Kann der Arbeitgeber mich zur Heirat zwingen?

  • Tip: nur, weil jemand Mitglied einer Kirche ist, kann man dieser Person nicht automatisch bestimmte Ansichten unterstellen und auch nicht annehmen, dass diese Person eine besondere Bindung zu dieser Institution hat. Den Eintritt in die evangelische oder katholische Kirche kann man sich in Deutschland in der Regel nicht aussuchen, das passiert durch die Eltern.

    Stimmt bedingt, wenn man an die Taufe (oder auch die Kommunion) denkt. Der tatsächliche Eintritt erfolgt aber erst nach dem Erreichen der Religionsmündigkeit in Form der Konfirmation bzw. Firmung. Diese Entscheidung trifft der Konfirmand/Firmling und muss im Regelfall sogar bestätigen, die Entscheidung selbständig getroffen zu haben ohne äußeren Druck. Natürlich spielt die Familie dabei eine Rolle, dennoch kann diese das Kind nicht zwingen zu diesem Schritt, ebensowenig, wie die Familie nach dem 14. Lebensjahr weiter festlegen dürfte, dass man am Religionsunterricht teilzunehmen hätte. (Das zu akzeptieren fiel meiner Mutter beispielsweise sehr schwer, ihre Weigerung das entsprechende Schreiben der Schule zu unterzeichnen änderte jedoch gar nichts an meinem Austritt aus dem Religionsunterricht, denn mit 14 durfte ich das gegen den Willen meiner Eltern entscheiden.)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Tut mir leid, ich mach hier keine informationstechnische Grundbildung für Fünftklässler, aber ich mach mal eine Ausnahme: Klick mich!

    Ein typisches Verhaltensmuster, wenn einem die Argumente ausgehen: "Such doch selbst". Leider ist deine Argumentation nicht so schlüssig wie z.B. die Tatsache, dass es Gravitation gibt. Macht aber nix, wenn man auf diesem Niveau auch auf mehrfache Nachfrage argumentiert, dann erübrigt sich eigentlich jeder weitere Gedankenaustausch.

    Und ich würde Artikel 7 GG noch einmal lesen, vielleicht hilft's. Ansonsten würde ich auf die Auslegung des BVerfG verlassen, die scheinen mir juristisch kompetenter als du.

    Auch hier wieder - es bleibt völlig im Dunkeln, was genau du meinst. Auf Argumente gehst du gar nicht ein. Übrigens hat das BVerfG auch mal entschieden, dass Schwule für sexuelle Handlungen verurteilt werden können. Das liegt natürlich daran, dass das Grundgesetz im Kontext der aktuellen Gesellschaft ausgelegt wird.

    Ich find's übrigens toll, wie du ignorierst, dass in Deutschland 70% aller Menschen nicht deiner Meinung sind. Aber das ist ein häufiges Gedankenmuster bei...ach lassen wir das...

    Interessant - ich finde es toll, das 70% meiner Meinung sind - ich hab zwar genauso wenig Belege wie du dafür... ach lassen wir das.

  • Diese Entscheidung trifft der Konfirmand/Firmling und muss im Regelfall sogar bestätigen, die Entscheidung selbständig getroffen zu haben ohne äußeren Druck.

    Ist das tatsächlich so? Ich kann mich an meine Kommunion nicht mehr erinnern - ich war damals zehn. Da bin ich noch nicht mal religionsmündig. Was passiert denn (in dem absolut unwahrscheinlichen Fall), dass ein zehnjähriges Kind gegen die Überzeugung seiner Eltern (die es ja zur Kommunion geschickt haben) sich weigert, daran teilzunehmen? Rechtlich kann das überhaupt keine Wirkung entfalten, da ein Kirchenaustritt vor einer staatlichen Stelle erklärt werden muss. Verzichtet die katholische Kirche dann auf das Eintreiben der Kirchensteuer, wenn dieses Kind irgendwann Geld verdient?

