Private Kontakte - geht das nicht zu weit?

  • Ein Freund (es ist wirklich so) erzählt mir, dass die Grundschullehrerin seiner zwei Kinder seit geraumer Zeit bei ihnen zu Hause zum Essen kommt.


    Es fing damit an, dass sie in ihrer Kultur (sie sind Migranten aus Nordafrika) gewöhnt sind, wenn man isst oder Essen vorbereitet, einen vorbeigehenden Bekannten bzw. "Gast" dazu einzuladen. Die Lehrerin hat den gleichen Weg und war deshalb mit den beiden Kindern zusammen gegangen und so kam es irgendwie dazu. In ihrer Kultur lehnt man hingegen so eine Einladung gewöhnlicherweise ab. In der deutschen nimmt man sie wohl eher aus Höflichkeit an. (?) Jedenfalls fing alles so an, sagt er. Sie aß bei ihnen und lobte das Essen, woraufhin sie sich genötigt fühlten, sie wieder einzuladen. Inzwischen isst sie andauernd bei ihnen zu Hause. Missverständnisse hin und her, ich finde das auch schon ungewöhnlich und unpassend, da muss sie auch als Lehrerin eine "professionelle Distanz" wahren und eben freundlich ablehnen. Sie haben wiederum Sorge, sie nicht mehr einzuladen (sie bringe die Kinder oft nach Hause, taucht also immer wieder zur Essenszeit dort auf) und damit zu verärgern, was sich dann negativ auf die Benotungen ihrer Kinder auswirken könnte. Wie gesagt, sie haben einen Migrationshintergrund (Nordafrika). Sie kennen es wohl anders und sind die "deutsche Unbestechlichkeit" nicht gewöhnt. Also irgendwie Missverständnisse über Missverständnisse. Ich sagte ihm, nein, das sei nicht üblich so oft zu Kindern, die man unterrichtet, nach Hause zu gehen und dort zu essen. (Maleins hingegen fände ich nicht schlimm. Man macht ja u.U. auch Hausbesuche.)


    Naja, aber es geht weiter. Während die Ehefrau das wohl noch recht locker sieht, ist er zunehmend genervt. Jetzt erzählt er, die Lehrerin wolle mit ihrem Mann in den Harz fahren und die beiden Kinder mitnehmen (ohne Eltern, die müssen arbeiten). Das geht doch nun wirklich zu weit! Es kommt mir jedenfalls sehr, sehr seltsam vor.


    Oder sehe ich das zu eng?

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

    4 Mal editiert, zuletzt von Das Pangolin ()

  • Das siehst du überhaupt nicht zu eng, finde ich.


    Beim Essen dachte ich noch, die Lehrerin ist recht offen und ziemlich sorglos (immerhin wäre in der deutschen Kultur längst eine Gegeneinladung fällig).
    Die Kinder mit in den Urlaub nehmen zu wollen überschreitet eine gewisse Grenze. Scheinbar sieht sie sich längst als Freundin der Familie. Dann aber nicht zu merken, dass man gar nicht sooooo willkommen ist, ist schon etwas dickfellig.


    An Stelle deiner Freunde würde ich den Kontakt einfach einschlafen lassen. Sich bedanken, dass die Kinder heimgeleitet werden und sagen, dass man heute leider erst später essen würde. Dann einfach nicht mehr einladen.

  • (es ist wirklich so)

    Na dann muss es wohl stimmen.


    Sag dem Freund doch einfach, dass du das Verhalten übergriffig findest und wenn er die Frau trotzdem bekochen will, ist das seine Sache. Wenn er aber meint, seine Kinder aus Höflichkeit oder Angst vor schlechten Noten mit Fremden mitschicken zu müssen ist ihm eh nicht zu helfen, egal was wir so für normal halten.

  • Das siehst du überhaupt nicht zu eng, finde ich.


    Beim Essen dachte ich noch, die Lehrerin ist recht offen und ziemlich sorglos (immerhin wäre in der deutschen Kultur längst eine Gegeneinladung fällig).
    Die Kinder mit in den Urlaub nehmen zu wollen überschreitet eine gewisse Grenze. Scheinbar sieht sie sich längst als Freundin der Familie. Dann aber nicht zu merken, dass man gar nicht sooooo willkommen ist, ist schon etwas dickfellig.


    An Stelle deiner Freunde würde ich den Kontakt einfach einschlafen lassen. Sich bedanken, dass die Kinder heimgeleitet werden und sagen, dass man heute leider erst später essen würde. Dann einfach nicht mehr einladen.


    Genau, das habe ich ihm auch gesagt, das ist nicht üblich und dann einfach so tun, als wenn man noch nicht essen würde, um nicht in den Gewissenskonflikt zu kommen, einladen zu müssen.


