Kann der Arbeitgeber mich zur Heirat zwingen?

  • Ich habe hier fast alles mitgelesen und ehrlich gesagt befällt mich doch immer da so eine Bestürzung wie Kirche immer noch hierzulande funktioniert. Wenn Gott wüsste, in welcher Art und Weise viele Menschen aus ihren individuellen religiösen Überzeugungen handeln...


    Es gibt da immer wieder Dinge, die ich tot geglaubt hoffte. Naja, ich bin häufig in einer evangelischen Gemeinde zu Besuch und dort wurde in einem der letzten Gottesdienste der Ausschluss zweier Personen aus dem Kirchenvorstand bekannt gegeben, da man sich von deren Ansichten distanziere. Beide Gemeindemitglieder gehören der AfD an, was ich in Sachsen erstmal für nicht besonders auffällig erachte. Warum machen die es sich oft so leicht ganz parallel zu deiner Thematik gefragt?


    Schwieriger, aber aus meiner Sicht ehrlicher wäre ein offener Diskurs und nicht ein Konfrontation wie auch in deinem Fall mit der Sache umzugehen. Warum wird da mit Ausgrenzungsandrohung und -umsetzung agiert? Mein Gott ist und handelt da ganz anders.

  • Zitat

    Mein Gott ist und handelt da ganz anders.

    Das ist glaube ich das Hauptproblem, auf jeden Fall in der katholischen, aber auch in der evangelischen Kirche. Kirche ist keine Individual-, sondern eine Kollektivveranstaltung und das vielen nicht ins individuelle Weltbild. Wenn die katholische Kirche etwas entscheidet, dann gilt das prinzipiell weltweit (Ausnahme als Versuch sind möglich, s. Amazonas und Zölibat) und für alle Katholiken und für alle Katholiken gleich. Diesen Zentralismus hat man in der evangelischen Kirche nicht, aber bestimmte Prinzipien sind auch dort universell.

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.


  • Mein Gott ist und handelt da ganz anders.

    Bei gläubigen Menschen handelt der liebe Gott interessanterweise immer genau so, wie es der Sprecher gerne hätte. Und das gleichermaßen bei brutalen Massenmördern wie bei wirklich anständigen und menschenfreundlichen Leuten. Und alle können es immer völlig nachvollziehbar mit der Bibel, dem Koran, dem Talmud begründen.


    Mhmmm. Was kann der kritische Geist wohl daraus schließen?

  • Jetzt überlegen wir

    Wer?

    wer die ältesten Schulen in Deutschland gegründet und geleitet hat

    Und, was ist das Ergebnis eurer "scharfen" Überlegungen? Oder bleibt's bei den Andeutungen und schon ist man fertig:



    schenken wir uns die Diskussion darüber,

    Aber ich schenke mir die Diskussion mit dir,

    Ah, klar, also nur reinkommen, furzen, über den Gestank meckern und weg. Ja, danke für die Ehrlichkeit.



    ob die Kirche sich "in dem Bereich breit macht

    Nunja, mag sein, dass die Formulierung im Präsens den Eindruck erweckt hat, dass ich bemängele, dass sie sich aktuell breit machen. Aber wie du richtig anmerkst, machen sie das schon eine ganze Weile. Und sicherlich war es zu Zeiten eines noch weniger säkularen Staates durchaus schlimmer. Die stärkere Machtposition machte es einfacher, Strukturen aufzubauen, die die Macht erhalten.


    Sehr wohl darf man den nicht-kirchlichen Teilen des Staates hier in die Kritik nehmen, dass er sich hat die Bildungsbutter vom Brot nehmen lassen. Aber "war schon immer so" war schon immer kein gutes Argument, sondern eher Ausdruck der Resignation. In einem demokratischen Rechtsstaat darf man wohl andere Maßstäbe anlegen. Warum sollte in einem solchen Bildung nicht staatliche Aufgabe sein? Warum sollten sich andere Institutionen da einmischen dürfen? Was, bitteschön, hat die Gesellschaft davon?



    gegen die katholische Kirche argumentieren

    Die Reduktion auf diese eine Glaubensgemeinschaft entstammt deinen Scheuklappen. Außerdem ging es mir nicht um die Argumentation gegen eine (diese) Kirche. Es ging mir um deren andauerndes Unterfangen, gesellschaftlichen Einfluss auszuüben, um anderen aufzudrücken, wie diese zu leben haben. So lange sie die Kreise der anderen nicht stören, können die von mir aus drei Mal pro Woche mit einem Bein in der Luft heiraten (um nochmal auf den Ausgangspunkt des Threads zurückzukehren). Da gibt es nichts zu kritisieren.


