Klasse besteht nur aus einer Schülerin, wie als Lehrer unterrichten?

  • Diese dreiste Behauptung bereitet mir seelische Qualen. Die Kollegen, die mich bisher am meisten verraten haben, waren Männer. Ich leitete daraus bisher keine Geschlechterspezifik ab. Aber wenn wir schon aus Kleinstkosmen wie dem Sonderschulkollegium Allgemeinplätze schmieden wollen: Männer neigen meiner Erfahrung nach dazu, sich selbst zu überschätzen und im Zweifel über Leichen zu gehen. Frauen üben eher Zurückhaltung, weil sie ihre persönlichen Schwächen überproportional gewichten und ihre Stärken als selbstverständlich und für nicht erwähnenswert halten. Warum landen denn soundsooft die Falschen in den Führungspositionen? Weil in der männerdominierten Gesellschaft männliche Durchsetzungsstrategien Erfolg haben. Und das sind nicht immer die besten Führungsqualitäten.

    Ich bin aus der Diskussion raus. Auf dieses Überdramatische habe ich einfach keine Lust. Du kennst meine Schule nicht und ich erlebe es seit Jahren so. Ich habe die Konfliktscheu auch nicht als alleiniges Kriterium genannt, aber egal. Erst mal schön draufhauen ...
    Das, was du nennst, will ich gar nicht von der Hand weisen. Da ist was Wahres dran. Lösungen bietest du aber auch nicht an. In der weiblich dominierten GS- und FS-Welt kann man eben nicht von grundsätzlicher Männerdominanz reden - es ist witzigerweise genau andersherum. Obwohl das so ist und auch einige Schulleitungen unbesetzt sind, man also gar keine Konkurrenz hätte, wo sich ein Mann mit den Ellenbogen gegen die Frau durchsetzen könnte, ergreifen Frauen nicht ihre Chancen. Aber da sind natürlich auch wieder die Männer dran Schuld. Man erkenne die Ironie. Vermutlich wird jetzt wieder die gläserne Decke zitiert oder irgendwas.

  • ergreifen Frauen nicht ihre Chancen. Aber da sind natürlich auch wieder die Männer dran Schuld.

    Nee, *Du* hast konkret nicht dran Schuld. Aber wir alle als Gesellschaft haben daran Schuld, das ist genau der Punkt, den Du nicht verstehst. Nochmal: Frauen sind nicht wegen ihres Frauseins konfliktscheu. Sie sind so erzogen worden dass sie das Maul überhaupt nur dann aufzumachen haben, wenn sie vorher ganz genau überlegt haben, was sie wohl sagen wollen.



    Die "wenigen" Frauen in führenden Positionen sind größtenteils in ihrem "Job" verdammt gut.

    Nein. Mir fallen spontan ein Haufen Exemplare aus der deutschen Politik ein (Ausnahme: Frau Merkel), die absolut inkompetent sind und zum fremdschämen dummes Zeug daherschwafeln. Die weiblichen Pfeifen sammeln sich vor allem bei den Grünen und bei der SPD. Wir brauchen an der Stelle auch keine Küchenpsychologie, dafür gibt es Genderforschung und Entwicklungsbiologie.

  • Z. B. sind Frauen etwas schlechter im räumlichen Vorstellungsvermögen, jedoch ist die Varianz innerhalb der beiden Geschlechtergruppen grösser, als der Unterschied zwischen ihnen. Biologisch begründbare Unterschiede gibt es vor allem bei äusseren Merkmalen wie der Körpergrösse. Auch unser Hormonhaushalt hat bei weitem nicht den Einfluss auf irgendeine Art von Verhalten wie einem dumme PMS-Sprüche glauben lassen wollen.

