Wie ihr wisst, studiere ich seit einigen Wochen auf Lehramt (Berufsschule). Ich wurde unter der Voraussetzung in den Master zugelassen, dass ich parallel noch ein Zweitfach studiere (im Bachelor, Module nachhole) und habe mich für Deutsch entschlossen. Nachdem nun einige Wochen vergangen sind, weiß ich nicht mehr, ob meine Entscheidung der Uniwahl richtig war.
Ein Problem in der Anfangszeit war, dass mein Sohn Bronchitis mit Fieber hatte und ihn keine Oma betreuen konnte, da diese verreist und selbst im Krankenhaus waren. Dadurch sind mir dann 3 Tage an der Uni flöten gegangen, die ich aber gerade am Anfang dringend gebraucht hätte.
So, nun lief alles an. Mein Sohn war wieder gesund. An sich bin ich gut mitgekommen. Hab ja schon einen Master in einem anderen Studiengang absolviert. Das war nicht das Problem.
Das Problem war und ist das totale Durcheinander an der Uni. Durch eine Panne habe ich die Unterlagen für meine Uniaccounts erst verspätet bekommen und ehe ich mich versah, waren alle Kurse voll. Ich habe natürlich die Dozenten angeschrieben, aber mir wurde mitgeteilt, dass ich eben zu spät sei und es im kommenden Semester nochmals versuchen soll. Hierdurch verliere ich wertvolle Zeit.
Ich war wie gesagt schon mal auf einer Uni (aber auf einer anderen), aber das System an der aktuellen ist totales Chaos. Es gibt ein Portal, um sich einzuschreiben und ein weiteres, um die Skripte im Seminar einzusehen. Dann noch eins, um die Vorlesungen/Seminare einzusehen, ein weiteres für die Noten und noch eines für den Uni Mailaccount. Im Vergleich zu meiner anderen Uni (die leider kein Lehramt anbietet) läuft alles extrem unstrukturiert. Ich habe so ein heilloses Durcheinander noch nie erlebt. Nun fehlen mir 3 Tage aus der Anfangszeit und hierdurch habe ich bereits die Kennwörter verpasst, um mich in einigen Seminaren einschreiben zu können.
Kontakt zu Kommilitonen hatte ich noch nicht bzw. schaut jeder nur, dass er selbst mit dem Hintern an die Wand kommt.
In vielen Seminaren sitzen die Grundschullehrer neben den Berufsschullehrern und den Realschullehrern. Alle behandeln das Gleiche und es wird nicht differenziert. Plätze sind rar. Mittlerweile ist es eher Regel anstatt Ausnahme, dass 5 bis 6 von uns auf dem Boden sitzen und dort die Seminare verbringen.
Neben der Tatsache, dass ich in viele Kurse gar nicht erst hinein gekommen bin, überschneiden sich viele meiner Masterseminare mit den Bachelorseminaren. Ich habe natürlich gleich das Studienzentrum darauf aufmerksam gemacht, die mich zum Dekan verwiesen. Der Verwies mich ans Prüfungsamt,
Mittlerweile schickt mich eine Stelle zur anderen. Niemand möchte dafür verantwortlich sein. Überhaupt läuft alles eher wie an einer Massenuni.
Soweit zum einen.
Das andere Problem ist mein Nebenjob.
Ich habe eine 23 Stundenstelle im Bereich pflege ergattert. Mir wurde versichert, ich könnte mir die Zeiten flexibel legen.
Anfangs lief das auch sehr gut. Seit 2 Wochen werden mir Überstunde aufgebrummt, die in meiner Vorlesungs/Seminarzeit liegen.
Mir ist klar, dass das nicht geht und dass ich mich nun nach einer alternativen Stelle umsehen muss.
Ich überlege nun hin und her und hadere, ob das alles die richtige Entscheidung war.
Das Pendeln ist nicht das Problem. Ich habe von meinen Schwiegereltern ein altes Auto bekommen, mit dem ich zur Uni fahre. Die Strecke zieht sich, aber sie ist machbar.
Das Problem sind der Nebenjob und das Chaos an der Uni.
Ich finde einfach keinen Nebenjob, mit dem ich auf meine Stunden komme. Ich studiere ja bereits in Teilzeit, aber mit den Bachelormodulen und dem Master komme ich auf ein Vollzeitstudium.
Ich hab nun schlaflose Nächte und weiß nicht, wie es weiter geht.
Ich brauche einen Job. Ansonsten kann ich das Studium nicht finanzieren.
Ich hab aber gleichzeitig das Gefühl, dass das Studium durch das Chaos kaum oder nur schwer zu bewältigen ist.
Es ist alles sehr unpersönlich, auf Masse ausgerichtet, eine Hand weiß nicht was die andere macht und das System ist unorganisiert. Niemand kann mir eine klare Auskunft erteilen.
Ich wurde von einer Bekannten gewarnt, die mir sagte: Studiere auf keinen Fall dort. Da ist alles chaotisch und die Bachelorstudenten sitzen in den Fächern (Germanistik) neben Studenten mit anderen Interessen, die nicht einmal auf Lehramt studieren.
Ich habe nicht gehört, weil die Uni eben von der Entfernung am einfachsten erreichbar war.
Ich erwarte mir hier keine Lösung des Problems. Eher Ansätze und vielleicht hat jemand von euch noch ein paar gute Ideen?