Ringe mit mir selbst

  • Tabularasa, wohnst du mit deinem Freund zusammen? Ist er der Vater deines Kindes? Welche Rolle spielt er? Kann er sich irgendwo einbringen, um dich zu entlasten?


    Ohne große Ideen zu haben, würde ich dich gerne ermutigen, deinen Plan durchzuziehen, denn es bringt nichts, sein Leben lang einen ungeliebten Beruf auszuüben...


    Ansonsten freue ich mich über diesen überwiegend friedlichen und konstruktiven thread.

  • Bringt dir dieses Semester nichts mehr, aber: Bei uns ist ein Kind zu haben quasi schon ein Garant dafür, dass ein Antrag auf vorgezogene Kurswahl durchgeht. Wird bei uns gemacht, damit die Studierenden ihre Präsenzzeit an Kindergarten etc. anpassen (an unserer Uni gibt es keine eigene KiTa). Hat den netten Nebeneffekt, dass man sicher in alle Kirse reinkommt. Mach dich mal schlau, ob es so etwas an deiner Uni auch gibt.

  • Dankeschön. Wohngeld werde ich auch versuchen und alles andere schaue ich mir auch mal an.



    Tabularasa, wohnst du mit deinem Freund zusammen? Ist er der Vater deines Kindes? Welche Rolle spielt er? Kann er sich irgendwo einbringen, um dich zu entlasten?


    Ohne große Ideen zu haben, würde ich dich gerne ermutigen, deinen Plan durchzuziehen, denn es bringt nichts, sein Leben lang einen ungeliebten Beruf auszuüben...

    Ja, wohne ich, aber mein Freund ist nicht der Vater meines Sohnes. Er arbeitet in einem schlecht bezahlten Job. Mit einbringen ist da eher nicht viel. Meine Schwiegereltern kümmern sich viel um meinen Sohn.


    Ich bin auch immer noch dabei, mir verschiedene Module anerkennen zu lassen. Das ist aber auch mit vielen Hürden verbunden. Ich muss zu jedem einzelnen Dozenten rennen und dort alle Modulbeschreibungen vorlegen, um meine bisherigen Leistungen anerkennen zu lassen. Bislang wurde ich auch 2 Mal abgewiesen, aber ich habe mir vorgenommen, mich nicht abspeisen zu lassen.

  • Ist das die Regel, dass man zur Anerkennung bereits vorhandener Module für andere Studiengänge zu jedem Prof muss oder läuft das übers Prüfungsamt?

    Ja, das ist normal.


    Eine sehr gute Freundin von mir musste sich auch alles persönlich von den Profs der neuen Uni anerkennen lassen. Das Prüfungsamt weiß ja häufig nicht genau über die konkreten Studieninhalte Bescheid und DIE müssen ja irgendwie übereinstimmen, damit man sich Module anerkennen lassen kann.

  • Nochmal eine Frage: Ist das die Regel, dass man zur Anerkennung bereits vorhandener Module für andere Studiengänge zu jedem Prof muss oder läuft das übers Prüfungsamt?

    Im Regelfall ja, allerdings gab es bei uns im Staatsexamen noch die Sonderregel, dass die Gesamtnotenbildung bei Modulen, die in die Staatsexamensnote einfließen übers Prüfungsamt läuft nach der inhaltlichen Anerkennung durch Dozenten der Fächer. Sollte es in deiner Bachelor-/Masterprüfungsordnung ähnliche Regelungen geben, erkundige dich zusätzlich bei deinem Prüfungsamt, ob diese ebenfalls die Finger mit drinnen haben.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Wie lange dauert das so? 6 Monate?

    Was genau, der Rundgang durch alle Sprechstunden?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • musst halt vorher ein bisschen recherchieren. was forscht der mensch? wo ist er/sie theoretisch zuhause? die meisten disziplinen haben ja sowas wie "stallgeruch", die eine theorieschiene kann gar nicht mit der anderen und so. dann schauste, wie die scheine/credit points, die du anerkennen lassen willst, zu diesen lokalen gegebenheiten gelagert sind, und entsprechend gestaltet man die anfrage. überleg dir vorher, was für einwände der prof haben könnte, also leg dir argumentationen zurecht, die zeigen, dass du wirklich weißt, um was es in diesem anzuerkennenden seminar ging und warum das eine vergleichbare/ähnliche leistung ist wie das, was dadurch aus deinem jetzigen studiengang abgedeckt werden soll. hartnäckig, aber sehr freundlich und seriös sein.


    und finde unbedingt vorher raus, wie die anmeldemodalitäten für die jeweilige sprechstunde sind (offen/im seki/zettel antür/per mail...). oft ist ein anruf im betreffenden sekretariat hilfreich. mails an den prof selbst vermeiden, außer er/sie bittet direkt drum. viel erfolg.


    ein zeitlicher rahmen ist schwer anzugeben. bei mir hat das ca. summa summarum 14 tage in anspruch genommen damals. ich kannte aber viele von denen persönlich, da geht das dann evtl. schneller.

  • überleg dir vorher, was für einwände der prof haben könnte, also leg dir argumentationen zurecht, die zeigen, dass du wirklich weißt, um was es in diesem anzuerkennenden seminar ging und warum das eine vergleichbare/ähnliche leistung ist wie das, was dadurch aus deinem jetzigen studiengang abgedeckt werden soll. hartnäckig, aber sehr freundlich und seriös sein.

    Wenn ich das bei 5 Modulen machen muss, bin ich hinterher sicher komplett grau auf dem Kopf. Es ist ja nicht nur eine Leistung. Es sind über 5. Aber danke für den Tipp.

    oft ist ein anruf im betreffenden sekretariat hilfreich. mails an den prof selbst vermeiden, außer er/sie bittet direkt drum. viel erfolg.