    Kinder als Lehrerin mit in den Urlaub nehmen finde ich schon sehr übergriffig.


    Was ihn besonders ärgert, ist ja, dass sie es den Kindern schon erzählt hat, ohne vorher mit den Eltern zu sprechen, sodass sie nun "die Bösen" sind, wenn sie es nicht erlauben. Ich habe auch gesagt, dass das wirklich unüblich und sehr, sehr merkwürdig ist.


    Mir scheint, wir haben hier so ein klassisches Beispiel für Konflikte aufgrund von kulturellen bzw. Mentalitätsunterschieden!?

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Meine Güte, man kann aber auch alles verkomplizieren und einen Haufen Mist überall hineininterpretieren...


    "Aus Nordafrika" - ich nehme mal an, Tunesien oder Marokko, denn von dort ist mir so ein Brauch durchaus bekannt (gibts übrigens auch anderswo, sogar in diversen europäischen Kulturen, von der iberischen Halbinsel bis nach Skandinavien, ggf sogar ein "Gedeck für den unerwarteten Gast" mit aufzudecken... ja, "Brauchtumspflege" ist vielen wohl fremd geworden).
    Nun... wenn du eingeladen wirst, die Leute sympathisch findest, und vielleicht einfach neugierig auf eine dir noch fremde Kultur (und Küche) bist - ja wieso denn nicht annehmen? Und wenn es dann ein netter Abend wird, ist daran doch verdammt noch mal nix verkehrt.
    Solange das Verhalten in der Schule, sprich die Bewertung/Notengebung gegenüber der Kinder, nicht verändert, man da also "trennen" kann, ist da absolut NIX gegen einzuwenden... wäre ja noch schöner, wenn mein Job mir verbieten würde, Menschen sympathisch zu finden, und mit ihnen gemeinsam essen, feiern oder sonstwas unternehmen zu können.


    Ich bin selbst vor kurzen von zwei Familien meiner Schülerinnen eingeladen worden - die Familien meiner beiden "Spezialisten" aus Lateinamerika haben sich da zusammengetan. Die wollten sich quasi für den Unterricht bedanken - kam aus ziemlich heiterem Himmel, war aber sehr freundlich und es wäre völlig daneben gewesen, das abzulehnen. So habe ich die Leute auch mal etwas besser kennengelernt.... ja UND? Ich mag die Schülerinnen dadurch jetzt nicht "mehr" als vorher, ich kenne nur ihr Umfeld etwas besser. Und kein Gesetz verbietet es dir, deine SuS zu mögen. Wieso auch nicht - hilft durchaus auch bei der Harmonie im Kurs...


    Was das "Urlaubsangebot" angeht... Nun ja. Seltsam? hm. "Ungewöhnlich", ja, aber "übergriffig"? Sehe ich nicht so. Ich kann mir aber vorstellen, wieso dein Bekannter "genervt" ist. Er sieht sich in seiner "machomäßigen" Haltung als Familienoberhaupt angegriffen, möglicherweise fehlt es der Familie ja tatsächlich an Geld, um den Kindern mal solche Ferien zu ermöglichen, und dann kommt so ein - lieb gemeintes - Angebot natürlich völlig falsch rüber. ich kenne die Kollegin natürlich nicht, aber ich könnte mir durchaus vorstellen, sie mag die Kinder einfach, und will ihnen mal was gutes tun... ja, mag ein wenig "unprofessionell" wirken, ist auch etwas wenig "distanziert", aber Himmeldonner, es soll auch Leute geben, die ohne irgendwelche Hintergedanken einfach mal freundlich sein wollen. Was sagen denn die Kinder dazu? Mögen die ihre Lehrerin sehr? Kann ich mir gerade in der Primarstufe durchaus vorstellen...


    Da direkt von "übergriffig" zu sprechen... ja, sowas passiert sicher nicht andauernd, und "üblich" ist es auch nicht, aber ich finde, die sollten sich einfach mal darüber unterhalten. Oder hat dein Bekannter sprachliche Probleme, seine "Genervtheit" sinnvoll zu erklären?

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

    • Offizieller Beitrag


    Mir scheint, wir haben hier so ein klassisches Beispiel für Konflikte aufgrund von kulturellen bzw. Mentalitätsunterschieden!?

    nein.
    Es ist in der deutschen Kultur (der Lehrerin) nicht üblich, „fremde“ Kinder mit in den Urlaub zu nehmen, oder jeden 2. Tag zum Essen zu ‚bleiben‘.
    Die Frau ist ignorant und selbstzentriert und versteckt es wahrscheinlich unter ‚das ist deren Kultur, sie freuen sich soooo sehr‘ oder ‚oh die aaaaarmen Kinder, ich rette sie und nehme sie mit in den Urlaub‘

  • Da direkt von "übergriffig" zu sprechen... ja, sowas passiert sicher nicht andauernd, und "üblich" ist es auch nicht, aber ich finde, die sollten sich einfach mal darüber unterhalten. Oder hat dein Bekannter sprachliche Probleme, seine "Genervtheit" sinnvoll zu erklären?

