Elternabendgestaltung

  • zwei Probleme, für die ich gern mal eure Lösungen wüsste (parentsroommanagement sozusagen :D )
    - erregtes, vorwurfsvollen, zeitraubendes und nervtötendes Ausdiskutieren von Themen, an denen sich nichts ändern lässt/ich aktuell nichts ändern kann/für die kein Anwesender Verantwortung trägt (wer denkt sich sowas aus.../die Lehrer, Politiker, Ausländer sind Schuld, dass.../ Sie können nichts dafür, aber ich muss nur mal loswerden...)
    - unvorbereitete Angriffe zu Themen, von denen man nicht wusste, dass sie ein Problem darstellen (Sie haben vor einem halben Jahr bla blub gesagt/Sie machen ja immer Dingsbums/hier wird auf dem Hof immer gemobbt, die Lehrer machen nie was)


    Fühlt ihr euch auch unter Druck gesetzt, wenn ihr frontal angegangen werdet oder geht's eher am Allerwertesten vorbei?

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe solche Diskussionen mehrmals als Stufenberater in der Oberstufe erlebt. Es ist nervig. Ich bin irgendwann so souverän und rigoros geworden, dass ich solche Diskussionen mit klaren Worten, aber nicht minder freundlich, zurückweise.


    Natürlich lässt einen das in dem Sinne nicht kalt, als dass es einem eben entgegengeschleudert wird und man reagieren muss. Solange ich mir aber nichts habe zuschulden kommen lassen, kann ich da sachlich, unaufgeregt, freundlich aber bestimmt darauf antworten.


    Oft ist es ja auch so, dass andere Eltern wahlweise zustimmen oder widersprechen. Dann lehne ich mich auch gerne mal zurück und überlasse den Eltern das Feld.

  • Zum Glück ging es bei meinen Elternabenden immer recht zivilisiert zu. Das entlud sich eher im direkten Kontakt.


    Zu 1: "Sie haben Recht. Das ist keine glückliche Lösung, aber das Sinnvollste, was im Moment möglich war. Machen wir das Beste draus!" / "Mich stellt das auch nicht zufrieden, aber ich habe das nicht entschieden. Sie haben eben gerade einen Elternbeirat gewählt. Dieser kann sich im Namen der Elternschaft an die Verantwortlichen wenden." / "Merken Sie, dass Sie sich gerade im Kreis drehen? Entweder Sie versuchen über die richtigen Stellen (richtige Stelle nennen) etwas zu bewirken oder finden sich damit ab. Sie haben ja Zeit, darüber nachzudenken." Ab einem gewissen Punkt muss man solche fruchtlosen Diskussionen einfach abwürgen beenden.


    Zu 2: Wenn es die entsprechenden Leute sagen, bei denen ich weiß, dass das eh Quark ist, geht's mir in der Tat am Allerwertesten vorbei. Denen kann man es eh nicht recht machen. Vielleicht fällt einem direkt konkret zu dem Thema etwas ein. Ansonsten nimmt man es eben auf: "Das war mir bisher nicht so bewusst und ich kann da aus dem Stegreif nichts zu sagen. Ich nehme das mit, um mir ein ganzes Bild davon machen zu können."

  • viele meiner eltern schreiben schlampige krankschreibungen.


    ich thematisiere es gleich zu anfangs, damit ist erst mal klar, wer hier seinen pflichten nicht nachkommt.


    dann keine diskussionen, die nicht die klasse betreffen.


    alte sachen sind meistens schon geklärt.


    neue kritik immer gerne, man muss am puls bleiben.

    Ich kann nur für Brandenburg und Berlin Sek 1 sprechen.

  • bei mir hielten sich Diskussionen bis jetzt echt in Grenzen. Fragen bezogen sich bis jetzt eher auf organisatorisches.


    Es gab mal Angriffe von Eltern, die kamen dann aber später und direkt.


    Beim Elternabend ist immer unsere Schulleitung (also ein Teil davon) dabei. Sie wollen damit präsenz zeigen und wir haben festgestellt, dass die Eltern es sehr schätzen. Und mir gibt es im Zweifel Rückendeckung :)

  • Ich empfehle bei Mecker- und Jammertiraden: außen ein unverbindliches Lächeln & innen währenddessen dezent eine Fanrasiereise machen. :baden:


    Falls möglich, kann auch Humor nicht schaden: Eine ganz liebe Bekannte von mir sagt bei Nervkundschaft immer, sobald diese den Ärger abgeladen hat und abgedampft ist, trocken: "Was lange gärt, wird endlich Wut!" und schmunzelt. -> Ich bewundere diese Frau!

