Meinst Du das Ernst oder ironisch?
Ernst.
Meinst Du das Ernst oder ironisch?
Ernst.
Aus Angst, in die rechte Ecke geschoben zu werden, wird so etwas keine "Altpartei" forcieren (Seehofer wird vielleicht mal wieder kurz brüllen, aber fällt dann wie gewohnt um). Außerdem hat Deutschland doch eine ewige Schuld, da darf man so etwas noch nicht mal denken
1. Allein schon der Begriff "Altpartei" diskreditiert den Verwender in meinen Augen, da helfen auch keine Anführungszeichen. Aber mach nur.
2. Ich glaube, die demokratischen Parteien werden das aus anderen Gründen nicht forcieren.
3. Fliegenschiss, Denkmal der Schande, so in der Art? Ich weiß nicht, ob die Schuld ewig ist, aber noch ist sie so was von da und relevant.
Wir reden heute in der Regel nicht mehr von Schuld sondern von Verantwortung. Das ist ein nicht unwesentlicher Unterschied.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es einen großen Unterschied für den Normalbürger macht, ob der "Ausländer" in einem Beruf wahrgenommen wird oder eben beschäftigungslos am Bahnhof oder anderen öffentlichen Plätzen sitzt und mit seinen Kumpels quatscht.
Ich habe großen Respekt vor dem Herrn, der mir meine Pakete bringt (sein Deutsch ist noch nicht so gut) oder dem jungen Mann, der mir als Hilfslagerist im Baumarkt mein Holz übergibt.
Ich weiß, dass diese Männer hart für ihr Geld arbeiten.
Bei den jungen Männern, die ganztätig an unserem Bahnhof herumsitzen, plauschen und ganz gern Frauen und Mädchen angraben (nicht immer nett), fühle ich mich nicht ganz so wohl. Selbst, wenn ich mir klar mache, dass viele gar nicht arbeiten dürfen oder aufgrund fehlender Sprachkenntnisse nicht arbeiten können.
Eine Zuwanderung von Menschen in die Arbeitswelt würde ich sehr begrüßen. Es gibt eine große Menge an Arbeitsplätzen, die wir jetzt schon nicht besetzen können. Die Menschen könnten legal zu uns kommen, dann sind auch Wohnungen und Bildung für die Kinder viel besser planbar. Wenn diese Arbeitsmigranten in die Sozialkassen einzahlen, bleibt auch genug Geld für die übrig, die wirklich unsere Hilfe brauchen.
Nachdem Frau Merkel Afrika mehrfach bereist hat, wundert es mich, dass nicht so ein Förderprogramm herauskam - z-B. Deutsch lernen und Berufsschule in Afrika, die Absolventen können dann nach Deutschland zum Arbeiten kommen, wenn sie möchten. Auch deutsche Unternehmen (da waren ja diverse auf der Reise dabei) könnten ihren Anteil leisten. Das wäre gleichzeitig ein Weg, vor Ort gute Kräfte für das eigene Land auszubilden, quasi Entwicklungshilfe.
Mich nervt der politische Stillstand der letzten Jahre sehr.
Stimmt stille Mitleserin, so ein aktives Einwanderungsprogramm, das noch über die aktuellen Kleinstprogrämmchen hinausgeht wäre rein ökonomisch gesehen sinnvoll. Politisch gesehen ist das aber mit die Art von folgender (befürchteter) "Überfremdung" die der harte Kern der AFD-Wähler schon jetzt sieht, fürchtet und ablehnt, also wird das sicherlich so schnell nicht kommen. Menschlich gesehen sollte der Weg denke ich zunächst einmal dahingehend verlaufen, dass Bildung und Teilhabe stärker in den Fokus rücken, um eben die vielen Menschen in Deutschland die tatsächlich in prekären Verhältnissen mit und ohne Transferleistungen leben frühzeitig mitzunehmen statt abzuhängen, sozial zu integrieren, auszubilden und damit auch langfristig gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Ein Einwanderungsprogramm, dass es uns erlaubt die klügsten Köpfe aus Entwicklungs- und Schwellenländern noch effektiver als bislang abzugreifen und für unseren Arbeitsmarkt wirtschaftlich "nutzbar zu machen" verschärft sowohl globale Ungleichheiten und behindert Entwicklung, als es auch das Gefühl vieler Menschen hier in Deutschland jetzt schon abgehängt, ungesehen und ungehört zu sein zu verschärfen droht und damit die schleichende Entdemokratisierung- die man sicherlich in Teilen der BL auf dem Gebiet der ehemaligen DDR feststellen kann- fördert.
1. Allein schon der Begriff "Altpartei" diskreditiert den Verwender in meinen Augen, da helfen auch keine Anführungszeichen. Aber mach nur.2. Ich glaube, die demokratischen Parteien werden das aus anderen Gründen nicht forcieren.
3. Fliegenschiss, Denkmal der Schande, so in der Art? Ich weiß nicht, ob die Schuld ewig ist, aber noch ist sie so was von da und relevant.
Zu 1) Altpartei diskrediert niemanden in meinem Augen. Es bedeutet nicht mehr, als der Begriff aussagt: eine Partei, die schon lange besteht.
