@Karl-Dieter: Gefühlt deutlich häufiger als solches diagnostiziert als es das auch wirklich war. Ich empfinde eine durchaus etwas "inflationäre" Herangehensweise an das Thema, wie @Bolzbold ja auch erwähnt. Und leider gibt es durchaus wohl eine ganze Reihe Ärzte, die dieses "Ruhigstellen" mitmachen - furchtbar, wenn der Grund für die "Verhaltensauffälligkeiten" ein ganz anderer ist. Da können diverse Autismusvarianten vorliegen, oder auch die Hochbegabung (und der daraus resultierende Frust mit der Umwelt, thx für den Hinweis, @Saphirsplitter).
Solche "Fälle" habe ich immer mal wieder erlebt, den extremsten noch während der Unizeit, wo ich nebenbei Nachhilfe gegeben habe. Das betroffene Kind (11jähriges Mädchen) hatte angeblich ADS, hätte ggf die Klasse wiederholen müssen... schon während der ersten Stunde fiel auf, dass dem absolut nicht so war, sondern das Verhalten schlicht daraus resultierte, dass sich in der Familie niemand für sie interessierte. Das Kind war sogar hochbegabt, nur nachdem für absolut nichts was sie leistete zu Hause Interesse, geschweige denn Anerkennung gezeigt wurde, probierte sie wohl mal aus, ob sie so denn Aufmerksamkeit bekäme... Ich hätte deren "Eltern" am liebsten links und rechts eine geklatscht. Nun stellt euch vor, sowas merkt keiner...
Deshalb... die AD(H)S Diagnose würde ich immer mit sehr viel Vorsicht sehen, und Symptombekämpfung ist, wie eigentlich immer, nicht zielführend. Die Ursachen geht es anzugehen, auch wenn das "unbequem" sein mag.