  • Bin zwar keine Klassenlehrerin, aber Vertrauenslehrerin und Koordinatorin für den Schwimmbetrieb sowie Fachschaftsvorsitzende für Spanisch und AG-Leitung "Selbstverteidigung für Mädchen"... dementsprechend auf den Elternabenden für die 5er, die 7er und die 9er dabei, sowie "auf Anforderung". Ansonsten können Eltern mich natürlich auch um einen Termin bitten.


    Zum Thema "frontal angegangen werden" - diese "Front" biete ich nicht. Ich lehne mich entspannt zurück,schlage einen ganz ruhigen und leisen Tonfall an, und wenn von vorne nur dummes Geplapper kommt, gibts danach ein "So, und jetzt mal alles in höflich und langsam, ansonsten - es haben auch noch andere Eltern Anliegen."


    Wenn es Fragen zu Themen gibt, die ich nicht zu entscheiden habe, verweise ich die jeweiligen Eltern an die "zuständige Adresse". Thema durch.
    Wenn es in meinen Weisungsbereich fällt, gibt es zwei Möglichkeiten:
    - Wenn es indiskutabel ist, fange ich erst gar keine Diskussion an (Bspw. "Burkini-Frage"). Da stelle ich Fakten einmal klar, ebenso Regeln, an die sich die Eltern wie auch die Kinder zu halten haben, und wem das nicht passt, der kann die Schule (oder das Land...) wechseln. Kurz, knapp, sachlich, unmißverständlich. Notfalls auch die direkte Aussage "Da gibt es nichts zu diskutieren, das ist hier eben so".
    - Wenn es wirklich alternative Möglichkeiten gibt, höre ich mir die an, aber nur wenn die sachlich und nicht echauffiert vorgetragen werden. Solange du dich selbst nicht aufregst, sondern souverän auftrittst, kommen auch angefressene Eltern idR schnell "runter". Vor allem wenn sie gesagt bekommen, dass sonst niemand mit ihnen reden wird.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

    Einmal editiert, zuletzt von Miss Jones ()

  • Ich stelle am Anfang des Elternabends meine Tagesordnungspunkte vor. Dann wissen die Eltern, was ich besprechen möchte und kennen ungefähr das Programm. Ich informiere über viele Dinge, da sind die Eltern eher am Schluss dann so voller Infos, dass sie vielleicht da auch wenig Diskussionsbedarf haben. ;) Sie wollen dann auch gerne mal nach Hause.


    Problem 1:

    - erregtes, vorwurfsvollen, zeitraubendes und nervtötendes Ausdiskutieren von Themen, an denen sich nichts ändern lässt/ich aktuell nichts ändern kann/für die kein Anwesender Verantwortung trägt (wer denkt sich sowas aus.../die Lehrer, Politiker, Ausländer sind Schuld, dass.../ Sie können nichts dafür, aber ich muss nur mal loswerden...)

    So reagiere ich:
    "Ich glaube, eine weitere Diskussion bringt uns nicht weiter. Wir können das Problem nicht lösen. Das müssen andere. (Sie können sich an die entsprechende Stelle wenden bzw. schreiben Sie einem Politiker. Ich werde es an die Schulleitung weitergeben..... ) Im Anbetracht der Zeit würde ich jetzt gerne zum nächsten Tagesordnungspunkt übergehen."


    In den Elternabenden kommt es gerne einmal vor, dass Eltern eher etwas Persönliches zu ihrem Kind fragen oder vermerken. Da ich dann: "Das ist ein persönliches Problem. Das müssten wir in der Sprechstunde besprechen."


    Problem 2:

    - unvorbereitete Angriffe zu Themen, von denen man nicht wusste, dass sie ein Problem darstellen (Sie haben vor einem halben Jahr bla blub gesagt/Sie machen ja immer Dingsbums/hier wird auf dem Hof immer gemobbt, die Lehrer machen nie was)

    Persönliche Angriffe (manchmal sind das ja auch nur einmal kritische Nachfragen): kommen i.d.R. nur von einzelnen. Meistens gibt es Eltern, die dagegen sprechen. Wenn nicht, frage ich auch einmal nach: "Was meinen denn andere zu dem Problem?"
    Oft hat man da auch eine Gegenmeinung und dann kann man Stellung dazu nehmen. Wenn Eltern wirklich einen guten Vorschlag haben, sage ich: "Das ist eine gute Idee. Ich mache mir Gedanken dazu und entscheide dann." (Was ich auch wirklich mache.) Wenn es eine Fehleinschätzung ist, stelle ich es gleich klar. Ich werde so deutlich, wie es nötig ist. Doch meistens kommt es gar nicht dazu.


