1. Hilfe Schulung

  • Ausgehend von einem anderen Thread:
    Meiner Meinung nach sollte jeder Lehrer die Gelegenheit haben, während seiner Dienstzeit und auf Kosten des Schulträgers regelmäßig an einer 1. Hilfe Ausbildung teilnehmen zu dürfen. Im Idealfall findet diese Schulung vor Ort in der Schule statt. Ich gehe noch weiter: Jeder Schulleiter müsste dazu verpflichtet werden, diese Schulungen durch zu führen. Hier wäre z.B. ein päd. Arbeitstag hilfreich.


    Wie sieht die Realtität aus? Ich gehe jetzt von meiner Schule aus:
    - Nur die Sportlehrer und einige wenige Ersthelfer sind ausgebildet in 1. Hilfe.
    - Referendare haben im Rahmen ihrer Ausbildung mittlerweile die Gelegenheit im Seminar an einer solchen Schulung teilzunehmen, aber leider erst am Ende der Ausbildung (soweit ich weiß)
    - Die meisten Lehrer haben ihren letzten 1. Hilfe Kurs während des Erwerbs des Führerscheins gemacht.
    - Wenn ein Lehrer nun eine 1. Hilfe - Schulung machen möchte (wir haben eine Garantenstellung!), muss er es in seiner Freizeit machen (ggf. für eine Kinderbetreuung sorgen) und den Kurs auf seine eigenen Kosten machen.


    Wie sieht die Situation an eurer Schule aus? Sollte eurer Meinung eine solche Schulung regelmäßig während der Dienstzeit auf Kosten des Schulträgers in der Schule stattfnden?

  • Wir müssen regelmäßig (alle 2 Jahre?) zum EH-Kurs. Wer ihn verpasst, muss zeitnah in einer anderen Schule in der Stadt teilnehmen. Die Kosten übernimmt der Schulträger.

  • Wenn ich das lese bin ich entsetzt!
    Wir mussten vor Ref Antritt einen aktuellen Erste Hilfe Kurs nachweisen. Ich muss diesen alle 2 Jahre wiederholen. An unserer Schule wird das einmal in Jahr für das Kollegium an der Schule angeboten. Finde ich gut, weil man auf schulspezifische Themen eingehen kann und nicht diesen allgemeinen Kurs hat, in dem auch die Führerschein Leute sitzen.

  • Bei uns gab es vor ein paar Jahren eine einmalige Schulung für alle an einem fortbildungstag. Abgesehen davon gibt es ca alle zwei Jahre eine Fortbildung für alle, die möchten; in der Schule, aber Freitag Nachmittag und Samstag.
    Ich habe nur an der verpflichtenden teilgenommen und war enttäuscht weil es eben nichts schulspezifisches war. Der Schwerpunkt lag auf Herzinfarkt und Beatmung. Zumindest ersteres ist in der Schule sicher nicht der klassische Notfall (auch wenn es natürlich gut ist, etwas darüber zu wissen). Ich hätte mir eher etwas zu Themen wie allergischer Schock, epileptischer Anfall, Hitzschlag und so etwas gewünscht ‍♀️

  • Bei uns muss man alle 2 Jahre wieder einen Kurs machen.
    Hat an meiner Schule als Fortbildung für alle stattgefunden. (Das muss die Schulleitung nicht machen. Ist aber sicher einfacher, als jedem hinterherzurennen und den Schein einzufordern)


    Schulspezifisch war das leider gar nicht. Unfall auf der Autobahn, Motorradfahrer...

  • In Niedersachsen muss jede Lehrkraft alle drei Jahre die Kenntnisse wieder auffrischen (http://www.schure.de/22410/aug,40183,2.htm ). Die Kosten über nimmt der Träger der Schülerunfallversicherung (also GUV)).



    Wir machen das so, dass jedes Jahr 1/3 des Kollegiums die Fortbildung macht. In der Schule. Von morgens bis nachmittags.


    (Führt natürlich zu einem längeren Vertretungsplan, funktioniert aber. Es dürfen im Kurs maximal 20 Personen teilnehmen. Man kann das ja auch in die Zeit von vermehrten Schülerabwesenheiten (nach dem Abitur, Zukunftstag, Praktikum, ...) legen.)

  • Wie sieht die Situation an eurer Schule aus? Sollte eurer Meinung eine solche Schulung regelmäßig während der Dienstzeit auf Kosten des Schulträgers in der Schule stattfnden?

    Situation: jedes Schuljahr gibt's eine Bestandsaufnahme der Ersthelfer im Kollegium und danach die Bitte der SL, dass sich x Kollegen doch dazu ausbilden lassen sollen.


