Latein Lehramt


  • Bitte mach dich davon frei, das Schulwissen mit der Uni zu vergleichen.
    Es gibt auch noch mehr Fächer, die du vielleicht nicht hattest. Und nur weil man als Schüler gut war, heißt es nicht, dass man es studieren kann oder will.
    Das Niveau ist gänzlich anders.


    (Ich habe in Chemie sehr viele scheitern sehen, trotz 1en und sogar Chemie LK)


    Wenn man nur was studieren dürfte, was man im Abi gehabt hat, hätten wir wohl ein Problem ;)


  • au weia das könnte ich dir so nicht mal eben übersetzen.Daran merk ich wie lange es her ist mit Latein..seufz.


    Muss mal in meinem Regal stöbern ob ich mein Lateinbuch noch finde.
    Die Aufzeichnungen habe ich leider nicht mehr *schnief


    Ich weiß noch,dass wir Cicero, Caesar, Ovid etc Texte gelesen und übersetzt haben.
    Vielleicht finde ich noch ein paar Aufzeichnungen im Elternhaus..

    "defututa" kann man wohl nur sehr schwer mit einem Wort wiedergeben - und das Wortungetüm "bis zur Erschöpfung genotzüchtigt" ruiniert den Eindruck des Gedichts, ggg. Und auch wenn Catull ein vielgelesener Schulautor ist: Zumindest dieses Gedicht wird wohl kaum gelesen! (Zumal es auch ein schwieriges Textproblem im letzten Vers gibt). Aber Scherz beiseite: Wer diese Gedichte nicht gleich versteht, braucht sich seiner nicht zu schämen: Die Vokabel sind tlw. derbste Volkssprache (glubere = "abschälen" im obszönen Sinne), die Anspielungen versteht man nur mit Kommentar (z.Bsp. den "Bankrotteur aus Formiae") und wieso Remus "hochgemut" ist weiß eigentlich auch keiner....

  • Vielleicht helfen dir meine Erfahrungen ein wenig weiter: Mein eigener Lateinunterricht war nicht sehr berauschend - entsprechend schwer hatte ich es auch im Studium. Einige Lehrveranstaltungen mußte ich zweimal machen - sonst hätte ich bei der Prüfung keine Chance gehabt. Dies (also sich Zeit zu lassen beim Studieren, bzw. Dinge mehrmals zu machen) war zu meiner Studienzeit sicherlich auch einfacher als heute, weil man nicht Punkte sammeln mußte wie ein Eichhörnchen die Nüsse - dennoch hat es mir sehr geholfen, manches öfters zu hören. Latein zu unterrichten ist sehr schön - vor allem dann, wenn man sieht, welche Fortschritte die Schüler schon in recht kurzer Zeit machen. Ich habe meine Entscheidung, Lateinlehrer zu werden, nie bereut. Ich denke auch, daß es Latein noch lange geben wird, da ja von vielen (auch von Entscheidungsträgern) der Wert des Faches anerkannt und entsprechend gewürdigt wird. Zwei Korrekturfächer sind natürlich schon viel - das ist vielleicht zu bedenken. Jedenfalls würde ich zu studieren beginnen und keine Selbstzweifel entwickeln, wenn manches nicht sofort klappt. Viel Erfolg jedenfalls!

  • "magnanimus" ist ein Attribut, das in der Dichtung gerne für Aeneas verwendet wird. Das auf Remus bezogen, dessen Nachkommen Lesbias Freier hier angeblich sind, ist spitzfindiger Spott eines poeta doctus.


    Wieso braucht man für defututa so einen Ausdruck? Das trifft es auch nicht. Einfach de- mit futuere im PPP. Modern und im entsprechenden Code könnte man" puella defututa "mit "Matratze" o.ä. übersetzen.


    Mit entsprechenden Angaben sind die beiden Texte nicht allzu schwer. Der Satzbau ist wenig komplex. Aber klar: Catull und generell Poesie ist nix für Anfänger oder Wiedereinsteiger.
    Schon wieder off-topic, sorry.

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.