    Schulen sind in Klöstern und Städten traditionell kirchliche Aufgabe gewesen,

    Es war wohl deshalb ihre Aufgabe, weil sie sie übernommen haben. Nun gut, war das halt so.


    weil der Staat (so man denn einen solchen hätte sehen können, sagen wir eher die weltliche Herrschaft) darin keine Notwendigkeit gesehen hat.

    Könnte ein demokratischer Rechtsstaat natürlich besser machen.


    Die Einführung der Schulpflicht und des Schulsystems in seiner heutigen Form geschah dann leider auch nicht in einem demokratischen System,

    Trotzdem erfolgreich. Nicht alles, was in einer Monarchie geschieht ist doof. Und leider ist nicht alles, was in einer Demokratie geschieht, ist gut. Das ändert nichts daran, dass in einem demokratischen Rechtsstaat Bildung eine staatliche Aufgabe sein sollte.


    Aber ein gutes Abitur bekommt man heute in Geschichte ja auch ohne Fakten.

    Das Aufzählen von Fakten sollte aber auch nicht für ein gutes Abitur reichen. dazu gehört dann wohl auch (etwas) Urteilsvermögen. Ich bin ja kein Historiker, aber trotzdem behagte mir die Reduktion der Geschichte auf das Auflisten, wie was damals war, noch nie so sehr.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • ...kann nicht einfach der einzelne mal glauben, was er/sie glauben will? es ist wirklich penetrant, wie hier einige (mensplaining...) gegen den glauben einzelner anargumentieren. hat euch wer gefragt? wenn das für die threaderstellerin persönlich so passt und keine anderen dadurch zu schaden kommen, dann ist das verdammt nochmal nur ihre sache alleine, was sie religiös lebt oder nicht oder schon ("warum willst du für die arbeiten, wenn du doch nicht willst, dass die in dein privatleben eingreifen? warum hast du einen partner, der nicht so glaubt wie du? warum bist du bei dem laden?" blablabla). es geht keinen was an.


    nennt sich säkularisierung - glaube ist in unserer gesellschaft gottseidank (!) privatsache geworden. wenn man sich als einzelner von außen erlaubt, da ein anderes individuum in seinem privaten (glaubens-)freiraum anzugehen, dann ist das in meinen augen auch nicht viel besser als die kirche oder ein evangelikaler haufen spinner, die ihren mitgliedern irgendwas in deren privatleben vorschreiben will/sie rauswirft, wenn sie nicht kooperieren.

  • Mein Gott ist und handelt da ganz anders.


    Ja, so lange sich jeder seinen Gott definieren kann, ist die
    Übereinstimmung mit den göttlichen Geboten immer besonders hoch.


    So könnte es laufen, bedarf aber der Glaubensfreiheit.


    Diese Möglichkeit nicht
    zu haben, sondern sich von anderen vorschreiben lassen zu müssen, wie
    deren Gott möchte, dass man sein Leben gestaltet, ist das Problem.


    Wenn die katholische Kirche etwas entscheidet, dann gilt das prinzipiell weltweit

    So lange man sich aussuchen kann, ob man zur Gruppe derer gehört, für die diese Regeln dann gelten, wäre das kein Problem. Zur Glaubensfreiheit s.o.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • ...kann nicht einfach der einzelne mal glauben, was er/sie glauben will?

    Das wäre dann Glaubensfreiheit. Gibt es vollendet nur in einer säkularen Gesellschaft.


    nennt sich säkularisierung

    Die ist allerdings in unserem Lande nicht abgeschlossen. Da haben wir noch etwas vor uns.


    glaube ist in unserer gesellschaft gottseidank (!) privatsache geworden.

    Keine Ahung, wem du da dankst, aber die Glaubensfreiheit, die wir haben, dürfte das Ergebnis des Bemühens von Menschen sein. Denen sollte man danken. Allerdings sind wir hier auch noch nicht fertig, wie dieser Thread zeigt.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • ...kann nicht einfach der einzelne mal glauben, was er/sie glauben will? es ist wirklich penetrant, wie hier einige (mensplaining...) gegen den glauben einzelner anargumentieren. hat euch wer gefragt?

