Wagen für 16 Notebooks, Grundschule, 15,6"

  • Eigentlich steht schon alles oben. Wir haben keinen Computerraum und brauchen so einen Wagen für die dauerhafte Lagerung der Notebooks und Netzteile sowie zum Laden. Für den Gebrauch soll der Wagen in eine Klasse gefahren werden, wo die Kinder dann zu zweit an einem Gerät arbeiten.


    Wir wissen nicht so wirklich, nach welchen Merkmalen wir gucken sollen. Teleskopauszüge, auf denen man die einzelnen Geräte zum Entnehmen herausziehen kann, wären vielleicht von Vorteil?


    Hat jemand Erfahrungen, positive oder negative, und kann davon berichten? Oder Empfehlungen? Die Preisspanne scheint von 1.000 bis über 2.000 € zu gehen, wir haben uns auf etwa 1.600 € eingestellt.

  • Ein Kriterium, das man gerne vergisst: Das Gewicht.


    Wir hatten einen - allerdings zu Zeiten, als Laptops noch schwerer waren - den im ganzen Gebäude niemand bewegen konnte, wenn er voll bestückt war.

  • Bei uns gibt es einen für die komplette Gemeinde, der in mehreren Schulen "herumgereicht" wurde.


    Das Problem des Gewichts besteht hier auch, der Wagen steht an einer festen Stelle und man wandert mit der Schülerkarawane hin, um die Laptops zu holen. ... dann täte es auch ein Schrank!


    Eine Schule konnte die Geräte kaum nutzen, weil das W-Lan nicht entsprechend ausgebaut war. Dann bringt das natürlich wenig.


    Eine weitere Schule hat es ausprobiert, sah den Nutzen aber weniger hoch als im vorhandenen PC-Raum. Daraufhin wurden die Geräte weniger genutzt, da der Weg in den PC-Raum mit der Klasse einfacher ist.


    Man muss berücksichtigen, dass man die Geräte holen und aufstellen muss,
    es muss jemand nach den Geräten gucken, damit sie aufgeladen sind/ werden.


    Bei uns möchten manche VertrterInnen der Politik und Gemeinde seit Jahren lieber den PC-Raum aufgeben und preisen die Lösung der Laptops an, ALLE GS wollen aber bisher den fest installierten Raum behalten, da dieser vorteilhafter ist.
    Fürs Recherchieren in Klasse 3+4 sind sicherlich in Zukunft Laptops oder Tablets sinnvoll.

  • Ich habe keine konkrete Empfehlung (ich könnte eine erfragen, aber der Wagen kostet 4000 €).


    Welchen Wagen man nimmt hängt entscheidend von Deinem Wartungskonzept ab.


    - wie werden die Geräte installiert
    - wie wird die Software aktuell gehalten
    - wie und wann sollen die Akkus geladen werden
    - wie stabil ist euer Stromnetz


    Der letzte Punkt ist erst mal der wichtigste: Wenn der Wagen keine Einschaltstrombegrenzung hat, dann fliegen Dir beim wieder einstecken des Hauptsteckers sofort alle Sicherungen raus. Also braucht ein Wagen, in dem man die Geräte lädt, eine Einschaltstrombegrenzung.


    Ein Kollege verwendet eine Zeitschaltuhr zum Laden der Geräte, damit der Ladevorgang nicht zu oft angestoßen wird. Ob das was bringt, weiß ich nicht, weil eigentlich die Ladeautomatik der Notebooks das sinnvoll regeln sollte.


    Jetzt die beiden ersten Punkte: Alle professionellen Möglichkeiten, solche Geräte von Softwareseite her zu warten, erfordern LAN. Wake on Lan, Imageverteilung, Opsi, was auch immer, funktionieren nicht mit WLAN (Opsi vielleicht schon).


    Wenn Du also was hast, was nur mit Lan geht, musst Du für jede Softwareaktualisierung die Geräte rausnehmen, LAN verkabeln und los gehts (am besten fehlen Dir dann noch die Netzteile, weil die ja fest im Wagen verbaut sind).
    WEnn Du was hast, was mit WLAN geht, musst du die Geräte immer noch rausnehmen + anschalten (denn wake on WLAN gibt's nicht).


