Informatikunterricht: Zu Hause Java installieren

  • Moin,
    ich habe einen Kurs in Informatik (Jg. 11, keine kleinen Kinder also).


    Das Problem: Ich habe jetzt mehrere Schüler, die sagen, sie können zu hause kein Java installieren und deswegen auch keine .jar Dateien ausführen.


    Ein Schüler wurde konkreter, er sagte, das würde der Virenscanner verweigern (und sein Vater ist bei der Wahl des Virenscanners nicht kompromissbereit).


    Bei den meisten Schülern geht es aber. Ich habe mir jetzt so geholfen, dass ich den Schülern, wo es nicht geht, einen Lernstick gebe (Linux Lernumgebung auf Stick), wollte aber dennoch mal fragen, ob das jetzt bei Windows häufiger ein Problem ist, Java zu installieren?


    Generell mache ich häufiger die Erfahrung, dass die Schüler zu Hause keine Software installieren können (das sind dann aber eher jüngere Schüler, da geht es dann um Lernprogramme). Haben die dann alle Windows S, oder liegt das am Virenscanner?


    Mir geht es hier um Erfahrungswerte. Natürlich kann ich selbst auch unter Windows Java installieren, aber ich kann ja nicht zu jedem Schüler nach Hause fahren, und ich will auch nicht 100 Anleitungen schreiben für die verschiedenen Windows-Versionen + Virenscanner. Man bekommt von Schülern ja auch keine präzisen Fehlerbeschreibungen.


    Eventuell fahre ich ja wirklich am besten, wenn ich für zu Hause Lernsticks verteile.


    Dank + Gruß!

  • Jar Dateien werden grundsätzlich verdächtig behandelt und Java ist auch problematisch.


    Viele Kids haben erst gar keinen Rechner mehr, sondern Tablets o.ä.


    Wenn die Schüler es nicht zu Hause können, müssen sie es im Rahen ihrer Freistunden in der Schule machen.



    Ich gebe daher eher Aufgaben auf, die zu Hause ohne Rechner erledigt werden können: Struktogramme, Diagramme o.ä.

  • Vielleicht hilft dir die Suche nach "Java online compiler" weiter.
    Gibt welche mit und welche ohne Anmeldung / mit und ohne eigenen Librarys, ....
    Ich bin selbst aber zu weit von der Sprache weg um zu beurteilen, ob / welche davon was taugen.

  • Ich weiß nicht genau, was du vorhast, aber ich fahre mit


    https://portableapps.com/apps/utilities/java_portable und
    https://portableapps.com/apps/…es/java_portable_launcher



    in Verbindnung mit Greenfoot und BlueJ verhältnismäßig schmerzarm (Netbeans und Eclipse hab ich noch nicht ausprobiert). Ursprünglich hatte ich die meinen Schülern verschrieben wegen ständigt kaputter Java-Updates und Versionen auf den Rechnern. Inzwischen bleibe ich dabei da systemunabhängig niemand mehr sagen kann irgendetwas hätte nicht funktioniert. Im Zweifel müssen die Schüler sich halt nach der 6. Stunde in den Computerraum setzen um ihre Hausaufgaben zu machen, und solange sie sich irgendwie auf einem Win-PC einloggen können, können sie auch arbeiten.

  • Das JDK gibt es doch als zip oder tar.gz file. Einfach downloaden, entpacken, JAVA_HOME als Umgebungsvariable setzen, $JAVA_HOME/bin der PATH-Variable hinzufügen und schon läuft das.

  • Ok, ich fasse also zusammen: Die Probleme sind nicht selten. Sicherlich könnte man sie alle umschiffen (ich hatte auch mal eine portable Apps Suite benutzt, und mit @Kimettos Hinweis würde man es möglicherweise auf vielen Rechnern zum laufen bekommen), aber ich probiere es jetzt erst mal mit dem Lernstick.


    Die Schüler haben dadurch den Vorteil, dass es so funktioniert wie in der Schule auch (wir verwenden auch Linux), und der Lernstick funktioniert auch auf Macs (wo ja die portable Apps nicht funktionieren würden).


