Studium/ Probleme mit den Eltern

  • Hallo ,


    ich hoffe, dass ich hier überhaupt eine Schreibeberechtigung habe,obwohl ich noch nicht studiere.
    Für Antworten wäre ich sehr dankbar.
    Ich bin 17 Jahre alt und habe vor ein paar Monaten Abitur gemacht und mich auch direkt für ein Lehramtsstudium beworben. Ich habe auch eine Zulassung erhalten und eigentlich würde es in einer Woche für mich losgehen. Ich will diesen Weg unbedingt gehen und freue mich auch schon total. Jetzt ist es so, dass meine Eltern unter keinen Umständen wollen, dass ich Lehrerin werde.
    Mein Papa ist der Meinung, ich würde mich mit meinem guten Abitur unter Wert verkaufen und solle das denjenigen überlassen, die nichts anderes können. Er sagt auch, dass ich als Lehrer so schlecht verdienen werde und meinen Lebensstandard drastisch runterschrauben müsste.
    Er hatte für mein Leben und meine Zukunft immer ganz andere Pläne, aber ich möchte unbedingt in diesem Bereich arbeiten. Ich bekomme keinerlei Unterstützung mehr von meiner Familie und werde für meinen Wunsch, Lehrerin zu werden, von allen belächelt.
    Ich glaube mittlerweile, dass mein Papa sich richtig schämt deshalb.
    Ich habe alles versucht, um ihn zu überzeugen aber es bringt nichts. Er möchte mich nicht unterstützen.
    Deshalb wollte ich euch fragen, ob ihr vielleicht Argumente aufzählen würdet, die für diesen Beruf sprechen. Ich würde ihm dann diesen Beitrag zeigen und könnte ihn so vielleicht umstimmen.
    Mich nimmt die ganze Situation Zuhause wirklich sehr mit und ich würde mich über Antworten sehr freuen.
    Danke im Voraus :)
    Schönen Sonntag noch

  • ich möchte diesen Beruf unbedingt machen. Ich habe beide Schulpraktika in einer integrativen Schule gemacht und die Arbeit hat mich sehr bereichert. Ich möchte nicht in die freie Wirtschaft gehen, wo sich alles nur ums Geld dreht, sondern mit Menschen arbeiten und Kinder auf ihrem Lebensweg begleiten.

  • Also, wenn das alles stimmt...
    ...spätestens ab deinem 18. Geburtstag hat er da eh nichts mehr zu melden - nur ggf zu zahlen, und wenn er dir da Stress macht, gibts den Weg zur passenden Behörde, was deinen Unterhalt usw angeht.
    Manche sind eben unbelehrbar... dann musst du eben sehr früh lernen auf eigenen Beinen zu stehen,solche unkooperativen Eltern gibt es durchaus, die lernen im schlimmsten Fall erst, wenn der Kuckuckskleber kommt.


    Was für den Job spricht... er ist durchaus abwechslungsreich. Und zumindest mir macht er Spaß. Ein Job, der dir gefällt, ist auf jeden Fall mehr wert als einer, der vllt mehr Geld bringt, aber hinter dem du nicht stehst. Wenn du Praktika gemacht hast und festgestellt hast, dass das eben "deins" ist, dann tu es.
    Verwandtschaft kannst du dir nicht aussuchen. Dein Umfeld und deine Ausbildung schon.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

    • Offizieller Beitrag

    1) die heutigen NCs auf den meisten Lehramtsstudiengängen sprechen nicht unbedingt dafür, dass nur Dummköpfe Lehramt studieren.


    2) Als Lehrer, zumal mit Verbeamtung, ist man finanziell wirklich nicht schlecht dran. Wenn du dadurch deinen "Lebensstandard" einschränken musst, dann ist es eh Zeit, dass du das Leben von der richtigen Seite kennenlernst.


    3) Wenn deine Eltern tatsächlich nicht mehr unterstützen, dann werden es harte Jahre, aber eyh, es ist alles möglich. in ein paar Monate den Antrag auf Abzweigung des Kindergels stellen, das steht dir zu und es ist nicht mal eine Klage.
    3b) Klage auf Unterhalt. Wenn es denen wirklich so gut geht und es nur um eine Erziehungsmaßnahme ginge ("Studier BWL oder du kriegst kein Geld"), haben sie es auch nicht anders verdient.


