine SL, noch ich, noch einer meiner Kollegen, die ich näher kenne, hat vor sowas Angst. Das mit dem Aufwand mag allerdings sein, zumindest in manchen Fällen.


    Prinzipiell ist es das Recht der Eltern (bei uns Betriebe/Azubis), sich zu beschweren, auch bei höheren Stellen. Was die dann draus machen, ist deren Sache. Bei uns ging die Spannweite schon von "nach über 10 Jahren einem Berufsschüler nachträglich den Sek1-Abschluss geben" (zu Recht! Seine Durchschnittsnote war damals falsch berechnet worden) bis zu "Eine Nach-Nach-Nachprüfung für einen berechtigt durchgefallenen Techniker bewilligen ohne erkennbaren Grund". Auch in zweiterem Fall gilt: Was soll's, ist halt so. Mir egal, und weiter geht's.


    Es hilft halt enorm, wenn man weiß, dass die direkten Vorgesetzten im Zweifelsfall hinter einem stehen (was nicht bedeutet, dass sie alles gutheißen, was man tut). DAS scheint mir, gerade auch nach vielen Eindrücken hier im Forum, allerdings leider nicht selbstverstädndlich zu sein.

  • „Frederik-Max“ möchte einfach mal die Lehrer hier über hingehaltene Stöckchen hüpfen lassen.

    Stimmt wohl, und @Bears Beispielsatz war auch sehr treffend gewählt ;) Allerdings wundere ich mich auch recht häufig bei "alteingesessenen" Benutzern, dass offenbar tatsächlich einige regelrechte Panik bekommen, wenn sich mal jemand über eine Note oder sonstwas beschwert.

  • Allerdings wundere ich mich auch recht häufig bei "alteingesessenen" Benutzern, dass offenbar tatsächlich einige regelrechte Panik bekommen, wenn sich mal jemand über eine Note oder sonstwas beschwert.

    Als Gattung sind wir Lehrer ein recht ängstliches Völkchen. Das findet natürlich auch in Internetforen seinen Niederschlag.

    • Offizieller Beitrag

    Ja, es ist mit schriftlichem Aufwand verbunden.
    Nein, es kommt nicht ständig und immer und überall vor.
    Nein, es fällt nicht per se auf den Lehrer zurück - es sei denn, die Beschwerden wären substantiiert und gehäuft.
    Nein, man muss als Lehrer - ob gut oder schlecht sei aufgrund der fehlenden Maßstäbe hier irrelevant - keine Angst vor Beschwerden haben, wenn man korrekt arbeitet. In der Regel kommen die dann auch selten.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Stimmt wohl, und @Bears Beispielsatz war auch sehr treffend gewählt ;) Allerdings wundere ich mich auch recht häufig bei "alteingesessenen" Benutzern, dass offenbar tatsächlich einige regelrechte Panik bekommen, wenn sich mal jemand über eine Note oder sonstwas beschwert.

    Es passt jedenfalls schön zusammen mit seiner Frage nach der Bearbeitungsdauer von Aufsichtsbeschwerden zuvor. Wir haben es hier sicherlich nicht mit einem Lehrer zu tun.

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