  • Wieso braucht man für defututa so einen Ausdruck? Das trifft es auch nicht. Einfach de- mit futuere im PPP. Modern und im entsprechenden Code könnte man" puella defututa "mit "Matratze" o.ä. übersetzen.

    noch mehr OT - "zeitgemäß" und entsprechdend drastisch wäre da im Umgangsdeutsch heute wohl sowas wie "Fickschlitten" angebracht...
    Sorry für die Ruhrpottschnauze.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

    • Offizieller Beitrag

    So gut wie jeder fällt durch den ersten Versuch, Deutsch-Latein zu bestehe

    ach quatsch.


    das ist schaffbar. Mit viel Übung und Sprachgefühl.


    Latein ist im Studium meist das deutlich aufwändigere Fach. Wie das bei einer Kombi mit Mathe oder Naturwissenschaften aussieht, weiß ich nicht
    Man muss schon sehr am Ball bleiben. Und man darf sich nicht aus dem Konzept bringen lassen von der Tatsache, dass Kommilitonen z.T. Latein als erste Fremdsprache und damit sehr viel gründlicher an der Schule gelernt hatten...


    Ich hatte das Kleine Latinum, als ich das Studium anfing. Ging auch. War aber mit viel Arbeit verbunden, allerdings mit schöner Arbeit :D

  • "magnanimus" ist ein Attribut, das in der Dichtung gerne für Aeneas verwendet wird. Das auf Remus bezogen, dessen Nachkommen Lesbias Freier hier angeblich sind, ist spitzfindiger Spott eines poeta doctus.


    Wieso braucht man für defututa so einen Ausdruck? Das trifft es auch nicht. Einfach de- mit futuere im PPP. Modern und im entsprechenden Code könnte man" puella defututa "mit "Matratze" o.ä. übersetzen.


    Mit entsprechenden Angaben sind die beiden Texte nicht allzu schwer. Der Satzbau ist wenig komplex. Aber klar: Catull und generell Poesie ist nix für Anfänger oder Wiedereinsteiger.
    Schon wieder off-topic, sorry.

    Mit Verlaub, aber die Deutung von "magnanimus" kann ich da nicht ganz nachvollziehen: Nach Kroll (dem ich hier gerne Glauben schenke, zumal es eigentlich keinen moderneren Kommentar gibt - außer den Mynors, aber der behandelt die unanständigen Gedichte nicht) bezeichnet "Remi nepotes" die Angehörigen der misera plebs - wieso Aeneas mit denen gleichgesetzt werden soll, erschließt sich mir nicht so ganz.
    Auch das "defututa" bezeichnet meiner Ansicht nach schon das "Ausgeleiertsein" - Ausdrücke wie "Dorfmatratze" oder "Fickschlitten" treffen es also nicht so ganz. Im Wienerischen wäre es einfacher: "die auszaahte Futn" (wobei das Substantiv als Synekdoché zu verstehen ist). - Aber wir sind jetzt schon wirklich weit vom ursprünglichen Anliegen des Fraegestellers entfernt - 'tschuldigung.

  • ...die Anspielungen versteht man nur mit Kommentar ...

    den ja irgendwer verfasst haben muss. Lustig irgendwie, seine Arbeitszeit damit zu verbringen. Kann man eigentlich über römische Exzesse promovieren? :_o_P

  • @Krabappel
    ...du kannst über quasi jeden Scheiß promovieren.
    Wenn nicht gäbe es wohl kaum Proktologen, oder?

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Mit Verlaub, aber die Deutung von "magnanimus" kann ich da nicht ganz nachvollziehen: Nach Kroll (dem ich hier gerne Glauben schenke, zumal es eigentlich keinen moderneren Kommentar gibt - außer den Mynors, aber der behandelt die unanständigen Gedichte nicht) bezeichnet "Remi nepotes" die Angehörigen der misera plebs - wieso Aeneas mit denen gleichgesetzt werden soll, erschließt sich mir nicht so ganz.

    Ja, genau darin liegt doch der Witz: Der Zuhörer ("Leser" waren in der Antike ja eher selten.) hört "magnanimi" und erwartet automatisch "Aeneae". Und dann kommt aber "Remi nepotes". Ein klassisches Aprosdoketon. Auch die Römer kannten schon Ironie.