    Ich bin immer wieder baff, mit was für Hürden man da zu kämpfen hat. Das geht los bei der Anmeldung zu Klausuren, über die Leistungspunkte und die Tatsache die Profs überhaupt zu erreichen bis hin zur chaotischen Organisation. Vielleicht bin ich da auch einfach zu verwöhnt von der vorherigen Uni, die von mir definitiv nochmal eine positive Bewertung im Netz bekommt.


    Hier ist es das totale Kontrastprogramm.

  • das ist alles ganz normal, deine vorige uni scheint die ausnahme gewesen zu sein. und ja, klar musst du dir diese denkarbeit machen. du willst ja auch die anerkennung und damit eine extrawurst. kann man auch weglassen und auf gut glück versuchen, irgendwas anerkannt zu bekommen, aber das klappt ja offenbar eher nur semi. insofern - deine entscheidung.


    wenn man von jemandem in einer machtposition was will, ist es fast immer eine gute idee, mit wenigstens einem, besser zwei lösungsideen aufzulaufen, die beide beinhalten, dass du xy bekommst und warum das gut wäre, statt mit "ich will bitte xy von ihnen". dann hat der/die keine arbeit mit dir und muss nur kurz drübergucken und nicken/unterschrift setzen, wenn du deinen job gut gemacht hast.
    klappt auch bei schulleitungen sehr oft.

  • Kann ich nur unterstreichen, was keckks beschriebt: Je genauer du dich vorbereitest, dich in die Prüfungsordnung einfuchst, deine Argumente parat hast, warum etwas trotz anderslautendem Titel die geforderten Lerninhalte beinhaltet hat, warum eine alternative Prüfungsleistung dennoch zeigt, dass du die geforderte Kompetenz erworben hast, desto leichter machst du dem Prof/Dozenten das Leben, weil es schneller geht in der Sprechstunde. Ich habe aus meinem Erststudium im Zweitstudium mehr als die Hälfte der geforderten Leistungen/Kurse anerkennen lassen, das war ein Riesenpuzzle (teilweise wurden aus zwei Leistungen aus dem Erststudium in Kombi eine im Zweitstudium geforderte Leistung, die anders aufgebaut war) und hat mich wenigstens 3 Wochen gekostet, um die jeweiligen Sprechstunden gut genug vorzubereiten und abzuarbeiten. Hat sich aber gelohnt, weil ich am Ende alles durchbekommen habe auf diesem Weg und damit meine Studienzeit erheblich senken konnte im Zweitstudium.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL () aus folgendem Grund: Tippfehler

  • wow, ich hätte nicht gedacht, wieviel ich hier noch lernen kann, bestätigt aber meine annahme, dass nichts so anstrengend ist wie das erste Studium :eisig: alles, was hinterher zu kommen scheint, hat vor allem damit zu tun aus dem das Beste zu machen, was man vorher einmal mit allen Vor- und Rückschlägen mitgenommen hat...also tschakka tabularasa, ran wie Max an die Möhren an deine chaotische Uni, renn´denen die Bude ein, um in 4 Semestern dein Studium durchzuziehen, mach´denen wie uns (nur professioneller) klar, dass du an das Lehrerpult gehörst! :gruss: :engel:


    dabei fällt mir ein, dass ich das meiste bisher aus reinen praktischen lehrerfahrungen über den beruf selbst lerne, insofern lässt sich ja auch über die akademische komponente wunderbar streiten...ich will hier aber echt nix los treten :sterne:

    • Offizieller Beitrag

    Ich will auch die Beiträge von Kecks und CDL bestätigen. Es ist nicht nur eine Erleichterung für den Prof sondern zeigt, dass du auch wirklich Ahnung vom Stoff, von den Prüfungsordnungen usw. hast. Seit der Output-Orientierung geht es auch nicht darum, ob du die "selbe" Vorlesung gehört hast (hätten ein paar von sich selbst überzeugte Profs gerne), sondern darum, ob du die Kompetenz erworben hast. und da hilft es manchmal, ein bisschen forsch aufzutreten (wenn man natürlich auch dahinter etwas vorzuweisen hat). Ich war bei einer Einstufung fürs Zweitstudium (lief bei mir bei einer einzelnen Person, weil es noch sowas wie einen Studiendekan gab und es ein Staatsexamen war, also danach zum Prüfungsamt) so dermaßen frech, ich bin selbst noch überrascht über mich selbst.
    Ich habe im Prinzip dem Prof angeboten, eine Feststellungsprüfung über meine Kenntnisse zu machen, weil ich den Stoff könnte und quasi schon bald zur Abschlussprüfung könnte. Er fand mich glaube ich ziemlich witzig, es gab ein sehr langes, spontanes Gespräch (ich entschuldige mich hiermit bei allen Menschen, die damals auf dem Flur hockten), es gab noch später weitere Gespräche und der liebe Mensch (ein Engel!!) hat mir wirklich alles anerkannt, was er auch nur wirklich mit gutem (bestem!!) Willen anerkennen konnte. Ich musste am Ende einen Kurs des ersten Semesters, die Fachdidaktik und ein paar Kurse im Hauptstudium nachstudieren. Aber wie gesagt: ich war richtig gut vorbereitet und hab ihm gezeigt, warum ich der Meinung war, dass ich mich nicht nochmal in eine Vorlesung "Einführung in xy" hineinsetze und warum mir "Seminar XY" die und die Kompetenz gebracht hatte.
    Mut und Selbstbewusstsein sind wichtige Schlüssel!

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