    Hat dich denn jemand gefragt? Nö. Nachdenken, seine Meinung äußer und diskutieren ist kein mensplaining. Hier streiten sich gerade doch zwei Männer (O. Meier und Valerianus) über den Einfluss den die Kirche auf die Bildung hatte, hat und haben sollte. Da ist gar keine Frau dabei, der man irgendwas erklären müsste. Und auch die Frage danach, warum man für einen AG arbeiten möchte, der potentiell in dieser Form in die Privatsphäre eingreifen will, ist legitim.



    Zitat von keckks

    nennt sich säkularisierung - glaube ist in unserer gesellschaft gottseidank (!) privatsache geworden.


    Was hat "Gott" damit zu tun?



    Zitat von keckks

    wenn man sich als einzelner von außen erlaubt, da ein anderes individuum in seinem privaten (glaubens-)freiraum anzugehen, dann ist das in meinen augen auch nicht viel besser als die kirche oder ein evangelikaler haufen spinner, die ihren mitgliedern irgendwas in deren privatleben vorschreiben will/sie rauswirft, wenn sie nicht kooperieren.

    Hm? Kirche ist ungleich Glaube. Und wer gibt dir überhaupt das Recht, Glaubenseinrichtungen anderer Menschen so abzuwerten ("evangelikaner haufen spinner [sic!]")? Merkst du eigentlich, dass du exakt das machst, was du kritisierst? Oder bist du nur getriggert, weil hier Männer schreiben? ;)


    (Btw: Auch auf einem Smartphone/Tablet gibt es Großbuchstaben. Du musst nur die Shift-Taste verwenden. Mache ich auch.)

  • Off Topic: Unabhängig davon, wie ich zu Keckks Beiträgen inhaltlich stehe, triggert mich eine solche Bemerkung: (Schmidt)
    „Auch auf einem Smartphone/Tablet gibt es Großbuchstaben. Du musst nur die Shift-Taste verwenden. Mache ich auch.“
    Ich empfinde es als eine herablassende Zurechtweisung, statt derer man ja auch einfach schreiben könnte: „verwende doch bitte Groß- und Kleinschreibung, dann kann man deine Texte leichter lesen“.


    Ansonsten hat doch eine solche Bemerkung nur den Sinn zu ätzen.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • glaube ist in unserer gesellschaft gottseidank (!) privatsache geworden.

    Und das ist leider Quatsch. Es gibt eine Unzahl von Regelungen, die den Einfluss der Kirche auf mein (glaubensfreies Leben) regeln. Vor ein paar Wochen habe ich erst eine saftige Nachzahlung Kirchgeld bezahlen müssen, weil meine Frau noch in der Kirche ist, durch ihr Elterngeld aber nicht genug Kirchensteuer gezahlt hat. Als ich letztens noch geguckt habe, durften Karfreitag bestimmte Dinge nicht gemacht werden. Weitere Aufzählungen spare ich mir mal.


    Übrigens ist der ganze Thread nur entstanden, weil Glauben offensichtlich eben nicht Privatsache ist.

  • Hinzu kommt das Glaube zwar Privatsache ist, aber die Kirche auch in Alltäglichkeiten weiterhin einmischt.
    Nicht zu vergessen, dass sich der nicht gläubiger Steuerzahler Religionslehrer zu einem großen Teil mit finanziert. Mit welchem Recht?

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Ja, alles richtig. Aber wie genau rechtfertigen diese Tatsachen, die Threaderstellerin persönlich in ihrem Glauben anzugehen? Ich kann doch nicht die in Teilen noch fehlende Privatheit von Glauben befördern, indem ich genau diesen Grundsatz aktiv verletzte? Zudem wie gesagt imo ziemlich respektlos und schlicht unhöflich.

  • Aber wie genau rechtfertigen diese Tatsachen, die Threaderstellerin persönlich in ihrem Glauben anzugehen?