    Wenn dir das alles nicht gefällt und du selbst nicht mal auf gute Argumente für deinen Berufswunsch kommst: dann studier mal BWL oder was auch immer Papa für dich ausgesucht hat.

  • Ich glaube so ohne weitere "Verdachtsmomente" nicht an einen Troll. Ich habe selbst schon Väter in der Sprechstunde gehabt, die genau so ticken, wie unsere Ballerina es beschreibt.
    Aaalso: klar, man kann in der freien Wirtschaft mehr Geld verdienen als als Lehrer. Aber auch für solche Arbeitsstellen muss man sich erstmal qualifizieren, sie bekommen und auch behalten.
    Wenn man beide Staatsexamina hinter sich gebracht hat, gibt es die Möglichkeit, sich mit dem Ziel, Beamter zu werden, auf eine Planstelle zu bewerben. Ist man erstmal Beamter, ist der Job sicher, man hat steuerliche Vergünstigungen und dergleichen mehr.
    Die Arbeit mit Kindern ist anstrengend und man braucht eine ordentliche Portion Humor und Stressresistenz, man muss strukturiert sein und neben fachlicher Kompetenz auch sozial kompetent sein. Aber das sind Anforderungen, die man in der freien Wirtschaft auch braucht.
    Ich stelle mir die Frage, woher Dein Vater das Recht nimmt, den Bereich Deines Lebens zu bestimmen, der Dich bis zu Deiner Rente/Pensionierung begleitet. Weiterhin denke ich, dass er froh sein kann, dass Du Ziele für Dein Leben hat. Viele Deiner Altersgenossen haben keine.

  • Hat dein Vater das gemacht, was sein Vater wollte?
    Will er, dass du dein Leben lang etwas tust, worauf du keine Lust hast? Frag doch mal wie es ihm gehen würde, wenn du mit ihm irgendwann brichst, weil du sauer auf ihn bist?
    Wie sieht es mit Familienfreundlichkeit und Aufstiegschancen aus, wenn man Kinder hat?


    Sollten nicht gerade die besten unterrichten, damit die Kinder die bestmöglichen Chancen bekommen?


    Und ansonsten: was da oben schon steht.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Hallo Balletbeautiful,



    Mein Papa ist der Meinung, ich würde mich mit meinem guten Abitur unter Wert verkaufen und solle das denjenigen überlassen, die nichts anderes können.

    Sagen wir so, es gibt auch im Lehrerberuf viele Kolleginnen und Kollegen mit zum Teil sehr gutem Abitur. Du wärst da also nicht die einzige. Wo dein Vater natürlich schon recht hat ist, dass man es auch am Gymnasium fachlich locker überblickt, wenn man (im Abitur und Studium) eher durchschnittlich ist. Fachlich sehr gut zu sein kann einem im Lehrerberuf natürlich einerseits helfen, weil man viele Dinge dann tiefer versteht und dadurch didaktisch eventuell noch besser reduzieren kann. Andererseits ist ein Einserabitur bzw. ein entsprechend sehr gutes Staatsexamen aber schon so ein bisschen "Perlen vor die Säue". Du bekommst im Lehrerberuf, wenn du fachlich hervorragend bist, keinerlei Bonuszahlungen, Gehaltserhöhungen und auch die Headhunter werden nicht hinter dir her sein. Dein Dienstherr lässt es sich nichts kosten eine Spitzenkraft zu haben, im Gegenteil, der Dienstherr reibt sich die Hände und frohlockt, dass er eine fachliche Spitzenkraft, hinter der in anderen Studiengängen Headhunter hinterher wären, für den Standardtarif bekommt.
    Eine Anmerkung aus ganz persönlicher Sicht, da es mir notentechnisch nämlich so ging: Es ist im Lehrerberuf im Kollegium schon ganz angenehm, wenn man als fachlich sehr kompetent gilt. Man wird oft gefragt und, wenn man sich zu einem fachlichen Sachverhalt äußert, wird man sehr für voll genommen. Das ist durchaus angenehm. Eine persönliche Schattenseite ist, dass man sich oft denkt "das ist trivial" oder, dass man sich ärgert, dass man fachlich eigentlich "überqualifiziert" ist (Stichwort: Fachliche Unterforderung).
    Man muss sich einer Sache bewusst sein, als Lehrer ist man deutlich mehr Pädagogin als Fachwissenschaftlerin. Man ist, wenn man es genau nimmt, studiumstechnisch gesehen Fachwissenschaftler, arbeitet aber als eine etwas erweiterte Form der Erzieherin. Das ist sicher einer der Gründe für die fehlenden Gehaltsspitzen.
    -> Man beschäftigt sich im Lehrerberuf zu einem sehr großen Teil seiner täglichen Arbeitszeit mit (im Bezug aufs Fachstudium) qualifikationsfreien Tätigkeiten (Kinder erziehen, Geld einsammeln und hinterherlaufen, Listen für Hausaufgabentandems erstellen, Sitzordnungen neu gestalten, Elternmails beantworten, wie ein Reiseveranstalter Reisen mit Freizeitprogramm organisieren und begleiten usw.). Leider ist der zumindest etwas fachlich orientierte Teil (Klausuren entwerfen, Unterricht planen und dabei komplexe Sachverhalte didaktisch reduzieren) nur ein kleiner (und bei der Schulleitung nicht hoch im Kurs stehender, da wenig Außenwirkung erzeugender) Teil der Arbeit.