    Ich würde nur noch Wagen kaufen, die komplett Strom und Netzwerk anbieten.


    Also möchte ich grundsätzlich ins gleiche Horn stoßen: Ein fester PC Raum ist deutlich (!!!) wartungsfreundlicher. Hinzu kommt ja noch, dass die Kinder gerne mal Notebooktasten rausprokeln. Beim Fest-PC muss man dann schlimmstenfalls die Tastatur tauschen, beim Notebook geht das schnell in Richtung Totalschaden.

  • Der letzte Punkt ist erst mal der wichtigste: Wenn der Wagen keine Einschaltstrombegrenzung hat, dann fliegen Dir beim wieder einstecken des Hauptsteckers sofort alle Sicherungen raus. Also braucht ein Wagen, in dem man die Geräte lädt, eine Einschaltstrombegrenzung.

    Das Problem hatten wir nie, selbst als die Kaltgerätekabel zwischen Wagen und Steckdose vom vielen Einstöpseln schon leicht dudelig wurden und anfingen beim nicht ganz sauberen Einstecken Wackelkontakte zu produzieren, wenn man nur leicht gegen den Koffer kam.


    Rein praktisch war unser Problem das Aufladen der Geräte. Selbst die Lehrer bekamen es nicht hin, konsistent dafür zu sorgen, dass die Laptops nach Gebrauch sauber runtergefahren, in den Koffer gesteckt, an die Netzteile gestöpselt und der Koffer selbst an die Steckdose gesteckt wird.


    Wenn du siehst, dass von den Geräten im Koffer wieder ein paar tiefentladen sind, weil sie auf Stand-by im Koffer vergessen wurden und dieser über die kurzen Ferien nicht an der Steckdose hing, ärgert dich das ungemein. Besonders, wenn sie dort vergessen wurden, weil sie "noch schnell" Windows updaten sollten und die Akku-Kapazität allein für das Herunterladen schon nicht mehr reichte. So beißt sich die Katze in den Schwanz.

    "A lack of planing on your side does not constitute an emergency on my side."

  • Ohne Zitate, weil am Tablet ;)


    Diese Punkte nehme ich mit:

    • Gewicht. Uns ist tatsächlich ein Wagen mit 76 kg Leergewicht begegnet, für 16 Notebooks ...
    • Einschaltstrombegrenzer. Allerdings könnte man die wohl auch dazukaufen und zwischen Steckdose und Schrank hängen?

    Die Argumentation bzgl. Netzwerk finde ich total überzeugend. Bei uns macht das ein externer Dienstleister. Ich werde mal versuchen, da über meine SL Kontakt aufzunehmen. Allerdings habe ich im Preisbereich bis 2.500 € keinen Wagen gefunden, der das mitbringt. Gemeint ist doch ein LAN-Verteiler, d. h. außen eine Buchse und dann 16 Patchkabel für die 16 Geräte, richtig?


    Einen PC-Raum gibt‘s halt nicht. Ich könnte vorschlagen, dass eine Kollegin abgeordnet und 30 Kinder auf andere Schulen verteilt werden, dann wäre ein Raum frei ;)


    Wie wichtig sind folgende Punkte?

    • Horizontale vs. vertikale Lagerung, auch mit Blick auf die Wartung, wenn die Geräte eingeschaltet sind. Sie haben allerdings, meine ich, eine SSD.
    • Teleskopauszüge. Mir kommt es abenteuerlich vor, die Geräte immer ohne Teleskopauszug entnehmen und zurückstellen zu müssen.
    • Separate Fächer für die Netzteile. Mir ist aufgefallen, dass die meisten Wagen (in unserer Preisklasse) einfach 16 Bretter haben, ohne solche separaten Fächer und ohne Kabelführungen/-kanäle.
    • Tür auf der Rückseite.
  • Bei der vertikalen Lagerung, muss halt darauf geachtet werden, dass die Notebooks immer mit Schanierseite nach unten in den Schrank gestellt werden.