    Den Hinweis mit "nur schriftliche HA stellen" behalte ich trotzdem im Hinterkopf. Nachteilig dabei ist, dass die Schüler extrem unterschiedlich schnell arbeiten, da fände ich es schon gut, wenn die auch zu Hause mal einen PC anfassen würden.


    Notfalls hätte ich noch ein paar Netbooks rumstehen, die keiner mehr benutzt, da würde das ja auch drauf laufen.
    Danke + informatische Grüße!

  • Informatik-Schüler, die es nicht hinkriegen Java zu installieren?


    Sag denen doch einfach, sie sollen sich lieber eine Playstation kaufen und Kunst wählen...


    Gruß !

  • Informatik-Schüler, die es nicht hinkriegen Java zu installieren?


    Sag denen doch einfach, sie sollen sich lieber eine Playstation kaufen und Kunst wählen...


    Gruß !

    na hoffentlich konntest du alles ohne zu lernen. :autsch:




    Zur Thematik:
    Ich stelle auch immer wieder fest, dass viele Schüler keine richtigen PCs mehr zu Hause haben. Häufig nur noch Smartphones und Tablets. Da wird es dann natürlich schwierig. (Merke ich schon bei Office Anwendungen)
    Wer ein grundsätzliches Interesse an Informatik / Technik, ggf Studium hat sollte da aber durchaus über die Anschaffung eines Gerätes überlegen. Muss ja nicht teuer sein.

  • Informatik-Schüler, die es nicht hinkriegen Java zu installieren?


    Sag denen doch einfach, sie sollen sich lieber eine Playstation kaufen und Kunst wählen...


    Gruß !

    Einerseits - ich wundere mich ja auch. Andererseits: Die wirklich schlechten Schüler fragen ja nicht. Die sagen nur "mein Computer ging nicht, ich konnte die Hausaufgabe nicht machen." Die beiden Schüler, die aus dem aktuellen Kurs nachfragten, waren eher Leistungsträger und SEHR dankbar, dass ich eine Alternative parat hatte. Allmählich beginne ich aber zu verstehen, warum Win 10 Pro ein immer umfangreicheres Linux-Subsystem enthält, offenbar wird Windows für ernsthafte IT-Anwendungen zunehmend unbrauchbar.


    So lange man die Rechner vom Stick starten kann, gibt es ja einen Ausweg. Wahrscheinlich geht das irgendwann dann auch nicht mehr, dann muss ich die Rechnerverteilung eben von der Schule aus organisieren.


    Die durchschnittlichen Fähigkeiten im Umgang mit PCs haben in den letzten 10 Jahren stark abgenommen, auch wenn manche aus unbekannten Gründen das Gegenteil annehmen (dass die heutige Jugend das sozusagen automatisch könne). Aber Wischen auf Handy + Tablet bringt eben keine Kompetenz im Umgang mit Technologie.


    @Kiggie : Ein Kollege von mir macht das in seinen Tutorials so, dass er den Kauf von gebrauchten Lenovo-Notebooks (für ca. 200 €) empfiehlt, da kommt dann ein Linux drauf, und schon hat man alle Software für Informatik + Facharbeit (mit LaTeX in diesem Fall, Mathetutorial). Das kommt immer sehr gut an.

  • Der macht LaTeX mit seinen Schülern? Wie wunderbar! Ich hoffe das sich das auch darauf auswirkt wie sie später Texte verfassen. Immer wenn mich Studierende fragen wie sieh etwas in Word formatieren sollen verweise ich auf LaTeX... Bisher ohne Erfolg und leider habe ich auch keine Zeit dies zum Inhalt des Unterrichts zu machen.

  • Der macht LaTeX mit seinen Schülern? Wie wunderbar! Ich hoffe das sich das auch darauf auswirkt wie sie später Texte verfassen. Immer wenn mich Studierende fragen wie sieh etwas in Word formatieren sollen verweise ich auf LaTeX... Bisher ohne Erfolg und leider habe ich auch keine Zeit dies zum Inhalt des Unterrichts zu machen.