    Meinung: Welche "Dienstzeit"? Falls damit Unterrichtszeit gemeint ist: ja. Ansonsten: nein.

  • In BW müssen alle Anwärter im Rahmen ihrer Bewerbung die Teilnahme an einem 1.Hilfe-Kurs nachweisen. Danach muss dieser aber dann nicht mehr von allen Lehrkräften aktuell gehalten werden, lediglich eine bestimmte Zahl Ersthelfer sind verpflichtet diesen aktuell zu halten, bei Sportlehrern müsste ich jetzt nachlesen, ob das Teil der nachzuweisenden Rettungsfähigkeit ist (oder zumindest im Rahmen dieser sinnvollerweise vorhanden sein sollte), da mich das selbst nicht betrifft.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Meinung: Welche "Dienstzeit"? Falls damit Unterrichtszeit gemeint ist: ja. Ansonsten: nein.

    Ich meine mit "Dienstzeit" generell einen "normalen" Unterrichtstag, von morgens bis Nachmittags (analog zum päd. Arbeitstag vll. von 8 Uhr bis 16 Uhr).
    Gut, es muss jetzt kein Freitag sein, aber es sollte halt in der Schule stattfinden und bitte nicht am Wochende, wo viele Kollegen Korrekturen haben oder bei ihrer Familie sein möchten.

  • Bei uns bietet das DRK spezielle Kurse für Lehrer und Erzieher an. Ja, ich bekomme dafür frei, es ist ganztägig und wird vom Schulträger bezahlt. Es gibt allerdings keinen bestimmten Turnus, in dem man das machen muss. Wir wechseln uns im Kollegium ab.

  • Gerade erst diese Woche während der Vorbereitungstage durch Organisation der SL gemacht: von 08-15 Uhr im Gebäude der DRK (200m von der Schule entfernt). Das Kollegium von 70 Leute wurde tatsächlich in drei Gruppen aufgeteilt und nahm an drei verschiedenen Tagen daran teil.

  • Hier auch alle zwei Jahre verpflichtend für das ganze Kollegium und es wird bezahlt. Unterricht fällt dafür nicht aus.
    Schwerpunkt auf Kindernotfälle wünschen wir uns immer wieder, bekommen wir aber nicht.

  • Auch Niedersachsen - auch verpflichtend für alle, die jungen Lehrkräfte sagen, dass sie vor dem Ref einen Kurs machen mussten, nach dem Ref sind sie also wieder zur FoBi verpflichtet.


    Organisation:
    entweder 2 Nachtmittage a 4 Std.
    oder 1 Tag am Ferienende
    oder 1 SchiLF-Tag (also statt Unterricht)


    Unsere Fortbildnerin geht immer auch auf unsere Wünsche ein und bringt sogar Kinder-Puppen mit.

    • Offizieller Beitrag

    Berlin: Alle zwei Jahre verpflichtend für alle (Lehrkräfte und Erzieher/innen).
    Wir haben in den Vorbereitungstagen immer jemanden da, der das durchführt, da hatten wir auch immer kinderunspezifische Fortbildungen.
    Letztes Jahr habe ich am gleichen Tag an einer anderen FoBi teilgenommen und dann einen Gutschein bekommen, mit dem ich zu bestimmten Anbietern gehen konnte. Dafür habe ich eine Unterrichtsbefreiung bekommen und hatte dann von 8 bis 16 Uhr Kurs. Die Frau hat neben den Erwachsenen-1.-Hilfe-Anteilen auch kinderspezifische Anteile eingebracht und frauenspezifische Themen (atypische Herzinfarktsymptome bei Kollegin als Beispiel). (Wiederbelebung auch mit Erwachsenen-, Kinder- und Babypuppen, da es eine gemischte Gruppe auch mit Tagespflegeeinrichtungsmitarbeitern war, die auch mal Babys zu Gast haben.)


    In meiner alten Schule hatten wir einmal eine Zusatzschulung durch einen Arzt, als wir ein Kind mit schwerer Allergie und Notfallpen einschulten.

  • Off-topic wg. "Vorbereitungstage":


    Was ist das? Sind Vorbereitungstage an Grundschulen das Pendant zur GLK am letzten Ferien-Freitag anderer Schularten?
    Falls ja: wie viele Vorbereitungstage sind dies und was wird dort gemacht?

    • Offizieller Beitrag

    Off-topic wg. "Vorbereitungstage":


    Was ist das? Sind Vorbereitungstage an Grundschulen das Pendant zur GLK am letzten Ferien-Freitag anderer Schularten?
    Falls ja: wie viele Vorbereitungstage sind dies und was wird dort gemacht?