    Ehrlich gesagt bekommen das nichtmal unsere IT-Berufsschüler immer hin ;)

  • Bei mir stehen die 16 Ipads jeweils in einem Ipad - Sack ( 10 Fächer pro Ipadtasche/sack). Dahinter steht jeweils ein 10er Ladestecker.
    Wenn meine Kollegen mit den Ipads arbeiten wollen holen sie sie in meinem Raum ab.
    Ich brauche dafür nicht mal einen ganzen 2er Tisch.
    Ich würde kein Geld für so einen teuren Wagen ausgeben.

  • Die Argumentation bzgl. Netzwerk finde ich total überzeugend. Bei uns macht das ein externer Dienstleister. Ich werde mal versuchen, da über meine SL Kontakt aufzunehmen. Allerdings habe ich im Preisbereich bis 2.500 € keinen Wagen gefunden, der das mitbringt. Gemeint ist doch ein LAN-Verteiler, d. h. außen eine Buchse und dann 16 Patchkabel für die 16 Geräte, richtig?

    Wenn Du die Geräte nicht warten musst, kann es Dir ja egal sein.


    Nur so viel: Einfach ein Windows drauf und hoffen, dass es funktioniert, wird nichts. Die laden dann mal nebenher ein gigabyte-großes Update runter und fangen irgendwann an, das zu installieren.


    Deswegen machen z.B. Firmen das so: Windows Pro (oder besser noch Enterprise) drauf, dann die Updates automatisiert am Wochenende starten und den Scheduler so einstellen, dass unter der Woche nichts kommt an Updates.


    Wenn in der Schule die Dinger dann eine Woche nicht benutzt wurden, installieren sie danach erst mal fleißig Updates und sind nicht benutzbar. Schlimmer noch nach den Sommerferien ;)


    Mit Linux drauf wäre es was anderes, da kann man schon mal ein Jahr lang ohne Updates fahren und spätestens dann, wenn die Browser die aktuellen Zertifikate nicht mehr erkennen, alles erneuern. Das wäre bei so wenigen Notebooks sicher ok vom Aufwand her.


    Frag also Euren externen Dienstleister mal nach seinem Wartungskonzept!


    Edit: Hier kannst Du mal etwas nachlesen:


    https://www.heise.de/tipps-tri…deaktivieren-3971647.html


    Du könntest Die Updates deaktivieren und dann manuell updaten alle halbe Jahr oder so.

  • Ich glaube, mir würde man mit zuletzt nachsagen, dass ich ein Gegner des Einsatzes digitaler Medien im Unterricht bin oder technisch inkompetent.


    Unter diesen Bedingungen würde ich aber auf die Nutzung dieser Medien verzichten, da der organisatorissche Aufwand in keinerlei sinnvollem Verhältnis zum Gebrauchswert im Unterricht steht.


    Da kann man die Sache ganz sein lassen.


    Und obwohl ich Computerräume eigentlich für eine obsolete Form zur Bereitstellung von IT ist und "wir gehen in den Computerraum" überhaupt nichts mit moderner Mediendidaktik zu tun hat, würde ich unter den Bedingungen auch für die Einrichtung solcher Räume plädieren.


    Aber wieder einmal zeigt es sich eben, dass es einfach nicht reicht, nur die Anschaffung der Technik im Blick zu haben. Schönen Gruß an den "Digitalpakt", am Arsch...


    P.S. Als Insidertipp aus eigener Erfahrung und aus dem Austausch und den Gesprächen mit der Stadt Dortmund auf dem letzten Treffen Dortmunder Schuladmins: ich würde bei der Planung von Schulausstattungen auf keinen Fall in Richtung Laptops gehen sondern eher wlangestützte Tablets anschaffen. Sowohl die mediendidaktische als auch gesellschaftliche Entwicklung geht klar in die Richtung solcher Endgeräte und die Schulträger müssen bei der Gestaltung der Rahmenverträge immer mit einem Vorlauf von ca. fünf Jahren planen.