    Danke, @keckks, dass du dich für mich einsetzt, aber die Art der Unterstützung geht deutlich zu weit. Ich fühlte mich in meinem Glauben überhaupt nicht angegangen. Ich stehe ganz und gar hinter dem, was ich glaube und wie ich glaube.
    Und dass interessanterweise besonders konfessionslose Menschen sich dazu berufen fühlen, erklären zu wollen, wie "DIE" Kirche als Institution Einfluss auf mein Leben nähme und wie schlimm das alles für mich sei.


    Kann ich so nicht bestätigen. Ich muss nicht glauben, um in die Kirche zu gehen. Ich bin überhaupt keine Kirchgängerin im Alltag, was nicht heißt, dass ich ungläubig wäre.


    Wer mit der Bibel nichts zu tun haben möchte, möge den Spoiler bitte einfach überblättern.


    Ad Glaubensfreiheit:


    Ich bin katholisch erzogen worden, wenn auch nicht streng. Ich bin getauft und habe die Erstkommunion gemacht. Auf die Firmung habe ich verzichtet, weil ich bestimmte Aspekte der katholischen Kirche damals für mich nicht annehmen wollte; unter Anderem die Einmischung in mein Privatleben durch die Beichte.


    Nichts davon hält mich davon ab, mich trotzdem katholisch zu fühlen und Vieles, aber nicht Alles daran gut zu finden.
    Ich bin ja schließlich auch Lehrerin (übrigens war ich 3,5 Jahre im öffentlichen Schuldienst) und finde trotzdem nicht Alles am Schulsystem und an der Institution "Schule" super.


    Ganz klar definiere ich meine Beziehung zu Gott und zum Glauben nicht darüber, wie andere ihren Glauben. Die meisten Gemeinsamkeiten im Glauben habe ich mit meiner Familie, die übrigens aus dem tiefschwarz-katholischen Münsterland stammt und jeden Mittag vor dem Essen betet. Trotzdem sind sie keine regelmäßigen Kirchgänger und finden auch nicht alles spitze, was in der Institution "Kirche" los ist.


    Mein Glaube gibt mir ganz klar die Freiheit zu entscheiden, hinter welchen Grundsätzen ich fest stehe und welche ich kritisch hinterfrage. Meiner Moralvorstellung und meiner Ethik tut das Ganze keinen Abbruch.

  • Weitere Aufzählungen spare ich mir mal.

    Ja, denn nicht alle Teile dieser Aufzählung sind schlimm.
    Wie viele kirchliche Feiertage müsstest du arbeiten, wenn diese nicht als gesetzliche Feiertage verankert wären?


    Allerdings muss ich sagen, dass mir das mit Karfreitag wahnsinnig gegen den Strich geht. Ich kann den als Christ begehen, wie ich das für richtig halte, aber es allen Anderen aufzwängen, finde ich richtig daneben. Ich werde ja auch nicht gezwungen, Ramadan oder das Chinesische Neujahrsfest zu feiern, nur weil es Muslime und Menschen mit chinesischem Migrationshintergrund in Deutschland gibt.



    Mit welchem Recht?

    Das schnöde Argument ist, dass Religion als "ordentliches Schulfach" im Grundgesetz verankert ist. Interessanterweise wird es als einziges Fach überhaupt erwähnt.


    Ich selbst habe Religion abgewählt und ab der 8. Klasse Werte und Normen gehabt, weil ich in der katholischen Diaspora (Südniedersachsen ist deutlich evangelisch geprägt) einen grauenhaften Religionslehrer hatte und er war der einzige katholische Reli-Lehrer an der Schule.
    Gebetet habe ich trotzdem und aufgehört zu glauben habe ich auch nicht.

  • Wie viele kirchliche Feiertage müsstest du arbeiten, wenn diese nicht als gesetzliche Feiertage verankert wären?

    Die Diskussion driftet ab, aber hier möchte ich gerne antworten. Ich müsste gar nicht mehr arbeiten, wenn es in diesem Staat eine strikte Trennung geben würde. Denn dann könnten gläubige Menschen gerne ihre kirchlichen Feiertage frei haben, ich kann da problemlos arbeiten gehen. Ich würde dann natürlich die Tage frei haben können, die für mich persönlich eine hohe Relevanz haben. Spontan fallen mir da die Geburtstage meiner Kinder ein. Mir erschließt sich in diesem (schon oft genannten) "Argument" nämlich nicht, wieso ich mehr arbeiten sollte als ein gläubiger Mensch.