    Ich führe in meinen Tutorials auch in LaTeX ein (nur dass ich meine Leute keine Notebooks kaufen lasse). Meist verwenden es dann ca. 50% , der Rest nimmt OpenOffice oder Word. Man nimmt Schülern die Berührungsängste zu LaTeX, indem man ihnen bei Problemen (die natürlich auftreten) Unterstützung gibt. Ganz ehrlich: Im Vergleich etwa zur Java-Programmierung (weil ja manche meinen, LaTeX sei auch so etwas wie Programmierung) ist LaTeX nun wirklich einfach ;)

  • OT: Jetzt schäme ich mich, dass ich im Snipping Tool Schulalltag von Latex weg bin und alles in Word zusammenklicke...

    Ich habe mittlerweile so viele LaTeX vorlagen für verschiedensten Arten von Arbeitsblättern, Leitfäden, Klausuren etc. Da ist das erstellen eines neuen Dokuments eigentlich kein Problem. Es gibt mittlerweile einige Helferlein die z.B. das Erstellen von Tabellen vereinfacht.

  • OT: Jetzt schäme ich mich, dass ich im Snipping Tool Schulalltag von Latex weg bin und alles in Word zusammenklicke....

    Das geht ja auch oft schneller, und das ist letztlich das, was zählt (und der Inhalt natürlich, aber der ist ja von den verwendeten Werkzeugen unabhängig).
    Ich nehme für einseitige Sachen meist Writer + Latex-Plugin für die Formeln, für mehrseitige Sachen nach wie vor LaTeX. Bei Facharbeiten bietet sich LaTeX natürlich sehr an, weil es eben für diese Art von Dokumenten (strukturierte, wiss. Arbeiten) gemacht wurde, da sparen die Schüler am Ende sogar Arbeit, es sieht gut aus und sie haben was gelernt, was sie später (wenn sie in den naturwiss. Bereich gehen) noch brauchen können.

  • Einerseits - ich wundere mich ja auch. Andererseits: Die wirklich schlechten Schüler fragen ja nicht. Die sagen nur "mein Computer ging nicht, ich konnte die Hausaufgabe nicht machen."

    "Mein Heft war voll, ich konnte die Hausaufgaben nicht machen." - haben meine nur einmal probiert.

    "A lack of planing on your side does not constitute an emergency on my side."

  • Ich habe mittlerweile so viele LaTeX vorlagen für verschiedensten Arten von Arbeitsblättern, Leitfäden, Klausuren etc. Da ist das erstellen eines neuen Dokuments eigentlich kein Problem. Es gibt mittlerweile einige Helferlein die z.B. das Erstellen von Tabellen vereinfacht.

    Betonung auf dem Wort "mittlerweile".
    Ich hab meine Masterarbeit 2015 abgegeben und seitdem nicht mehr mit LaTeX gearbeitet, das rostet ein. Und das meiste ist jetzt sowieso schon ohne vorbereitet. Vielleicht fang ich irgendwann mal damit an, eine Klasse nach der anderen sukzessive upzudaten, ein paar Jahre im Beruf hab ich ja noch vor mir ;)

  • Ich möchte noch den Raspberry Pi als Lernhardware anführen. Preislich relativ weit unten angesiedelt, wenn man keinen Monitor braucht, weil man einen Fernseher mit HDMI hat (sehr wahrscheinlich in des meisten Schülerhaushalten).


    Die Geräte wurden entwickelt, weil man jungen Menschen wieder die Chance geben wolte, aus der Endanwender-Klick-Klick-Perspektive wegzukommen. Da geht dann alles, vom Aufsetzen und Warten des OS, Entwicklung eigener Software bis zu Hardwarebasteleien dank GPIO.


    Ideal wäre, wenn jedeer Schüler eine hätte. Fände ich sinnvoller, als für jeden ein Tablett anzuschaffen. Kann an aber auch gut verleiehen, passt quasi in die Hosentasche. Die SD-Karte mit dem eigenen System hat der Schüler eh.