  • Ein 15"-Laptop wiegt ca. 2kg. Damit sind bereits ohne Wagen, Kabel und Netzteile bei 16 Laptops 32 kg zu bewegen.
    Das Wichtigste am Laptopwagen sind daher große, kugelgelagerte, leichtgängige Räder und glatte Flure, sowie ebene Übergänge uns Klassenzimmer. Sonst kannst du das mit dem Schieben vergessen.


    Laptops und Tablets haben imho gravierende Nachteile:
    1.) Zeitfaktor: Bis alle Geräte am Ort und ausgeteilt sind, vergehen 10 Minuten. Beim Abschalten und Einsammeln ebenfalls. Bleiben 25 Minuten der Stunde - falls die Schlappis SSD haben und richtig konfiguriert sind. Sonst sind für Hoch- und Runterfahren nochmal 5-10 Minuten weg.
    2.) Falls die Geräte nicht täglich von einem zuständigen Kollegen darauf kontrolliert werden, ob sie auch geladen werden, steigen während der Stunde plötzlich Geräte aus und schalten ab.
    3.) Das Problem der automatischen (und nicht mehr abstellbaren) Windows-Updates kosten Zeit und Nerven.
    4.) Eine Installation von neuer Software über Softwareverteilung oder Images ist nur möglich, wenn der beauftragte Kollege einige Stunden seiner Freizeit opfert.
    5.) Werden Tastaturteile herausgepopelt oder geben Hardwarebestandteile den Geist auf, kannst du das Gerät entsorgen.
    6.) Gehen 16 Laptops gleichzeitig über einen Accesspoint ins Netz oder speichern gegen Ende der Stunde umfangreiche Präsentationen auf den Server, kann der Geduldsfaden leicht strapaziert werden.


    Außer, dass Laptops einen "stylisheren" Eindruck machen und man einen Raum in der Schule spart, sehe ich eigentlich keinen Vorteil gegenüber einem fest installierten PC-Raum.
    Dort können durchaus neben den Desktops auch einige Laptops stehen, die bei Bedarf zum Weiterarbeiten oder für die Präsentation ins Klassenzimmer wandern, im Anschluss jedoch dort wieder ans Netz zum Laden und für automatische Updates gestellt werden.

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  • 3.) Das Problem der automatischen (und nicht mehr abstellbaren) Windows-Updates kosten Zeit und Nerven.
    4.) Eine Installation von neuer Software über Softwareverteilung oder Images ist nur möglich, wenn der beauftragte Kollege einige Stunden seiner Freizeit opfert.

    Das ist bei moderner Verwaltungssoftware nicht mehr unbedingt der Fall (bei der Beschaffung prüfen!) Unsere Laptop- und Ipad-Wagen werden durch zentrale Serveranbindung geupdatet und erhalten auch zentral ihre Software-Konfiguration. Die Zeitersparnis ist offensichtlich enorm.


    Fragt mich bitte nicht, welche Software das genau ist, das wird durch einen anderen Admin betreut. Ihr dürft mich alles fragen, was mit Logineo und Moodle zu tun hat. :)

  • Ich glaube, mir würde man mit zuletzt nachsagen, dass ich ein Gegner des Einsatzes digitaler Medien im Unterricht bin oder technisch inkompetent.


    Unter diesen Bedingungen würde ich aber auf die Nutzung dieser Medien verzichten, da der organisatorissche Aufwand in keinerlei sinnvollem Verhältnis zum Gebrauchswert im Unterricht steht.

    Der Raum wurde das erste Mal mit dem Geld aus dem Konjunkturpaket I/II ausgestattet, das war glaube ich 2006.
    Das mag nach heutigen Vorstellungen nicht mehr adäquat sein, ist aber weitaus praktikabler als die anderen Vorschläge.


