Latein Lehramt

  • Diese Biorhythmustheorie hörte ich schon oft, wobei ich dennoch der Auffassung bin, dass das sehr vom Individuum abhängt. Es gibt diejenigen, die (selbst am Wochenende) um 22 Uhr fertig mit der Welt sind, und solche, denen es nichts ausmacht, auch weit nach 24 Uhr aufzubleiben. Denen macht auch eine solche Nachtschicht an der Tankstelle nichts aus. Der Körper gewöhnt sich an vieles, wobei er sich leichter dran gewöhnt, wenn die Belastung konstant erfolgt (also lieber jedes Wochenende Nachtschicht als dieses Wochende früh, jenes Wochende spät).

    Aber unter der Woche MUSS sie ja früh raus. Du hast genau das Problem daran schon selbst erläutert.

  • Zum Biorhythmus:
    Es ist etwas völlig anderes, wenn man Zuhause die ganze Nacht wach bleibt zum Beispiel oder wenn man in der Zeit arbeiten ist.
    Ich dachte auch, ich könnte das, da ich auch eher Nachtmensch bin, aber ich kann es eben nicht.
    Die Nachtschichten gehen bis 6 Uhr morgens.
    Ich habe zum Glück einen kurzen Heimweg (sind nur 12km) und fahre mit dem Auto.
    Aber den Montag drauf dann um 5h aufzustehen..bzw die ganze Woche..das packe ich nicht, wenn mein Rhythmus am Wochenende so durcheinander gebracht wird.
    Vielleicht habe ich mir mit insgesamt 7 Kursen für den Anfang auch einfach zu viel zugemutet.
    Fakt ist, dass das mit dieser Nachtarbeit keine Dauerlösung ist.
    Jedenfalls habe ich nun angefragt ob ich wenigstens den Samstag schon um 20h anfangen kann, damit ich um 4h morgens Feierabend habe.
    Das wäre auch schon mal ein Gewinn.
    Geht man auch darauf nicht ein, suche ich mir einen anderen Nebenjob wo ich auch tagsüber arbeiten kann..

  • Ich habe während meines Erststudiums auch Nachtschicht gearbeitet (bei der magentafarbenen Telefonauskunft im Callcenter). Die gingen immer bis 5 Uhr morgens. Die Zuschläge sind natürlich gut wenn man Nachtschichten macht, die Übermüdung durch den ständigen Wechsel zwischen den Nachtschichten am WE und den "Tagschichten" mit Vorlesungsbeginn 3x wöchentlich um 8 Uhr hat mich aber völlig ausgelaugt, so dass ich mir letztlich eine andere Stelle mit besseren Arbeitszeiten gesucht habe.


    Sprich nochmal mit deinem Arbeitgeber @Jasmin86 wegen der Arbeitszeiten, deute vielleicht an, dass du sonst darüber nachdenken müsstest, dir eine andere Arbeitsstelle zu suchen. Die aktuelle Einstellungssituation in vielen Bereichen macht es ja etwas leichter, das offen anzusprechen, da Arbeitgeber einen oft nicht komplett verlieren möchten.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Also zunächst zu Englisch:
    Ich finde zu den jeweiligen Fächern irgendwie keinen Zugang, es langweilt mich..es ist schlecht zu beschreiben, aber das einzige Fach oder die einzigen Fächer in Englisch, die "ok" und nicht so langweilig sind,ist Introduction to Literary studies und Linguistics.

    Das ist ein guter und gewichtiger Beweggrund für einen Fachwechsel, dass du schon jetzt merkst, dass die Sprache nichts für dich ist. Im Schuldienst würdest du Englisch Jahrzehnte(!) lang unterrichten müssen und das wäre für dich dann doch nur Quälerei und für deine Schüler wirklich nicht gut. Aus dem Grund bin ich auch skeptisch, was taktische Studienwahlen im Hinblick auf vermeintlich bessere Einstellungschancen.