  • Stimmt bedingt, wenn man an die Taufe (oder auch die Kommunion) denkt. Der tatsächliche Eintritt erfolgt aber erst nach dem Erreichen der Religionsmündigkeit in Form der Konfirmation bzw. Firmung. Diese Entscheidung trifft der Konfirmand/Firmling und muss im Regelfall sogar bestätigen, die Entscheidung selbständig getroffen zu haben ohne äußeren Druck. Natürlich spielt die Familie dabei eine Rolle, dennoch kann diese das Kind nicht zwingen zu diesem Schritt, ebensowenig, wie die Familie nach dem 14. Lebensjahr weiter festlegen dürfte, dass man am Religionsunterricht teilzunehmen hätte. (Das zu akzeptieren fiel meiner Mutter beispielsweise sehr schwer, ihre Weigerung das entsprechende Schreiben der Schule zu unterzeichnen änderte jedoch gar nichts an meinem Austritt aus dem Religionsunterricht, denn mit 14 durfte ich das gegen den Willen meiner Eltern entscheiden.)

    Ich bin getauft, nicht aber konfirmiert und war dennoch Teil dieses Vereins, bis ich kostenpflichtig ausgetreten bin. Das war ein Verwaltungsvorgang, der mich 30,- Euro gekostet hat. Eine Konfirmation ist zumindest bei Protestanten keine Voraussetzung für die Kirchenmitgliedschaft.


    "Der theologisch begründeten Taufe entspricht die kirchenrechtliche Regelung, dass sie den Beginn der Kirchenmitgliedschaft bedeutet, was zivilrechtlich die Folge der Kirchensteuerpflicht hat. So ist die rechtliche Situation in Deutschland." https://fowid.de/meldung/wer-ist-kirchenmitglied

  • Offiziell aus dem Saftladen darfst du mit 18. Mittlerweile wollen die da sogar noch Geld für, als ich das getan habe wars noch gratis.
    Einfach zum nächsten Amtsgericht, unterschreiben und gut is.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Ist das tatsächlich so? Ich kann mich an meine Kommunion nicht mehr erinnern - ich war damals zehn. Da bin ich noch nicht mal religionsmündig. Was passiert denn (in dem absolut unwahrscheinlichen Fall), dass ein zehnjähriges Kind gegen die Überzeugung seiner Eltern (die es ja zur Kommunion geschickt haben) sich weigert, daran teilzunehmen? Rechtlich kann das überhaupt keine Wirkung entfalten, da ein Kirchenaustritt vor einer staatlichen Stelle erklärt werden muss. Verzichtet die katholische Kirche dann auf das Eintreiben der Kirchensteuer, wenn dieses Kind irgendwann Geld verdient?

    Deshalb hatte ich bezogen auf die katholische Kirche als Pendant zur Kommunion ja die Firmung angeführt die meist mit 15/16 erfolgt, nicht die Kommunion, die vor Erreichen der Religionsmündigkeit erfolgt (und die ich ganz persönlich als Ritual betrachte, mittels dessen religionsunmündige, aber beeindruckbare Kinder an "den Klub" gebunden werden solle, damit die mündige Entscheidung in der gewünschten Weise ausfällt, aber gut, ich habe es jetzt auch nicht so mit dem katholischen Katechismus).

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • ...also wir haben das immer als die aufgabe der firmung verkauft bekommen: die selbstständige bestätigung des jungen menschen, immer noch zur kirche gehören zu wollen. wiederholung des taufbekenntnisses ("widersagst du dem satan...?"- "Ich widersage." usw.), komplett mit patem und so, nur dass jetzt der gläubige selbst spricht, eben nicht mehr an seiner stelle der (tauf-)pate. bei der firmung ist man in bayern normalerweise 13 oder 14.