    Auch wir sind teilweise abhängig von einer Firma, die sich um die Ausstattung kümmern soll - eine Odyssee seit Jahren, die mehr als ärgerlich ist, viel Zeit und Nerven kostet ... und auch nicht dem entspricht, was man sich unter guter Ausstattung vorstellen würde. Die Hinweise oben sind nur ein kleiner Ausschnitt davon, der Schulträger auf dem Ohr taub.


    Vermutlich ist das, was du an den Geräten machen möchtest, etwas anderes, als das, was wir mit Kindern ab der 1. Klasse dort machen,
    da geht es auch häufig um computergestütztes und differenziertes Üben von Grundfähigkeiten, also Lernprogramme fürs Rechnen und Rechtschreiben, Antolin u.a.
    Der TE ist an einer Grundschule und wird entsprechende Vorstellungen vom Unterricht haben.


    Hinzu kommt, dass die genannte Ausstattung mit einem Wagen + Laptops zusätzlich zum Raum genutzt werden konnte,
    der Raum als bewährte Möglichkeit, der Wagen als Lösung auf Zeit.
    Immer hat es auch etwas damit zu tun, wie sehr man sich auf welche Lösung einstellen muss, wie viel man bereit ist, sich einzuarbeiten
    und ob und wann dies für möglichst alle KollegInnen möglich ist.


    Die neue Ausstattung nach dem Digitalpakt hätte man sicher sinnvoller organisieren können, alsdass jetzt jede Schule selbst und einzeln auf die Suche gehen muss, was sinnvoll ist.
    Bei uns wird dieses Mal für sicherlich sehr viel Geld eine Planungsfirma einbezogen. Mal sehen, ob am Ende noch Geld für Ausstattung übrig bleibt und diese dann tatsächlich funktioniert.

  • Fragt mich bitte nicht, welche Software das genau ist, das wird durch einen anderen Admin betreut.

    Auch das ein Aspekt, der zu bedenken ist.


    Auf welche Weise wird später die Administration erfolgen?
    Welche Ausstattung ist deshalb sinnvoll ... oder gerade nicht zu empfehlen, weil niemand im kleinen GS-Kollegium diese Aufgabe unentgeltlich übernehmen kann oder will.

  • P.S. Als Insidertipp aus eigener Erfahrung und aus dem Austausch und den Gesprächen mit der Stadt Dortmund auf dem letzten Treffen Dortmunder Schuladmins: ich würde bei der Planung von Schulausstattungen auf keinen Fall in Richtung Laptops gehen sondern eher wlangestützte Tablets anschaffen. Sowohl die mediendidaktische als auch gesellschaftliche Entwicklung geht klar in die Richtung solcher Endgeräte und die Schulträger müssen bei der Gestaltung der Rahmenverträge immer mit einem Vorlauf von ca. fünf Jahren planen.

    Ich beobachte das zwar auch, dass der "Trend" an Schulen Richtung Tablets geht, aber warum?
    Tablets sind ganz klar Konsumgeräte, keine Arbeitsgeräte. Sollen Schüler nun arbeiten oder konsumieren an der Schule?


    Das beziehe ich jetzt ausdrücklich auf meinen Bereich (Gymnasium mit Schwerpunkt Oberstufe und Informatik), in der Grundschule würde ich da vermutlich nochmal anders drüber nachdenken.


    In Informatik ist die Sache recht klar: Entwickler arbeiten nicht mit Tablets. Bei Apple gibt es die Entwicklertools gar nicht fürs IPad, das ist überhaupt nicht vorgesehen.


    Aber auch das Schreiben einer Hausarbeit stelle ich mir auf dem Tablet - wenn gleich nicht unmöglich, zumal mit einem Tastaturcover - nach wie vor schwierig vor.


    Was die gesellschaftliche Entwicklung betrifft, so geht der Trend insgesamt Richtung Smartphone, PCs als "Freizeitgeräte" werden damit weitgehend überflüssig. Aber an der Schule? Ich weiß nicht.


    Hinzu kommt noch das Ökosystem der Tablets (Android oder IOs), wo exakt die gleichen Apps laufen wie auf Handys. Die App-Hersteller designen ihre Apps sowieso hin zu größtmöglicher Sogwirkung, ob das so schlau ist, ein solches Gerät als Arbeitsgerät zu haben, wage ich stark zu bezweifeln.