    Er sagt auch, dass ich als Lehrer so schlecht verdienen werde und meinen Lebensstandard drastisch runterschrauben müsste.

    Als Lehrerin wirst du mittelmäßig verdienen. Das mit dem Herunterschrauben des Lebensstandards kann passieren, aber vor allem, wenn du in wirtschaftlich starken Regionen wohnst. In ländlichen Regionen kann man mit der Alimentation relativ passabel leben, wenn man auf ein paar Dinge verzichtet.
    Auch da kommt es halt wieder auf die Perspektive an. Der Lehrerberuf ist (Verbeamtung vorausgesetzt) ein solider Beruf, was die finanzielle Absicherung angeht.
    Das Problem, was ich daran sehe ist, dass man als jemand, der sehr gut ist, eben genausoviel verdient wie jemand, der nur das Mindeste leistet.
    Und die wenigen Aufstiegschancen (Funktionsstellen) stehen in keinem guten Aufwands- und Ertragsverhältnis. Außerdem sind es keine Positionen, in die man durch fachwissenschaftliche Qualifikation oder durch besonders fachlich fundierten Unterricht kommt.


    Ich kann dich also dahingehend beruhigen, am Hungertuch wirst du nicht nagen, reich wirst du aber auch nicht.
    Was halt wirklich traurig am Lehrerberuf ist, dass der Beruf eigentlich erst dann seine Vorteile ausspielt, wenn:
    - man lange und/oder oft krank ist
    - man möglichst wenig leistet um eine gute work/life Balance zu haben
    Da kann man dann wirklich sagen, dass die Bedingungen als verbeamtete Lehrerin toll sind, weil man im Gegensatz zu vielen Berufen in der freien Wirtschaft gut abgesichert ist, lange Zeit im Krankheitsfall Geld bekommt und so weiter. Da bekommt man als Arbeitnehmer für wenig Arbeit verhältnismäßig viel Geld.
    Als Vielleister ist man in dem System aber eben eher benachteiligt, da freut sich dann nicht der Arbeitnehmer über die Bedingungen, sondern der Dienstherr, der für verhältnismäßig wenig Geld viel Leistung bekommt.



    Ich glaube mittlerweile, dass mein Papa sich richtig schämt deshalb.

    Das ist natürlich traurig und tut mir leid für dich. Es gibt sicherlich deutlich prestigeträchtigere Berufe, aber ganz so schlimm ist der Lehrerberuf nun nicht. Ich finde das zeigt aber mal wieder, wie wenig der Lehrerberuf gewertschätzt wird. Vor allem bei erfolgreichen Menschen. Eine Beobachtung, die ich auch öfter mache, wenn ich mit erfolgreichen Leuten zutun habe.



    Deshalb wollte ich euch fragen, ob ihr vielleicht Argumente aufzählen würdet, die für diesen Beruf sprechen. Ich würde ihm dann diesen Beitrag zeigen und könnte ihn so vielleicht umstimmen.

    Ich glaube deinen Vater umzustimmen ist ein aussichtsloser Kampf. Wenn du mit den aufgezählten Schattenseiten des Berufs (da gibts durchaus noch einige mehr) klar kommst und die positiven Seiten (da gibts zumindest auch ein paar mehr) an dem Beruf schätzt, dann solltest du deinen Weg gehen.