    Hinzu kommt, dass mit Jungen (statistisch gesehen) mehr körperlich gespielt wird, also Ball werfen und Rumrennen, während mit Mädchen mehr geredet wird. Natürlich schult das körperliche Spielen zum Beispiel die Hand-Augen-Koordination und das räumliche Vorstellungsvermögen mehr, als mit Puppen Kaffekränzchen zu spielen. Und natürlich wirkt es sich positiv auf das Sprachvermögen aus, wenn mit einem Kind mehr gesprochen wird, als mit einem anderen.
    Ebenso nachvollziehbar ist es auch, dass Männer, denen von klein auf eingetrichtert wird, dass Jungs nicht weinen und die dafür (indirekt) bestraft werden, wenn sie in den falschen Situationen Gefühle zeigen, besser gelernt haben, ihre Gefühle nicht zu zeigen. Wenn man nie gelernt hat, seine Emotionen "zu unterdrücken" (oder zumindest nie dafür sanktioniert wurde, dass man sie zeigt), dann wirkt das nach außen eben so, als sei das irgendwas Hormonelles.
    Soetwas wie PMS gibt es aber insofern schon, dass sich der Hormonhaushalt im Zyklus ändert, was sich, wenn man sich nicht bewusst reguliert, schon zu Stimmungsschwankungen führen kann. (Männer haben übrigens auch einen Hormonzyklus, der äußert sich nur anders als bei Frauen und ist nicht so "extrem").
    Die Form der Sozialisierung von Jungen und Mädchen ändert sich langsam aber sicher, es wird aber wohl noch zahlreiche Generationen dauern, bis die Menschheit gelernt hat, dass es eigentlich egal ist, ob Junge oder Mädchen, weil das Individuum interessant ist, nicht irgendwelche aufgrund des Geschlechts zugeschriebene Vorlieben und Eigenschaften.
    Was wir machen können, ist Schüler darin zu unterstützen, sich von veralteten Klischeevorstellungen von Männern und Frauen zu lösen und selbstbewusst sie selbst zu sein. Mal funktioniert das gut, mal nicht. Frauenquoten sind jedenfalls keine Lösung für das viel grundlegendere Problem. Und dies ewige Leier von den armen unterdrückten Frauen und den bösen brutalen Männern erst recht nicht.



    Männer neigen meiner Erfahrung nach dazu, sich selbst zu überschätzen und im Zweifel über Leichen zu gehen. Frauen üben eher Zurückhaltung, weil sie ihre persönlichen Schwächen überproportional gewichten und ihre Stärken als selbstverständlich und für nicht erwähnenswert halten. Warum landen denn soundsooft die Falschen in den Führungspositionen? Weil in der männerdominierten Gesellschaft männliche Durchsetzungsstrategien Erfolg haben. Und das sind nicht immer die besten Führungsqualitäten.

    Aber es sind die besten Führungsqualitäten, seine Meinung nicht offen zu sagen und zu verteidigen, den Schwanz einzuziehen, wenn man die Gelegenheit hat, konstruktiv zu kritisieren, sich selbst als schlechter zu bewerten, als man ist, und in den Fällen, in denen es darauf ankommt, schüchtern zu sein? Ob jemand eine Führungspersönlichkeit ist, hat nichts mit dem Geschlecht zu tun.

  • Ich habe da folgende Theorie - die ich btw sowohl in hierarchischen Strukturen als auch "am Spieltisch" mehr oder minder empirisch immer wieder bestätigt sehe: Die "wenigen" Frauen in führenden Positionen sind größtenteils in ihrem "Job" verdammt gut. Die wirklichen "Pfeifen", die zwar eine tolle Position haben, aber den Karren in schöner Regelmäßigkeit vor die Wand fahren, sind größtenteils Männer.Wieso?
    Nun... ich habe das Gefühl, Frauen merken eher, ob sie etwas können oder nicht. Es scheint wirklich "typisch Mann" zu sein, die eigene Unfähigkeit auszublenden. Sieht man ja sogar in der Politik...
    Und warum die ein oder andere Frau eben nicht die Karriereleiter hoch will - schon mal drüber nachgedacht, dass ihr der Job schlicht Spaß macht, wie er ist? Bei mir ist das so. Schulleiterin? Ich? Nee danke. Fachschaft ist schon genug Papierkram.
    Und möglicherweise... ist bei den Männern die Zahl nach dem A interessanter als welcher Job dahintersteht. Und ob sie das überhaupt können, ist da erst mal uninteressant, Hauptsache "rauf die Leiter".