  • Ich beobachte das zwar auch, dass der "Trend" an Schulen Richtung Tablets geht, aber warum?Tablets sind ganz klar Konsumgeräte, keine Arbeitsgeräte. Sollen Schüler nun arbeiten oder konsumieren an der Schule?

    Tablets sind die Form von Endgeräten die in absehbarer Zukunft (d.h. Jahren) Schule und Arbeitswelt dominieren werden. Der Umgang mit Tablets ist eine Kulturtechnik. Die Schule hat die Aufgabe, Schüler die Bewegung in der aktuellen Kultur zu vermitteln.


    Damit ist die Sache für mich klar.

  • Der TE ist an einer Grundschule und wird entsprechende Vorstellungen vom Unterricht haben.

    Auch wenn wir vor einer Henne-Ei-Problematik stehen: Grundsätzlich ist das so. Wir haben uns für jeweils einen halben Klassensatz Notebooks und Tablets entschieden. Obwohl das immer wieder hinterfragt wird und obwohl wir die Entscheidung damals noch uninformierter getroffen haben als es heute der Fall wäre, würde ich mich heute nicht anders entscheiden. Im Übrigen sind die Notebooks bereits da und einen Computerraum könnten wir wirklich nur einrichten, wenn wir dafür den Heizungskeller aufgeben (doof im Winter) oder das Lehrerzimmer oder einen der Klassenräume. Oder den Musikraum, dann müsste ich aber statt der Notebooks das Klavier und die Instrumente der Kinder durch's Haus schieben.


    Ich beobachte das zwar auch, dass der "Trend" an Schulen Richtung Tablets geht, aber warum?Tablets sind ganz klar Konsumgeräte, keine Arbeitsgeräte. Sollen Schüler nun arbeiten oder konsumieren an der Schule?


    [...]


    Was die gesellschaftliche Entwicklung betrifft, so geht der Trend insgesamt Richtung Smartphone, PCs als "Freizeitgeräte" werden damit weitgehend überflüssig. Aber an der Schule? Ich weiß nicht.

    Tablets sind die Form von Endgeräten die in absehbarer Zukunft (d.h. Jahren) Schule und Arbeitswelt dominieren werden. Der Umgang mit Tablets ist eine Kulturtechnik. Die Schule hat die Aufgabe, Schüler die Bewegung in der aktuellen Kultur zu vermitteln.
    Damit ist die Sache für mich klar.


    Da bin ich eher bei goeba. Jemand wollte uns von Tablets überzeugen mit dem Argument, deren Bedienung sei intuitiver als die von Notebooks. Das ist richtig, aber daraus leite ich für die Schule eben die Aufgabe ab, den Kindern die Bedienung von Notebooks/Computern beizubringen. Es geht ja nicht nur um das Lernen mit digitalen Medien, sondern auch um das Lernen über digitale Medien einschließlich deren Benutzung.


    Klar haben Tablets da ihren Platz, wo e-Books, Stop-Motion-Filme etc. erstellt werden. Oder bei der schnellen, mobilen Recherche im Internet. Textverarbeitung oder die (an der Grundschule sehr verbreitete) Lernwerkstatt sind aber eher am Computer zu Hause. Mein privates Ipad kommt jeden Tag mit in die Schule. Dennoch schreibe ich gerade am Windows-PC, weil ich da die Zitate besser bearbeiten kann. Ich mache auch Audiobearbeitung, Videobearbeitung und Webdesign ausschließlich am PC. Recherche in der örtlichen Stadtbücherei? Mit Maus und Tastatur am Windows-Computer.


    Es wurde auch argumentiert, die Kinder müssten für die weiterführenden Schulen auf die Arbeits mit Tablets vorbereitet werden. Für einen unserer Mitarbeiter (Abitur 2018) und ein Lehrerkind (Abitur 2019) gilt aber z. B., dass sie in ihrer Schulzeit nie ein Tablet zu Gesicht bekommen haben. Ich denke, Einige sind da in ihren Gedanken weiter als die (breite) Wirklichkeit.