Zu 2) Sicherlich gibt es auch noch andere Gründe, die von mir genannten sind aber auch nicht zu verleugnen.
Zu 3) Nein, hat mit dem Fliegenschiss bzw "Denkmal der Schande" Zitat (welches auch sehr aus dem Zusammenhang gerissen würde und wird, aber das ist ein anderes Thema) nichts zu tun. Es hat etwas damit zu tun, dass von den Verantwortlichen heute so gut wie niemand mehr lebt und von unserer Generation niemand verantwortlich für Taten von damals ist. Daher sollte auch irgendwann mal Schluss sein mit dem ewigen Schuldkomplex. Was natürlich nicht heißen soll, dass dieser Teil der Geschichte vergessen werden soll. Allerdings kann man ihn auch neutral mit einer Gewissen Distanz betrachten. Eben so, wie andere Länder mit einer unrühmlicher Vergangenheit ihrer Vorfahren umgehen.
Ein neutraler, distanzierter Rückblick auf den Holocaust, das ist es, wofür du ernstlich plädierst?! Und das mit einer Argumentation, die das Herz eines Björn Höckes höher schlagen lassen würde, weil sie so schön sauber wirkt und -scheinbar- neutral und distanziert ist, während es doch unmissverständlicher Rechtsprech ist, den du vorträgst.. Und nein, nur weil Björn Höcke nachgerade behauptet hat, er habe ja nur über ein "Denkmal zur Erinnerung an eine Schande" gesprochen, als er von einem "Denkmal der Schande" sprach und nicht etwa das Denkmal an sich für eine Schande gehalten ist das nunmal nicht glaubwürdig. Der Mann ist Gymnasiallehrer, Geschichte unter anderem, der genau weiß, was er mit seinen Worten insbesondere an historischen Bezügen aussagt und wie dies verstanden werden wird. Das verteidigen zu wollen zeigt wes Geistes Kind du bist DaVinci. Der Flügel freut sich auf dein Aufnahmegesuch und deine Teilnahme am nächsten Kyffhäusertreffen.
Niemand von uns mag persönliche Verantwortung für die Taten von damals tragen, für den verantwortungsvollen Umgang mit unserer eigenen Geschichte im Sinne eines "Wehret den Anfängen" darf, soll und muss aber jeder Demokrat in der Bundesrepublik Deutschland stehen und das nicht nur 70 Jahre nach Kriegsende, sondern für alle Zeiten. Dazu gehört den Teil der Verantwortung, den unsere Vorfahren auch noch bis weit in die Nachkriegszeit nicht bereit waren zu tragen zu übernehmen, daraus zu lernen um es selbst wissend, sehend und mitfühlend besser machen zu können.
Allerdings kann man ihn auch neutral mit einer Gewissen Distanz betrachten. Eben so, wie andere Länder mit einer unrühmlicher Vergangenheit ihrer Vorfahren umgehen.
Unrühmlich klingt wie "Ich hab bei den Bundesjugendspielen nur den 3. Platz belegt." Nee nee, Distanz geht nicht. So wie Völkermord in anderen Ländern nicht distanziert übergangen werden kann. Da ist es recht egal, ob man hier geboren wurde oder andernorts, sobald man etwas weiß, trägt man Verantwortung. Und tut hoffentlich, was in seinen paar Lebensjahren möglich ist, um möglichst geringen Schaden auf der Welt zu hinterlassen.
"Ich schaue mir neutral an, dass meine Vorfahren vor 70 Jahren Völkermord und Kriegsverbrechen begangen haben." In etwa so, daVinci?
Und das am Besten in Gegenwart der Nachfahren der Opfer?
Du hast gerade die beste Begründung geliefert, dass wir damit anders umgehen müssen, als Du es vorschlägst.
Allerdings kann man ihn auch neutral mit einer Gewissen Distanz betrachten. Eben so, wie andere Länder mit einer unrühmlicher Vergangenheit ihrer Vorfahren umgehen.
Das ist eine total kluge Idee. Man muss nur damit rechnen, dass alte Feindschaften dann halt nie so richtig begraben werden und z. B. ein wahnsinnig gewordener Diktator "versehentlich" eine Rakete in Richtung des eigenen Landes abschiesst. Könnte halt schon noch heikel werden. Oder man tut gleich so, als habe man eigentlich nie an irgendwas Schuld gehabt, im Gegenteil, eigentlich sei man anno dazumals voll im Recht gewesen (kann auch gerne schon 1389 gewesen sein ...), man faselt ein bisschen was vom "Grossreich" und irgendeiner Art von historischem Anrecht, das man auf gewisse Landstriche hätte und dann wundert man sich, wenn plötzlich neue Kriege ausbrechen, in denen gleich wieder ethnische Säuberungen und gar ein Völkermord stattfinden. Kannst jetzt raten, wovon ich schreibe und wenn Du Lust hast, kannst Du gerne nach noch mehr Beispielen recherchieren. Sich so ganz distanziert mit der eigenen Geschichte befassen oder diese gleich besser noch ignorieren oder nein, noch besser ... sie einfach umdeuten, das hat's echt immer schon gebracht.
