BaWü: Amtsarzt und Verbeamtung auf Lebenszeit

  • Hallo zusammen,


    ich hoffe einige von euch sind schon gut in das neue Schuljahr gestartet und andere genießen noch ihre freie Zeit. :)
    Ich habe eine Frage, was die Verbeamtung auf Lebenszeit und den Besuch beim Amtsarzt angeht. Ich habe letztes Jahr mein Referendariat beendet und nun das erste Jahr in der Probezeit hinter mir. Diese wird mir durch eine gute Schulleiterbewertung um ein Jahr verkürzt, das heißt in etwas über einem Jahr sollte bei mir die Verbeamtung auf Lebenszeit anstehen.
    Nach dem Ref war ich noch einmal beim Amtsarzt, weil dieser vor dem Ref so seine Bedenken hatte (Epilepsie (gut behandelt) und Übergewicht). Der Arzt nach dem Ref hatte keine Bedenken und hat mir das "Go" gegeben und angekreuzt, dass einer Verbeamtung auf Probe/ auf Lebenszeit keine Gründe im Weg stehen sowie dass ich die gesundheitlichen Anforderungen erfülle. Yeah, ich habe mich gefreut. :D


    Jetzt zu meinem Anliegen: Kann es sein, dass man vor der Verbeamtung auf Lebenszeit noch einmal zum Amtsarzt muss und wenn ja, auf welcher Grundlage wird das entschieden? Wer entscheidet das?
    Ich würde mir gerne psychologische Hilfe holen, da mein Freund Depressionen hat und das mich logischerweise mit belastet. Ich habe das Gefühl, Unterstützung würde mir gut tun, da ich schon mal einen Angehörigen an eine (andere) Krankheit verloren habe und kaum helfen konnte... damals ohne professionelle Hilfe. Außerdem würde ich gerne der Ursache auf den Grund gehen, warum ich es nicht schaffe, abzunehmen (ich vermute dahinter ein paar Ursachen in meiner Jugend mit alkoholkrankem Vater usw.).


    Ich selbst bin nicht depressiv und komme auch in meinem Job gut zurecht, er macht mir Spaß und das Urteil des Schulleiters war ja auch dementsprechend gut. Fehlzeiten hatte ich nur sehr wenige, ich glaube in dem Schuljahr waren es 4 Tage wegen einer dicken Erkältung.


    Leider sehen halt Amtsärzte psychologische Behandlungen nicht gerne. Kann mir das noch einen Strich durch die Rechnung machen, wenn ich da hingehe? Sollte ich das Jahr noch abwarten und weiter irgendwie klarkommen?
    Wenn ich eine Therapie machen könnte, würde die ja über Beihilfe und PKV abgerechnet werden. Leiten die sowas (an welche Stelle auch immer) weiter?


    Vielleicht hat ja jemand Erfahrungen oder Wissen in dem Bereich, ich wäre euch sehr dankbar.


    Liebe Grüße und weiterhin schöne Ferien,
    Laura

  • Hallo,


    nein, du muss nicht nochmal zum Arzt, wenn du auf Lebenszeit verbeamtet wirst. Es reicht in BW das „Go“ der Verbeamtung auf Probe, welches bereits die Frage nach der gesundheitlichen Eignung einer Verbeamtung auf Lebenszeit beinhaltet.


    Es findet auch kein automatischer Austausch von Informationen statt. Du konntest dir damals ja einen Arzt „frei“ wählen und musstest eine Aufhebung der Schweigepflicht deiner behandelnden Ärzte unterschreiben, welche nur für diesen einen Zweck gültig ist. Weitere Nachfragen erfolgen nicht. Die Beihilfestelle leitet da auch nichts weiter.


    Einzig dein Dienstherr kann bei vielen Krankheitstagen, oder immer Montag und Freitag krank, was hier ja nicht der Fall ist, eine ärztliche Überprüfung anordnen.


    Also sei beruhigt und nimm dir die psychologische Unterstützung, die du brauchst.


    Viel Erfolg!