    Wenn man sich überfahren fühlt, ist es gut, wenn man signalisiert, dass man das Problem als solches akzeptiert, aber gut ist es, die Entscheidung und die Gedanken darüber zu vertagen. Außerhalb des Elternabends kann man sich in Ruhe mit anderen austauschen und dann gucken, ob man wirklich etwas ändert.


    Zu Pauschalbehauptungen, die neu sind: "Das ist mir jetzt neu. Da werde ich nachforschen / die Augen offenhalten. Danke, dass Sie es gesagt haben."


    Fühlt ihr euch auch unter Druck gesetzt, wenn ihr frontal angegangen werdet oder geht's eher am Allerwertesten vorbei?

    Früher als Anfängerin ging es mir eher so, dass ich mich unter Druck gesetzt gefühlt habe und nicht souverän genug reagiert habe. Anscheinend habe ich dazugelernt. Die Situation ist schon lange nicht mehr entgleist. Auch u.a. wegen der nachträglichen Äußerungen von Eltern mir gegenüber, dass ihnen das ja so peinlich war, wie andere Eltern sich aufgeführt haben oder dass sie gar nicht der Meinung der renitenten Eltern sind und ich das schon richtig mache. Da habe ich daraus gelernt, dass man sich wirklich nicht verstecken muss (oder vehement wehren muss) vor Eltern, die anderer Meinung sind. Wichtig ist, sich immer wieder der Sachebene bewusst zu sein und bei im Elternabend unlösbaren überraschenden Problemen versuchen Zeit zu gewinnen, aber signalisieren, dass man sich über das Problem in Ruhe Gedanken macht. Das ist so oder so die beste Vorgangsweise.

  • Danke schonmal für die vielen Ideen! Manche davon sind noch nicht in meinem Repertoire, die schreib ich mir raus. Man lernt immer dazu :)

    • Offizieller Beitrag

    Ohje, du Arme...

    - erregtes, vorwurfsvollen, zeitraubendes und nervtötendes Ausdiskutieren von Themen, an denen sich nichts ändern lässt/ich aktuell nichts ändern kann/für die kein Anwesender Verantwortung trägt (wer denkt sich sowas aus.../die Lehrer, Politiker, Ausländer sind Schuld, dass.../ Sie können nichts dafür, aber ich muss nur mal loswerden...)

    Wie schon mehrere schrieben, je nach Situation / Thema:
    - Verweis an die Elternsprecher --> zusammentragen --> Gesamtelternvertretung,
    - Verweis auf Unabänderlichkeit und Terminplan (habe auch die Tagesordnung an der Tafel, gerne auch mit Unterpunkten, gerne in größerer Schrift mit Kreide an die Tafel geschrieben, das sieht "länger" aus. Die meisten wollen nämlich wirklich nach Hause und nicht 3 Stunden in der Schule hocken),
    - Empfehlung, sich an Politiker zu wenden,
    - Empfehlung, sich selber als Kandidat für den Bildungssenatorposten aufstellen zu lassen. (Mit einem warmen Lächeln der Begeisterung: "Sie haben so gute Ideen, ich stimme Ihnen vollkommen zu, werden Sie doch Bildungssenator!")
    - Zustimmung signalisieren, Unabänderlichkeit betonen, auf den Zeitplan verweisen. (An meiner alten Schule unter dem alten Chef wurde um 19:45 Uhr geklingelt und um 20 Uhr nochmal, dann war der Elternabend beendet, egal ob alles besprochen wurde oder nicht. Habe ich beim Elternabend nie gebraucht, wohl aber bei Elterngesprächen.)