    Alternativ kann man natürlich auch einfach statt kirchlicher Feiertage Gedenktage raussuchen, die in unserem Staat insgesamt wichtig sind. Z.B. der Tag des Ende des 2. Weltkriegs, der Tag des Inkrafttreten des Grundgesetzes, der 17. Juni... Zufällig kann man viele dieser Tage sogar in die Nähe momentaner Feiertage legen.

  • Halt, hier liegt ein Missverständnis vor:


    Ich meinte tatsächlich nicht dich persönlich, sondern die Arbeitnehmer allgemein, die mit ihren gesetzlich zustehenden Urlaubstagen (meist 30), zum Teil ganz schön in die Röhre gucken müssten.


    Wenn man sich, so wie übrigens alle Muslime, Juden, Chinesen oder Väter, deren Kinder mit Papa Geburtstag feiern wollen, immer frei nehmen müsste, was man aktuell so an Feiertagen im Kalender stehen hat, würden die Leute, ob kirchlich angehaucht oder nicht, aber ganz schön auf die Barrikaden gehen. Niemand lässt sich gerne freie Tage wegnehmen.
    Meine Cousine, die bei einer Gewerkschaft arbeitet, meinte, das kann man, auch mit der Argumentation der Säkularisierung des Staates, nicht durchkriegen.


    Der Thread ist übrigens schon vor einigen Seiten abgedriftet. Ich hab nur meine Meinung zum Aktuellsten zum Besten gegeben.

  • Ich meinte tatsächlich nicht dich persönlich, sondern die Arbeitnehmer allgemein, die mit ihren gesetzlich zustehenden Urlaubstagen (meist 30), zum Teil ganz schön in die Röhre gucken müssten.

    Gesetzlich sind bei 5 Arbeitstagen 20 Tage Jahresurlaub. Die Meisten haben irgebdwas zwischen 24 und 26 Tagen. 30 Tage gibt es in der Regel im ÖD und bei Konzernen.



    Zitat von SchmidtsKatze

    Wenn man sich, so wie übrigens alle Muslime, Juden, Chinesen oder Väter, deren Kinder mit Papa Geburtstag feiern wollen, immer frei nehmen müsste, was man aktuell so an Feiertagen im Kalender stehen hat, würden die Leute, ob kirchlich angehaucht oder nicht, aber ganz schön auf die Barrikaden gehen. Niemand lässt sich gerne freie Tage wegnehmen.

    Es redet ja gerade niemand von wegnehmen, sondern davon, statt christlicher Feiertage, Gedenktage für wichtige Ereignisse einzuführen. Und dann bitte für jedes BL gleich viele/dieselben. Bei der Anzahl orientieren wir uns am besten an Bayern. :D

  • Wie viele kirchliche Feiertage müsstest du arbeiten, wenn diese nicht als gesetzliche Feiertage verankert wären?

    Es sind nun mal gesetzliche Feiertage. Ob jemand in Anspruch nimmt, dass z.B. die Saturnalien zwischenzeitlich mal christlich umgedeutet wurden, ist doch wurscht, weil sie diese Bedeutung in weiten Teilen wieder verloren haben. Ansonsten kann man gerne mal einen "Christen" fragen, worum es sich z. B. bei Pfingsten dreht. Da werden schon mal interessante Ideen entwickelt.


    Die Drohung, dass mit der Säkularisierung auch Feiertagen wegfielen, ist doch kein Argument für eine Religion und deren gesellschaftlichen Einfluss, sondern nur ein Zeichen der Angst, dass dieser Einfluss schwindet.


    Das schnöde Argument ist, dass Religion als "ordentliches Schulfach" im Grundgesetz verankert ist.

    Und mehr als dieses formale Argument kommt auch nicht. Wir hatten hierzu schon einen langen Thread, in dem sich keine inhaltlichen Argumente dafür finden lassen konnten, dass diese gesetzliche Regelung (auch heute noch) gerechtfertigt ist. Am Ende blieb die Erkenntnis, dass es nunmal so sei und man das nicht ändern könne.


    Interessanterweise wird es als einziges Fach überhaupt erwähnt.

    Konsequenterweise. Alle anderen Fächer haben inhaltlich etwas zu bieten und bedürfen keiner Explikation ihres Status als ordentliches Unterrichtsfach.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

Werbung