  • Genau, die Gefahr, dass du nochmal zum Amtsarzt musst, besteht nur, wenn du in der Probezeit längere Fehlzeiten hast. Ist mir - total unerwartet - passiert, obwohl ich normalerweise nur 1-2 Tage pro Jahr fehle... Ich musste nochmal zum AA, aber alles lief gut.
    Ich finde es gut, dass du dir wegen der genannten Dinge Hilfe suchen willst, damit sie nicht später zu Problemen werden, wenn du aber ganz sicher gehen willst, wartest du bis du die Urkunde in der Hand hältst oder suchst dir erstmal eine anonyme Beratung (zB für Angehörige von Menschen mit Depressionen).


    Alles Gute!

  • Ich hoffe, ich trete dir nicht zu nahe... Das ist total OT und daher im Spoiler.

    Außerdem würde ich gerne der Ursache auf den Grund gehen, warum ich es nicht schaffe, abzunehmen (ich vermute dahinter ein paar Ursachen in meiner Jugend mit alkoholkrankem Vater usw.).


  • Vielen Dank für eure Antworten! Das beruhigt mich auf jeden Fall. Das heißt, mein Rektor entscheidet im Zweifel, ob ich noch mal zum Amtsarzt geschickt werde? Der ist eigentlich locker drauf. Ich kann mich ja mal unverfänglich bei Kollegen umhören, die das gerade hinter sich haben... soweit ich weiß, musste da niemand zum Arzt.



    Solange du äußere Umstände und andere Personen für dein Übergewicht verantwortlich machst, wirst du nicht abnehmen. Du bist jetzt erwachsen; du bist nun selbst für dich und deinen Lebensstil verantwortlich. Lass dich gesundheitlich durchchecken. Lebensmittelunverträglichkeiten? Schilddrüse? etc. Und wenn nichts von alledem vorliegt. Mach dich dran! Die Sommerferien sind der ideale Zeitpunkt um zu beginnen.

    Ja, das ist echt OT. Ich weiß wie man abnimmt, ich weiß wie man sich gesund ernährt und ich koche selbst auch gesund. Ich habe es auch schon oft geschafft, mal 15kg abzunehmen - und dann wieder alles drauf, indem ich in alte Muster zurückfalle.
    Mein Problem sind Süßigkeiten, die ich schon als Kind und Jugendliche heimlich gefuttert habe, damit es mir besser geht. Es fühlt sich vielleicht ein bisschen an wie eine Sucht. Wenn "eiserner Wille" so leicht aufzubringen wäre, dann hätte ich das Problem nicht - ich glaube, dass die Ursachen da irgendwo tiefer liegen. Ich habe die Krankheit meines Vaters und ein paar andere Dinge die früher passiert sind nie aufgearbeitet.
    Keine Ahnung, vielleicht bin ich auch zu blöd oder zu undiszipliniert, um das zu schaffen, aber ich glaube tatsächlich dass das Problem da grundlegend woanders liegt. Dass die "äußeren Umstände" von früher zu den "inneren Umständen" geführt haben, die mich jetzt daran hindern, es alleine zu schaffen. Und gerade weil ich für mich selbst verantwortlich bin möchte ich mir ja gerne Hilfe holen. Alle Versuche, das nachhaltig alleine zu schaffen haben bisher nicht funktioniert (und glaube mir, da gab es in den letzten 14 Jahren wirklich genug Versuche in Form von Ernährungsumstellungen, Diäten, Shakes, Weight Watchers und co. - ich habe gefühlt alles durch). Körperlich ist abnehmen möglich, aber mein Kopf macht nicht dauerhaft mit. Irgendeine Ursache muss das ja haben und mehr möchte ich nicht ins Detail gehen.
    Aber jemand der große Probleme hat, ausreichend zu essen, der sein Essen wieder erbricht oder andere Formen eines unnormalen Essverhaltens zeigt sucht sich im Idealfall ja auch Hilfe... da bringt der Rat "Iss einfach ab den Sommerferien ein bisschen mehr" auch nicht besonders viel. Auch wenn's nett gemeint ist.


    Vorrangig würde ich aber sowieso wegen der Situation meines Freundes hingehen. Das ist momentan die größere Baustelle.

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