  • Der erste Link bei mir ist Ipsos...scheint bei dir ein personalisiertes Interesse zu sein.
    Hast du denn belastbare Zahlen dazu, wie viele Menschen statistisch offiziell gläubig, aber dennoch für die Abschaffung des konfessionsgebundenen Religionsunterrichts sind? Falls nein, schenk dir doch bitte den Hinweis "dass du meine Fragen nicht beantwortest". Ich versuche immerhin nicht mit alternativen Fakten zu argumentieren...o.O


    Vor allem: Welche Fragen?
    Ich hab eben schon geschrieben, dass es nicht um eine Wertung oder ähnliches geht, dass aber der Kern unserer Werte auf jüdisch-christlichen Werten beruhen und eben gerade nicht auf mediterran-antiken oder germanischen Traditionen. Unser Rechtssystem...das beruht auf germanischen und römischen Werten. Willst du das abstreiten? Wie gesagt: Lies Max Weber, ist zwar schon 100 Jahre alt, aber definitiv spannender als 80% der Postings in diesem Thread.


    P.S.: Das Äquivalent zur Konfirmation ist die Firmung, die Erstkommunion ist nicht einmal ein Sakrament (begründet aber die volle Teilnahme an der Eucharistiefeier).
    P.P.S.: Noch einmal zu den 70%: Hier ist noch einmal die Quelle, immerhin gab es in NRW immer schlimme Probleme mit dem Leseverständnis bei PISA - für NRW sind es sogar 78%. ;)

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • (Steuer)rechtlich gehört man durch Taufe zu dem Verein. Der Rest ist nur Show.


    @Valerianus
    Ich gehe davon aus, dass du weist, dass du dich gerade wie ein trotziger Schüler verhältst. Vielleicht kommt ja noch etwas konsteuktives von dir. Wenn nicht, ist es auch gut.

  • Ok, noch einmal vier Nachfragen:


    1.) Auf welcher Rechtsgrundlage oder demokratischen Grundlage erhebt ihr eure Forderung? Ich bestreite nicht, dass ihr sie stellen dürft, ich bestreite lediglich, dass ihr diese auf legitimem Weg durchsetzen könnt in der näheren und mittleren Zukunft (bei fortgeschriebenem Mitgliederverlust der beiden großen christlichen Konfessionen). In Deutschland gehört die Mehrheitsgesellschaft einer der großen monotheistischen Religionen an und für Grundgesetzänderungen braucht man eine 2/3 Mehrheit und Artikel 7 GG ist absolut eindeutig was den Religionsunterricht angeht.
    2.) Auf welcher Grundlage wird eine kulturell-christliche Prägung Westeuropas (wir müssen das gar nicht auf Deutschland beschränken) abgelehnt? Vielleicht erscheint mit das nur widersinnig, weil ich viel mittelalterliche Geschichte Geschichte studiert habe, aber die christliche Prägung fällt doch jedem auf, der durch irgendeine nicht im 2. Weltkrieg völlig zerbombte Stadt läuft.
    3.) Hast du verstanden, dass die von mir o.g. Beispiele (z.B. zu Homosexualität) in dem Sinne gemeint waren, dass unsere kulturelle Prägung in Bezug darauf bis ins letzte Jahrhundert hinein grundlegend christlich war? Homosexualität war in der Antike kein Problem, die jüdisch-christliche Tradition hat sie sehr lange vehement abgelehnt und bekämpft und erst seit einigen Jahrzehnten werden die westlichen Gesellschaften in dem Bereich wieder liberaler. Das ist keine Wertung von richtig oder falsch, sondern ein Hinweis auf einen historischen Fakt, der klar belegt, dass unsere Kultur und Moral häufig christlich geprägt war oder (noch?) ist.
    4.) Seit wann ist es legitim dem Anderen einfach Unsinn in den Mund zu legen, nur weil man nicht lesen kann? Beispiel: "aktuell relevanten Einfluss von christlicher Musik und christliche Kunstwerke" --> davon hat niemand etwas gesagt, es ging um den Einfluss des Christentums auf die europäische Kultur und da reicht eine Name, dann ist eure ganze Argumentation im Eimer...Bach.