    Zitat von Krabappel

    - unvorbereitete Angriffe zu Themen, von denen man nicht wusste, dass sie ein Problem darstellen (Sie haben vor einem halben Jahr bla blub gesagt/Sie machen ja immer Dingsbums/hier wird auf dem Hof immer gemobbt, die Lehrer machen nie was)


    Das hatte ich nie so extrem in Elternversammlungen (in Elterngesprächen durchaus). Es gab eher Anfragen zu Situationen, die bei Fachlehrern auftraten und mal einzelne Eltern, die eine spezielle KiTa-Behandlung ihrer Schulkinder beanspruchen wollten. Die habe ich notiert und versichert, dass ich Rücksprache halte. (Und das tatsächlich auch gemacht. Bei dringenden Dingen den Elternvertretern Rückmeldung gegeben oder auch mal einen Elternbrief geschrieben.)


    Berechtigte Kritik ernst nehmen oder auch fragen, was genau daran stört. Eventuell auch begründen: "Ja, vor einem halben Jahr habe ich Blablupp gesagt, Ihre Kinder haben sich aber so gut weiterentwickelt, dass ich jetzt Blablipp für sinnvoll halte / mir sind in Mathematik noch Lücken in den Grundlagen aufgefallen, die dringend geschlossen werden sollten, daher ist Blablupp für einen späteren Zeitpunkt vorgesehen." - "Dingsbums mache ich immer, weil ich Ihren Kindern die Möglichkeit geben möchte, xyz..." (pädagogisch- fachlicher Grund)


    Pauschale Kritik konkretisieren lassen:
    - genau beschreiben lassen, in welchem Zusammenhang du Dingsbums gemacht haben sollst, das bringt "allgemeine Kritiker" z.T. ins Straucheln ("Ähm ja, vor eineinhalb Jahren, da gab es mal eine Situation..."),
    - Thema notieren und ggf. mit der Klasse besprechen (eventuell haben nur ein paar Eltern ein Problem, nicht aber die meisten Kinder), das ist natürlich auch wieder etwas altersabhängig, aber man kann ja auch die Kinder abstimmen lassen (demokratische Entscheidung),
    - Alternativvorschläge geben lassen, wenn du denkst, dass du sie kontrollieren kannst (abweisen, wenn unpassend, Konsequenzen aufzeigen...)-
    - Eltern in die Pflicht nehmen: "Wir können gerne jeden Tag die Taschen Ihrer Kinder darauf kontrollieren, dass alle Hefte drin sind. Ich setze ein Häkchen ins Hausaufgabenheft nach erfolgter Kontrolle und Sie unterschreiben das Häkchen bitte täglich." (Bei mir waren die wenigen Meckerer die, die nur alle 2 Wochen ins Hausaufgabenheft guckten und sich dann wunderten, dass sie von nichts eine Ahnung hatten. Die waren von der Vorstellung, täglich im Hausaufgabenheft zu unterschreiben, schon überfordert.)
    - Kinder in die Pflicht nehmen: "Ihre Kinder sind jetzt 5. Klasse und damit in der Vorpubertät. Sie grenzen sich nun stärker von Erwachsenen ab und wollen mehr selber bestimmen, was natürlich mit mehr Eigenverantwortung einhergeht. Es ist unangemessen, wenn ich bei jedem einzelnen die Tasche kontrolliere. Aber Sie könnten Ihrem Kind ein Erinnerungszettelchen schreiben, das Sie in dessen Hausaufgabenheft kleben, das trainiert die Selbstständigkeit."
    - GGf. mit freundlichem Lächeln versichern, dass du darüber schlafen und das durchdenken wirst. Ggf. mit den Schülern darüber reden (vielleicht haben die gar kein Problem). Eigene Entscheidung treffen. Ggf. Elternsprechern Entscheidung mitteilen.
    - Mobbingvorwurf: Sollte Ihr Kind sich gemobbt fühlen, kann es sich an mich oder unsere Vertrauenslehrerin ist Frau XY, wenden.



    Zitat

    Fühlt ihr euch auch unter Druck gesetzt, wenn ihr frontal angegangen werdet oder geht's eher am Allerwertesten vorbei?

    Ich finde das stressig, ich fühle mich z.T. auch unter Druck gesetzt, weil eine unangenehme Stimmung sich schnell ausbreitet, daher versuche ich, es mir so wenig wie möglich anmerken zu lassen, mich so korrekt wie möglich (aufschreiben, berechtigte Kritik ernst nehmen) zu verhalten und so schnell wie möglich zur Tagesordnung zurückzukommen.
    Und manchmal bin ich auch sprachlos. Dann versuche ich auch, schnell zur Tagesordnung zurückzukommen.