  • Ich habe während meines Erststudiums auch Nachtschicht gearbeitet (bei der magentafarbenen Telefonauskunft im Callcenter). Die gingen immer bis 5 Uhr morgens. Die Zuschläge sind natürlich gut wenn man Nachtschichten macht, die Übermüdung durch den ständigen Wechsel zwischen den Nachtschichten am WE und den "Tagschichten" mit Vorlesungsbeginn 3x wöchentlich um 8 Uhr hat mich aber völlig ausgelaugt, so dass ich mir letztlich eine andere Stelle mit besseren Arbeitszeiten gesucht habe.

    Hi CDL,
    Danke für deine Antwort.
    Und genau so geht es mir derzeit.
    Durch die 2 Nachtdienste am WE bin ich unter der Woche, wo ich so früh raus muss, völlig ausgelaugt.
    Ich war die letzten 14 Tage kaum in der Uni,weil ich einfach so kaputt war..ich hatte ja bis Semesterbeginn noch Vollzeit gearbeitet, dann immer 6 Tage Woche inklusive dieser Wechsel.


    Daher benötigte ich die letzten 2 Wochen zur Regeneration.
    Es war einfach zu viel.
    Und das wäre eben nicht so gewesen ohne die Nachtschichten..
    Ich schaue mich derzeit schon nach nem anderen Nebenjob um.

  • Das ist ein guter und gewichtiger Beweggrund für einen Fachwechsel, dass du schon jetzt merkst, dass die Sprache nichts für dich ist. Im Schuldienst würdest du Englisch Jahrzehnte(!) lang unterrichten müssen und das wäre für dich dann doch nur Quälerei und für deine Schüler wirklich nicht gut. Aus dem Grund bin ich auch skeptisch, was taktische Studienwahlen im Hinblick auf vermeintlich bessere Einstellungschancen.

    Zur Studienwahl:
    Ich bereue es derzeit ein wenig, so einen Schnellschuss hingelegt zu haben.
    Damit meine ich:
    Ich hatte eine Vollzeitstelle, wo ich eigentlich noch bis zum April 2020 bleiben wollte um dann im Sommersemster an die Uni zu gehen.(auch um mir etwas beiseite zu legen um zu sparen, damit ich zu Beginn des Semsters nicht so viel arbeiten muss..)
    Denn ich war mir noch nicht 100% sicher mit meiner Fächerwahl fürs Lehramt.
    Dann bekam ich aber die Kündigung und ich schrieb mich schon im Wintersemester ein.
    Ich war mir bis zum Schluss unsicher, ob 2 Sprachen für mich eine gute Kombi sind, da ich naturwissenschaftlich auch sehr interessiert bin..und derzeit merke, dass mir etwas fehlt und eben zu Englisch keinen Zugang finde.
    Natürlich muss man auch ein wenig auf die Fächerwahl achten um später nicht arbeitslos zu sein.
    Was mich an Englisch vor allem irritiert ist,dass wir ausschließlich Seminare und keine einzige Vorlesung haben.
    Die Kurse sind klein und sehr verschult, es zeigen immer die gleichen Leute auf, die dann mit dem Dozenten parlieren.
    Das ist irgendwie eine komische Atmosphäre und man kommt sich etwas seltsam dabei vor und fehl am Platze..zumindest geht es mir so.


    P.S
    An Latein zweifle ich nicht.
    Ich bin nur so traurig, dass ich in Altgriechisch nicht mehr mit komme wg meiner Fehlzeiten in den letzten 2 Wochen, denn dieses Fach hat mir von Beginn an große Freude bereitet :(.
    Nebst Latein natürlich.
    Ich schaue jetzt mal wie es weiter geht mit dem Nebenjob und sortiere meine Gedanken bzgl. der Fächerwahl.
    Ich möchte Englisch nämlich auch nicht voreilig "kicken" und dies dann bereuen.

  • Natürlich muss man auch ein wenig auf die Fächerwahl achten um später nicht arbeitslos zu sein.

    Dann ist eine Naturwissenschaft (wenn es nicht gerade Bio ist) doch keine schlechte Wahl.



    Zitat von Jasmin86

    Was mich an Englisch vor allem irritiert ist,dass wir ausschließlich Seminare und keine einzige Vorlesung haben.
    Die Kurse sind klein und sehr verschult, es zeigen immer die gleichen Leute auf, die dann mit dem Dozenten parlieren.
    Das ist irgendwie eine komische Atmosphäre und man kommt sich etwas seltsam dabei vor und fehl am Platze..zumindest geht es mir so.