  • Ich finde das zeigt aber mal wieder, wie wenig der Lehrerberuf gewertschätzt wird. Vor allem bei erfolgreichen Menschen. Eine Beobachtung, die ich auch öfter mache, wenn ich mit erfolgreichen Leuten zutun habe.

    ...was sind denn "erfolgreiche Leute"?
    professionelle Steuerhinterzieher im großen Maßstab und ähnliche Wirtschaftskriminelle?
    :teufel:


    LehrerInnen bilden. Keine Bildung ist viel zu teuer.
    Die kannst du nämlich nicht mit Geld kaufen.
    Genausowenig wie Sozialverhalten, Charakter oder Ideen.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Ich habe mich natürlich auf wirtschaftlich erfolgreiche Leute verschiedener Berufe bezogen, die auf legale Weise deutlich erfolgreicher sind als man es als Lehrerin sein kann.

  • ...was sind denn "erfolgreiche Leute"?

    Ich zum Beispiel. Ich arbeite in dem Beruf, der mir Spaß macht, verdiene genug Geld (reich ist anders, aber mir reicht das Geld aus) und bin zufrieden. Das ist meiner Meinung nach erfolgreich.

  • Ich habe mich natürlich auf wirtschaftlich erfolgreiche Leute verschiedener Berufe bezogen, die auf legale Weise deutlich erfolgreicher sind als man es als Lehrerin sein kann.

    ...und an was misst du "Erfolg"? Am (Schweizer) Bankkonto?
    Mal abgesehen davon, dass ich Erfolg nie am "Vermögen" festmachen würde...
    ...ich wage zu behaupten, das gros der finanziell "Abgehobenen" eine Menge Dreck am Stecken hat. Und nicht nur, wer sich erwischen lässt, ist kriminell... der ist dann nur noch "ungeschickt" dazu.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Och firelilly, kommst du wieder mit deinem versteckten arroganten Gehabe gegen deinen eigenen Berufsstand? Ich frag mich echt warum du noch Lehrerin bist, ich dachte es geht dir finanziell so toll und Lehrer sein ist eh nicht so wichtig?


    Brechreiz aus.


    Balletbeautifull: aus welchem Metier kommen denn deine Eltern?

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • "Lebensstandard" - es gibt nicht den einen. Also ich stehe finanziell sehr gut da! Und ich bin glücklich in meinem Job. Das kann man mit Geld nicht aufwerten!


    Was bringt dir also ein Studium/Job, der dich nicht glücklich machst, vllt deswegen auch krank macht oder gar das Studium scheitern lässt? So habe ich einige kennengelernt, die Dinge studiert haben, weil es "sinnvoll" ist oder weil die Familie es wollte. Viele haben das Studium abgebrochen oder später irgendwann umgesattelt.
    Es ist dein Leben und du hast nur Eines!


    Aber!: Du bist noch jung, alles überblicken kannst du auch noch nicht. Man könnte also auch als Deal mit dem Vater ein Jahr Praktika machen in verschiedenen Bereichen, die vielleicht auch er für dich vorsieht. Dann hast du es zumindest probiert.

  • Da eigentlich soweit alles gesagt wurde, gehe ich nur nochmal aif einen einzigen Punkt ein:
    Nur weil du einen sehr guten Abischnitt hast, heißt das n9ch lange nicht, dass du studiumtechnisch in eine bestimmte Richtung gehen musst. Ich kann gar nicht zählen wie viele Leute mir gesagt haben, dass ich mit meinem 1,0er Schnitt jetzt eigentlich Medizin studieren müsste (à la "weißt du für wie viele Leute das ein Teaum wäre und du wirfst es einfach so weg?") oder zumindest Psychologie, Jura oder Mathe. Ich wollte schon in der 5. Klasse Lehrerin werden, da konnte ich noch gar nicht wissen was für einen Abischnitt ich mal haben würde. Warum sollen wir also unseren Berufswunsch ändern, nur weil 99% der Kommilitonen vermutlich ein schlechteres Abi haben? Man passt sein Studium nicht dem Schnitt an, sondern hofft, dass die erreichte Note für den angestrebten Studiengang ansatzweise ausreicht. Wenn die dann eine ganze Note über dem NC liegt freut man sich, dass es so einfach war, den Platz zu bekommen und macht einen Heken dran.
    Ich weiß durch Praktika und meine Vertretungsstelle, dass das genau der Job ist, den ich 40 Jahre lang machen möchte und das ist deutlich mehr wert als alles Geld was ich irgendwo als Ärztin, Managerin oder was auch immer verdienen könnte.