    Gilt natürlich nicht für jeden. Aber ich denke, für die Majorität schon.

    Das nenne ich mal Überkompensation. :D
    Wo du das Beispiel Politik schon nennst:
    Karliczek ("Ich lese mich da mal ein", Wissenschaft hat stets hinter Religion zurückzustehen)
    von der Leyen ("So selbstverständlich, wie wir den Kindern die Muttersprache mitgeben, müssen wir ihnen Religion mitgeben.", "Wir wissen alle, dass Fernsehen dick, dumm, faul und gewalttätig macht.")
    AKK
    Julia Klöckner (Nestle ist ein so verantwortungsbewusster und umweltfreundlicher Konzern. Dafür stehe ich als Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft)


    Hat ja prima geklappt, mit den Frauen in Führungspositionen. ;)
    (Natürlich diese Aussage Quatsch. Genauso, wie Männern oder Frauen aufgrund des Geschlechts pauschal zuzusprechen, ihren Job besonders gut oder schlecht zu machen. Du machst nichts anderes, als sexistische Rants umzudrehen. Das sellt dich auf eine Ebene mit Männern, die der Meinung sind, Frauen seien qua Geschlecht nicht für Führungspositionen geeignet. Klar, nicht alle, aber schon die Majorität.)

  • Ob jemand eine Führungspersönlichkeit ist, hat nichts mit dem Geschlecht zu tun.

    Richtig. Ich bezog mich auf die Behauptung, es läge am Geschlecht, dass Frappers Kollegium ihn im Stich ließ. Ich selbst gehöre nicht zu denen, die jemanden in die Pfanne hauen oder die Klappe halten, wenn es darauf ankommt. Habe Selbiges aber von männlichen Kollegen erfahren und auf meine und seine persönliche Erfahrung verwiesen, die man nicht verallgemeinern kann.


    Was mir aber verallgemeinerbar scheint ist, dass das Erlangen einer Führungsposition in unserer Gesellschaft bestimmter Eigenschaften bedarf, die offenbar mehr Männer haben. Logischerweise, sonst wäre die Verteilung 1:1. Diese Eigenschaften, sich den Posten zu sichern sind aber nicht dieselben, wie die, diesen Posten gut auszufüllen aka Führungsqualitäten.

  • Nein, Krabappel. Es ist schlicht und ergreifend falsch hier von "Eigenschaften, die häufiger bei Männern/Frauen zu finden sind" zu sprechen. Du tappst in eine unwissenschaftliche Klischee-Falle die Teil der ganzen Diskriminierungs-Problematik ist. Es handelt sich hierbei nicht um biologische Merkmale sondern um Erziehung und Sozialisation. Es ist gerade als Frau absolut kontraproduktiv immer wieder mit diesem Zeug daherzukommen. Vergessen wir doch einfach mal alle unsere scheiss Mädchen-Erziehung und machen wir das Maul auf.

  • Als Gründe sehe ich:


    - Erziehung: Männer wollen gern gewinnen, es ist normaler zu sagen, wo es lang geht, während Frauen sich eher unterordnen und ausgleichen.


    - Rolle in der Familie: Lehrerinnen managen nebenbei zu Hause noch ein kleines Familienunternehmen, während ich mir bei Lehrern vorstelle, dass sie zu Hause eine Frau haben, die ihnen mehr den Rücken freihält, als das ein männlicher Partner bei Lehrerinnen tut. Ausnahmen bestätigen die Regel. Also scheut man als Frau vor der großen Verantwortung als SLin zurück, privat trägt man schon die Hauptlast.


    - Mut: Männer treffen schneller Entscheidungen und stehen dazu, während Frauen oft alle möglichen Eventualitäten in Erwägung ziehen und dann lieber doch nicht...

  • Richtig. Ich bezog mich auf die Behauptung, es läge am Geschlecht, dass Frappers Kollegium ihn im Stich ließ.

