Zitat von Krabappelich halte es für widerwärtig, wenn Menschen die Erfahrungen anderer
einfach leugnen, damit zu "Hysterie" und "Gekeif" machen und so noch
verschlimmern.
Und ich finde es beängstigend, wenn Befindlichkeiten über Tatsachen gestellt werden. Nur, weil sich jemand belästigt fühlt, wird er das noch lange nicht und es besteht nicht automatisch Handlungsbedarf. Wenn sich jemand durch seinen farbigen Kellner belästigt fühlt, müsste die Aussage sonst genausoviel wert sein, wie die einer Frau, die sich durch die bloße Existenz eines Mannes belästigt fühlt.
Zitat von KrabappelWie kannst du (todes)-ängste anderer bewerten,
ausgestanden hast, weißt schlicht nicht, wie es für Frauen ist, wenn ein
Mann ihr allein in einer Unterführung hinterherläuft. Hast nicht die
Erziehung erlebt, nicht trampen, nicht Radfahren im Park nachts, lass
dein Glas nicht unbeaufsichtigt...
Der Mann läuft ihr in der Regel nicht hinterher, sondern einfach in die gleiche Richtung. Das ist ein Unterschied.
Wenn jemand wegen soetwas Todesängste hat, wäre eine Therapie anzuraten. Das schränkt die Lebensfähigkeit schon sehr ein und ist vollkommen irrational. Die Gefahr, von einem Auto totgefahren zu werden, ist vergleichbar groß, wie die, vergewaltigt zu werden (die PKS weißt rund 9000 Fälle von Vergewaltigung, sexueller Belästigung und Nötigung aus, wieviele davon Vergewaltigungen sind, wird zwar nicht aufgeschlüsselt, aber es ist sicher haltbar, höchstens ein Drittel der Fälle anzunehmen; im Straßenverkehr sind in Deutschland 2018 rund 3200 Menschen gestorben). Stehst du auch jedesmal Todesängste aus, wenn du in ein Auto steigst oder über die Straße gehst?
Meine Mutter, meine Frau und diverse Freundinnen fahren übrigens auch nachts durch den Park Fahrrad. Meine Mutter ist auch problemlos getrampt (so wie ihre Freundinnen auch), in unserer Generation ist das etwas aus der Mode geraten. Warum auch nicht?
Ach so, das hysterische Weib soll sich erst begrabschen lassen, dann darf es aber dem Angreifer in die Eier treten. Ist das eigentlich dann kampflesbenartig und gar nicht okay für eine Dame? Oder erlaubst du ihr das? Sollen wir dich immer fragen, welches Verhalten wann angemessen ist?
Im Grunde machen Frauen ja alles falsch: erst die falschen Klamotten (das fehlte in deiner donald trumpschen Liste noch), dann die neurotische Panik, zu früh gewehrt, dann nicht gut genug gewehrt und hinterher zu spät gewehrt.
Wie steht das im Zusammenhang mit dem, was ich geschrieben habe?
Es gibt Arschlöcher, Perverse, Verbrecher. Das wird sich nie ändern und es bringt nichts, sich darüber aufzuregen. Gegen die Arschlöcher, Perverse und Verbrecher muss man lernen, sich zur Wehr zu setzen. Was ist nun falsch daran, Mädchen und Frauen dazu zu erziehen, Situationen rational zu beurteilen und entsprechend zu handeln? Wenn der Perverse, der sich im Zug an Frauen presst oder an sich rumspielt zum dritten Mal angeschrieben wurde oder sich eine gefangen hat, hat der auch keinen Bock mehr. Es ist nun mal vollkommen irrational, einen Mann einfach nur, weil er da ist, auf seinem Smartphone daddelt und zufällig in die gleiche Richtung läuft, anzubrüllen. Es ist auch irrational, sofort überall Vergewaltigung zu riechen, wenn es draußen dunkel wird.
Wieso macht ihr euch gegenseitig Angst, statt euch gegenseitig mutig zu machen?
Es gibt übrigens auch keinen Gender pay gap, obwohl das eine gewisse Gruppe Menschen unablässig behauptet. Wieso will man sich sowas einreden? Opferposititon ist einfacher?
Den Rest ignoriere ich mal. Dir ist sicher auch klar, dass ich nichts dergleichen angedeutet oder gesagt habe.