    PS: Eltern von Schulanfängern sind sehr anstrengend. Die haben noch keine Erfahrung mit "Schule für das Kind" und sind besorgt / übereifrig / verunsichert / orientierungslos. Die müssen tatsächlich etwas "erzogen" werden.

  • Ich stelle am Anfang des Elternabends meine Tagesordnungspunkte vor. Dann wissen die Eltern, was ich besprechen möchte und kennen ungefähr das Programm.

    Das kann ich nur bekräftigen! Die Tagesordnung schreibe ich auch immer an und stelle sie anfangs vor. Dann frage ich, ob jeder etwas zum Schreiben hat (Sicherlich möchten Sie sich bestimmte Absprachen und Termine notieren...) und gebe ggf. noch Blätter und Kulis aus. Für die Tagesordnung habe ich in der Regel eine PowerPoint-Präsentation, durch die ich dann führe. Bevor ich die Präsentation starte, sage ich immer, dass ich zwischendurch um Fragen zu den einzelnen Präsentationsfolien bitte und das tue ich dann auch recht klar (Gibt es noch Fragen zur Projektwoche?). Die letzte Folie ist nur ein Ende-Bildchen und ich frage, ob jemand noch allgemeine Anliegen hat, die die ganze Klasse betreffen.
    Das bringt wirklich ordentlich Zug in die Sache!


    Ich kann mich sonst auch nur dem anschließen, was die anderen schon schrieben: Bei doofen Anliegen Eigentätigkeit anregen (damit ist es oft schon erledigt) und manchmal frage ich auch durchaus in die Runde, wie andere das sehen oder verspreche, das zu überdenken.
    Auf die vorwurfsvollen Worte immer und alle reagiere ich übrigens allergisch und auch gern einmal, indem ich sowas sage wie (gemünzt auf den Ausgangsthread) "Mobbing ist in der Tat mitunter ein Problem und leider immer wieder Thema. Dass es nun aber IMMER passiert und NIE eingeschritten wird, war mir allerdings nicht bewusst. Das muss ich unbedingt beobachten."
    Oft wird den Eltern dann schon bewusst, dass sie etwas überdramatisieren.

  • "Frontal angegangen" ist mir so noch nicht passiert, zum Glück. Hast du ein konkretes Beispiel? Also persönlich angegangen? Oder für was angegangen, das sich eher allgemein aufs Schulsystem bezieht und du musst jetzt als Sündenbock herhalten?


    Ich würde das glaube ich abblocken, indem ich sage, das ist nicht der richtige Rahmen, in dem das besprochen werden sollte und würde die Person bitten, in meine Sprechstunde zu kommen (oder ggf. nach dem Elternabend noch kurz dazubleiben).


    Bei uns sind auch immer mehrere Kollegen im Raum, oft noch die Co-Klassenleitung und die Kernfachlehrer (gehen alle einmal durch "ihre" Klassen-Eltern durch), dass ich selten ganz allein bin als Klassenleitung und würde mir dann zum anschließenden Gespräch jemanden dazu nehmen.


    Aber kommt eben auch drauf an, worum es genau geht.