  • Ich würde nicht den Versuch unternehmen, den Vater zu „überzeugen“. Äußere klar und sachlich, dass du wesentliche Lebenentscheidungen selbstbestimmt treffen und deine eigenen individuellen Ziele für deine Zukunft definieren wirst. Eltern dürfen sich gerne dazu äußern und ggf. Unmut bekunden, letztlich haben sie es aber so zu akzeptieren und kein Mitbestimmungsrecht.


    Meine Eltern waren auch nicht begeistert, als ich vom Großkonzern ins Lehramt umgeschwenkt bin. Ich habe mir das einmal in Ruhe angehört, aber auch deutlich gemacht, dass die Entscheidung gefallen ist und ich mir weitere Einmischungsversuche verbitte.

  • Also wenn es nach meinem Vater damals gegangen wäre, wäre ich wie meine drei Geschwister Bänker/Bänkerin geworden. Aber das kam für mich nie in Frage! Sie verdienen vielleicht mehr Geld als ich, sie arbeiten auch gefühlt 7 Tage/ 24h. Ob sie glücklicher sind als ich-würde ich definitiv nicht unterschreiben.
    Ich wollte immer Lehrerin werden, habe schon mit 13 anderen Nachhilfe gegeben. Das ist einfach mein Ding. Es ist ein wunderbarer Beruf, mit sehr viel Verantwortung. Ich bin auch der Meinung, dass Lehrkräfte besser bezahlt werden müssen, egal ob Grundschullehrer oder Gymnasiallehrer.
    Für mich ist es der perfekte Job. Ich arbeite Vollzeit und habe genügend Zeit für meine Familie.
    Den "Lebensstandard aufrecht zu erhalten". Es kommt drauf an wie dein Lebensstandard jetzt ist. Naja 10 Pradataschen und 10 Guccitaschen sind jeden Monat nicht drin.
    Es kommt ja drauf an, was dir wichtig ist. Ich habe mein Haus (gemeinsam mit meinem Mann), wir verreisen in jeden Ferien und schauen uns Städte/Länder mit unseren Kindern an. Können unseren Kindern etwas bieten. Das ist mir wichtig.Ich brauch nicht jeden Monat 10 Guccitaschen oder so.


    Väter zu überzeugen, wird dir nichts bringen. Du musst einfach lernen für dich zu entscheiden. Und wenn du dich für den Lehramtsberuf entscheidest und in 5 Jahren zu der Erkenntnis kommst, es ist doch nichts für dich, dann ist es nicht schlimm.

  • Ich schließe mich den anderen an. Wenn eine Villa am Starnberger See der Maßstab ist, sollte man nicht Lehrer werden. Prestigeträchtig ist der Beruf auch nicht so sehr. Aber mir und meiner Familie fehlt es an nichts.

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • Meine Eltern fanden es auch doof, dass ich Lehrerin werden wollte. Auch haben sie es mir glaube ich nicht zugetraut. Fand ich damals etwas verletzend, aber dachte mir so: Jetzt erst recht (und hab es nie bereut). Allerdings war ich schon 19 bei Studienbeginn und hab einfach drauflos studiert. Ich wäre im Traum nicht auf die Idee gekommen, das zu studieren, was sie sich vorstellten. Ich finde das auch sehr egoistisch, denn du solltest ja wissen, was du machen möchtest und du musst mit dem Beruf glücklich werden.
    Ich hab zwar noch eine Zeitlang zu Hause gewohnt, war dann aber finanziell unabhängig von ihnen (hab gejobbt, auch nicht wenig) nach dem Grundstudium, sodass das auch kein Thema war.


    Da auch meine Eltern kein gutes Bild vom Lehrerjob haben (vormittags recht/nachmittags frei, mehr als doppelt so viel Urlaub usw.), war das einfach kaum ein Gesprächsthema bei späteren Treffen. Ist bis heute so (bzw. kaum mal, nur am Rande). Wie die Familie heute darüber denkt - keine Ahnung und es wäre mir auch egal. Was die wiederum so im Leben machen / gemacht habe, ist für mich nicht unbedingt erstrebenswert.


    Es ist dein Leben und du entscheidest allein, was du damit machst! Es ist auch nicht deine Aufgabe, deinen Vater zu überzeugen, sondern seine "Aufgabe", dich und deine Wünsche/Ziele so zu akzeptieren, wie sie sind.

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