    Wie nennst du es denn dann, wenn sie den Kindern erzählen mit ihnen zu verreisen ohne die Eltern vorher zu fragen?!?


    Das ist wohl sehr übergriffig.

  • ...das wurde gepostet während ich getippt habe.
    Kommt davon, wenn Infos vom TE nur per Salamitaktik tröpfchenweise kommen - denn davon war im Ausgangspost nicht die Rede.
    Das ist natürlich dumm gelaufen.
    Aber wenn er "genervt" ist, soll ers einfach sagen.
    Man könnte die Situation - auch wenn das jetzt etwas unglücklich gelaufen ist - aber auch als Gelegenheit sehen. Als eine des Kennenlernens.
    Aber wenn man in einer Welt von Ghettoisierungsgedankengut festhängt, wundern mich so manche Stöcke in gewissen Körperteilen immer weniger...

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  • Kein Mensch schickt seine Kinder bei irgendwem mit in den Urlaub, kann mir auch nicht vorstellen, dass das in Marokko oder Tunesien üblich wäre.


    Edit: ist das Thema nicht eigentlich off topic? Sehe keinen Zusammenhang zu Schule.

  • kann mir auch nicht vorstellen, dass das in Marokko oder Tunesien üblich wäre.

    ...hat auch keiner behauptet...


    aber wenn du wüsstest mit wem viele Leute ihre Kinder wegschicken...
    ...kaum zu glauben, aber es gibt sogar "Eltern", die ihre Kinder gerne "los" sind.
    Aber das ist nun wieder OT.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
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  • Kein Mensch schickt seine Kinder bei irgendwem mit in den Urlaub, kann mir auch nicht vorstellen, dass das in Marokko oder Tunesien üblich wäre.

    Och doch, aber eben nur bei sehr guten Freunden.
    Die Nachbarstochter wurde in diesen Ferien mit nach Dänemark genommen. Die Mutter konnte arbeiten und bei der anderen Familie hat sich die Teenager-Tochter im dänischen Ferienhaus nicht gelangweilt. Ich selbst habe schon Patenkinder mitgenommen.



    Meine Güte, man kann aber auch alles verkomplizieren und einen Haufen Mist überall hineininterpretieren...

    Ich sehe gar nicht, dass Tayfun da etwas hineininterpretiert. Da ist einfach eine Situation entstanden, in der sich jemand überrollt fühlt und man möchte überlegen, wie der Kontakt wieder auf ein gesundes Maß zu bringen ist.


    Nun... wenn du eingeladen wirst, die Leute sympathisch findest, und vielleicht einfach neugierig auf eine dir noch fremde Kultur (und Küche) bist - ja wieso denn nicht annehmen? Und wenn es dann ein netter Abend wird, ist daran doch verdammt noch mal nix verkehrt.

    Stimmt absolut! Diese Situation ist aber wegen der Häufigkeit der Besuche doch etwas anderes. Deine Einladung zu einem einzelnen spanischen Abend gezielt als Dankeschön ist da auch etwas ganz anderes. Wie oft hast du die Familie denn bisher wieder besucht?

    aber ich finde, die sollten sich einfach mal darüber unterhalten.

    Ja, allerdings, vor allem der Freund mit seiner Frau, denn immerhin scheint sie diejenige zu sein, die immer wieder einlädt.

  • Das ständige zum Essen bleiben finde ich eher ungewöhnlich, aber noch nicht katastrophal. Vielleicht sucht die Lehrerin auch einfach nur Anschluss?
    Die eigenen Schüler mit in den Privaturlaub zu nehmen finde ich allerdings nicht ok. Wahrscheinlich ist es nett gemeint, aber es geht einfach zu weit.


    Habe ich das richtig verstanden, dass die Lehrerin auch einen Migrationshintergrund hat?


    Ich (kein Migrationshintergrund) hätte eine solche Einladung hier in Deutschland übrigens abgelehnt. Ich habe allerdings eine Zeit lang im Ausland gelebt, wo man eine solche Einladung, auch als Lehrerin der Kinder, vermutlich eher angenommen hätte (obwohl es dort sicher nicht zum Essen, sondern eher auf ein Glas Limonade o.Ä. gewesen wäre)

  • ... Ja, allerdings, vor allem der Freund mit seiner Frau, denn immerhin scheint sie diejenige zu sein, die immer wieder einlädt.