Ich möchte kotzen ob der Sichtweise, die offenbar tatsächlich auch gebildete Menschen in unserem Kulturkreis heute noch haben.
Ja, es ist schon viel verlangt, zu erwarten, dass erwachsene Wahlberechtigte nachdenken, bevor sie emotional reagieren.
Viele AfD Wähler sind übrigens auch so sozialisiert worden, dass Ausländer böse sind, sie haben negative Erfahrungen mit Ausländern gemacht (oder kennen jemanden der es hat bzw. lesen/hören in ihrer Filterblase ständig darüber). Das muss dann also auch alles Ernst genommen und danach gehandelt werden? Weil individuelle Empfindungen wichtiger sind, als Fakten?
Mit diesem Argument muss es auch in Ordnung sein, Frauen zu unterdrücken. Die Leute sind so sozialisiert worden, deshalb ist alles, was sie tun und empfinden zu akzeptieren.
Oder gilt das Argument nur, wenn es um etwas geht, was du gut findest?
In Südamerika ist kürzlich eine Politikerin ermordet worden: Frau, schwarz, homosexuell, in Slums aufgewachsen, pro Menschenrechte. Das waren 5 Eigenschaften zu viel, um weiterleben zu dürfen.
In Südamerika, so wie im Rest der Welt, werden ständig Menschen ermordet. Aus den verschiedensten Gründen. Dafür reicht auch schon eine der obigen Eigenschaften. Manchmal reicht es auch, in der falschen Situation weiß zu sein. Oder ein Mann zu sein. Oder die falsche Nationalität zu haben. Oder die falsche Meinung zu vertreten. Es ist in jedem Fall tragisch und nicht besonders traurig, weil die Ermordete bestimmte Eigenschaften hat.
Solange es so viel Benachteiligung und Gewalt gegen Frauen weltweit gibt, solange @lamaisons Tochter nicht ihren Führerschein machen kann, ohne von ihrem physisch überlegenen Fahrlehrer genötigt zu werden, solange meetoo-Debatten notwendig sind, solange Menschen in Akademikerforen Grütze der Abwertung sülzen, solange muss man über frauenfeindliche Werbung reden und in Klassenzimmern Türen offen lassen. Offenbar habens manche Leute immer noch nicht verstanden.
Solange es Gewalt gegen Frauen gibt, muss man Türen offenlassen? Der Zusammenhang erschließt sich mir nicht.
Also ist doch jeder Mann automatisch potentieller Täter? Dann ist aber auch jeder Moslem/Christ automatisch potentieller Terrorist, jede Frau automatisch potentieller Lügner/Ehebrecher/Betrüger, jeder Junge automatisch potentieller Schläger und jedes Mädchen automatisch potentielles Opfer. Deine Welt ist extrem von Irrationalität, Vorurteilen und Angst geprägt. Das tut mir leid für dich, ist aber nicht die Schuld von Männern, sondern dein ganz eigenes Konstrukt.
es braucht Generationen von Frauen und ihr Durchhaltevermögen. Vorreiterinnen sind verschieden und mögen nicht jedem passen. Wichtig ist ihre Arbeit allemal. So wie erst ein Christopher Street Day mit Tralala für Gleichberechtigung werben muss, auch wenn nicht jeder Transgendermensch im Alltag rumläuft wie ein Clown.
Aber Schwule schon?
Und nö, ich finde nicht, dass jede einen Selbstverteidigungskurs machen muss, um sich wehren zu können. Normal ist, dass man nicht bedroht wird. Ich rate ja auch nicht jedem Dunkelhäutigen in Chemnitz, dass er mal einen Kurs belegen soll, wie man sich gegen Baseballschläger wehrt. Die Lösung kann nicht sein, dass man am Ende auf jemanden druffkloppt, um nicht als wehleidig zu gelten, sondern dass überhaupt erst mal das Fehlverhalten derjenigen erkannt wird, die sich falsch verhalten.
Nö, ich finde nicht, dass man sein Auto abschließen/die Wohnungstür zuziehen muss. Normal ist, dass niemand etwas klaut, deshalb schütze ich mich nicht dagegen. Achja, und mit Wahlautomaten wird auch nicht betrogen, weil es ja verboten ist. Kein Schutz notwendig.