Ich möchte hier nicht das Forum voll spammen, aber ich brauche hierzu nochmal eine Meinung.
Ich habe einige Jahre lang Nachhilfe gegeben, wodurch sich mein Wunsch festigte Lehramt zu studieren. Ich habe meinen Job sehr gerne gemacht und die Kinder sind sehr gerne in meinen "Unterricht" gekommen. Nach anderthalb Jahren habe ich mich allerdings mit der Leitung zerstritten, die die Nachhilfe organisiert hat. Die Koordinatorin war Machtbesessen, herrschsüchtig und hat ihre Mitarbeiter auf Schritt und Tritt kontrolliert. Das lief so ab, dass sie uns regelmäßig mit Whatsapp Nachrichten die Telefone zutextete (dummerweise hatte ich den Fehler gemacht und ihr meine Nummer gegeben- nie wieder) und in anmaßendem Tonfall vorschrieb, wer was zu machen hatte.
Nacheinander haben viele gekündigt.
Ein paar Beispiele:
"Ermahne Schüler xyz. Sie hat nicht bei der Turnhalle rumzuturnen. Warum hast du das vergessen? Hast du nicht aufgepasst?"
"Warum bist du jetzt dort und dort? Hattest du nicht Klasse sowieso?" (Da war die Nachhilfe ausgefallen)
"Morgen kommst du zu mir. Nach der Mittagspause. Wir müssen reden."
Der Tonfall war völlig unangebracht, herablassend und hoch unanständig. Derartige Nachrichten kamen ständig.
Sie hat dauerhaft versucht Macht auszuüben (ich weiß, dass sie aus dem Lehramtsstudium geschmissen wurde und es nicht gepackt hat). Offenbar war das ihre Art, dieses Defizit zu kompensieren. Deshalb hat sie dann andere herum schikaniert.
Ich durfte nur 3 Mal Nachhilfe geben, obwohl sie Kapazitäten für 6 Mal gehabt hätte und mir bestätigt wurde, dass ich meinen Job auch gut mache. Von ihrem Chef habe ich im nachhinein erfahren, dass der Chef mir die 6 Kurse zugesichert hatte, sie aber hinterm Rücken des Chefs die Stunden an andere vergeben hat.
Als dann klar wurde, dass sie in Elternzeit geht, hab ich ihr die Meinung gesagt, nachdem ich wieder eine völlig unangebrachte Mitteilung bekommen habe. Für sie gekommen ist dann eine Vertretung (ein Mann) und die Zeit war einfach nur toll.
Die Vertretung war verständnisvoll, nett und vor allen Dingen anständig. Die kommenden anderthalb Jahre waren sehr entspannt.
Nun hat sich heraus gestellt, dass die Vertretung schwer erkrankt ist. Ich hatte mir eigentlich als Hintertür offen gehalten weiterhin dort zu jobben, weil der Stundenlohn mit 20 Euro recht gut war.
Nun kam die Hiobsbotschaft: Aus Angst um ihre Stelle, bringt diese Frau, der ich die Meinung gesagt habe, ihren sechs Monate alten Sohn in die Kita und kommt vorzeitig aus der Babypause zurück.
Klar, ich könnte jetzt fragen, ob ich auch dieses Jahr einige Stunden bekomme, aber ehrlich gesagt habe ich zu viel Stolz.
Ich will ihr diese Macht über mich und meine Not eine Stelle zu finden einfach nicht gönnen, zumal ich auch von anderen weiß, dass sie systematisches Mobbing betreibt.
Wie ist der Stundenlohn von 20 Euro einzuschätzen? Liegen andere Nachhilfeinstitute ähnlich von der Bezahlung?
Was würdet ihr tun?
Eigentlich habe ich sehr an diesem Job gehangen, aber ich möchte mir diese Blöße auch nicht geben, jetzt zu ihr zu kriechen und nachzufragen.