  • Wer einlädt bestimmt die Agenda.
    Also: Tagesordnung mit Zeitangabe zu den einzelnen Tagesordnungspunkten.
    Bei Überschreiten der Zeiten (bzw. einer Toleranz) Diskussion abbrechen und zum nächsten Punkt übergehen.
    Rednerliste führen. Wenn sich die Diskussion im Kreis dreht oder nicht zum Thema kommt, Rednerliste schließen.
    Ideal wäre ein Moderator, der obige Punkte abfährt und für Einhaltung der Tagesordnung sorgt.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Ich bin auch auf den Elternabenden meiner Kinder manchmal überrascht. Wichtige Themen wollen nicht besprochen werden, aber das, wofür die Lehrer nichts können, darauf wird rumgeritten. Wirklich extrem war es aber nur einmal, in einer Situation, als ich den Elternabend für mehrere Klassen leitete und nicht alle Eltern kannte. Es war eine Extraveranstaltung zu einem Sonderthema nur für die Eltern, für das ich nochmal in die Schule gedackelt bin. Da half wirklich nichts. "Wenn Ihre Tochter da und dort ein Problem hat, können Sie gerne noch nach dem Elternabend dableiben, ich denke, es möchten jetzt alle nach Hause" wurde quittiert mit "Ha! ja, na klar, jetzt wollen Sie mich abwimmeln, nein danke. Aber was ich noch sagen wollte..." Das Angebot, einen Extratermin auszumachen mit "natürlich, jetzt ist endlich mal Elternabend und da wollen Sie nicht mit uns reden!" Auf das Mobbingthema hin hab ich nachgefragt, welchen Fall die Person genau meint, da kam dann "naja das ist dauernd so, alle gucken weg und bei uns im Wohngebiet das Asylantenheim... und da muss man seinem Kind ein Messer mitgeben, wenn keiner die Kinder schützt und die Merkel..." usw. Ich hab dann nur noch genickt und hm gemacht. War aber nicht schön, unterstellt zu bekommen, man kümmere sich um nichts, gerade weil verkorkste Kinder zu uns kommen, um die ausschließlich wir uns kümmern. Nunja, ich muss nicht erwähnen, dass das Kind um das es ging nicht dasjenige war, welches Opfer von Mobbing war oder nicht richtig schreiben lernt, weil die Kollegen falsch unterrichten. Aber gut, Lernbehinderung (als Sozialbehinderung) kommt halt nicht von ungefähr. Das hätte ich dem besorgten Bürger vielleicht mal sagen sollen. Aber ich wollte lebend heimkommen :zahnluecke:

  • Auf das Mobbingthema hin hab ich nachgefragt, welchen Fall die Person genau meint, da kam dann "naja das ist dauernd so, alle gucken weg und bei uns im Wohngebiet das Asylantenheim... und da muss man seinem Kind ein Messer mitgeben, wenn keiner die Kinder schützt und die Merkel..."

    Jetzt fällt mir auch nichts mehr ein. So blöde hatte ich das auch noch nicht.
    Es scheint ja auch ein besonderer Elternabend gewesen zu sein. Erwartest du nochmal so eine Situation demnächst?

  • Auf das Mobbingthema hin hab ich nachgefragt, welchen Fall die Person genau meint, da kam dann "naja das ist dauernd so, alle gucken weg und bei uns im Wohngebiet das Asylantenheim... und da muss man seinem Kind ein Messer mitgeben, wenn keiner die Kinder schützt und die Merkel..." usw. Ich hab dann nur noch genickt und hm gemacht. War aber nicht schön, unterstellt zu bekommen, man kümmere sich um nichts, gerade weil verkorkste Kinder zu uns kommen, um die ausschließlich wir uns kümmern. Nunja, ich muss nicht erwähnen, dass das Kind um das es ging nicht dasjenige war, welches Opfer von Mobbing war oder nicht richtig schreiben lernt, weil die Kollegen falsch unterrichten. Aber gut, Lernbehinderung (als Sozialbehinderung) kommt halt nicht von ungefähr. Das hätte ich dem besorgten Bürger vielleicht mal sagen sollen. Aber ich wollte lebend heimkommen :zahnluecke:

    ...kann es sein, dass das ein primär ostdeutsches, vllt insbesondere sächsisches Problem ist? Diese "Eltern" klingen so nach AfD-wählenden Hirnamputierten, die besser keine Kinder bekommen oder erziehen sollten, weil sie weder das Prinzip "Eltern sein" noch "gesellschaftliches Miteinander und Sozialverhalten" verstehen... vllt sollten die so ne schicke Armbinde tragen, mit so ner Art "Zielkreuz" - ach nee, das ist ja verboten... aber dann würde man die direkt erkennen...
    (das war jetzt übrigens satirisch, zynisch und sarkastisch bis sonstwo, muss ich ja extra dranschreiben, damit auch der letzte Reaktionär das versteht...)
    @Krabappel - soll ich dir mal Selbstverteidigung beibringen? Bei dem "Publikum" sollten die dir echt mal Gefahrenzulage geben... dass du da "nickst"... so einer sollte mir mal unterkommen. Der landet dann wegen Volksverhetzung vor dem Kadi.


    Edit:
    Haben die bei euch ggf Tele 5 Empfang, @Krabappel?
    Hier mal eine "Anregung" von Kalkofe. Vielleicht müssen die nur mal so direkt erleben, wie sie sich aufführen, es könnte ja vielleicht mal zu Denkprozessen führen...
    https://www.youtube.com/watch?v=cIbAiLwhI20

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

    Einmal editiert, zuletzt von Miss Jones ()

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