    Naja, ich habe nur mit dem Mann darüber gesprochen, aber er sagte tatsächlich, seine Frau hätte nichts gegen das gemeinsame Essen, sie fände die Lehrerin "nett".


    ...Habe ich das richtig verstanden, dass die Lehrerin auch einen Migrationshintergrund hat? ...


    Ähm, dazu kann ich nichts sagen. Das war bisher kein Thema, also das weiß ich momentan nicht.


    Ansonsten danke ich für eure Einschätzungen.


    PS: Ich war auch schon bei Schülern zu Hause und Essen wurde mir auch dabei angeboten. Aber das habe ich sehr selten mal gemacht, vor allem drücke ich mich um solche Einladungen eher herum, wenn sie von den Kindern kommen. Hausbesuche sind zwar anscheinend auch selten geworden heutzutage, allerdings weiß ich von Kollegen, dass sie das schon gemacht haben.

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Sie aß bei ihnen und lobte das Essen, woraufhin sie sich genötigt fühlten, sie wieder einzuladen. Inzwischen isst sie andauernd bei ihnen zu Hause.
    [...]
    Sie haben wiederum Sorge, sie nicht mehr einzuladen (sie bringe die Kinder oft nach Hause, taucht also immer wieder zur Essenszeit dort auf) und damit zu verärgern, was sich dann negativ auf die Benotungen ihrer Kinder auswirken könnte.

    Den Traum leben :bete:

  • Kein Mensch schickt seine Kinder bei irgendwem mit in den Urlaub, kann mir auch nicht vorstellen, dass das in Marokko oder Tunesien üblich wäre.

    Klar, warum nicht? Wir haben schon die Kinder meines besten Freundes mitgenommen, ich bin früher bei den Nachbar, mit dessen Kind ich gut befreundet war und mit denen meine Eltern befreundet waren mit gereist. Was spricht denn dagegen?

  • ...hat auch keiner behauptet...
    aber wenn du wüsstest mit wem viele Leute ihre Kinder wegschicken...
    ...kaum zu glauben, aber es gibt sogar "Eltern", die ihre Kinder gerne "los" sind.
    Aber das ist nun wieder OT.

    Das beruht auf Gegenseitigkeit. ;) Die Kinder sind froh, mal etwas länger was anderes als ihr Eltern zu erleben, die Eltern haben die Abende mal am Stück für sich. Wennan dann wieder zusammen ist, kann man sich noch besser wertschätzen.

  • Klar, warum nicht? Wir haben schon die Kinder meines besten Freundes mitgenommen, ich bin früher bei den Nachbar, mit dessen Kind ich gut befreundet war und mit denen meine Eltern befreundet waren mit gereist. Was spricht denn dagegen?

    Für die Kinder deines besten Freundes oder auch diesen selbst und Frau bist du aber nunmal nicht "irgendwer", sondern eben eine Vertrauensperson des privaten Umfelds. Zu selbigen scheint sich zwar auch die Lehrerin, um dies es hier ging zu halten, ist sie aber eben offensichtlich nicht aus Perspektive der Familie, sondern eben nur die Lehrerin der Kinder mit Notenmacht, mit der man es sich auf gar keinen Fall verscherzen will, weshalb man gastfreundlicher, höflicher und einladender ist als notwendig, um die eigene Grenze im zwischenmenschlichen Kontakt begreiflich zu machen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Für die Kinder deines besten Freundes oder auch diesen selbst und Frau bist du aber nunmal nicht "irgendwer", sondern eben eine Vertrauensperson des privaten Umfelds. Zu selbigen scheint sich zwar auch die Lehrerin, um dies es hier ging zu halten, ist sie aber eben offensichtlich nicht aus Perspektive der Familie, sondern eben nur die Lehrerin der Kinder mit Notenmacht, mit der man es sich auf gar keinen Fall verscherzen will, weshalb man gastfreundlicher, höflicher und einladender ist als notwendig, um die eigene Grenze im zwischenmenschlichen Kontakt begreiflich zu machen.

    Sehe ich auch so. Es ging nur darum, dass es als vollkommen abwegig dargestellt wird, Kinder anderer Menschen mit in den Urlaub zu nehmen. Aus Sicht der Lehrerin, die sich ja offenbar als guter Familienfreund sieht, ist der Vorschlag zwar auch viel zu früh, weil man sich noch gar nicht richtig kennt, aber zumindest nachvollziehbar. Dass da Redebedarf besteht, um die Art der Beziehung zu klären, steht außer Frage.

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