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • a, genau darin liegt doch der Witz: Der Zuhörer ("Leser" waren in der Antike ja eher selten.) hört "magnanimi" und erwartet automatisch "Aeneae". Und dann kommt aber "Remi nepotes". Ein klassisches Aprosdoketon. Auch die Römer kannten schon Ironie.

    Das ist an sich schon klar - nur steht davor schon "glubit". Und warum sollte Clodia/Lesbia dem Aeneas oder seinen Nachkommen einen abwichsen? Der "Handjob" war ja auch der billigste Dienst einer Prostituierten - paßt also auch nicht so ganz in den Dunstkreis des Aeneas....

  • So da bin ich wieder..
    2. Tag Lateinpropädeutikum und ich verzweifle leicht.
    In 2 Wochen gibts nen Einstufungstest, inkl. Übersetzen von Caesar de bello gallico ohne Wörterbuch.
    Heute am 2. Tag gehen wir Deklinationen und Konjugationen durch.
    Ich weiß kaum noch was von früher,komme in dem Tempo kaum mit..
    Ich befürchte ich muss doch in die normalen Lateinkurse,da einfach nicht mehr viel hängen geblieben ist von damals (15 Jahre ist das nun her).
    Ich pauke heute Abend die Deklinationen und Konjugationen durch, allerdings zweifle ich derzeit stark wie ich in 2 Wochen Caesar übersetzen können soll..der Rest meines Kurses kommt frisch aus der Schule.
    Damals konnte ich die Konjugationen und Deklinationen im Schlaf.

  • Probier es einfach. Nimm dir nen de bello gallico und einfach drauflos. Caesar schreibt wirklich "einfaches" Latein - da ist vllt mal m AblAbs drin oder n AcI, aber das wars dann auch...


    Ob ich den Anfang noch zusammenbekomme...
    "gallia in omnia est divisa in partes tres..." - war das richtig?
    Hab ich im 2. Hhalbjahr Untertertia gelesen... über 30 Jahre her... wieso weiß ich sowas noch...
    ...vielleicht weil mein Lateinlehrer zu dem Zeitpunkt ein guter war.


    Also... dann kannst du das auch!!!

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  • Das sagt sich so leicht..bin gerade frustriert.
    Sind bei den Infinitiven angekommen und spätestens hier komme ich nicht mehr mit.
    Man.. :(
    Bin echt schockiert wie viel weg ist.
    Muss wohl von neu beginnen.
    Aber ich pauke nachher dennoch die gesamten Themen von heute..Konjugationen,Deklinationen, Stammformen, Infinitivkonstruktionen usw.

    • Offizieller Beitrag

    wenn du das alles mal auswendig wusstest, wird das beim Wiederholen sehr schnell wieder parat sein!


    Ich hatte nach dem Studium über 20 Jahre Pause, und es war absolut kein Problem, fachlich wieder reinzukommen.
    Wirst sehen, das bisschen Rost verschwindet mit der Übung ;)

  • gerade bin ich wieder etwas besser drauf..
    Konnte den Satz:
    Ciceronem Catilinam ex urbe pepulisse traditum est übersetzen..
    Uff.
    Ich muss einfach die Grammatik pauken.
    Das ist eingerostet und da fehlt mir vieles.
    Kurs ist nun zu Ende.
    Von heut morgen 10h an bis 17:45.

  • Tipps: "traditum est" ist ein unpersönlicher Ausdruck; aci; Infinitiv Perfekt. Immer schön sämtliche Verbformen auswendig lernen, damit du die Verben auch erkennst!


    Die tiefe, innige Freundschaft zwischen Cicero und Catilina sollte man auch kennen. :)

  • @Miss Jones
    Nicht ganz. Es heißt: Gallia est omnis divisa ...


    JaSMIN:
    So fühlt sich das beinahe bei jedem an. Ich habe auch erst gedacht, ich sei mit dem Fahrrad auf die Autobahn geraten.
    Ist ein Haufen Arbeit, aber echt machbar. Irgendwann macht’s "klick", und es macht richtig, richtig Spaß.

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

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