    In den Anfänger Seminaren ist das Niveau noch nicht besonders hoch. Da kannst du doch prima mit parlieren. Und wenn es "nur" Fragen zu den Texten sind, die ihr gelesen habt.



    Zitat von Jasmin86

    P.S
    An Latein zweifle ich nicht.
    Ich bin nur so traurig, dass ich in Altgriechisch nicht mehr mit komme wg meiner Fehlzeiten in den letzten 2 Wochen, denn dieses Fach hat mir von Beginn an große Freude bereitet :(.
    Nebst Latein natürlich.


    Das Semester hat doch erst im Oktober angefangen. Zwei Wochen Altgriechisch kannst du bequem nachholen. In 6 Zeitstunden Unterricht (8 * 45min.?) passiert zwar etwas, aber nicht so wahnsinnig viel, dass man den Anschluss nicht wieder bekommen könnte.


  • @Schmidt
    Wieso nicht Bio?
    Sind die Aussichten damit nicht so gut?
    Mir ist klar, dass es nicht zu vergleichen ist mit den Aussichten für Mathe..


    Zu Altgriechisch:
    Ja 2 Wochen fehlen mir.
    Der Kurs hat 3×45min und 1×90min pro Woche.
    Das Problem ist, dass der Kurs interaktiv ist und es leider sofort auffällt,wenn man hinterher hinkt..das ist dann ganz schön peinlich.

  • Die Seminare im Englischstudium sind vergleichbar mit Oberstufenunterricht, das stimmt. Auf der anderen Seite ist ja wichtig, dass man beim Ziel Englischlehrer auch das freie Sprechen in der Fremdsprache übt, und das geht im Seminar leichter als in der Vorlesung. Ich würde dir, @Jasmin86, raten, dich einfach so oft es geht zu beteiligen. Nicht, weil du es musst, sondern, weil du langfristig davon profitierst. Der Dozent wird dir auch nicht den Kopf abhacken, wenn du mal was Falsches sagst .
    Biologie ist nicht sonderlich gesucht, weil es als "leichte" Naturwissenschaft gilt. Mangelfächer sind diejenigen, die wenige Leute wählen, da sie als schwierig oder talentbedürftig gelten, sprich Mathematik, Physik, Chemie, Informatik, Technik, Musik, Kunst, stellenweise auch Latein.


    Mit freundlichen Grüßen

  • Die Seminare im Englischstudium sind vergleichbar mit Oberstufenunterricht, das stimmt.

    Ähm, ja. Die Oberstufenkurse üben auf inhaltlich niedrigem Niveau die Gepflogenheiten eines akademischen Seminars ein. Das ist richtig.

    Zitat

    Nicht, weil du es musst, sondern, weil du langfristig davon profitierst. Der Dozent wird dir auch nicht den Kopf abhacken, wenn du mal was Falsches sagst.

    Das ist ein echtes Problem, weswegen man in der Schule pädagogisch-didaktisch weg vom Unterrichtsgespräch als Ping-Pong-Spiel muss, bei dem der Ball zwischen fragendem Lehrer und antwortendem Schüler hin und her fliegt und das Entscheidende "richtig" oder "falsch" ist.


    Im akademischen Seminar geht es um die Entfaltung der Gedanken auch schon beim Sprechen unter Anwendung der richtigen diskursiven Techniken und des korrekten Fachwissens. Das passiert auch in einem guten Kurs in der Oberstufe. (Oder nicht eigentlich schon in der Altersstufe angemessener Form von Anfang an?)

  • Hallo!

    Auch wenn die Situation fast vier Jahre später bestimmt anders aussieht, würde ich dir unbedingt raten mit dem Studium zu beginnen. Ich habe 2006 angefangen Latein, Geschichte und Gemeinschaftskunde auf Gymnasiallehramt zu studieren und hatte davor auch enorme Zweifel. Wenn du Altgriechisch schon kannst, ist das natürlich super. Viele scheitern an Altgriechisch, weil sie es nicht regelmäßig wiederholen. Lernwilligkeit, Ehrgeiz und Fleiß sind Grundvoraussetzungen für das Lateinstudium.

    LG

    Marja

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