  • Das mit der "Arbeitswelt" würde mich brennend interessieren.


    So war es ja bisher so, dass "Business-Notebooks" zwingend einen Dockinganschluss haben mussten, weil die Notebook-Form für den Arbeitsplatz in der Firma arbeitsrechtlich gar nicht zulässig war.


    Das wurde nun bzgl. Smartphones + Tablets präzisiert, ich hoffe, die Quelle, die ich gefunden habe, ist akkurat (bin kein Arbeitsrechtler):


    https://www.bund-verlag.de/akt…Bildschirm-Arbeitsplatz~#


    Zitat hieraus:


    Für den Umgang mit mobilen Endgeräten (tablets, smartphones), die auch in Betrieben öfter zum Einsatz kommen, ist zu unterscheiden: Werden sie am betrieblichen Arbeitsplatz oder bei Telearbeit eingesetzt, so gilt Anhang 6.4. der ArbStättV, der für mobile Endgeräte die wichtigsten ergonomischen Vorgaben enthält. Größe, Form und Gewicht der tragbaren Geräte müssen der Arbeitsaufgabe angemessen, die Bildschirme reflexionsarm sein. Mobile Geräte ohne Tastatur dürfen nur für kurze Dauer im Einsatz sein.


    Nicht anzuwenden ist die ArbStättV beim Einsatz mobiler Geräte außerhalb des Betriebs, also beim Arbeiten von unterwegs oder von zuhause, sofern dort kein betrieblicher PC fest steht. Für diese Arbeitssituation gelten dann die allgemeinen Gefahrschutzvorschriften, etwa die Betriebssicherheitsverordnung.

    (Hervorhebung von mir).


    Es ist klar, dass in Außendienst und Vertrieb Tablets oft praktisch sein können, für einen "normalen" Arbeitsplatz in einer Firma sind sie aber, soweit ich das verstanden habe, gar nicht zulässig.


    Deswegen wüsste ich gerne, woher Du das hast, dass Tablets die dominierenden Geräte in naher Zukunft (die nächste Jahre) in der Arbeitswelt sein werden!


    In der Schule - da zeichnet sich ein Trend ab, das stimmt, aber das als Begründung zu nehmen enthält einen Ringschluss!

  • Tablets sind die Form von Endgeräten die in absehbarer Zukunft (d.h. Jahren) Schule und Arbeitswelt dominieren werden. Der Umgang mit Tablets ist eine Kulturtechnik. Die Schule hat die Aufgabe, Schüler die Bewegung in der aktuellen Kultur zu vermitteln.
    Damit ist die Sache für mich klar.

    Bis deine Grundschüler im Berufsleben stehen, sind Tablets längst überholt. Wer einen PC bedienen kann, kommt auch mit einem Tablet klar, weil das wie ein Handy funktioniert und die Schüler das kennen. Anders herum wird es schwieriger.


    Ich sage immer: Es ist wie in der Fahrschule. Es ist egal, ob du den Führerschein auf einem VW Polo oder einem Audi Quattro machst. Du musst fahren lernen und die Verkehrsregeln lernen. Ob der Lichtschalter links oder rechts sitzt, das Ding Radio mit CD oder ohne hat, ist schnurz.


    Es ist auch egal, ob du die Textverarbeitung mit M$Word oder LibreOffice lernst. Wichtig ist, dass du weißt, wie ein Standardbrief oder eine Bewerbung geschrieben wird. Oder dass du das 10-Finger-System beherrscht. (BTW: Das ist mit Tablets nicht ganz so einfach, ich würde sogar sagen - blind unmöglich)


    Daher kommt es bei der Computerhardware zunächst auf die Funktionalität und Programmausstattung an, sowie auf die Übungsmöglichkeiten der Schüler Zuhause. Aus Gründen der Chancengerechtigkeit plädiere ich hier eindeutig für Freeware wie z.B. LibreOffice!

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
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