    Mich haben meine Kolleginnen nicht im Stich gelassen, sondern sich selbst. Als die Unterrichtsverteilung gemacht wurde, haben sie sich fleißig irgendwo eintragen lassen. "Machst du das? Ist das OK für dich?" - "Ja. Geht in Ordnung." Vier Wochen ins Schuljahr: "Ich finde das ätzend, wieso muss ich das machen?"


    Wer glaubt, Unterschiede zwischen Mann und Frau ließen sich fast ausschließlich auf Erziehung zurückführen, kann sich ja gerne mal mit dem Norwegian Gender-equality paradox beschäftigen. Ich fand es sehr erhellend. Trotz intensiver staatlicher Fördermaßnahmen ist die Berufswahl in Norwegen deutlich typischer in Mann/Frau aufgeteilt als in klar patriarchalischen Ländern. In Norwegen gibt es weniger Frauen in der IT als bspw. in arabischen Ländern.

  • Nein, Krabappel. Es ist schlicht und ergreifend falsch hier von "Eigenschaften, die häufiger bei Männern/Frauen zu finden sind" zu sprechen. Du tappst in eine unwissenschaftliche Klischee-Falle die Teil der ganzen Diskriminierungs-Problematik ist. Es handelt sich hierbei nicht um biologische Merkmale sondern um Erziehung und Sozialisation. Es ist gerade als Frau absolut kontraproduktiv immer wieder mit diesem Zeug daherzukommen. Vergessen wir doch einfach mal alle unsere scheiss Mädchen-Erziehung und machen wir das Maul auf.

    Sind Eigenschaften per definitionem biologisch?


    Ist doch nicht so schwer zu verstehen. Männer sind nicht häufiger in Führungspositionen, weil sie die besseren Führungspersönlichkeiten sind, sondern weil sie wissen, wie man sich unter Männern verhält. Angeboren oder nicht ist erst mal wurscht. Fakt ist doch, dass aus vielen kleinen vorhandenen Erlebens- und Verhaltensunterschieden Frauen Nachteile im bereits bestehenden männlich dominierten Wettbewerb haben. Ist so, anpassen nicht möglich und auch nicht nötig. Ich hasse Spielchen.


    Ich finde also nicht, dass man deswegen Kampfkunst erlernen muss, oder, wie du woanders schreibst, sich demonstrativ über seine gerimge Körpergröße lustig machen o.ä. Verhaltensweisen, von denen man denkt, sie seien voll taff oder "männlich". Ne Lösung haben vielleicht Soziologen unter uns, von Frauenquote z.B. hab ich keine rechte Vorstellung.


    Sind wir eigentlich bisschen OT :gruebel: Sorry @plattyplus, kennst mich ja :rotwerd:

  • Es ist nicht wurscht. Gegen biologische Merkmale kannst Du nix tun, gegen anerzogene schon. Wir Frauen sind auf diesem Planeten keine hilflosen Statisten. Und ich bin eben gerade nicht der Typ, der besonders taff und männlich wirken will. Ich will für meine Fähigkeiten ernst genommen werden, sonst nichts. Meine Körpergrösse ist hin und wieder ein praktischer Nachteil. Wieso sollte ich mich darüber ärgern wenn ich es auch mit Humor nehmen kann.

  • Angeboren oder nicht ist erst mal wurscht. Fakt ist doch, dass aus vielen kleinen vorhandenen Erlebens- und Verhaltensunterschieden Frauen Nachteile im bereits bestehenden männlich dominierten Wettbewerb haben. Ist so, anpassen nicht möglich und auch nicht nötig. Ich hasse Spielchen.
    Ich finde also nicht, dass man deswegen Kampfkunst erlernen muss, oder, wie du woanders schreibst, sich demonstrativ über seine gerimge Körpergröße lustig machen o.ä. Verhaltensweisen, von denen man denkt, sie seien voll taff oder "männlich". Ne Lösung haben vielleicht Soziologen unter uns, von Frauenquote z.B. hab ich keine rechte Vorstellung.