In der BRD profilieren sich ja vor allem die Grünen mit solch einem Punktesystem*, das die wirtschaftliche Verwertbarkeit eines Menschen zum alleinigen und transparenten Maßstab macht.
Ich denke mal, daß alle politischen Parteien sich mit so einem Punktesystem anfreunden könnten. Es stellt sich dann "nur" die Frage wie hoch man die Hürde bei der zu erreichenden Mindestpunktezahl legt. Legt man sie so niedrig, daß 90% der Bewerber durchkommen oder legt man sie so hoch, daß es nur 5% schaffen?
Niemand von uns mag persönliche Verantwortung für die Taten von damals tragen, für den verantwortungsvollen Umgang mit unserer eigenen Geschichte im Sinne eines "Wehret den Anfängen" darf, soll und muss aber jeder Demokrat in der Bundesrepublik Deutschland stehen und das nicht nur 70 Jahre nach Kriegsende, sondern für alle Zeiten.
"Sondern für alle Zeiten" sehe ich gerade nicht. Wenn wir nämlich so anfangen die Geschichte aufzurechnen, müßten wir auch Reparationsforderungen an Schweden stellen, weil sie im 30 Jährigen Krieg in Deutschland einmarschiert sind. Dann müßten wir auch Reparationsforderungen an Frankreich stellen, weil Napoleon durch Deutschland durchmarschiert ist. Dann...
Das wird ein Faß ohne Boden und so lange von oben verordnet alle wegen der "ewigen Schuld" für alle Zeit in Sack und Asche gehen sollen, wird das nichts mit der Aussöhnung. Ich erinnere nur an die aktuellen Reparationsforderungen Griechenlands und Polens.
Wat n Quatsch.
Hat hier irgendwer was von Reparationszahlungen gefaselt?
Nee.
Und wenn Griechenland danach kräht, lacht die Welt einmal, ähnlich wie bei Trumps Mauer, die "Mexico zahlen wird" .
Was aber stimmt... so eine Entwicklung wie vor 80 Jahren (denn dann gings in etwa los) darf sich nicht wiederholen.
Nie wieder.
Die damals kannten das noch nicht.
Wir schon. Wir hatten Geschichtsunterricht.
Und wer sowas wieder will, verstößt gegen Grundgesetz samt Menschenrechten, und darf das eben nicht.
Also sollen die "Unbelehrbaren Ewigvorgestrigen" eben gehen.
Naziideologien? Hier nicht. Das muss verdammt noch mal klar sein. Und wenn "die" das nicht verstehen, müssen sie sich eben woanders einen Platz suchen. Passende "Staatschefs" gibts ja, Erdogan ist das beste Beispiel.
PattyPlus, ich glaube, du hast den Satz von CDL nicht ganz verstanden. Es ging da nicht um Reparationszahlungen, sondern um das Lernen aus der Vergangenheit und die Verantwortung für die Zukunft. Und DAS sollte für alle Zeiten gelten.
kl. gr. frosch
Was aber stimmt... so eine Entwicklung wie vor 80 Jahren (denn dann gings in etwa los) darf sich nicht wiederholen.
Die Judenverfolgungen gingen schon viel früher los, nur hatten die Menschen im Mittelalter gottseidank einfach nicht die logistischen Möglichkeiten.
--> https://de.wikipedia.org/wiki/…logie_der_Judenverfolgung
Und das ist jetzt die Erklärung wofür? Dafür dass sich Geschichte wiederholt, man aus der Vergangenheit eh nicht lernen kann und man sich darüber deshalb keinen Kopf machen braucht? Oder was willst du damit sagen?
kl. gr. frosch
PattyPlus, ich glaube, du hast den Satz von CDL nicht ganz verstanden. Es ging da nicht um Reparationszahlungen, sondern um das Lernen aus der Vergangenheit und die Verantwortung für die Zukunft. Und DAS sollte für alle Zeiten gelten.
kl. gr. frosch
So oder so: jetzt ist noch lange nicht Zeit, dass die Verantwortung verjährt. Meine Eltern haben noch unter den Nazis gelebt. Noch leben KZ-Überlebende, noch profitieren Kinder von Nazi-Enteignungen. Noch werden regelmäßig Straßen evakuiert wegen Bomben aus dem 2. Weltkrieg.
Herr Rau: volle Zustimmung
Meine Eltern haben noch unter den Nazis gelebt.
Bei mir sind schon einige Generationen mehr vergangen. Meine Großeltern hatten im Alter von 18-20 im Namen einer Regierung in den Krieg zu ziehen, die von meinen Urgroßeltern 1933 gewählt wurde. Weder aus der Generation meiner Ur-Großeltern noch aus der Generation meiner Großeltern ist einer meiner Vorfahren noch am Leben.
Okay. Aber der Vater eines Freundes, Jude, lebt noch, der als Kind Scheiße fressen musste von den Nazi-Jugendlichen, dem darf das hoffentlich gleich sein, dass du das nicht erlebt hast und dass das für dich lange her ist? Und mir auch?
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