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Ich versuchs mal:


    zu 1: Du meinst die "Nominalchristen", also die, bei denen das zwar auf de Papier steht, aber das ist ja bekanntlich geduldig.
    Die, die sich auch wirklich inhaltlich zu diesen Verbrechersyndikaten Kinderfi... Völkermö... "fragwürdigen Organisationen" namens Kirchen bekennen, und den Mist, den deren Oberkasper so verzapfen, für richtig halten, dürften deutlich weniger sein.
    Wie ja auch hier im Threadursprung angedeutet - viele treten nicht aus, weil "gezwungen" (beruflich), halten aber von der Kirche wenig bis nichts (wohlgemerkt - Kirche ist die Organisation, nicht die Religion an sich). Wie hat das mal jemand ausgedrückt "Ja, Gott is ja okay, aber das Bodenpersonal..."


    zu 2: Dass diese erfolgt ist, bestreitet niemand, aber sie ist erstens "zugereist" und könnte.... nein, sollte mal endlich wieder "abreisen", denn...


    zu 3: ...es fällt doch immer mehr auf wie unmenschlich, unzeitgemäß und schlicht falsch viele der damit verbundenen "Lehren" sind.


    zu 4: Legitim ist das nicht. Machen aber trotzdem viele, genauso wie auch viele lesen was sie lesen wollen, auch wenns da gar nicht steht.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Die Prägung beginnt schon allein mit der historischen Tatsache das seit dem Wendenkreuzzug (dank Clairveaux u.a.), der Ostsiedlungen und dem Wandel der römisch geprägten Teile Deutschlands in der Spätantike christliche Kirchen, Klöster und Komturreien eingerichtet wurden zur Christianisierung.
    Das verschwinden heidnischer Anbetungsplätze und Riten ist da dann mal noch unbeachtet.
    Gerade was den Einfluss der Klöster in Deutschland angeht kann man nur von einer christlichen Prägung sprechen.
    Auch wenn die Vorgehensweisen nicht gut waren, haben wir doch aber einen klaren Einfluss der Kirche.

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Stimmt bedingt, wenn man an die Taufe (oder auch die Kommunion) denkt. Der tatsächliche Eintritt erfolgt aber erst nach dem Erreichen der Religionsmündigkeit in Form der Konfirmation bzw. Firmung.

    Das ist Quatsch, mit Verlaub. Durch die Taufe werden wir zu Christen (theologisch, kirchenrechtlich und wie hier bereits geschrieben auch steuerrechtlich). Die 'Konfirmation' hat überhaupt keinen Einfluss, ist ja nicht einmal ein Sakrament. Die Firmung ist die Versiegelung mit dem Heiligen Geist und schließt die christlichen Initiationsriten ab, aber ist nicht in dem Sinne notwendig, dass sie die Taufe vervollständige oder die Taufe dadurch gar erst gültig würde. In den orthodoxen, altorientalischen und auch den katholischen Ostkirchen werden ja auch alle drei Sakramente (Taufe, Firmung, erste Kommunion) im gleichen Gottesdienst schon Säuglingen gespendet.


    Die Wirkung der Taufe ist übrigens nicht rückgängig zu machen (character indelebilis), auch nicht durch einen sogenannten Kirchenaustritt. Mich verwundert die große Zahl dieser 'Austritte' daher ja nach wie vor, da man dadurch seine Rechte in der Kirche verliert, seine Pflichten aber behält.

  • Selten so viel Dünnschiss in einem Beitrag gelesen.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

    Einmal editiert, zuletzt von Miss Jones ()

  • Das ist Quatsch, mit Verlaub. Durch die Taufe werden wir zu Christen (theologisch, kirchenrechtlich und wie hier bereits geschrieben auch steuerrechtlich). Die 'Konfirmation' hat überhaupt keinen Einfluss, ist ja nicht einmal ein Sakrament. Die Firmung ist die Versiegelung mit dem Heiligen Geist und schließt die christlichen Initiationsriten ab, aber ist nicht in dem Sinne notwendig, dass sie die Taufe vervollständige oder die Taufe dadurch gar erst gültig würde. In den orthodoxen, altorientalischen und auch den katholischen Ostkirchen werden ja auch alle drei Sakramente (Taufe, Firmung, erste Kommunion) im gleichen Gottesdienst schon Säuglingen gespendet.
    Die Wirkung der Taufe ist übrigens nicht rückgängig zu machen (character indelebilis), auch nicht durch einen sogenannten Kirchenaustritt. Mich verwundert die große Zahl dieser 'Austritte' daher ja nach wie vor, da man dadurch seine Rechte in der Kirche verliert, seine Pflichten aber behält.