    Sind wir eigentlich bisschen OT :gruebel: Sorry @plattyplus, kennst mich ja :rotwerd:

    Gegen angeborene Eigenschaften kann man nichts unternehmen. Wer 1.70m groß ist, kann nicht 1.90m groß sein. Wer heterosexuell ist, kann nicht einfach so homosexuell werden. Gegen sozialisierte Eigenschaften kann man (bis zu einem gewissen Grad) etwas tun, wenn man merkt, dass sie für die eigenen Ziele hinderlich sind. Jemandem, der introvertiert ist, vor Gruppen von 20 Schülern kaum die Zähne auseinander bekommt und bei mehr als 20 Menschen in einem Raum flüchten möchte, würdest du auch nicht empfehlen, Lehrer zu werden, auch, wenn das erste Examen hervorragend abgeschlossen wurde (die formalen Voraussetzungen also gegeben sind). Entweder arbeitet diese Person an sich und überwindet die Schwächen, oder sie sucht sich einen anderen Job. Bestimmte Jobs bringen bestimmte Anforderungen mit sich. Wer Menschen führen will, muss unter anderem (schnell) Entscheidungen treffen, sich auch mal unbeliebt machen, sich gegen Konkurrenz (sowohl im eigenen Unternehmen, aber insbesondere auch am Markt) durchsetzen können und Entscheidungen überzeugt vertreten, damit die Mitarbeiter sich geführt fühlen und hinter dem Vorgesetzen stehen. So der Idealfall. Wenn das nicht der eigenen Persönlichkeit entspricht, muss man daran arbeiten oder sich einen anderen Job suchen. Was im ersten Fall vollkommen einleuchtend ist, soll im zweiten Fall diskriminierend und sexistisch sein?
    Bevor wieder Missverständnisse auftreten: ich sage nicht, dass Männer automatisch all diese Eigenschaften haben und deshalb besser für Führungspositionen geeignet sind. Ich sage auch nicht, dass Frauen diese Eigenschaften automatisch nicht haben und deshalb schlechter für Führungspositionen geeignet sind. Ob jemand diese Eigenschaften hat oder nicht, hängt nicht automatisch vom Geschlecht ab. Sozialisationsbedingt haben Frauen diese Eigenschaften aber seltener als Männer. Dagegen könnten sie etwas tun. Aber es ist offenbar einfacher, sich im geschützten Raum seiner Freundinnen über die Benachteiligung zu beklagen, statt etwas zu ändern.

  • Bestimmte Jobs bringen bestimmte Anforderungen mit sich. Wer Menschen führen will, muss unter anderem (schnell) Entscheidungen treffen, sich auch mal unbeliebt machen, sich gegen Konkurrenz (sowohl im eigenen Unternehmen, aber insbesondere auch am Markt) durchsetzen können und Entscheidungen überzeugt vertreten, damit die Mitarbeiter sich geführt fühlen und hinter dem Vorgesetzen stehen.

    Ein bisschen mehr gehört noch dazu, aber genau das ist der Punkt, Männer gelangen häufiger in die Führungsposition, aber NICHT automatisch, weil sie o.g. könnten.



    ... Aber es ist offenbar einfacher, sich im geschützten Raum seiner Freundinnen über die Benachteiligung zu beklagen, statt etwas dafür zu tun.

    Danke für deine Offenheit, wie du das so handhabst.

    • Offizieller Beitrag

    In Norwegen gibt es weniger Frauen in der IT als bspw. in arabischen Ländern.

    Ich habe vor kurzem in einem sehr interessante Podcast den Gedanken gehört, dass DAS auch mal daran liegt, dass IT- oder Matheberufe DIE Chance sind, für Mädchen aus der Armut rauszukommen. Es lege sicher nicht daran, dass viele kleine indische oder arabische Mädchen eine neulich angeborene Superfähigkeit für IT haben, sondern dass man in Deutschland / EUropa (wird also für Norwegen auch stimmen) keinen "Bedarf" sieht, sich einen solchen Weg zu suchen. Dafür sei man viel mehr auf dem Trip "mach, was dich glücklich macht".

  • Wer Menschen führen will, muss unter anderem (schnell) Entscheidungen treffen, sich auch mal unbeliebt machen, sich gegen Konkurrenz (sowohl im eigenen Unternehmen, aber insbesondere auch am Markt) durchsetzen können und Entscheidungen überzeugt vertreten, damit die Mitarbeiter sich geführt fühlen und hinter dem Vorgesetzen stehen.