    Das sind keine tiefergelegten Turbos und ein Java-Runtime läuft vielleicht nicht ganz rund, aber das frinde ich verschmerzbar. Auf der anderen Seiet ist es eine interessante Erfahrung, was mit knappen Ressourcen doch noch alles geht.


    Ich hatte vor Jahren mal vorgeschlagen, einen Rechnerraum mit derlei Geräeten auszustatten. In den Zeiten der Digitalisierung gibt es aber von Kollegen über Schulleitung bis zu den Verantwortlicheb beim Scgulträger viel größere Experten, als einen ausgebildeten Informatik-Lehrer. Neinenein, man bräcuhte schon richtige Arbeitsumgebungen, also Windows, hat eh jeder. Blabla. Bei so etwas disktiere ich dann nicht mehr.


    Falls aber jemand an einer Schule wäre, an der es nicht als verwerflich gilt, wenn die Schüler etwas lernen, wäre es einen Überlegung wert.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Man kann nette Sachen machen mit einem Pi, wir haben auch ein paar davon (für Technik-AGs und z.B: unseren eigenen Roberta-Server).


    Aber wie man so etwas in einen Schulalltag integrieren kann, ist mir unklar. Die Schüler bringen ihre PIs mit, stecken die Kabel für Monitor, Maus und Keyboard aus den Rechnern, die im Rechnerraum stehen, raus, in ihren Pi rein oder wie? Von Netzteilen und Kabeln ganz zu schweigen.


    Wir sind eine Schule mit extremer Raumknappheit, ich würde es sicherlich nicht durchbekommen, einen Raum einzurichten, wo man außer Informatik + Technik nichts machen kann (das wäre beim PI, denke ich, so).


    Für Schüler, die das für Informatik brauchen und zu Hause keinen Rechner haben, wäre es allerdings eine gute Möglichkeit.

  • Aber wie man so etwas in einen Schulalltag integrieren kann, ist mir unklar.

    Mir ist unklar, warum man das machen sollte. Was soll das im Alltag?

    Die Schüler bringen ihre PIs mit, stecken die Kabel für Monitor, Maus und Keyboard aus den Rechnern, die im Rechnerraum stehen, raus, in ihren Pi rein oder wie? Von Netzteilen und Kabeln ganz zu schweigen.

    Z. B. Oder man arbeitet mit Umschaltern, benutzt freie Anschlüsse an den Monitoren etc. Tastaturen liegen vielleicht noch wo 'rum. Kabel braucht's eigentlich nicht, Leitungen dürften reichen.

    Wir sind eine Schule mit extremer Raumknappheit, ich würde es sicherlich nicht durchbekommen, einen Raum einzurichten, wo man außer Informatik + Technik nichts machen kann (das wäre beim PI, denke ich, so).

    Man braucht keinen eigene Raum. Wenn irgendwo Monitore stehen, braucht man nur 'ne Kiste oder 'nen kleinen Schrank. Wie gesagt, bei uns wollte das keiner, also habe ich es bleiben lassen. Wenn's bei auch nicht gewünscht wird, lässt du's auch. So what?

    Informatik + Technik

    Was soll das bedeuten?

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Man braucht keinen eigene Raum. Wenn irgendwo Monitore stehen

    Stehen bei Euch irgendwo Monitore rum? Bei uns nur in den Computerräumen.


    Informatik: Informatik WPU (Wahlpflichtunterricht) und Kurse ab Klasse 11.


    Technik: Robotik-AG, Technik-WPU (dort wird viel mit Arduinos gearbeitet, wir haben aber auch ein paar Raspis).


    Ich schaue mir das in unserem einen Raum mal an. Wenn noch hdmi frei ist, ist das mit dem Monitor kein Problem. Bleiben aber Maus, Tastatur, Netzkabel, ggf. Lan Kabel. Ich finde Raspis cool, aber unpraktisch in vieler Hinsicht.

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