    In Momenten wie diesem bin ich dankbar keine Katholikin zu sein. "Versiegelung mit dem Heiligen Geist" klingt ziemlich abstoßend. Religionsrechtlich habe ich daraus zwar Überraschendes gelernt-zumindest bezogen auf den katholischen Katechismus - , merke mir an dieser Stelle aber fast lieber meinen Quatsch, als diesen Unfug. "Man verliert seine Rechte, behält aber seine Pflichten" ergibt wohl auch nur für tief überzeugte Katholiken einen Sinn, mich lässt das eher an eine Sekte denken, als an eine christliche Kirche und bestätigt ganz nebenbei gerade ein paar ganz alte Vorurteile in mir zum Aspekt der Mündigkeit bzw.dem bewussten Überwältigen Unmündiger speziell in der katholischen Kirche.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • In Momenten wie diesem bin ich dankbar keine Katholikin zu sein. "Versiegelung mit dem Heiligen Geist" klingt ziemlich abstoßend.

    Tatsächlich wird das aber auch in der Lutherbibel nicht anders wiedergegeben: "Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt seid für den Tag der Erlösung." (Eph 4:30)

  • Die Wirkung der Taufe ist übrigens nicht rückgängig zu machen (character indelebilis), auch nicht durch einen sogenannten Kirchenaustritt. Mich verwundert die große Zahl dieser 'Austritte' daher ja nach wie vor, da man dadurch seine Rechte in der Kirche verliert, seine Pflichten aber behält.


    Welche Pflichten sollen das denn sein? Und wenn man diese nicht einhält, passiert was? Dann kommt man vermutlich in die Hölle? Oh nein, wie schrecklich :lach:

  • Ich kann die Austritte sehr gut verstehen - wenn man sieht, wie so ein Bischofspalast entsteht, wo vielleicht auch die eigenen Gelder drin stecken.
    Dann lieber Austreten und die gesparte Kirchensteuer dahin spenden, wo man es selber will/für richtig hält.


    Selbst sehr katholische Verwandtschaft ist zum Teil ausgetreten, als die ganzen Missbrauchsskandale hochkamen.
    Gründe gibt es mehr als genug.


    (Zum Glück bin ich nie getauft worden, da bin ich meinen Eltern sehr dankbar für)

  • Die Wirkung der Taufe ist übrigens nicht rückgängig zu machen (character indelebilis), auch nicht durch einen sogenannten Kirchenaustritt. Mich verwundert die große Zahl dieser 'Austritte' daher ja nach wie vor, da man dadurch seine Rechte in der Kirche verliert, seine Pflichten aber behält.

    Ich denke nicht, dass das in der Praxis irgendeine Bedeutung hat. Bemerkenswert ist allerdings die Tatsache, dass eine derart weitgehende Verpflichtung vornehmlich in einem Alter auferlegt wird, in dem der Betroffene nicht die geringste Chance hat, darüber zu entscheiden, ob er das möchte. Wie legitim ist das denn?


    Die kirchenrechtliche und theologische Bedeutung der Rituale und die Formalisierung der Mitgliedschaft muss mich als vernuftbegabte Lebensform nicht so sehr beschäftigen. Spannend ist der Punkt, dass das Menschen eben als Säuglinge, Kinder Teil ihrer Glaubensgemeinschaft werden. Es scheint gut zu klappen, wenn diese das Denken noch nicht beherrschen oder ihnen darin noch Übung fehlt.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

Werbung