    Das finde ich auch. Männer und Frauen schaffen das nach meiner Erfahnrung gleich gut (oder schlecht). Ich glaube nur, dass Männer es sich eher zutrauen und auch wollen.

  • Ich habe vor kurzem in einem sehr interessante Podcast den Gedanken gehört, dass DAS auch mal daran liegt, dass IT- oder Matheberufe DIE Chance sind, für Mädchen aus der Armut rauszukommen. Es lege sicher nicht daran, dass viele kleine indische oder arabische Mädchen eine neulich angeborene Superfähigkeit für IT haben, sondern dass man in Deutschland / EUropa (wird also für Norwegen auch stimmen) keinen "Bedarf" sieht, sich einen solchen Weg zu suchen. Dafür sei man viel mehr auf dem Trip "mach, was dich glücklich macht".

    Es wird wohl auch daran liegen, dass Tätigkeiten in der IT eine der ganz wenigen Berufsmöglichkeiten für Frauen in Saudi Arabien sind, bei denen sie ihre häuslichen Käfige nicht verlassen oder sich in ihre unförmigen schwarzen Säcke hüllen müssen.

  • Ich habe vor kurzem in einem sehr interessante Podcast den Gedanken gehört, dass DAS auch mal daran liegt, dass IT- oder Matheberufe DIE Chance sind, für Mädchen aus der Armut rauszukommen. Es lege sicher nicht daran, dass viele kleine indische oder arabische Mädchen eine neulich angeborene Superfähigkeit für IT haben, sondern dass man in Deutschland / EUropa (wird also für Norwegen auch stimmen) keinen "Bedarf" sieht, sich einen solchen Weg zu suchen. Dafür sei man viel mehr auf dem Trip "mach, was dich glücklich macht".

    Das wurde in der Doku zum Norwegian Gender Paradoxon auch erwähnt. In einem freien Land wählst du dir das aus, worauf du Lust hast. In einem armen Land bist du froh, überhaupt einen Job zu haben.
    Es wurden in einer Untersuchung 200.000 Menschen aus 53 Ländern anonym befragt, welche Berufe ihre Traumberufe wären, also völlig unabhängig von den realen Möglichkeiten im Land. In allen Ländern kamen die gleichen Muster dabei heraus. Männer bevorzugen technische Berufe, Frauen soziale.
    Besonders interessant waren die Ergebnisse, die im Rahmen einer Autismusforschung als unbeabsichtigtes Nebenergebnis entstanden. Um eine Normgruppe zu erhalten wurden Babys einen Tag nach ihrer Geburt Gesichter oder andere Gegenstände gezeigt und die Blickdauer gemessen. Ergebnis: Jungen schauen generell kürzer auf Gesichter als Mädchen und Jungen schauen generell länger auf die Gegenstände als Mädchen. Je höher der Testosteron-Spiegel des Babys ist, umso ausgeprägter ist dieser Effekt. Die Kinder wurden über 6 Jahre lang begleitet. Je höher der Testosteron-Spiegel, umso mehr Interesse an systemischen Spielzeug wurde gezeigt und umso mehr soziale Probleme hatte man.
    Erziehung hat sicherlich eine große Rolle und es gibt große Überschneidungen zwischen Mann und Frau, aber von der Natur aus scheinen wohl doch gewisse Grundtendenzen gegeben zu sein. Diese blank-slate-Theorie der Gender-"Wissenschaftler" überzeugt mich gar nicht.

  • Erziehung hat sicherlich eine große Rolle und es gibt große Überschneidungen zwischen Mann und Frau, aber von der Natur aus scheinen wohl doch gewisse Grundtendenzen gegeben zu sein.

    Möglich, aber eben nicht so leicht aufzuschlüsseln, wie in obigem Versuch versucht. Testosteron-> Lego-> Ingenieur-> Geschäftsführer


    Ich kenne beispielsweise viele Jungs, die sich rührend um kleine Kinder oder Tiere kümmern. Obwohl sie gerne Lego spielen :ohh:

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