    Die Vorbereitungstage sind Teil des "Maßnahmenpakets zur Steigerung der Attraktivität des Lehrerberufs" in Berlin: Statt der GLK am letzten Ferienfreitag dürfen die Kollegien seit ein paar Jahren (ohne Ausgleich) die 3 letzten Tag an der Schule verbringen.
    Was dort gemacht wird, hängt von der SL ab:
    - Fortbildungen
    - Gesamtkonferenz (hier auch mit Erziehern an den GS)
    - Fachkonferenzen, Jahrgangsstufenkonferenzen, sonderpädagogische Konferenzen, Konferenzen-um-der-Konferenz-Willen-Konferenzen (beliebt an meiner ehemaligen Schule)
    - individuelle Vorbereitung (Staubwischen, Chaos der Grundreinigung beseitigen, Tische erkämpfen, Pflanzen zum Leben erwecken oder wegwerfen, Klassenbücher einrichten, ausprobieren, ob der Wasserkocher noch funktioniert und der Kaffee / Tee noch schmeckt, ob die Schokolade, die man vor den Ferien hat liegen lassen noch schmeckt oder man neue besorgen muss, Geburtstagslagen der Ferien-Geburtstagskinder verkraften)


    Meine ehemalige Schule hatte mittwochs und donnerstags meist Fortbildungen von 8/9 bis 15 Uhr, freitags diverse Konferenzen von 9 bis 13 Uhr, an meiner jetzigen Schule gibt es 3 Stunden "Kernzeit" (nur länger bei eventuellen Fortbildungen), wobei keiner mit der Stoppuhr dasteht.


    In Brandenburg mussten wir damals eine Woche vorher schon antanzen.

  • Ich meine mit "Dienstzeit" generell einen "normalen" Unterrichtstag, von morgens bis Nachmittags (analog zum päd. Arbeitstag vll. von 8 Uhr bis 16 Uhr).Gut, es muss jetzt kein Freitag sein, aber es sollte halt in der Schule stattfinden und bitte nicht am Wochende, wo viele Kollegen Korrekturen haben oder bei ihrer Familie sein möchten.

    Bei uns beginnen die frühestens 14 Uhr und im Ref mussten wir dann sogar Samstag Vormittag auch noch hin. Während der Vorbereitungstage wäre zu logisch.

    Berlin: Alle zwei Jahre verpflichtend für alle (Lehrkräfte und Erzieher/innen).
    Wir haben in den Vorbereitungstagen immer jemanden da, der das durchführt, da hatten wir auch immer kinderunspezifische Fortbildungen.
    Letztes Jahr habe ich am gleichen Tag an einer anderen FoBi teilgenommen und dann einen Gutschein bekommen, mit dem ich zu bestimmten Anbietern gehen konnte. Dafür habe ich eine Unterrichtsbefreiung bekommen und hatte dann von 8 bis 16 Uhr Kurs. Die Frau hat neben den Erwachsenen-1.-Hilfe-Anteilen auch kinderspezifische Anteile eingebracht und frauenspezifische Themen (atypische Herzinfarktsymptome bei Kollegin als Beispiel). (Wiederbelebung auch mit Erwachsenen-, Kinder- und Babypuppen, da es eine gemischte Gruppe auch mit Tagespflegeeinrichtungsmitarbeitern war, die auch mal Babys zu Gast haben.)


    In meiner alten Schule hatten wir einmal eine Zusatzschulung durch einen Arzt, als wir ein Kind mit schwerer Allergie und Notfallpen einschulten.

    Den Vorschlag mach ich mal!


    Off-topic wg. "Vorbereitungstage":


    Was ist das? Sind Vorbereitungstage an Grundschulen das Pendant zur GLK am letzten Ferien-Freitag anderer Schularten?
    Falls ja: wie viele Vorbereitungstage sind dies und was wird dort gemacht?

    3 Tage vor Schulbeginn, Länge je nach Laune der Schulleitung von wir müssen jeden Tag von 8-16 Uhr in Fortbildungen sitzen bis hin zu "wir haben die Tage zur freien Verfügung für unsere Sachen vor Ort und entscheiden selber" geht alles. Viele verbrachten gerade bei der ersten Variante die komplette letzte Woche in der Schule.

  • Danke für eure Antworten. In NRW muss nur ein bestimmter Prozentsatz von Lehrern in 1. Hilfe durchgeschult sein (inwiefern die Schulen dieses erfüllen, kontrolliert meines Wissens niemand). Eine Pflicht als Lehrer (jeder!) sich in 1. Hilfe fortzubilden, besteht bei uns nicht (wäre jedoch gut).
    Interessant, wie unterschiedlich die Erfahrungen aus anderen BL sind.

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